15. Dezember 2024

Radsportalternativen

So schlecht sieht es draußen ja gar nicht aus, doch muß ich heute erstmal meine Wunden lecken. Denn wie zu Beginn der Wintersportsaison üblich, habe ich mir am Sonnabend beim intensiven Gebrauch der Skistöcke die Innenseiten der Daumen aufgerieben, und über das schmerzende Fleisch sollte erstmal wieder Haut wachsen. Aber für die gestrige Skitour nehme ich das gern in Kauf.

Auf dem Kahleberg - rechts am Horizont der
Geising(berg), davor Altenberg (Aufnahmeort)
Da sind Christiane und ich zum ersten Mal in diesem Winter im Skitandem aktiv gewesen. Bei traumhaften Bedingungen - sowohl, was das Wetter, als auch was die Schneebedingungen betrifft - fuhren wir zuerst auf den Kahleberg. Der Abstecher dorthin ist beinahe Pflichtprogramm.

Anschließend wechselten wir auf die böhmische Seite zur KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála), welche ebenfalls perfekt präpariert wurde. Ein kurzer Abstecher nach der Wittichbaude (Horská chata Vitiška) bis kurz vor dem Keilberg (Klínovčík), dann ging es erstmal fast 100 Hm abwärts. Hier und auf den folgenden Kilometern bis zur Rückkehr auf die Trasse auf die Erzgebirgs-Skimagistrale (s. Track vom 14.12., km 12,3 -16,8) gab es allerdings keine präparierte Loipe mehr, auch hatten Forstfahrzeuge tiefe Spuren auf den Wegen hinterlassen. Teilweise wurde es deshalb ziemlich mühsam, doch gespurte Trassen kann ja jeder. Dafür begegneten uns auf diesem Abschnitt nur ganz selten andere Leute, während auf den Hauptstrecken reger Betrieb herrschte.

Als ich das anstrengendste Stück hinter mir glaubte, "schleppte" mich Christiane noch auf den Bornhauberg (Pramenáč, s. Track vom 14.12., 16,9 - 21,4). Hier war die Piste zwar relativ festgefahren, doch vor allem bergab bei der Fahrt zurück ebenfalls nicht ganz einfach zu fahren. Teilweise leicht seitlich abschüssig, an den Seiten mit tiefen Spurrrinnen - da glich meine Abfahrt oft eher einem Ballett, denn entspanntem Gleiten.

Nun hatte es sich zwar endgültig zugezogen, doch waren wir ja permanent in Bewegung. Trotzdem drängelte ich, weil sich am frühen Abend mein tschechischer Kamerad mit seiner Familie bei mir zuhause für den gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarkts angekündigt hatte. Den Abstecher zum Loipenparkplatz mußten wir uns daher sparen. Am Ende fehlten nur weniger als zweihundert Meter bis zur Tourenlänge von 30 km. Das ist für Christiane und mich absolut untypisch (sonst runden wir immer auf Teufel komm raus die Statistik), aber ich wollte unter keinen Umständen meinen Besuch warten lassen und machte dementsprechend Streß.

Besonders schön war an diesem Tag, daß wir so viele Bekannte und Freunde auf der Piste trafen. Wenn die Skisaison erst beginnt und die Möglichkeiten (sprich: Skigebiete) noch begrenzt sind, begegnen sich eben die Wintersportbegeisterten auf engstem Raum. Inzwischen sind wir mit unserer exotischen Skikombi auch ziemlich bekannt, das stelle ich immer wieder fest. Bei manchen Leuten fallen mir die Namen nicht (mehr) ein, dafür sind es zu viele. Aber die Anerkennung durch Gleichgesinnte freut mich immer wieder.

Am Rastplatz auf dem Spazieerweg zwischen Stadt
Wehlen und Kurort Rathen (Aufnahmeort)
Davor, am Freitagnachmittag, war ich mit Ute auf Achse. Diesmal wollte ich den Abschnitt des Spazierwegs zwischen Stadt Wehlen und Kurort Rathen, welcher übrigens auch ein Teil des Elberadwegs auf der (orografisch) rechten Flußseite ist, im Rollstuhl testen und gleich auch fotografisch dokumentieren. Diese Stecke soll nämlich dennächst ebenfalls als Tourenvorschlag im Internetportal des Tourismusverbands Sächsische Schweiz veröffentlicht werden. Außerdem benötigte ich noch Aufnahmen von der Wanderung zum Amselsee.

Leider versteckte sich die angekündigte Sonne während unserer Wanderung hartnäckig hinter dichter Bewölkung, doch hatten wir trotzdem unsern Spaß. Überhaupt ist meine Physiotherapeutin die perfekte Begleitung für Ausflüge im Rolli - so, wie Christiane auf dem Rad und mit Skiern.

Am Umkehrpunkt im Amselgrund, mußten wir später feststellen, daß der (angestaute) Amselsee abgelassen wurde und sich dort statt eines glatten Wasserspiegels nur morastiger Seeboden ausbreitete. Natürlich ergab das nicht die erhofften schönen Bilder, doch vielleicht ist immer noch die eine oder andere Aufnahme zu gebrauchen. Umsonst war unsere Tour jedenfalls nicht, schließlich haben wir gemeinsam ein paar schöne Stunden in der Natur verbracht.

Was bin ich doch gottbegnadet, mit solchen Menschen wie Ute und Christiane (sowie auf jeden Fall auch Lád'a) befreundet zu sein!

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