31. Oktober 2013

Zufallsfund

Kalt ist's geworden! Vor drei Tagen noch bin ich morgens bei 14°C losgefahren,  einen solchen Wert erreichte heute das Thermometer trotz Sonnenschein nicht einmal zur Mittagszeit. Minusgrade werden jetzt wieder ein Thema.

Die Sonne tat jedoch ihr Bestes, so daß ich meine heutige Tour trotzdem genießen konnte. Ich hatte nur die grobe Richtung geplant, alles andere entscheidet sich bei mir häufig am jeweiligen Ort. So war ich heute wieder auf einige Verbindungswegen unterwegs, die ich vorher noch nicht kannte.

Das kleine Sträßchen zwischen der Autobahnabfahrt Dresden-Klotzsche und Volkersdorf (s. Track vom 31.10., km 36,3 - 39,5) gehört genauso dazu, wie der als Radtrasse ausgeschilderte Wanderweg im Friedewald (s. Track vom 31.10., km 50,8 - 53,1). Selbst das Teilstück des Weges von Weißig zur Heidemühle in der Dresdner Heide (s. Track vom 31.10., km 22,1 - 24,3) bin ich vermutlich noch nie gefahren, denn ich hatte mich an der großen Kreuzung bisher immer in der Richtung geirrt.

Wölbbrücke im Streckenverlauf der ehemaligen Schmalspurbahn
Freital - Wilsdruff
Eine ganz besondere Überraschung erwartete mich in Kesselsdorf. Schon seit längerem weiß ich zwar, daß die ehemalige Schmalspureisenbahnstrecke Freital-Wilsdruff zum Radweg ausgebaut wurde, kannte davon aber nur ein ganz kurzes Stück. Heute nun bin ich rein zufällig auf die Trasse in Kesselsdorf gestoßen und entschloß mich daher spontan, sie in Richtung Freital auszutesten (s. Track vom 31.10., km 76,8 - 82,9). Bereits nach den ersten Metern war ich restlos begeistert. Der befahrene Abschnitt ist zwar nicht so lang wie der ebenfalls zur Radtrasse ausgebaute Bahndamm der ehemaligen Schmalspurstrecke durch das Schönfelder Hochland, kann mit diesem jedoch hinsichtlich landschaftlicher Schönheit und Ausbauzustand sehr gut mithalten. Ich werde ganz sicher noch einmal dorthin fahren, schon, um den Rest der vermutlich ebenso als Radweg ausgebauten Bahnstrecke nach Wildruff auszukundschaften.

Informationstafel zur Wölbbrücke (s.o.)
Der genannte Abschnitt läßt sich übrigens auch prima bei einer Rollstuhltour erkunden. Dabei kann man sich auch in Ruhe die Informationstafeln über den Bahnbetrieb durchlesen. - Ich selbst habe heute dort an einem Rastplatz einen Rollifahrer mit Begleitern getroffen.

Es bleibt festzuhalten, daß diese für mich neue Trasse eine echte Bereicherung darstellt. Sie ist eine sehr gute Möglichkeit, ungestört vom nervenden Kraftverkehr in das Umland von Wilsdruff zu gelangen.

Ich komme wieder!

Track der Handbiketour vom 31.10.2013

28. Oktober 2013

Mild, doch wild

Nach der recht anspruchsvollen Tour vom vergangenen Sonnabend hatte ich mir einen Ruhetag verordnet. Doch bereits heute zog es mich wieder raus - das Wetter ist einfach zu schön. Selbst der teils sehr kräftige Wind wurde niemals schneidend kalt, bei bis zu 22°C Lufttemperatur wirklich kein Wunder.

Die steife Brise fegte ordentlich die Luft, so daß eine gute Fernsicht herrschte. Deshalb habe ich die Strecke über einige waldlose Höhenrücken geführt, auf denen sich vor dem Betrachter ein großartiges Panorama entfaltet. Die Anhöhe über Lohsdarf ist so ein Aussichtspunkt, der vermutlich nur den Einheimischen bekannt ist. Nachfolgende Aufnahme habe ich mit der maximal möglichen Auflösung im Blog veröffentlicht. Um das Foto in seiner ganzen Größe zu betrachten, kann man mit der rechten Maustaste beim Anklicken des Bildes das Kontextmenü öffnen und dort den Eintrag "Link in neuem Fenster" (oder ähnlich) auswählen. (Das Originalbild ist 16 MB groß.)

