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16. März 2025

Nochmal im Schnee

Nach den warmen Tagen der Vorwoche hatte ich schon mit dem Winter abgeschlossen, doch dann wurde es wieder kalt. Im Elbtal rund um meine Heimatstadt fühlte es sich bei diesem naßkalten Schmuddelwetter freilich wie November an, doch andernorts fiel tatsächlich noch einmal Schnee. Deshalb entstand in unserem bewährten Wintersporttrio (Christiane, Carsten und ich) kurzfristig die Idee für einen Tagesausflug ins tschechische Isergebirge (Jizerské hory) zum Skifahren, weil sich inzwischen auch bei meinen Freunden die Wochenendplanung ursachenbedingt geändert hatte.

Als Ausgangspunkt entschieden wir uns für das Wittighaus (Smědava) in Weißbach (Bilý Potok) - wie sich bald herausstellen sollte, war das die beste Wahl. Denn vom Startpunkt ab herrschten optimale Wintersportbedingungen. Über frisch aufgefahrenen Loipen mit reichlich Schnee von guter Beschaffenheit wölbte sich ein makellos blauer Himmel. All das lud geradezu ein, sich auf den Skilanglaufpisten ordentlich auszutoben!

Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die sich hier bei diesem herrlichem Wochenendwetter in die Spur begaben. Doch abseits der Haupttrassen sowie am Nachmittag zu fortgeschrittener Stunde fuhren wir auch öfter mal allein durch die Wälder. Bemerkenswert dabei: selbst die abgelegeneren Teile des Loipennetzes befanden sich in einem nahezu makellos präparierten Zustand. Daß damit ein ganz anderes Tempo möglich wurde, als auf manchen unserer Skiwanderungen durch das (Ost-)Erzgebirge, versteht sich von selbst.

Treffen der Skigespanne vor Klein Iser: so wird
normalerweise das Gestänge meines Ski-Tandems
verwendet (Aufnahmeort)
Die einzige Stelle, wo es mal mit dem Schnee etwas dürftig aussah, war rund um den Ort Klein Iser (Jizerka). Das lag vor allen an der waldlosen, offenen Niederung, in welcher sich malerisch verstreut die Häuser verteilten. Bis wir wieder schneesicheres Gelände erreichten, mußten wir einige teils abenteuerliche Passagen überstehen - darunter die Überquerung einer versumpften Senke, die man nur mit Skiern unter den Füßen trocken bewältigen konnte. Mir war das dort nicht ganz egal, denn in diesem Sumpf umzukippen, wäre für mich vermutlich das Ende unseres Ausflugs gewesen.

Kurz vor unserem Ziel schlug diesmal ich meinen Freunden einen weiteren Umweg vor. Bis jetzt hatten wir nämlich "erst" knapp 43 km absolviert, dabei blieb nachmittags kurz vor vier noch genug Zeit im Tageslicht für weitere Eskapaden. Ein Fünfziger sollte also locker drin sein. Zwar bedeutete dies letztlich, daß wir ungefähr vier Kilometer der morgendlichen Auffahrt noch einmal wiederholen "mußten" und es die schwierige, weil sehr steile Abfahrt zum Parkplatz am Ende bis zum letzten Meter richtig spannend machte, doch haben wir unser gemeinsames Wunschziel erreicht.

Wahrscheinlich war das nun der Abschluß der aktuellen Wintersportsaison. Auf jeden Fall aber ein perfekter Ausklang!

17. Februar 2025

Zwei-Tages-Vasa

In einige Tagen ist es nun schon wieder fast zwei Jahre her, daß ich gemeinsam mit Christiane und Carsten in Schweden meinen größten Wintersport-Erfolg feiern konnte. An diesem Tag sind wir beim Wasalauf - Öppet Spår måndag 90 km von Sälen nach Mora gefahren. Diese Entfernung habe ich am vergangenen Wochenende auf zwei Skitouren verteilt zurückgelegt.

Am Sonnabend ging es erstmal zu siebent auf die Piste. Für Christane, die an diesem Tag verhindert war, sprangen im Skitandem Carsten (mein "Bremser" vom Wasalauf) sowie Norbert als Gespannführer ein. Wieder bogen wir kurz nach der Grenze auf die neu aufgefahrene und wunderschöne Skitrasse in Richtung der Wüstung Ullersdorf (Oldříš) ab. Als jedoch dort die präparierte Loipe am bisherigen Endpunkt weiter ostwärts führte, kam der Entdeckerdrang durch. Bei diesen fabelhaften Bedingungen mußten wir das unbedingt auskundschaften!

Wie sich bald herausstellte, führten uns die Spuren noch bis kurz vor die Straße zwischen Moldau (Moldava) und Neustadt im Erzgebirge (Nové Město) - immer am Waldrand entlang und daher gewunden. (s. Track vom 15.02., km 6,0 - 9,8) Dort endete zwar die präparierte Piste, doch gab es kurz vorher und (wie sich am Folgetag herausstellte) auch kurz nachher Wege mit für mich gut befahrbaren getretenen Skispuren. Weitere 3,5 km später erreichten wir schließlich die große Wiese mit den Windrädern nahe Neustadt und damit die KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála) und uns bestens bekanntes Gelände.

Auf der folgenden Fahrt nach Langewiese (Dlouhá Louka) kamen wir gut voran. Nachdem Carsten am Dreiherrenberg (Vrch tří pánů) nach 15 km die Gespannführung an Norbert übergeben hatte, legte dieser bis zum Ort beinahe einen Sprint hin. Bei diesem Tempo war noch einiges möglich und mein Tagesziel, mit dem ich ein bißchen geliebäugelt hatte, schien erreichbar zu sein. Denn an der Sperrmauer der Talsperre Fley (Fláje) war ich bisher erst ein einziges Mal auf Skiern.

Auf der Staumauer der Talsperre Fleyh - hier
übernahm dann Carsten wieder für die letzten
8 km die Führung (Aufnahmeort)
Norbert, Carsten und ich trennte uns also von den anderen vier, welche auf der kürzeste Route nach Holzhau zurückkehrten, während wir mit einer halben Stunde Vorsprung den Abstecher auf der Straße zur Staumauer unternahmen. Hier gab es nun überhaupt keine präparierte Loipe mehr, sondern vielmehr auf den ersten zwei Kilometern eine ziemliche Buckelpiste auf Altschneeresten mit einer dürftigen getretenen Spur. Später war die Straße dann geräumt, doch das bald zu gründlich. Als wir gegen 16.15 Uhr den Umkehrpunkt an der Mauer erreichten, strahlte die Sonne bereits im goldenen Abendlicht. Eine wirklich schöne Winterstimmung!

Kurz nach Sonnenuntergang waren wir drei dann endlich wieder zurück am Parkplatz, wo wir schon ungeduldig erwartet wurden. Fast eine dreiviertel Stunde hatten die anderen letztlich auf uns warten müssen, bei anziehenden Temperaturen (zuletzt -8°C) für sie bestimmt nicht angenehm. Doch der Ärger hielt sich in Grenzen, denn alle waren bei dieser Tour auf ihre Kosten gekommen. Nach den bisher frühlingshaften Wochen im Februar ein perfekter Tag beim Wintersport!

Sonntags konnte sich dann auch Christine für einen Ausflug auf Brettern freimachen. Ihr Plan war es, bis nach Gören (Klíny) zu fahren. Bis dorthin hatten wir es ebenfalls erst einmal geschafft, bei allerdings sehr guten Untergrundbedingungen. Gestern streikte ich aber bald, nachdem mit Christianes ausgiebiger Hilfe die erste Steilrampe hinter uns lag. Die ab der Kurve dürftige, seitlich abschüssige Spur auf dem sonst völlig verschneiten Wanderweg gab es einfach nicht her, mit vertretbaren Aufwand einen Versuch in Richtung besseres Gelände zu wagen.

Dafür sträubte sich meine Gespannführerin etwas später gegen den langen, anstrengenden Anstieg nach Langewiese, doch konnte ich sie schließlich davon überzeugen. Es war einfach die logischste Strecke, auch wenn ich den Weg ebenso als Saftpresse fürchtete. Immerhin schlug dann am Scheitelpunkt meine Sportfreundin noch den kurzen Umweg über den Wolfsberg (Vlčí hora) und damit weitere Höhenmeter vor.

Am Horizont ein Regenbogen! (Aufnahmeort)
Kurz darauf bremste sich jedoch Christiane beim Überqueren einer Parkplatz-Zufahrt selbst aus. Weil sie ihre Skier dort nicht abgelegt und kurz getragen hatte, mußte sie sich nun für etliche Kilometer mit den abgestumpften Laufflächen ihrer Langläufer herumärgern, sodaß selbst ich die Auswirkungen spürte. Erst nachdem wir meine am Vortag "neu entdeckte" Lieblingspiste erreichten, war dieses Manko endlich überstanden - und zur Belohnung gab's sogar einen Regenbogen.

Kurz vor dem Grenzübergang Battleck (Žebrácký roh) ging die Sonne unter, doch kehrten wir immer noch nicht zum Auto zurück. Bis zum Knacken der 50km-Marke fehlte nämlich inzwischen lt. Computeraufzeichnung nur wenig Strecke, und die wollten wir unbedingt noch machen! Letzten Endes fuhren wir einen großen Teil der Piste neben der inzwischen beleuchteten Straße zum Torfhaus zweimal, damit auch ich dieses Ziel erreichte (Christiane hatte rund einen Kilometer zusätzlich bei der Erkundung des Weiterwegs nach Göhren absolviert). 18.50 Uhr ging ein langer Wintersporttag zu Ende.

40 km + 50 km = 90 km - Vasaloppet!
 