Von links: Unger (mit Turm), Tanzplan - Tanečnice (rechts der Straße), Böhmisches Mittelgebirge, Gickelsberg

Einige Freunde und Bekannte habe ich unterwegs ebenfalls getroffen. Mit dem Königsteiner Fährmann, der in Halbestadt wohnt, mache ich immer gern ein Schwätzchen. Und von einem alten Waltersdorfer erhielt ich wieder einen interessanten Tip. - Es ist ein gutes Gefühl, sich in der Region verwurzelt zu fühlen. Die Leute kennen mich, und viele grüßen. Darüber freue ich mich jedesmal.

Ich bin ein Sächsischer Schweizer: stolz, unabhängig und frei!

Track der Handbiketour vom 28.10.2013

27. Oktober 2013

Ohne Durchblick

Ein mildes Wochenende hatte sich angekündigt. Also wagte ich einen dritten Anlauf für meine diesjährige Tour zum Zinkenstein (Buková hora). Das Wetter nördlich des Erzgebirgskammes - also auf der deutschen Seite - sah bei meinem Aufbruch jedenfalls gut aus. Nur der kräftige Südwind bremste das Vorwärtskommen.

Bei einer solchen Witterung - also, wenn der Wind aus Süd oder Nord weht - wirkt das in Ost-West-Richtung verlaufende Erzgebirge besonders eindrucksvoll als Wetterscheide. Schon kurz vor dem Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) schwappte dichter Nebel aus Richtung Böhmen über die höchsten Erhebungen und blieb mir dort selbst bis in tiefere Lagen erhalten. Im Elbtal herrschte dann allerdings wieder freie Sicht, auch lichteten sich etwas später die Wolken.

Wo ist der Fernsehturm?
So begab ich mich auf die zweite Klettertour von Tichlowitz (Těchlovice) hinauf zum Zinkenstein. Bei gleichmäßiger Steilheit gewinnt man hier bis kurz hinter Reichen (Rychnov) auf ca. 6,5 km  knapp 500 Höhenmeter. Doch auch diesmal wurde ich bei ungefähr 500 ü. NHN zum Blindschleicher. Teilweise reichte die Sicht in der dicken Nebelsuppe keine 50m weit!

So blieb auch der Abstecher zum Fernsehturm (hier im Bild) nur reine Statistik. Selbst direkt vom verschlossenen Eingang zum Areal mit den Verwaltungsgebäuden konnte man den Turm nicht sehen. Er müßte sich eigentlich in Bildmitte unmittelbar hinter den Häusern befinden... Überhaupt wurde die ganze Fahrt auf der Hochebene rund um Wernstadt (Verneřice) zum Blindflug. Erst bei meiner Abfahrt ins Tal des Polzen (Ploučnice) hatte ich wieder Sichtkontakt zur Umgebung.

Pünktlich mit Passieren der Grenze erreichte ich dann endlich das Schönwettergebiet. Im Licht der Herbstsonne präsentierte sich der Vordere Torstein in seiner ganzen Schönheit vor einem tiefblauem Himmel.

Track der Handbiketour vom 26.10.2013

26. Oktober 2013

Interview für SLANG Radio

Für die Sendung Infopoint des Internetradiosenders SLANG Radio - Das Radio für ein barrierefreies Leben - hat mich in der vergangenen Woche der Initiator Sascha Lang interviewt.

Ähnlich wie bereits in der Sendung von Pirna-TV geht es in dem Beitrag um die Vorstellung meines Engagement und persönlicher Ansichten als aktiver Handbiker und Rollstuhlfahrer, nur diesmal ohne Bild.

Hier kann der Beitrag angehört werden.

21. Oktober 2013

Herrenpartie

Gestern abend rief mich mein Sportfreund Siegfried an, um mir eine weitere gemeinsame Tour vorzuschlagen. Für ihn sollte es der Jahresabschluß werden. Auch unser Kamerad Dieter war heute von allen häuslichen Verpflichtungen befreit, und so ging es schließlich zu dritt auf eine entspannte Alte-Herren-Runde.

Zu dritt vor dem Gamrig bei Rathen (v.l.: Sigg, ich, Dieter)
Mit Dieter bin ich schon lange nicht mehr unterwegs gewesen, deshalb gab es eine Menge Gesprächsstoff. Trotz einiger schwieriger Operationen ist er ganz locker drauf, so daß es einfach nur Spaß macht, Zeit mit ihm zu verbringen. Wie 73 Jahre sieht er jedenfalls nicht aus, auch konditionell steckt er manch wesentlich Jüngeren locker in die Tasche.