26. Januar 2025

Spuren der Geschichte

An diesem Wochenende sollte es werden! Vor reichlich einem Jahr hatte mich ein Buch über das Leben der Deutschböhmen rund um Gottesgab (Boží Dar) emotional so beschäftigt, daß ich unbedingt mal einige der genannten Orte aufsuchen wollte. Im Winter geht das wahrscheinlich am besten, doch Anfang 2024 klappte es damit nicht, weil der Schnee fehlte.

Am Dreiherenstein (Aufnahmeort)
Außerdem wurde vor ein paar Tagen die gerade erst im Auftrag meines Arbeitgebers (dem Landesamt für Geobasisinformation Sachsen), renovierte historische Grenzmarkierung Dreiherrenstein unterhalb des Keilbergs (Klínovec) der Öffentlichkeit präsentiert, welcher ich nun ebenfalls einen Besuch abstatten wollte.

Die Hauptziele standen also fest, doch Christiane organisierte darüberhinaus uns allen zur Belohnung Abendessen im Sportpark Rabenberg. Von dieser Einrichtung hatte ich schon einiges gehört, weil zwei der Mädels von Christiane und Andreas dort öfters mal zum Trainingslager sind. Begeistert schwärmte meine Sportfreundin auch aus eigenem Erleben von der exquisiten Verpflegung des Hauses. Unter Berücksichtigung einiger Vorgaben kann man hier nämlich auch als Besucher zu Abend essen.

Vor dem Vergnügen wartete jedoch viel "Arbeit" auf uns. Christianes Mann Andreas setzte uns fünf Skifahrer in Gottesgab ab, von wo aus er dann zu seiner eigenen Geocaching-Tour startete. Deshalb mußten wir diesmal auch keine Rundstrecke planen, weil er uns ja später ganz woanders abholen konnte. Als überaus günstig erwies sich zudem, daß ein Seilgefährte von Christiane und Andreas unser bewährtes Dreier-Team (Christiane, Carsten und mich) neben ihrer ältesten Tochter begleitete, denn im Laufe der Tour gab es mehrere Stellen, bei denen ich ausgiebige Unterstützung bzw. Hilfe benötigte.

Auf der Erzgebirgsmagistrale (KLM -
Krušnohorská lyžařská magistrála, Aufnahmeort)
Der Altschnee hatte durch Regen und Wärmeeinbruch inzwischen selbst auf über 1000 m NHN sehr gelitten. Vor allem bei unserem Abstecher zum Dreiherrenstein sowie später auf den ausgedehnten Wiesen bei unserem Weg zur Bergstadt Platten (Horní Blatná) hatte die Schneedecke schon große, braune Flecken. Aber auch im dichten Wald mußten wir einige Male mit Schneemangel und Tauwasser auf den Wegen klarkommen. Bloß gut, daß wir auf alten Skiern unterwegs waren!

Als nach dem Besuch der Überreste des Gasthauses "Wunderblume" unterhalb des Gottesgaber Spitzbergs (Božídarský Špičák) der ursprünglich geplante Weiterweg wegen des fehlenden Schnees unmöglich wurde, entschieden wir uns für eine Abkürzung über die Wiese zur präparierten Skitrasse. Dumm war nur, daß die oberflächlich verharschte Schneedecke nicht nur häufig unter meinen Skiern nachgab, sondern daß vor dem Weg noch ein tiefer, wasserführender Graben überquert werden mußte. Meine Freunde meisterten jedoch dieses Problem mit Bravour und hievten mich schließlich gemeinsam trockenen Fußes über das Hindernis auf die Skitrasse. Spannend war's aber allemal!

Die Kraftausdauer meiner Begleiter war an diesem Tag sowieso etliche Male zusätzlich gefordert. Ob es die ca. 200 m lange Tragepassage von mir im Schlitten durch Gottesgab war, drei Straßenüberquerungen auf die gleiche Art oder aber ganz zum Schluß nach dem Sonnenuntergang die Abfahrt auf einem unwegsamen Wiesenhang hinab zur Straße, wo uns Andreas dann aufsammelte - locker vom Hocker geht anders! Dabei hatte bereits Christiane ordentlich mit mir zu tun!

Trotzdem ließ es sich unser "Neuer", Stefan, nicht nehmen, sich ebenso als mein Gespannführer auszuprobieren. Und er machte seine Sache wirklich gut! Dafür, daß er zum ersten Mal in der aktuellen Wintersportsaison auf Skitour war, erwies er sich trotz der ungewohnten Bewegungsabläufe im Skitandem als sehr ausdauernd. Rund 15 km führte er mich über lange Abfahrten, aber auch steile Anstiege. Ganz sicher profitierte er dabei von seiner Kondition als guter Kletterer.

Auch für unser Mannschafts-Küken Ali war die Tour eine konditionelle Herausforderung. Überdies rieb sie sich in ihren Skischuhen Blasen, was ich mir durchaus schmerzhaft vorstelle. Aber sie ertrug alle Widrigkeiten klaglos und machte ihrer Familie alle Ehre. Als sie vor der Schlußabfahrt während unseres letzten Abstechers nur auf unsere Rückkehr hätte warten müssen (um sich dabei zu erholen bzw. schonen), fuhr sie mit Stefan dennoch bis zu unserem Umkehrpunkt. - Respekt!

Hunger hatten danach alle. Das "All-you-can-eat"-Abendbuffet auf dem Rabenberg war einfach sensationell. So gut und viel habe ich lange nicht mehr gegessen! Da gab es wirklich eine unglaubliche Auswahl an kalten und warmen Speisen zur Selbstbedienung, und zwar für bzgl. des Angebots absolut angemessene 17,-EUR pro Person: Fleisch (u.a. Gänsekeulen, Kaßler, Lamm), Fisch in allen Variationen, Gemüse (warm und kalt), Beilagen (Klöße, Nudeln, Kartoffelsalat), Salate (Obst, Wurst, Fisch), Desserts (Quark, Pudding, Quarkkeulchen mit Apfelmus), Brot, Aufschnitt (Käse, Wurst) usw. usf. - Ich will gar nicht so viel Werbung dafür machen, deshalb verrate ich auch nicht, wie wir zu diesem üppigen Mahl gekommen sind ... 😁

Wir haben's dort jedenfalls recht lange ausgehalten, bevor es wieder zurück in die Heimat ging.

20. Januar 2025

Weite Sicht

Dreimal war ich in den vergangenen Tagen auf Tour, zweimal mit Skiern und außerdem zur Saisoneröffnung im Handbike. Dabei hatte sich die Wintersport-Aktion im Osterzgebirge recht spontan ergeben, denn Christiane wollte an diesem Tag mit unserer Sportfreundin Pia auch eine kleinere Runde im Schnee drehen.

Ich konnte meinen Chef aber von einer "ausgedehnten Arbeitspause" aus dem Homeoffice überzeugen und mich deshalb ihnen anschließen. Für Pia war es das erste Mal seit längerer Zeit, daß sie wieder auf Brettern stand - also haben wir es gleich von Anfang an etwas ruhiger angehen lassen. Ein Abstecher auf dem Kamm in Richtung Mückenberg (Komáří hůrka) schien genau die richtige Strecke für etwas Sport zwischendurch zu sein. Doch nach einem sonnigen Start auf deutscher Seite schwappte in Böhmisch Zinnwald (Cínovec) bald die kompakte Wolkenschicht, welche aus Böhmen gegen die Berge anbrandete, über den Kamm.

Damit wurde es gleich erheblich ungemütlicher, zumal auch der verharschte Altschnee hier oft bretthart war. Bei der von mir immer gefürchteten Buckelpistenabfahrt auf halber Strecke zum Umkehrpunkt (s. Track vom 17.01., km 9,6 - 10,2) kam es dann auch so wie erwartet. Trotz aller Vorsicht (das kritischste Stück war Christiane diesmal von den Skiern gestiegen) kippte ich drei-, viermal in Folge um, da auch Christiane auf dem Eis zu tun hatte, senkrecht zu bleiben. Beim zweiten Sturz lädierte ich mir dabei die linke Schulter, als ich meinen Stock nicht schnell genug freibekam und mir so den Arm verdrehte. Glücklicherweise hatten wir inzwischen bereits das Schlimmste überstanden.

Die letzten 500 m zum Parkplatz unterhalb des Mückenbergs schenkten wir uns wegen der Schneebedingungen dann aber. Nun erwartete uns noch ein langer, steiler Anstieg, welcher auch unter guten Verhältnissen eine echte Herausforderung darstellt. Letztlich entschieden wir uns statt der Rückfahrt auf der bisherigen Strecke für diese Rampe, auch weil hier die Piste für mich besser befahrbar war. Obwohl ich meine angeschlagene Schulter deutlich spürte, kamen wir hier gut durch. Als wir dann am Scheitelpunkt die Wolken hinter uns gelassen hatte, wurde es noch einmal richtig schön. Deshalb schafften wir auch trotz meines zusätzlichen Handicaps unsere geplante Ankunftszeit am Auto. Am Ende dauerte meine Pause bis 16.25 Uhr (zuhause).

Den Sonnabend habe ich dann für meine erste Handbiketour des Jahres genutzt. Vor allem wollte ich auf dieser lockeren Ausfahrt ohne viel Auf und Ab herausfinden, ob und wie ich durch die wahrscheinliche Muskelzerrung im Oberarm bzw. in der Schulter (eine Verletzung von Bändern oder Knochen hielt ich inzwischen für sehr unwahrscheinlich) hinsichtlich der Belastung eingeschränkt bin. Sonntags stand nämlich noch einmal Wintersport auf dem Programm. Knapp über 50 km Strecke reichten mir völlig aus, um festzustellen, daß ich mir und meinen Begleitern tatsächlich den Sonntagsausflug zumuten konnte.

Das schönste Erlebnis hatte ich jedoch am Ortsausgang von Dorf Wehlen. Dort stand eine Gruppe von Wanderern, von denen zwei Leute plötzlich auf mich zukamen. Im Gegenlicht der schon tiefstehenden Sonne konnte ich die Gesichter der beiden nicht erkennen, aber dann sprach mich eine mir wohlbekannte Stimme mit Namen an. Sofort wurde mir klar, wer vor mir stand: Manfred Vogel alias Knox - eine der letzten noch lebenden großen Bergsteigerlegenden aus meiner Region! Es war ein freudiges Wiedersehen! Nach schwerer Krankheit sah es nun bei unserer Begegnung ganz danach aus, als ob er das Schlimmste überstanden hätte. Daß ein solch Großer des lokalen Klettersports sich mit mir auf Augenhöhe unterhielt, kam einer Auszeichnung gleich. Knox ist zwar immer ganz ohne Allüren bodenständig geblieben - auch kennen wir uns schon lange. Wie glücklich es mich aber gemacht hat, daß es ihm wieder besser geht, ist für Außenstehende wahrscheinlich gar nicht nachvollziehbar. Als ich etwas später noch um ein gemeinsames Erinnerungsfoto bitten wollte, war er mit seiner Truppe aber schon weitergewandert.

Sonntags fuhren wir dann mit Carstens Kleinbus zu sechst ins Osterzgebirge nach Holzhaus. Für mich bereits zum dritten Mal in der Wintersportsaison steuerten wir Langewiese (Dlouhá Louka) an, diesmal ab dem Touristengrenzübergang "Battlecke" jedoch auf bisher noch nie vorhandener Piste. Im Gegensatz zum vorangegangenen Sonntag hatte inzwischen ein Pistenbully nicht nur die ausgewiesene Skitrasse, sondern auch eine Loipe entlang des Waldrandes perfekt aufgefahren (s. Track vom 19.01., km 1,8 - 7,1). Nach der Erkundung durch Carsten und seine Familie am Vortag wollten Christiane und ich nun auch mal diese Streckenalternative befahren. Sie erwies sich dabei als eine echte Bereicherung, welche allerdings wohl nicht oft in dieser Qualität befahrbar sein dürfte. Schließlich hatten wir hier in all den Jahren bisher noch nie auch nur ansatzweise eine solche perfekt präparierte Piste vorgefunden.

Kurz vor Mittag wurde es dann richtig warm, und der Schnee damit naß und stumpf, sobald er direkt in der Sonne lag. Für solche Bedingungen hatte jedoch Christiane kein geeignetes Steigwachs parat, sodaß der lange Anstieg weg vom Stausee der Talsperre Fleyh (Flája) im Skitandem ein nicht enden wollender Kraftakt wurde. Christiane versuchte dabei, mit Doppelstocktechnik das Zurückrutschen abschnittsweise etwas auszugleichen. Das gelang, belastete aber umso mehr ihre Schultern und Oberarme.

Blick von Wiesenhang unterhalb des Wolfsbergs
nach Südosten, der "Wolkenturm" stammt vom
Kraftwerk Ladowitz - Ledvice nahe Bilin - Bílina
(Aufnahmeort)
Trotzdem fuhren wir anschließend noch hinauf zum Turm auf den Wolfsberg (Vlčí hora) oberhalb von Langewiese. Während alle meine Begleiter die Aussichtsplattform des Multifunktionsturms erklommen - was quasi ein Muß bei dieser aufgrund der Inversionswetterlage ausgezeichneten Fernsicht bis zum Keilberg (Klínovec) und ins Riesengebirge (Krkonoše) war - konnte ich dann etwas später vom Wiesenhang unterhalb des Bergs ebenfalls zumindest über das Wolkenmeer in Richtung Süden schauen. Mindestes dreimal herrschten übrigens in der aktuellen Saison auf meinen Skitouren bisher solche Bedingungen.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sehr diese dichte Wolkendecke die Tschechen nervt, die in den tieferen Lagen bereits wochenlang ganz ohne Sonne darunter ausharren müssen.

13. Januar 2025

Haltlos

Der Winter ist bis ins Tiefland vorgedrungen. Nachdem es am Freitagabend ziemlich spät geworden war, hatte ich sonnabends bei diesem Wetter - Schnee, Minusgrade und starker Wind - überhaupt keine Ambitionen auf sportliche Aktivitäten im Freien. Immerhin rang ich mich nachmittags zu einem 1,5-stündigen Spaziergang im Stadtgebiet durch. Das war aber schon alles.

Christiane konnte erst am Sonntag mit mir zum Wintersport, doch dann wollten wir wieder richtig loslegen. Diesmal begleitete uns außerdem Norbert, der nach fast einjähriger Pause wieder mal auf Brettern stand. Fast jeder andere hätte wahrscheinlich bei der Strecke, die wir am Ende fuhren, nach so langer Abstinenz durchgehangen - doch unser Sportfreund ist ein ebensolches Konditionswunder wie Christiane. Wenn die beiden allein unterwegs wären, würde ich von ihnen nur eine Schneewolke beim Start sehen, und danach nichts mehr.

Im Laufe der Tour erwies es sich als glückliche Fügung, daß wir zu dritt fuhren. Der frische Schnee war nämlich sehr weich. Außerdem hatte der stürmische Wind (welcher auf dem Hinweg von hinten kam) auf den freien Flächen den lockeren Schnee zu Schneewehen aufgetürmt, die uns das Vorankommen zusätzlich erschwerten. Auf dem dadurch zum Teil noch mehr seitlich abschüssigen Untergrund mußte ich oft viel Kraft ins Balancieren investieren, was uns dann beim Vortrieb fehlte. Insofern war das für meine Gespannerste mindestens genauso anstrengend.

Zwar gab es auf deutscher Seite diesmal nahezu perfekt präparierte Loipen, doch ab der Grenze mühten wir uns viele Kilometer nur auf getretenen Skispuren ab, welche zu Beginn der Tages auch noch nicht ausreichend verdichtet waren. Vor allem auf diesem Streckenabschnitt mußte ich während des Hin- und auch Rückwegs wirklich sehr oft in den Schnee! Norbert übernahm es dann immer, mich von der Seite per Handreichung wieder in die Senkrechte hochzuziehen, was nicht nur für mich zusätzlichen Kraftaufwand bedeutete. Trotzdem blieben wir alle drei ziemlich locker, gleichwohl ich manchmal ein etwas schlechtes Gewissen hatte, meine Freunde solcherart auf Trab zu halten. Aber die Wetter- und Schneebedingungen waren eben tatsächlich ganz anders, als eine Woche zuvor.

Die spannendsten Momente unserer gestrigen Tour hielt die Abfahrt nach Langewiese (Dlouhá Louka, s. Track vom 12.01., km 19,0 - 19,3) bereit. Der Wiesenhang war großflächig vereist, sodaß Christianes Schneeflug nicht mehr wirkte und sie mit mir im Schlepp immer schneller wurde. Unsere gemeinsame spontane Idee bei sausender Fahrt bestand darin, mittels eines weiten Bogens zu versuchen, diese Wiese wieder leicht bergauf zu fahren, um zum Stillstand zu kommen. Kurzzeitig befand ich mich dabei im Schlitten fast neben meiner Sportfreundin, doch hielt zum Glück sowohl Deichsel als auch das Gestänge der Scherbelastung stand. Wir überstanden diese Aktion sogar ganz ohne (wahrscheinlich ziemlich schmerzhaften) Sturz. - Ich möchte lieber nicht wissen, wieviel Adrenalin mein Körper bei dieser Aktion ausgeschüttet hat ...

Auf der Rundloipe zum See der Talsperre Fleyh
(Aufnahmeort)
Die Rundloipe von Langewiese mit dem Abstecher zum See der Talsperre Fleyh (Fláje, s. Track vom 12.01., km 19,4 - 28,6) war dann maschinell gespurt und hatte nur anfangs im oberen Teil ein paar vereiste Passagen. Hier kamen wir dementsprechend auch gut voran, obwohl der folgende lange Anstieg zur Haupttrasse sich hinzog. Aber das wußten wir ja bereits vorher.

Auf dem Rückweg nutzten wir die aufgefahrenen Pisten zwischen Holzhau und Neurehefeld noch für zwei, drei kleinere Schlenker, bevor wir eine reichliche halbe Stunde nach Sonnenuntergang endlich zurück am Auto waren. Die Stirnlampe benötigten wir aber nur noch zum Packen.

Trotz eines kleinen Durchhängers ca. 4 km vor dem Ziel bin ich konditionell insgesamt mit diesen herausfordernden Bedingungen recht gut klargekommen, sodaß demnächst auch wieder mal ein 50er für mich vorstellbar ist. - Mal schauen, was das Wetter und meine Begleiter dazu meinen.

31. Dezember 2024

Beständigkeit

Kurz vor Silvester ist es mal wieder Zeit, auf die vergangene Saison zurückzublicken. Mein Sportjahr 2024 wird nicht mit großen Projekten oder spektakulären Aktionen in Erinnerung bleiben, aber doch mit einer Menge Touren. Das ist in diesem Fall ganz sprichwörtlich, denn mit insgesamt 133 Handbiketouren war ich so oft wie noch nie auf drei Rädern unterwegs. Dagegen nehmen sich die 4 Ausfahrten im (Tandem-)Langlaufschlitten sowie 6 Rolliwanderungen insgesamt recht bescheiden aus.

Daß es so wenige Wintersportaktivitäten gab, lag zuallererst jedoch am fehlenden Schnee. Gerade mal an zwei Wochenenden im Januar gab es ausreichend Schnee, und auch im Dezember reichte das Weiß nur für zwei weitere Skitouren. Dafür waren Christiane, Carsten und ich sogar einmal wieder an der Elbe skifahren. Das hat man auch nicht alle Tage, bleibt aber nur ein schwacher Trost für den Winter-(fast)-Komplettausfall.