Die überschaubare Streckenlänge mit nur moderatem Höhenprofil kam mir nach der gestrigen Ausfahrt ganz gelegen. Viele Kilometer waren wir dabei abseits der öffentlichen Straßen unterwegs. Wer sich - so wie ich - in dieser Gegend auskennt, kann hier Abschnitte der wunderschönen und perfekt ausgebauten Radwege miteinander kombinieren und erspart sich dadurch den allgegenwärtigen Kraftverkehr.

Bei warmen 20°C gab es zum Abschluß der Tour zur Belohnung noch ein Eis. So könnte es gern noch eine Weile weitergehen.

Track der Handbiketour vom 21.10.2013

20. Oktober 2013

Plan B

Nach meiner Teilnahme an einem Arbeitstreffen von EUROPARC Deutschland sollte es am Sonntag ursprünglich ins Böhmische Mittelgebirge zum Zinkenstein (Buková hora) gehen. Doch auch den zweiten Anlauf innerhalb weniger Tage ließ das Wetter nicht zu, denn die Regenwolken zogen genau in dieses Gebiet.

Wolkengebirge hinterm Lugturm bei Zinnwald
Deshalb ging es hinauf ins Erzgebirge. Im Gimmlitztal wohnt eine Rollifahrerin, mit der ich mich unbedingt über's Skilanglanglaufen austauschen will. Ihr Mann ist Schmied und hat für sie einige interessante Konstruktionen zur Verbesserung der Geländegängigkeit ihres Langlaufschlittens entwickelt, die ich mir gern mal persönlich anschauen möchte. Bis zum Winter ist es ja nicht mehr weit.

Leider kam ich auch hier nicht zum Zuge - kein Wunder bei dem sehr kurzen Vorlauf. Wer bleibt schon bei diesem wunderschönen Herbstwetter zuhause? Sonne und Temperaturen bis 18°C sind sicher nicht nur für mich ein Argument zur Bewegung an der frischen Luft. Mich hat es jedenfalls nicht sehr verdrossen - blieb deshalb doch genügend Zeit für einen kurzen Abstecher nach Böhmen. Auf der Straße zwischen Wittichbaude (Horská bouda Vitiška) und Böhmisch Zinnwald (Cínovec) werde ich bald wieder auf Brettern unterwegs sein (s. Track vom 15.10., km 68,1 - 72,8).

Während der flotten Heimfahrt durch das Müglitztal zog es sich allmählich zu. Und nicht lange, nachdem ich zuhause angekommen war, fing es kräftig zu regnen an. Ein zusätzlicher Grund zur Zufriedenheit: ich habe bei der Tourenplanung alles richtig gemacht.

Track der Handbiketour vom 20.10.2013

19. Oktober 2013

Ehrensache Natur - Quo vadis?

10 Jahre gibt es nun schon das Freiwilligenprogramm in den Nationalen Naturlandschaften unter der Dachorganisation "EUROPARC Deutschland".

Vorstellung der Überlegungen aus den Arbeitsgruppen
Dies war Anlaß für einen gemeinsamen Bilanz- und Zukunfts-Workshop, um nicht nur auf das Erreichte zurückzublicken, sondern auch, um über eine konstruktive Kritik mögliches Verbesserungspotential zu erkennen und ggf. eine Anpassung des Aufgabenspektrums zu initiieren.

Eine Gruppe von Freiwilligen, KoordinatorInnen und Verantwortlichen aus den Naturschutzgebieten traf sich dazu in der ländlichen Heimvolkshochschule Mariaspring bei Göttingen. Als ehrenamtlich aktiver Vertreter des "Nationalpark(Zentrum)s Sächsische Schweiz" habe ich die Gelegenheit genutzt, eigene Vorstellungen und Ideen in diesen Prozeß einzubringen.  Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik entstanden in den Arbeitsgruppen zahlreiche Vorschläge, die nun auf ihre Realisierbarkeit überprüft werden müssen.

Für mich war die zweitägige Veranstaltung zudem eine gute Gelegenheit zum Knüpfen neuer Kontakte und Darstellung der eigenen ehrenamtlichen Tätigkeit in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz.