Mit dem Club-2k-Trikot vor dem Lilienstein
im Elbsandsteingebirge (Aufnahmeort)
Wesentlich mehr ist dafür in diesem Jahr in den Alpen geworden, und auch mein langjähriges Pässejagd-Projekt konnte ich nun endlich mit einer denkwürdigen Trophäe krönen. Nachdem ich im April mit meinem Kameraden Lád'a in Südtirol von Meran und Bozen aus u.a. bis in knapp über 2000 m Seehöhe (im Schnalstal) vorgestoßen war, fuhr ich zwei Monate später gemeinsam mit Christiane nach Österreich. Von Stams aus bezwangen wir gemeinsam erst den Kühtai-Sattel und anschließend gleich noch die Auffahrt zum Finstertaler Stausee. Während es für meine Sportfreundin die erste Pässefahrt auf zwei Rädern war, sammelte ich hier meinen letzten Paß für die illustre Mitgliedschaft im Club 2k des Radsport-Pässejagd-Portals Quaeldich.de im Internet. Die Dammkrone des Finstertaler Stausees sollte übrigens mit 2335 m ü.d.M. mein höchster in diesem Jahr mit dem Handbike erreichte Punkt bleiben. Für meine Aktivitäten in den Alpen spielte die Komplettierung der Quaeldich-Pässeliste aber eine eher untergeordnete Rolle. Erstens gab/gibt es in diesem Gebiet noch weitere Straßenübergänge bzw. Hochpunkte, die minimal 2000 m über dem Meeresspiegel aufragen, und zweitens wartete mit dem Passo del Mortirolo noch mindestens eine legendäre Radsport-Herausforderung auf mich. Ihn bezwang ich folgerichtig während meines Sommerurlaubs, welcher mich diesmal in fünf Stationen von Südtirol westwärts bis an den Comer See führte. Als anspruchsvollster Anstieg erwies sich dabei jedoch meine Tour zum "nur" 1985 m hohen Passo di San Marco.

Was meine Bilanz der absolvierten Langstrecken betrifft, so habe ich mich in dieser Saison im guten Mittelfeld gehalten. Insgesamt verbuche ich nämlich sechs Lange Kanten (Streckenlänge 200+km), vier 100-Meilen-Fahrten (Streckenlänge 161+km) sowie weitere drei über 150 km lange Ausfahrten im Haben. Die längste Strecke ging dabei über rund 232 km und führte mich in das Gebiet der Lausitzer Seen bis nach Brandenburg. Die Tour mit den meisten Höhenmetern des Jahres war mein Langer Kanten ins Erzgebirge. Dabei kamen immerhin 2410 Hm zusammen, mehr noch als bei meiner anspruchsvollsten Alpentour im Handbike, der Rundfahrt über Passo del Vivione und Passo Croce di Sálven mit 2350 Hm.

Außerdem ergab sich über Pfingsten wieder einmal die Gelegenheit für eine Handbike-Etappentour, weil meine Freunde über das verlängerte Wochenende zum Klettern ins Böhmische Paradies (Český ráj) fuhren. Sie boten mir an, meinen Rollstuhl und Schlafsack mitzunehmen, und so konnte ich jeweils einen Tag für Hin- und Rückfahrt einplanen. Auch diese Unternehmung war ziemlich anspruchsvoll, obwohl die Streckenlängen nur 142 bzw. 145 km betrugen. 

Natürlich war ich auch wieder mit dem Rollstuhl auf Achse, wenngleich sich diese Touren nur auf fünf Tage verteilten. Hauptsächlich dienten diese Wanderungen - wie z.B. von Gohrisch aus - der Erschließung und Dokumentation als Tourenvorschläge auf dem Internetportal für barrierefreie Touren des Tourismusverbands Sächsische Schweiz. Hierbei begleitete mich bis auf den letzten Spaziergang vor wenigen Tagen meine (nunmehr) ehemalige Physiotherapeutin Ute, die mir mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit über all die Jahre zu einer guten Freundin geworden ist, sowie regelmäßig auch Peggy vom Tourismusverband. Ausflüge mit diesen beiden werden immer zu einem wahren Happening, auf das ich mich besonders freue. Ich denke, die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit.

Im Herbst dieses Jahres verbrachte ich schließlich erneut einige Urlaubstage "im Norden". Diese Zeit nutze ich schon seit etlichen Jahren, um mir noch unbekannte Gegenden zu erkunden, die zwar nicht ganz oben auf meiner Wunschliste stehen, aber dennoch eine Reise wert sind. Wegen der absolut unangemessenen Preise für ein Quartier an der Ostseeküste (einschließlich der Jugendherbergen!!!) habe ich mich aber nun eher auf das nördliche Binnenland verlegt. Mit dem Haus Ecktannen in Waren an der Müritz fand ich diesmal ein wirklich empfehlenswertes Basislager für vier ausgedehnte Handbiketouren, die mich von dort in alle Himmelsrichtungen führten. Ich war von der Gastfreundschaft und der Unterkunft so angetan, daß ich mir - ganz gegen meine Gewohnheit - durchaus vorstellen kann, hier wieder einmal Urlaub zu machen. Das meist flache Land, unterbrochen von viel Wasser, lädt geradezu ein, relativ entspannt am Ende der Hauptsaison noch viel Strecke zu machen.

Apropos Wasser. In diesem Blog habe ich darüber nie berichtet, und auch auf meinem Instagram-Account gibt es nur ein kurzes Video davon: etwas häufiger als im vergangenen Jahr bin ich 2024 im Hallenbad schwimmen gewesen. An einem Abend in der Woche treffe ich mich nämlich mit meiner "Trainerin" Christiane (meine Sportfreundin ist tatsächlich ausgebildete und auch aktive Übungsleiterin) sowie inzwischen einer weiteren Bekannten, um im Kombibad Prohlis meine Bahnen zu ziehen. Allmählich werde ich (konditionell) etwas besser, an der Technik des Rückenschwimmens werden bei mir allerdings wohl immer Defizite bleiben. Ich schieb's vor allem auf die Höhe meiner Querschnittlähmung ... Trotzdem habe ich den Eindruck, daß mir diese Schwimmstunden konditionell selbst für meinen anderen Sport viel bringen.

In dieser Zusammenschau sind schließlich noch zwei weitere Dinge erwähnenswert. Zum einen betrifft das mein derzeitiges Handbike. Seit dem 01.11.2006 ist dieses Gefährt mein sportliches Hauptfortbewegungsmittel. In mittlerweile reichlich 18 Jahren habe ich damit mehr als 215 Tkm zurückgelegt und 2,19 Mio. Hm bewältigt. Viele Komponenten sind seitdem verschlissen und mußten ersetzt werden. Das passierte meist im Rahmen der regulären Wartung oder einfach so mal zwischendurch (z.B. Reifen- oder Bremsbelagwechsel), doch manchmal kommen einige Arbeiten unerwartet dazu. So steht derzeit die Überholung meiner zweiten Rohloff-Getriebenabe an, nachdem die Dichtungen durchlässig geworden sind. Immerhin kann ich das Vorderrad mit der Nabe durch mein altes (mit meiner überholten und als Ersatzteil vorgehaltenen ersten Rohloff-Nabe) relativ unproblematisch ersetzen, und bin daher nicht auf eine schnelle Reparatur angewiesen. So hoffe ich wenigstens. Weiterhin war auch die Halterung meines Fahrradnavis inzwischen total hinüber und damit unbrauchbar geworden. Hier hat mein Freund Lád'a mir schnell geholfen, indem er eine nahezu geniale Lösung für eine Ersatzhalterung konstruierte. Denn das, was mir an technischem Sachverstand und Werkzeug-Ausstattung fehlt, steuert mein tschechischer Kamerad bei. Beileibe nicht zum ersten Mal hat er mir damit schnell und zuverlässig aus der Klemme geholfen. Ich erinnere nur an die Erfindung des Tandem-Skilanglaufs  oder auch die mehrmalige Reparatur meiner Kurbelgriffe am Handbike. - Zu neuen Handbike-Hinterrädern bin ich ebenfalls in diesem Jahr gekommen, weil mir ein unachtsamer Autofahrer während meines verkehrsbedingten Halts an einer Kreuzung gegen das Rad fuhr. Der Unfall ging jedoch glimpflich aus und warf mich hinsichtlich meiner sportlichen Aktivitäten nicht zurück. Ich konnte nämlich übergangsweise mit den Rädern meines alten Rollstuhls weiterfahren, ohne erst auf den Ersatz warten zu müssen. Außerdem verlief die Klärung mit der Versicherung des Unfallbeteiligten erfreulich unkompliziert.

Zuletzt bleibt noch der Hinweis, daß ich mich 2024 erneut in einer Veröffentlichung verewigt habe. Meinen Text für Uwe Daniels Buch "Mythos Meisterwege" halte ich im Nachhinein für sehr gelungen. Er handelt von meinem letzten Klettertag, der mit dem Absturz endete, welcher mich in den Rollstuhl brachte. Darüber hinaus wird es im nächsten Jahr einen weiteren Beitrag für ein Kalenderblatt (analog diesem) geben, den ich zwar schon vor längerer Zeit abgeliefert hatte, der nun jedoch erst Verwendung findet. All diese Berichte sind für mich immer ein Blick zurück auf mein erstes Leben - verbunden mit der Möglichkeit, einige prägende Episoden und Sichtweisen dieser Jahre vor dem Dunkel des Vergessens zu bewahren.

So, wie das auch für diesen Jahresabschlußbericht gilt.

PS: Die reine Handbike-Statistik ist den Abbildungen dieses Beitrags zu entnehmen. Zur Einordnung möchte ich lediglich anmerken, daß ich erst zum dritten Mal in meiner sportlichen Laufbahn als Handbiker mehr als 14 Tkm pro Jahr gefahren bin und dabei sogar den zweiten Platz der Saison-Bestwerte erreicht habe. Noch weiter hebt sich mit knapp über 151 THm mein zweiter Platz bzgl. der Höhenmeter-Bilanz von der Durchschnittsleistung ab, was sicher auch auf meine drei diesjährigen Alpenfahrten zurückzuführen ist.

30. Dezember 2024

Täglich etwas anderes

In den vergangenen drei Tagen war ich noch einmal mit Freunden unterwegs. Dabei boten die letzten Touren im Jahr 2024 noch einmal das volle Spektrum meiner wichtigsten sportlichen Aktivitäten: Rolliwandern, (Tandem-)Skifahren sowie Handbiken.

Mit Šárka auf der Brandaussicht,
im Hintergrund der Lilienstein
(Aufnahmeort)
Für den Sonnabend hatte mir mein Kamerad Lád'a einen gemeinsamen Nachmittagsausflug vorgeschlagen, und ich suchte dafür die Tour zur Brandaussicht heraus. Das ist eine meiner Standard-Spaziergänge im Elbsandsteingebirge - bei gelegentlicher Schiebeunterstützung konditionell nicht besonders anspruchsvoll, am Zielpunkt jedoch mit schöner Aussicht und sogar einer Einkehr. Auch die rund sechs bis sieben Kilometer Strecke insgesamt für Hin- und Rückweg sollten für viele Rollifahrer und ihre Begleiter gut zu bewältigen sein, und zwar bei (fast) jedem Wetter.

Zurück haben wir diesmal anstelle der gesamten Brandstraße nach einem Kilometer den parallel führenden, schönen und auch weniger begangenen Wanderweg gewählt, welcher sich auch gut im Rolli befahren läßt (s. Track vom 28.12., km 5,1 - 6,6). Dabei passierten wir einen kleinen, romantisch gelegenen Teich. Mit viel Sonne, die es durch das lichte Geäst schaffte, ein sehr romantischer Ort mitten in der Natur. Ohne Wind und im wärmenden Licht fühlte es sich auf der Tour trotz der Temperatur um den Gefrierpunkt auch gar nicht kalt an.

Nach der Rückkehr lud ich dann meine tschechischen Freunde in Pirna zum Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ein, bevor wir unser Treffen mit einer Spielerunde bei mir zuhause ausklingen ließen. Ich habe mich über den Besuch von Šárka und Lád'a sehr gefreut.

Gestern hingegen freute ich mich darüber, daß sich Christiane Zeit für eine zweite gemeinsame Runde auf Brettern nahm. Allerdings war ich mir überhaupt nicht sicher, ob der Schnee im Osterzgebirge noch für Wintersport ausreichte. Bei unserer frühen Ankunft in Altenberg sah es jedenfalls ziemlich mau mit dem Schnee aus. Die teilweise leichten Plusgrade in den Hochlagen aufgrund der stabilen Inversionswetterlage sowie die permanente Sonneneinstrahlung hatten der Schneedecke auf den offenen Flächen ziemlich zugesetzt, und weißer Nachschub von oben war bisher ausgeblieben.

Da jedoch ein großer Teil der Trassen durch Wald führt, dessen Bäume die Wege auch wegen des niedrigen Sonnenstands fast ganztägig beschatteten, fanden wir schließlich doch leidlich gute Schneebedingungen vor. Zumindest mit unseren "alten" Skiern brauchten wir uns nicht ganz so sehr Gedanken machen, wenn hin und wieder der Untergrund durchkam oder Steine aus dem Weiß herausragten. 

Blick ins Böhmische Becken - der markante
Kegelberg über der Wolkendecke ist der
Milleschauer (Milešovka, Aufnahmeort)
Dafür konnten wir bei dieser niedrigen Schneedecke vor allem auf der böhmischen Seite Strecken erkunden, die sonst (für mich) unmöglich zu fahren sind, weil sie nicht mit Pistenfahrzeugen präpariert werden. Der unbestrittene Höhepunkt waren dabei die Felsklippen am Südhang des Bornhaubergs (Pramenáč), die ich überhaupt noch nicht kannte. Von dort eröffnete sich auch der Ausblick in Richtung Böhmisches Becken, wo aus einer kompakten Wolkendecke die höchsten Berggipfel des Böhmischen Mittelgebirges herausragten. Das war ein wirklich eindrucksvolles Bild, obwohl ich vom Weg aus nicht zum eigentlichen Aussichtspunkt gelangte und somit nur ein eingeschränkteres Blickfeld hatte.

Zum Schluß, schon kurz vor dem Sonnenuntergang, fuhren wir am Ende ein paar Umwege sowie erneut auf den Kahleberg, um noch ein paar Kilometer zu schinden. Diesmal wollten wir nämlich auf jeden Fall die 30km-Marke knacken. Fast genau mit dem Sonnenuntergang waren wir dann zurück am Auto - nach einer herrlichen Runde, die ich an diesem Tag aufgrund des Schneemangels gar nicht für möglich gehalten hätte.

Mental war für mich damit mein Sportjahr beendet. Als ich heute jedoch den Tag ganz gemütlich begann und mich mit meiner Sportfreundin Christiane über Silvester austauschte, wendete sich das Blatt noch einmal. Sie schickte mich doch glatt hinaus in die Kälte, denn ihre Aufmunterung zu einer letzten Tour konnte ich nicht einfach so ignorieren! Schließlich fehlten an der Streckenjahresbilanz keine 70 km bis zur 14.500! Das wußte sie natürlich, und tatsächlich war es dieser letzte Schubs, der mich kurz vor 11.00 Uhr aufbrechen ließ. Ich bin sicher, daß ich mich später sonst schwarz geärgert hätte.

Zwar war es ziemlich kalt, doch bei Sonnenschein und mit teils leichtem Rückenwind beinahe optimal für diese Jahreszeit. Um mich aufzuwärmen - vor allem in die Finger zwickte zu Beginn die Kälte trotz Handschuhe - drückte ich auf dem Elberadweg nach Dresden gleich richtig in die Kurbel, und auch im weiteren Verlauf kam ich überdurchschnittlich schnell voran.

Weil es so gut rollte, fiel es mir auch überhaupt nicht schwer, noch ein wenig mehr Strecke über Soll zu machen. Das war mein "Glück": statt der im Kopf abgespeicherten 63 km fehlten mir nämlich noch insgesamt 67 km bis zum letzten Wunschziel! Ich beendete jedoch zuhause die Aufzeichnung auf meinem Fahrradcomputer um 15.20 Uhr nach fast 71 km. Das bedeutet einen Jahresendstand von 15.504 km im Handbike.

Jetzt ist aber wirklich Schluß!

15. Dezember 2024

Radsportalternativen

So schlecht sieht es draußen ja gar nicht aus, doch muß ich heute erstmal meine Wunden lecken. Denn wie zu Beginn der Wintersportsaison üblich, habe ich mir am Sonnabend beim intensiven Gebrauch der Skistöcke die Innenseiten der Daumen aufgerieben, und über das schmerzende Fleisch sollte erstmal wieder Haut wachsen. Aber für die gestrige Skitour nehme ich das gern in Kauf.

Auf dem Kahleberg - rechts am Horizont der
Geising(berg), davor Altenberg (Aufnahmeort)
Da sind Christiane und ich zum ersten Mal in diesem Winter im Skitandem aktiv gewesen. Bei traumhaften Bedingungen - sowohl, was das Wetter, als auch was die Schneebedingungen betrifft - fuhren wir zuerst auf den Kahleberg. Der Abstecher dorthin ist beinahe Pflichtprogramm.

Anschließend wechselten wir auf die böhmische Seite zur KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála), welche ebenfalls perfekt präpariert wurde. Ein kurzer Abstecher nach der Wittichbaude (Horská chata Vitiška) bis kurz vor dem Keilberg (Klínovčík), dann ging es erstmal fast 100 Hm abwärts. Hier und auf den folgenden Kilometern bis zur Rückkehr auf die Trasse auf die Erzgebirgs-Skimagistrale (s. Track vom 14.12., km 12,3 -16,8) gab es allerdings keine präparierte Loipe mehr, auch hatten Forstfahrzeuge tiefe Spuren auf den Wegen hinterlassen. Teilweise wurde es deshalb ziemlich mühsam, doch gespurte Trassen kann ja jeder. Dafür begegneten uns auf diesem Abschnitt nur ganz selten andere Leute, während auf den Hauptstrecken reger Betrieb herrschte.

Als ich das anstrengendste Stück hinter mir glaubte, "schleppte" mich Christiane noch auf den Bornhauberg (Pramenáč, s. Track vom 14.12., 16,9 - 21,4). Hier war die Piste zwar relativ festgefahren, doch vor allem bergab bei der Fahrt zurück ebenfalls nicht ganz einfach zu fahren. Teilweise leicht seitlich abschüssig, an den Seiten mit tiefen Spurrrinnen - da glich meine Abfahrt oft eher einem Ballett, denn entspanntem Gleiten.

Nun hatte es sich zwar endgültig zugezogen, doch waren wir ja permanent in Bewegung. Trotzdem drängelte ich, weil sich am frühen Abend mein tschechischer Kamerad mit seiner Familie bei mir zuhause für den gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarkts angekündigt hatte. Den Abstecher zum Loipenparkplatz mußten wir uns daher sparen. Am Ende fehlten nur weniger als zweihundert Meter bis zur Tourenlänge von 30 km. Das ist für Christiane und mich absolut untypisch (sonst runden wir immer auf Teufel komm raus die Statistik), aber ich wollte unter keinen Umständen meinen Besuch warten lassen und machte dementsprechend Streß.