16. Oktober 2013

Trotz alledem!

Novemberwetter im Oktober. Gelang es mir gestern noch, durch eine geschickte Tourenplanung alle Niederschlagsgebiete zu umfahren und damit den ganzen Tag über trocken zu bleiben, so begleitete meinen Sportfreund Sigg und mich heute am Vormittag über eine längere Zeit hinweg leichter Regen. Zudem schafften es die Temperaturen an beiden Tagen nicht wesentlich über 10°C.

Im Tal der Wilden Weißeritz
Am Dienstag hatte ich mir eigentlich einen Ausflug zum Zinkenstein (Buková hora) vorgenommen. Weil ich jedoch erst ziemlich spät losfuhr (ich beobachtete am Morgen zunächst über einen längeren Zeitraum das Regenradar), wäre ich wohl dabei erst recht spät zurückgekommen. Außerdem hingen die Wolken bis auf ca. 550m herunter, so daß es von diesem Berg sowieso keine Sicht gab.

Mein Alternativplan, von Bensen (Benešov) aus über Markersdorf (Markvartice) durch das Zappenland zu fahren, ließ sich wesentlich entspannter realisieren. Da konnte ich sogar am späten Nachmittag den Anstieg von Halbestadt auf die Ebenheit unterhalb des Liliensteins in Angriff nehmen.

Wenn ich an zwei Tagen hintereinander mit dem Handbike unterwegs bin, geht es dann bei der Folgetour meist etwas gemächlicher zu. Vor allem hinsichtlich der Höhenmeter übe ich mich in Zurückhaltung. Aus diesem Grund waren bei der Tour zur Talsperre Klingenberg bereits nach ca. 43km alle langen Klettereien Geschichte. Zwar hielt der unbefestigte Wanderweg entlang der Wilden Weißeritz (s. Track vom 16.10., km 44,6 - 54,8) noch einige kurze Steilstücke bereit, der holperige Untergrund bremste uns jedoch viel mehr aus.

Nachmittags kämpfte sich dann im Elbtal endlich die Sonne heraus und vertrieb damit die Weltuntergangsstimmung. Ein solches Wetter, wie heute vor allem rund um Dippoldiswalde herrschte, macht auf die Dauer depressiv. Da sehnt man sich bereits jetzt wieder nach der warmen Jahreszeit.

Track der Handbiketour vom 15.10.2013
Track der Handbiketour vom 16.10.2013

15. Oktober 2013

Sicherheit - Risiko

Vor einiger Zeit hatte mich David Brückel von der Bürgerbühne beim Staatsschauspiel Dresden gefragt, ob ich nicht Lust hätte, als Akteur beim Bürger Dinner mitzuwirken. Bei dieser Veranstaltung werden von den Moderatoren sogenannte "Experten des Alltags" zu völlig entgegengesetzten und doch miteinander im Zusammenhang stehenden Dingen befragt, während man gemeinsam mit dem Publikum zu Abend ißt.

Bürger Dinner - das Publikum fragt die "Experten des Alltags"
Die gestrige Runde ermöglichte spannende und auch vergnügliche Einblicke in ganz unterschiedliche Aspekte des Themenkomplexes "Sicherheit vs. Risiko". Ich durfte dabei meine eigenen Ansichten und Erfahrungen als (ehemaliger) Bergsteiger darlegen. Klettern gilt ja gemeinhin als Risikosportart - und mein Unfall, der mich in den Rollstuhl brachte, scheint dies zu bestätigen. Daß man so eine Aussage jedoch nicht generalisieren kann, wollte ich mit meinem Beitrag klarstellen.

Da alle an einer u-förmigen Tafel saßen (im Scheitel die Protagonisten), kam eine recht familiäre Atmosphäre zustande. Außerdem gab es zwischen den Gängen des Menüs immer wieder einzelne Aktionen, bei denen die Moderatoren, Gäste und Besucher des Dinners beteiligt waren. So wurde es nicht nur ein sehr interessanter, sondern auch ein herrlich kurzweiliger Abend.

Ich hatte viel Spaß dabei!

13. Oktober 2013

Wettervielfalt

Von regnerisch, nebelig und unwirtlich bis heiter, klar und warm - dieses Wochenende bot von allem etwas. Eben typisch Herbst.

Am Sonnabend mußte ich mich angesichts der Wetterprognosen für eine Verlagerung meiner Aktivitäten auf den ersten Teil des Tages durchringen. Das war gut so. Anfangs nieselte es ein wenig zu der Zeit, in der sich normale Leute im Bett noch einmal auf die andere Seite drehen. Und von den Ausläufern des Osterzgebirge war bei dem dichten Nebel nichts zu sehen. Selbst der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) blieb an diesem Tag verschwunden.

Nach dem Mittag besserte sich dann zwar das Wetter, doch es blieb bei diesem kurzen Intermezzo. Nur wenige Minuten, nachdem ich mein trautes Heim erreicht hatte, fing der Himmel wieder zu weinen an und der Tag war gelaufen.

Heute sah es dagegen bereits am Morgen gar nicht so schlecht aus. Ich hatte mich für einen Ausflug in Richtung Norden entschieden - wie immer, wenn ich mal nicht so viele Höhenmeter sammeln will. Gerade in der Kamenzer Ecke fand ich wieder ein paar Straßenabschnitte, die ich noch nicht kannte und die sich teilweise wunderschön befahren ließen. Es ist eine Freunde, durch einen bunten Herbstwald zu fahren, wenn die Sonne das Laub in einem Fest der Farben  erstrahlen läßt.

Ein paar Kilometer nach Rammenau fand ich mich unversehens auf einer schnellstraßenartig ausgebauten Landstraße wieder, die nach Kamenz führte (s. Track vom 13.10., km 40,6 - 48). Obwohl ich dort prima vorankam und obwohl mich kein einziger Autofahrer böse anhupte, war ich doch froh, als ich endlich die Chaussee verlassen konnte. Von meinem Unfall im August ist scheinbar doch etwas bei mir hängengeblieben zu sein.

Schloß Pillnitz an der Elbe
Wider meiner Gewohnheit mußte ich später auf dem Elbradweg in Kleinzschachwitz noch einen kurzen Halt einlegen. Der herbstliche Anblick von Schloß Pillnitz an der Elbe, auf der gerade ein Dampfer vorbeifuhr, war einfach nur überwältigend.

Der Herbst in seiner schönsten Gestalt.

Track der Handbiketour vom 12.10.2013
Track der Handbiketour vom 13.10.2013

7. Oktober 2013

Zugabe

Nachdem sich gestern mein Besuch am späten Vormittag verabschiedet hatte, blieb noch genügend Zeit für eine schnelle Runde. Als Rennstrecke ideal geeignet ist das Müglitztal. Mit der für die meisten Leute unbekannten Abkürzung von Bärenstein nach Altenberg hatte ich bereits nach dreieinhalb Stunden den höchsten Punkt der Tour erreicht.

Danach rollte es im wesentlichen nur noch bergab, so daß ich dabei ordentlich vorankam. Lediglich das Extrazackel über Elend bedeutete noch einmal einen erwähnenswerten Gegenanstieg. Doch ohne den kräftigen Ostwind der vergangenen Tage wurde die gewählte Strecke beinahe zum Wellness-Programm.

Bereits am späten Nachmittag war ich wieder zurück.

Track der Handbiketour vom 06.10.2013

6. Oktober 2013

Magische Momente

An diesem Wochenende waren einiger meiner Radsportfreunde aus dem Erzgebirge zu Gast. Während sich die jungen Eltern aufgrund der Familienplanung sportlich zurückhalten mußten und wir uns deshalb erst abends verabredet hatten, wollte ich mit Jens schon tagsüber auf einer gemeinsamen Radtour die Sau herauslassen.

Morgendämmerung bei Krietzschwitz
Vor dem Treffen mit ihm auf dem Bad Schandauer Bahnhof rollte ich noch ein paar Morgen-Kilometer durch die südliche Sächsische Schweiz. Der Tag erwachte mit einem großartigen Schauspiel. Allein dafür hatte sich bereits das frühe Aufstehen gelohnt.

Aber es kam noch besser! Von Kamnitzleiten (Kamenická Stráň) führt ein als Radtrasse ausgeschilderter Wanderweg an der Grundmühle (Dolský Mlýn) vorbei nach Dittersbach (Jetřichovice). Dieses Stück (s. Track vom 05.10., km 53,8 - 55,1) ist so schwieriges Offroad-Gelände, daß Handbiker unbedingt einen Begleiter ohne Handicap dabei haben sollten. Zudem braucht man ohne extrem geländegängiges Handbike hier gar nicht erst antreten, denn es werden mindestens 12 cm Bodenfreiheit auf der teilweise stark abschüssigen und gerölligen Piste mit Querschwellen und Wurzeln sowie tiefen Wasserrinnen benötigt.