Besonders schön war an diesem Tag, daß wir so viele Bekannte und Freunde auf der Piste trafen. Wenn die Skisaison erst beginnt und die Möglichkeiten (sprich: Skigebiete) noch begrenzt sind, begegnen sich eben die Wintersportbegeisterten auf engstem Raum. Inzwischen sind wir mit unserer exotischen Skikombi auch ziemlich bekannt, das stelle ich immer wieder fest. Bei manchen Leuten fallen mir die Namen nicht (mehr) ein, dafür sind es zu viele. Aber die Anerkennung durch Gleichgesinnte freut mich immer wieder.

Am Rastplatz auf dem Spazieerweg zwischen Stadt
Wehlen und Kurort Rathen (Aufnahmeort)
Davor, am Freitagnachmittag, war ich mit Ute auf Achse. Diesmal wollte ich den Abschnitt des Spazierwegs zwischen Stadt Wehlen und Kurort Rathen, welcher übrigens auch ein Teil des Elberadwegs auf der (orografisch) rechten Flußseite ist, im Rollstuhl testen und gleich auch fotografisch dokumentieren. Diese Stecke soll nämlich dennächst ebenfalls als Tourenvorschlag im Internetportal des Tourismusverbands Sächsische Schweiz veröffentlicht werden. Außerdem benötigte ich noch Aufnahmen von der Wanderung zum Amselsee.

Leider versteckte sich die angekündigte Sonne während unserer Wanderung hartnäckig hinter dichter Bewölkung, doch hatten wir trotzdem unsern Spaß. Überhaupt ist meine Physiotherapeutin die perfekte Begleitung für Ausflüge im Rolli - so, wie Christiane auf dem Rad und mit Skiern.

Am Umkehrpunkt im Amselgrund, mußten wir später feststellen, daß der (angestaute) Amselsee abgelassen wurde und sich dort statt eines glatten Wasserspiegels nur morastiger Seeboden ausbreitete. Natürlich ergab das nicht die erhofften schönen Bilder, doch vielleicht ist immer noch die eine oder andere Aufnahme zu gebrauchen. Umsonst war unsere Tour jedenfalls nicht, schließlich haben wir gemeinsam ein paar schöne Stunden in der Natur verbracht.

Was bin ich doch gottbegnadet, mit solchen Menschen wie Ute und Christiane (sowie auf jeden Fall auch Lád'a) befreundet zu sein!

15. Februar 2024

Achtung: ansteckend!

Gestern war ich wieder zu einem Treffen der Dresdener Selbsthilfegruppe "integrativ-aktiv" eingeladen, um dort über meine Teilnahme am Wasalauf im Jahr 2023 zu berichten.

Außerdem kamen ein paar weitere Interessierte hinzu, die von der Veranstaltung erfahren hatten, wie ich am Ende meiner Ausführungen überrascht feststellte. Da nämlich meldete sich ein Zuhörer bei mir, der meine Freunde und mich zu eben jenem Rennen kurz nach dem ersten Anstieg gegrüßt und danach überholt hatte und nun nach dem Hinweis eines Freundes zum Vortrag erschienen war. Es wurde ein herzlicher Erfahrungsaustausch unter Sportfreunden und für mich ein willkommenes Déjà-vu.

Mittendrin statt nur dabei!
Auch sonst war die Resonanz auf meine Ausführungen ausgesprochen gut, und das motivierte mich natürlich zusätzlich. Durchlebe ich doch bei solchen Schilderungen immer noch einmal all das, was mich damals bewegt hatte: die Erlebnisse während der Vorbereitung sowie beim Rennen auf und an der Strecke, die Emotionen unterwegs und die Euphorie nach dem erfolgreichen Zieleinlauf. Freude bzw. Glück ist eben das einzige im Leben, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Und so war ich in Gedanken wieder ganz bei jenen unvergeßlichen Momenten, die mir so viel bedeuten.

Ich bin sicher, daß es mir gelungen ist, meine Zuhörer emotional auf diese Reise mitzunehmen. Im Nachgang sprachen mich nämlich auch noch weitere Interessierte an. Vielleicht werde ich mich ja demnächst dann in ihrem Wirkungskreis präsentieren - da bin ich gern der Virus, welcher mit meiner Begeisterung und Freude andere ansteckt.
 
Großer Dank an Heike, Raimund und die weiteren Organisatoren für diesen gelungenen Abend, welcher mit angeregten Gesprächen und einem orientalischen Imbiß seinen Ausklang fand. 

Als "Bonus" hier nun noch das Video auf meinem Youtube-Kanal von unserem (schwedisch) kommentierten Zieleinlauf beim Vasaloppet - Öppet Spår måndag am 27.02.2023 auf Vasaloppet.TV. 

Eine weitere schöne Erinnerung! 

21. Januar 2024

Scheibchenweise Winter

Leider mußte ich Carsten heute zu einer weiteren geplanten Skitour kurzfristig absagen, weil ich mich nicht fit fühlte. Und dabei soll es morgen schon wieder tauen!

Überhaupt sind die Wintersport-Aktionen in dieser Saison immer nur an relativ kurze Episoden mit ausreichend Schnee gebunden. Es schneit ein, zwei Tage ausgiebig - ist dabei auch ziemlich kalt - aber dann kommt nichts nach, sodaß der Schnee zwar eine Weile zum Skifahren geradeso ausreicht. Jeder auch noch so kurze Wärmeeinbruch hat jedoch bisher immer noch die Winterfreuden recht bald wieder beendet.

Dafür war ich am Freitag mit meinen Freunden nach 2021 wieder einmal unmittelbar an der Elbe auf Brettern unterwegs. Carsten hatte zu einer "Inselumrundung" auf Skiern mit anschließendem Glühwein-Umtrunk eingeladen. Der Dresdener Ortsteil Übigau, wo er mit seiner Frau Ines und den Kindern wohnt, liegt nämlich tatsächlich auf einer Erhöhung zwischen der Elbe und der Flutrinne, einem Bauwerk, welches zur Ableitung der Wassermassen der Elbe bei Hochwasser dient. Deshalb lebten die Übigauer schon zweimal in diesem Winter quasi auf einer (über Brücken erreichbaren) Insel.

Mit Christiane im Ski-Tandem an der abendlichen
Elbe (Aufnahmeort)
Außerdem starteten wir erst kurz nach sechs am Abend, als es bereits dunkel war. Freilich mußten wir uns nicht im Finsteren vorwärtstasten, denn auch ohne Stirnlampe sorgten der Halbmond sowie die Lichter der Stadt für ausreichend Licht. Zwar nicht üppig Schnee, doch viel Romantik, machten die Runde mit Christiane, Ines, Carsten und Stefan zu einem besonderen Erlebnis, welches aufgrund des warmen Klimas im Elbtal so oft nicht möglich ist. Später planten wir am Feuer bei Essen und Trinken gleich noch unsere Skitour für den nächsten Tag. Christiane war zwar über's Wochenende andernorts unterwegs, doch sollte es für die übrigen auf "Familientour" zum Wintersport in das Skilanglaufgebiet zwischen Peterswald (Petrovice) und Tyssa (Tisá) gehen.

Am Sonnabend starteten wir also zu neunt direkt vom Flugzeugrestaurant in Peterswald. Dabei waren die ersten sieben und die letzten drei Kilometer für mich absolutes Neuland - und das will schon etwas heißen! Allein hätte ich hier auf den Wald- bzw. Wanderwegen im Handbike ebenfalls keine Chance, umso begeisterter war ich von Carstens Tourenplanung.

Als absoluter Knüller erwies sich ein extrem steiler Anstieg nach etwa 6 km (s. Track vom 20.01., km 6,1 - 6,3), den mein Gespannführer mit mir im Schlepp nur zu Fuß bewältigen konnte. Selbst ohne die nur dünne Schneedecke mit herausragenden Sandsteinblöcken des alten Pflasters wären diese rund 200 m äußerst anspruchsvoll gewesen, doch schafften wir es mit vereinten Kräften trotzdem. Irgendwann mal dort solo mit dem Handbike empor - unmöglich! Das ist eben auch das, was mich u.a. am Skifahren so sehr begeistert: gemeinsam mit meinen Freunden erreiche ich Orte und befahre Wege, die für mich sonst völlig unzugänglich bleiben.

Danach wurde es ein meist entspanntes Gleiten durch den Winterwald, welcher auch den Schnee vor dem Schmelzen in der Sonne schützte. Auf den flachen Skitrassen zwischen Tyssa und Schneeberg (Sněžník) trafen wir mittags relativ viele andere Skifahrer, die aber meist wohl eher in die Kategorie "Sonntagsausflügler" einzuordnen waren.

Während des Rückwegs mußte ich schließlich bei der Abfahrt von Raitza (Rájec, s. Track vom 20.01., km 17,8 - 18,6) doch noch zweimal kurz hintereinander in den Schnee. Erst war es mein (Ersatz-)Bremser Norbert, der durch einen Stein unsanft gestoppt wurde und mich deshalb umriß, und dann eine Unebenheit, die ich bei hohem Tempo nicht mehr ausgleichen konnte. Aber sonst hielt ich mich an diesem Tag auch auf schwierigen Abfahrten ganz wacker.

Durch Erfahrung immer besser werden!

31. Dezember 2023

Starker Auftakt, starker Abgang

In den letzten Tagen des Jahres 2023 ist es wieder an der Zeit, die Geschehnisse der vergangenen 12 Monate Revue passieren zu lassen. Damit sind natürlich vorrangig meine sportlichen Aktivitäten gemeint, wenn mich auch zunehmend andere Dinge beschäftigen.