Einmal habe ich trotzdem mit meinen Gefährt aufgesessen und mußte auf die Hilfe von Jens zurückgreifen. Dafür klappten dann die Meter der schwierigsten Passage - bei der man über eine hohe Felsschwelle nahtlos in starkes Gefälle wechselt, welches wurzeldurchzogen und seitwärts abschüssig ist - ohne weitere Unterstützung, obwohl mein Sportfreund bereitstand, um mich schlimmstenfalls vor dem Umkippen bzw. unkontrolliertem Rutschen zu bewahren. Für die Anfahrt an dieses Hindernis hat man zudem wegen des steilen Hangs nur einen Versuch und muß dabei sofort die einzig mögliche Stelle erkennen, an welcher das Überwinden möglich ist - und dies, ohne den Weiterweg von oben einsehen zu können. Da ist der eigene Instinkt gefragt!

Die Ruinen der Grundmühle in der Kamnitzklamm (Kamenice)
Es war jedenfalls ein atemberaubendes Abenteuer. Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen, den Weg bei optimalen Bedingungen allein zu fahren. Denn nun kenne ich alle Hindernisse und weiß, wie ich sie zu nehmen habe.

Die Belohnung war dafür mindestens genauso großartig. Der Abstecher zur Grundmühle (s. Track vom 05.10., km 55,2) führte uns an einen verwunschenen Ort. Die Ruinen am Flüßchen mit den Felsen im Herbstsonnenschein umgab eine magische Aura. Selbst die überraschend vielen Besucher konnten diese Atmosphäre nicht wesentlich beeinträchtigen.

Beim gemeinsamen Essen und Erzählen in abendlicher Runde mit meinen Freunden wurde mir klar, daß ich heute etwas ganz Außergewöhnliches erlebt hatte.

Track der Handbiketour vom 05.10.2013

4. Oktober 2013

Freude am Fahren

Weil es bereits morgen wieder ins Böhmische gehen soll, entschied ich mich bei meiner Feiertagstour für einen Ausflug nach Westen. Im Elbtal brachte mich der kräftige SO-Wind ordentlich voran, so daß der Elberadweg bald hinter mir lag und mir der  dortige Massenansturm durch die Freizeittouristen erspart blieb.

Romantische Neudeckmühle im Saubachtal vor Klipphausen
Interessant wurde es ab dem kleinen Örtchen Wildberg. Von dort kann man über mäßig ansteigende Sträßchen auf bestem Belag das Elbtal in Richtung Süden verlassen. Ich bin bis Schmiedewalde gefahren, bevor ich die ausgeschilderte Radroute verließ (s. Track vom 3.10., km 40,8 - 55,8). Von diesem Teilstück war ich restlos begeistert. Nicht nur, daß man auf einer sehr abwechslungsreichen, landschaftlich schönen und verkehrsarmen Route fährt, nein, auch die Ausschilderung mit Radfahrerwegweisern und -markierungen ist hier geradezu vorbildlich! - Hier müssen die örtlichen Entscheidungsträger begeisterte Radtouristen sein, denn solch perfekte Bedingungen kenne ich in meiner Heimatregion sonst nur aus Böhmen. Damit wird das Gebiet zwischen Elbtal (Norden), Triebischtal (Westen) und A4 (Süden) zu einer absoluten Empfehlung für Radler. Selten habe ich so entspannt und gleichzeitig neugierig für mich Neuland erkundet.

Doch auch der Rest der Tour lohnte sich. Zwar mußte ich auf den offenen Flächen bis Niederschöna ordentlich mit dem Gegenwind kämpfen, hatte die Strecke allerdings so gelegt, daß ich den größten Teil der Rückfahrt davor geschützt war. Im Tharandter Wald fand ich trotz unbefriedigender bzw. irreführender Ausschilderung diesmal sogar fast die optimale Linie. Die letzten beiden Anstiege durch das Poisental und hinter Kreischa waren Zugaben einer des Feiertags würdigen Unternehmung.

Möge uns dieses grandiose Radfahrerwetter noch eine Weile erhalten bleiben!

Track der Handbiketour vom 03.10.2013