Die Welt verändert sich um mich herum, und zwar ganz und gar nicht zum Guten. Doch meine meistens sehr klare Meinung über bestimmte politische Entwicklungen sowie zum Umgang mit Konflikten gehört - so finde ich - nicht hierher. Ich halte es lieber mit einem alten Grundsatz, der Sport stets von Politik trennt - auch wenn zunehmend versucht wird, diesen politisch zu instrumentalisieren. Das alles gab es in diesem Land schon mindestens einmal ...

Der definitive Höhepunkt meines Sportlerjahres 2023 war unzweifelhaft die erfolgreiche Teilnahme von mir und meinen Freunden Christiane und Carsten am schwedischen Vasaloppet Ende Februar. Auf dieses Ziel hatten wir seit 2022 hingearbeitet, und mir war diese Veranstaltung so wichtig, daß ich über den gesamten Monat Februar nicht einen einzigen Kilometer im Handbike zurücklegte, sondern alle Energie für unser Vorhaben aufwandte. Es wurde ein beinahe triumphaler Durchmarsch, den ich nur gemeinsam mit meinen Freunden erreichen konnte. Mit unserer Teilnahme machten wir deutlich, wie Inklusion tatsächlich aussehen kann - ohne, daß die nicht eingeschränkten Sportler um die Behinderten herumtanzen, diese bespaßen und sich dabei selbst ob ihrer Großmütigkeit auf die Schultern klopfen.

Danach fiel ich erstmal in ein Motivationsloch, denn was für ein großes Projekt könnte es noch für mich geben?! Ich habe inzwischen so viel erreicht, da gehen mir allmählich die Ideen für realistisch umsetzbare anspruchsvolle Vorhaben aus.

Erst, als es nach der Tag-und-Nacht-Gleiche wieder lange genug hell für größere Strecken war und der Frühling mit für mich optimalen Radsport-Temperaturen lockte, besann ich mich auf alte Stärken. Nach dem ersten langen Kanten am 30.04. folgten im Mai drei, im Juni zwei und am 01.07. die letzte der diesjährigen Strecken mit mehr als 200 km Streckenlänge. Anfang September erreichte ich diese Entfernung zwar fast noch ein weiteres Mal, nach der Distanzkorrektur waren es dann an diesem Tag jedoch "nur" 199,2 km. Für mich gehörte es deshalb zu meinem Verständnis von Ehrlichkeit, diese Tour nicht als Langen Kanten anzuerkennen - auch wenn ich konditionell locker die noch fehlenden 800 m geschafft hätte. So sind es halt sieben 200+-Strecken ...

Aus diesen Langstrecken-Unternehmungen ragt meine Nonstop-Rundtour durch die drei größten sächsischen Städte Dresden, Chemnitz und Leipzig hervor. Die Idee zu diesem "Drei-Städte-Giro" lag bei mir schon eine Weile in der Schublade, zumal ich bereits in den vorangegangenen Jahren Lange Kanten nach Chemnitz (und zurück) sowie Leipzig (und zurück) erfolgreich absolviert hatte. Für die 324,54 km und 2.249 Hm benötigte ich brutto 23 Stunden und 17 Minuten, lt. Strava (netto, also reine Fahrzeit) 20:53:46.

Abgesehen von etlichen gemeinsamen Skitouren mit Christiane (und Carsten) zur Vorbereitung auf unseren Wasalauf, bin ich allerdings im Jahr 2023 unterdurchschnittlich oft mit meinen besten Freunden zusammen auf Tour gewesen. Lád'a war in dieser Saison sehr oft auf Reisen, und Christiane hatte ebenfalls fast das ganze Jahr über einen vollen Terminkalender. Trotzdem freute ich mich über die Ausfahrt mit meinem tschechischen Kameraden zum Drei-Länder-Eck Tschechien-Polen-Deutschland sowie über die Tour zum Varhany-Radweg, auf der mich Christiane begleitete. Immerhin klappte es am Ende meines Sommerurlaubs noch mit unserer Biwak-Tour, bei der Christiane, Lád'a und ich zwischen zwei Touren im Schlafsack in einer Schutzhütte im Osterzgebirge nächtigten.

Die nächste Erfolgsgeschichte war meine Alpenpässejagd mit dem Handbike im Sommer, welche mich durch Regionen des Gebirges in der Schweiz, in Italien sowie in Frankreich führte. Auch wenn es diesmal neben viel Licht auch einigen Schatten gab, kann ich sehr zufrieden auf diese drei Wochen zurückblicken.

Nach mehreren Jahren ohne größere oder längere Aktivitäten im Rollstuhl, war ich 2023 wieder häufiger sportlich mit diesem Gefährt unterwegs. Nicht zuletzt wurden meine Rolliwanderungen durch ein Projekt des Tourismusverbands Sächsische Schweiz ausgelöst, welches die Überprüfung und ggf. Neuerfassung von barrierefreien/-armen Wandervorschlägen im Gebiet und ihre Aufarbeitung bzw. alternativ Bereitstellung im Internet-Tourenportal für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen beinhaltete.

Getreu meines Grundsatzes, daß Ausflüge mit Freunden viel schöner sind, als allein irgendwo herumzuwursteln, holte ich mir dafür liebe Begleiterinnen an Bord. Mit Ute, meiner Physiotherapeutin und inzwischen auch gute Freundin, sowie Peggy vom Tourismusverband, mit der mich meine Vergangenheit als Kletterer verbindet, unternahm ich etliche Ausflüge im Rollstuhl in die Sächsische Schweiz. Obwohl manchmal richtig anstrengend, hatten wir immer unseren Spaß dabei, wobei ich dank Peggy und vor allem Ute niemals hungern mußte.

Neben der Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Sächsische Schweiz engagierte ich mich 2023 übrigens auch noch bei weiteren Gelegenheiten. Erstmals konnte ich beispielsweise den Fortgang der Bauarbeiten zur Erweiterung der Saupsdorfer Hütte des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) vor Ort begutachten. Der Initiative des umtriebigen Hüttenwart-Ehepaars ist es zu verdanken, daß diese Unterkunft bald auch für Gäste mit Handicap nutzbar sein wird. Desweiteren beteiligte ich mich im Mai an der Ausgestaltung des in diesem Jahr wieder aufgelegten Berggottesdienstes in der Kuhstallhöhle des Neuen Wildensteins, für den ich einen kurzen Impulsbeitrag beisteuerte. Außerdem ergab sich vor einigen Wochen die Möglichkeit, auf Einladung der Verwaltung der Festung Königstein, den dort veranstalteten historischen Weihnachtsmarkt auf seine barrierefreie Zugänglichkeit zu testen. Dieser Termin war vor allem deswegen interessant, weil sich daraus gewiß weitere Anlässe für gemeinsame Projekte mit den Verantwortlichen für die Festung zum Thema Barrierefreiheit entwickeln. Meine Begleiter und ich wurden von ihnen jedenfalls mit offenen Armen empfangen.

Statt - wie bei mir schon beinahe Tradition - im Herbst noch einmal ein paar freie Tage für Erkundungen im Handbike irgendwo in Deutschland zu planen, verbrachte ich fast den gesamten Monat Oktober im Nordschwarzwald. Während meiner (regulären) Reha in der Heinrich-Sommer-Klinik des Berufsförderungswerks in Bad Wildbad nutzte ich die behandlungsfreie Zeit für Handbiketouren und Rollispaziergänge. Das oft wesentlich anspruchsvollere Streckenprofil dieses Mittelgebirges setzte mir dabei auf meinen Unternehmungen im Handbike viel stärker konditionell zu, als ich es erwartet hatte. Wenigstens eine dieser Aktionen war ziemlich grenzwertig. Dagegen gefiel es mir auf dem Baumwipfelpfad mit dem barrierefrei berollbaren Aussichtsturm richtig gut - kein Wunder bei den spätsommerlichen Temperaturen weit über 20°C an diesem Nachmittag.

Fast hätte mein Tourenjahr mit Wintersport geendet, denn Ende November versank innerhalb weniger Tage die Landschaft bis hinunter ins Elbtal (wo ich wohne) im Schnee. Mit den drei darauffolgenden Ausfahrten im Tandemski-Gespann summierten sich dabei in meiner Skilanglauftouren-Bilanz für 2023 beachtliche 412 km auf 12 Touren, was einer durchschnittlichen Streckenlänge pro Tag von mehr als 34 km entspricht. Dann aber kam das große Tauwetter, und selbst das zweitägige Schneechaos in den Höhenlagen meiner Heimat unmittelbar vor Weihnachten änderte nichts mehr daran, daß keine weitere Skitour mit meinen Freunden im Restjahr folgte.

Dafür öffnete sich für mich völlig unerwartet ein Fenster, meine eigenen Vorgaben für Aktivitäten im Handbike hinsichtlich Streckenlänge und Höhenmeter bis zum Jahresende doch zu schaffen. Am 23.12. fehlten noch fast 620 km und 1875 Hm bis zur Ziellinie. Mit einem bisher (von mir) noch nie erlebten Kraftakt gelang mir dank akzeptabler Witterungsbedingungen das scheinbar Unmögliche - so, wie wahrscheinlich die wenigsten Leute gedacht hätten, daß ich mit meinem Langlaufschlitten (im Skitandem) beim Wasalauf überhaupt im Ziel ankomme.

Noch bin ich fähig, immer wieder zu überraschen!

PS: Die Abbildungen diese Beitrags enthalten alle statistischen Informationen meines Sportlerjahres 2023. Wer genau hinschaut, wird bemerken, daß ich hinsichtlich Durchschnittsgeschwindigkeit weit unter meinem angepeilten Wert liege. Statt mindestens 15,0 km/h sind es nämlich nur 14,6 km/h. Ich mache dafür nicht nur mein wartungsbedürftiges Handbike (u.a. verschlissene Lager und Antriebskomponenten) verantwortlich, ich selbst werde mich wohl ebenfalls dem altersbedingten Nachlassen der Leistungsfähigkeit stellen müssen. Aber damit kann ich leben, auch wenn's manchmal schwer fällt.

PPS: Auf meinen Facebook-Seiten habe ich eine weitere schlaglichtartige Zusammenfassung meines Sportlerjahres 2023 inklusive vierzig kommentierter Bilder veröffentlicht.

11. Dezember 2023

Vollwertiger Ersatz

Es war abzusehen, daß die weiße Pracht noch vor Weihnachten wieder dahinschmelzen würde. Leider konnte Christiane am Wochenende nicht Skifahren, aber dafür bot mir Carsten eine gemeinsame Tour im Schnee an. Bisher half er ja in unserem erfolgreichen Vasaloppet-Team als Bremser und hatte sich nur einmal wenige hundert Meter als Gespannführer im Skitandem versucht.

Natürlich freute ich mich über die Möglichkeit - und irgendwie würden wir auch in neuer Zusammenstellung vorankommen. Carsten brachte außerdem seinen Kletterkumpel Olaf mit, sodaß uns ggf. sogar noch weitere Unterstützung zur Seite stand.

Dutzendfach fotografiert und doch immer wieder
anders schön: auf dem Kahleberg (Aufnahmeort)
Doch wie schon Christiane fuchste sich Carsten überaus schnell in die für unser harmonisches Zusammenwirken im Tandem notwendige etwas andere Langlauftechnik ein. Hatte er zu Beginn zunächst ein viel zu hohes Tempo gewählt und damit unnötig Kraft verbraucht, so optimierten wir im Laufe der Tour die Abläufe, sodaß wir letzten Endes gar nicht so viel langsamer in der Loipe unterwegs waren. Vor allem auf leicht abfallender (und gut präparierter) Strecke kann man nämliche bei aufeinander abgestimmtem Doppelstock-Einsatz ordentlich Tempo machen.

Hinsichtlich des Wetters hatten wir lange Zeit gute Bedingungen. Zwar pendelten sich die Temperaturen im leichten Plusbereich ein, aber es lag noch ausreichend verdichteter Schnee mit geringer Neuschneeauflage. Erst kurz vor Mittag kam etwas Sprühregen, der jedoch endlich nachließ bzw. schließlich ganz aufhörte, als es begann, unangenehm zu werden.

Weil es inzwischen bei uns immer besser lief, machte Carsten dann den Vorschlag, mit dem Bornhauberg (Pramenáč) von der Wittichbaude (Horská chata Vitiška) aus gleich noch den zweiten 900m-Gipfel der Region im Skitandem zu erklimmen. Auch hier herrschten gute Untergrundbedingungen - wie zuvor schon auf der KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála) mußten wir dabei allerdings zweimal umgestürzte Bäume umfahren, welcher unter der nunmehr nassen Schneelast zusammengebrochen waren. 

Carsten hatte immer noch nicht genug! Die KLM zwischen Böhmisch Zinnwald und Wittichbaude eignete sich prima, um zusätzliche Meter zu machen. Zwar liegt mir eigentlich - sofern es vermeidbar ist - nicht das mehrmalige Befahren von Streckenabschnitten während einer Tour, doch sein Argument, daß unser Ausflug möglicherweise unsere letzte Skitour des Jahres 2023 sein könnte, überzeugte mich. Darüber hinaus noch die 30km-Marke zu knacken, war für Männer wie uns ein weiterer Anreiz, zumal sich das Wetter mittlerweile wieder besserte. Kurz nach drei zurück am Auto, standen schließlich sogar 33 km und 500 Hm in der Endabrechnung - für Carstens "Greenhorn-Tour" im Skitandem ein absolut respektables Ergebnis.

Schön, daß es so überaus gut mit uns geklappt hat!

4. Dezember 2023

Fall Weiß

Überfallartig hat sich der Winter bis ins Tiefland breitgemacht. Statt Handbiken standen also an diesem Wochenende zwei Skitouren im Tandemgespann mit Christiane an. Ihre Wintersportbegeisterung wirkt immer ansteckend, sodaß Handbiken für mich überhaupt nicht infrage kam. Statistik hin oder her, sich grundlos wegen irgendwelcher Zahlen Streß zu machen, ist nun wirklich völlig idiotisch.

Glücklicherweise konnte unser gemeinsamer Freund Norbert kurz zuvor in einer Blitzaktion die Befestigung des Zuggestänges an der Deichsel rechtzeitig reparieren (ganz großer Dank an ihn!) und damit die Einsatzbereitschaft unserer Ausrüstung herstellen. Für die ersten Kilometer der neuen Skisaison entschieden wir uns aber für die alten Bretter. Daß bereits soviel Schnee in den Bergen lag, ahnte ich dabei nicht. Wie sich im Nachgang herausstellte, war ich noch nie so früh im Winter in der Loipe.

Vor allem am ersten Tourentag kamen eine ganze Menge Höhenmeter zusammen. Dabei hatten wir zu Beginn noch gar keinen Plan, wohin wir fahren würden. Aber Stück um Stück entwickelte sich die Strecke, wobei wir auch durch die präparierten Skitrassen gelenkt wurden. Erstaunlicherweise gab es sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite dank des überdurchschnittlichen Engagements der dafür Verantwortlichen bereits viele Kilometer gut präparierte Pisten. - Großes Lob an die Macher!

Das schwierigste und auch anstrengendste Teilstück unserer Sonnabend-Runde wurde der endlos lange Aufstieg von Rehefeld bis unter den Kahleberg (s. Track vom 02.12., km 20,8 - 23,2). Die dünnere Schneedecke im Wald war hier teilweise arg von Forstfahrzeugen zerwühlt, was bei etlichen Steilstücken das Vorwärtskommen zusätzlich erschwerte. Außerdem mußte mich Christiane um eine ca. 20 m lange und völlig ungangbare Passage zu Fuß herumhieven. Als endlich das Schlimmste hinter uns lag, war es meine Sportfreundin, die noch zum Abstecher auf den Kahleberg (der höchsten Erhebung im deutschen Osterzgebirge) abbog, obwohl wir beide schon ordentlich Federn gelassen hatten. Der Berg gehörte einfach zu einem zünftigen Saisonauftakt dazu.

An diesem Tag fuhr meine Gespannführerin mit mir von Neurehefeld aus auch ziemlich spontan auf den Hemmschuh, und so bezwang ich damit meinen nächsten Achttausender im Osterzgebirge. Ich war dort nämlich zum ersten Mal, womit ich nun bereits sieben der vierzehn Gipfel (ausschließlich) im Langlaufschlitten erreicht habe. Bis dahin standen auf meiner Haben-Seite Scharspitze, Biwakkuppe, Wüste Höhe, Kannelberg (Drachenkopf), Stephanshöhe und Pöbelknochen. - Ich denke, in diesem Winter folgen noch weitere.

Wunder-Winterwald bei Holzhau (Aufnahmeort)
Gestern sollte es dann etwas gemütlicher zugehen, und die Bahndammloipe zwischen Neurehefeld / Moldau (Moldava) und dem Teichhaus ist meistens ja auch ziemlich entspannt zu fahren. Am Sporthotel und Skibahnhof Hermsdorf trafen wir uns zunächst mit Bergwacht-Kollegen, denn an diesem Tag fand hier für einige Anwärter ein Testat (bestehend aus Skilanglauf und Ski-Abfahrtslauf) statt. Eine von Christianes Schützlingen (als Ausbilderin) nahm jedenfalls daran teil, und für uns war es ein guter Einstieg. Die Kameraden haben ganz schön gestaunt, wie flott und souverän wir im Tandem unterwegs waren!

Später am Tag wurde es für uns aber etwas mühsamer. Denn ohne eine gewalzte Piste oder gezogene Loipe offenbarte der weiche, hohe Schnee seine Tücken. Auf der sonst ebenfalls präparierten Verbindungstrasse zwischen dem Touristen-Grenzübergang Battleck (Žebrácký roh) und der Straße zur Talsperre Fleyh (Fláje) existierte nur eine getretene Skispur, die natürlich nicht so gut verdichtet war, wie mit Pistenfahrzeugen (s. Track vom 03.12., km 13,2 - 16,0). Deshalb mußte Christiane etliche hundert Meter bergauf allein kämpfen, während ich mich krampfhaft bemühte, halbwegs senkrecht im Schlitten sitzen zu bleiben. Zweimal blieb mir dennoch der Bodenkontakt nicht erspart.

Am Schneehöhen-Meßpunkt beim Skibahnhof
Hermsdorf (Aufnahmeort)
Auch bei unserem kurzen Abstecher ab Holzhau zum Fischerwald (s. Track vom 03.12., km 17,8 - 20,4) wurde es ziemlich abenteuerlich. Auf einsamen Ski-Pfaden entschädigte uns jedoch ein Zauber-Winterwald für die Anstrengung. Dabei kamen wir übrigens auch an dem Achttausender-Berg Steinkuppe vorbei, dessen Befahrung wir uns allerdings an diesem Tag wegen der Schneeverhältnisse schenkten. Wird schon noch ...

Zurück am Ausgangspunkt unserer Tour, fanden wir gleich auch eine Skifahrerin, die unser Erinnerungsfoto mit dem lokalen Schneehöhen-Meßpunkt schoß. Bis in knapp 30 cm reichte der Schnee auf der Meßlatte.

Ganz schön viel für Anfang Dezember!