30. Dezember 2024

Täglich etwas anderes

In den vergangenen drei Tagen war ich noch einmal mit Freunden unterwegs. Dabei boten die letzten Touren im Jahr 2024 noch einmal das volle Spektrum meiner wichtigsten sportlichen Aktivitäten: Rolliwandern, (Tandem-)Skifahren sowie Handbiken.

Mit Šárka auf der Brandaussicht,
im Hintergrund der Lilienstein
(Aufnahmeort)
Für den Sonnabend hatte mir mein Kamerad Lád'a einen gemeinsamen Nachmittagsausflug vorgeschlagen, und ich suchte dafür die Tour zur Brandaussicht heraus. Das ist eine meiner Standard-Spaziergänge im Elbsandsteingebirge - bei gelegentlicher Schiebeunterstützung konditionell nicht besonders anspruchsvoll, am Zielpunkt jedoch mit schöner Aussicht und sogar einer Einkehr. Auch die rund sechs bis sieben Kilometer Strecke insgesamt für Hin- und Rückweg sollten für viele Rollifahrer und ihre Begleiter gut zu bewältigen sein, und zwar bei (fast) jedem Wetter.

Zurück haben wir diesmal anstelle der gesamten Brandstraße nach einem Kilometer den parallel führenden, schönen und auch weniger begangenen Wanderweg gewählt, welcher sich auch gut im Rolli befahren läßt (s. Track vom 28.12., km 5,1 - 6,6). Dabei passierten wir einen kleinen, romantisch gelegenen Teich. Mit viel Sonne, die es durch das lichte Geäst schaffte, ein sehr romantischer Ort mitten in der Natur. Ohne Wind und im wärmenden Licht fühlte es sich auf der Tour trotz der Temperatur um den Gefrierpunkt auch gar nicht kalt an.

Nach der Rückkehr lud ich dann meine tschechischen Freunde in Pirna zum Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ein, bevor wir unser Treffen mit einer Spielerunde bei mir zuhause ausklingen ließen. Ich habe mich über den Besuch von Šárka und Lád'a sehr gefreut.

Gestern hingegen freute ich mich darüber, daß sich Christiane Zeit für eine zweite gemeinsame Runde auf Brettern nahm. Allerdings war ich mir überhaupt nicht sicher, ob der Schnee im Osterzgebirge noch für Wintersport ausreichte. Bei unserer frühen Ankunft in Altenberg sah es jedenfalls ziemlich mau mit dem Schnee aus. Die teilweise leichten Plusgrade in den Hochlagen aufgrund der stabilen Inversionswetterlage sowie die permanente Sonneneinstrahlung hatten der Schneedecke auf den offenen Flächen ziemlich zugesetzt, und weißer Nachschub von oben war bisher ausgeblieben.

Da jedoch ein großer Teil der Trassen durch Wald führt, dessen Bäume die Wege auch wegen des niedrigen Sonnenstands fast ganztägig beschatteten, fanden wir schließlich doch leidlich gute Schneebedingungen vor. Zumindest mit unseren "alten" Skiern brauchten wir uns nicht ganz so sehr Gedanken machen, wenn hin und wieder der Untergrund durchkam oder Steine aus dem Weiß herausragten. 

Blick ins Böhmische Becken - der markante
Kegelberg über der Wolkendecke ist der
Milleschauer (Milešovka, Aufnahmeort)
Dafür konnten wir bei dieser niedrigen Schneedecke vor allem auf der böhmischen Seite Strecken erkunden, die sonst (für mich) unmöglich zu fahren sind, weil sie nicht mit Pistenfahrzeugen präpariert werden. Der unbestrittene Höhepunkt waren dabei die Felsklippen am Südhang des Bornhaubergs (Pramenáč), die ich überhaupt noch nicht kannte. Von dort eröffnete sich auch der Ausblick in Richtung Böhmisches Becken, wo aus einer kompakten Wolkendecke die höchsten Berggipfel des Böhmischen Mittelgebirges herausragten. Das war ein wirklich eindrucksvolles Bild, obwohl ich vom Weg aus nicht zum eigentlichen Aussichtspunkt gelangte und somit nur ein eingeschränkteres Blickfeld hatte.

Zum Schluß, schon kurz vor dem Sonnenuntergang, fuhren wir am Ende ein paar Umwege sowie erneut auf den Kahleberg, um noch ein paar Kilometer zu schinden. Diesmal wollten wir nämlich auf jeden Fall die 30km-Marke knacken. Fast genau mit dem Sonnenuntergang waren wir dann zurück am Auto - nach einer herrlichen Runde, die ich an diesem Tag aufgrund des Schneemangels gar nicht für möglich gehalten hätte.

Mental war für mich damit mein Sportjahr beendet. Als ich heute jedoch den Tag ganz gemütlich begann und mich mit meiner Sportfreundin Christiane über Silvester austauschte, wendete sich das Blatt noch einmal. Sie schickte mich doch glatt hinaus in die Kälte, denn ihre Aufmunterung zu einer letzten Tour konnte ich nicht einfach so ignorieren! Schließlich fehlten an der Streckenjahresbilanz keine 70 km bis zur 14.500! Das wußte sie natürlich, und tatsächlich war es dieser letzte Schubs, der mich kurz vor 11.00 Uhr aufbrechen ließ. Ich bin sicher, daß ich mich später sonst schwarz geärgert hätte.

Zwar war es ziemlich kalt, doch bei Sonnenschein und mit teils leichtem Rückenwind beinahe optimal für diese Jahreszeit. Um mich aufzuwärmen - vor allem in die Finger zwickte zu Beginn die Kälte trotz Handschuhe - drückte ich auf dem Elberadweg nach Dresden gleich richtig in die Kurbel, und auch im weiteren Verlauf kam ich überdurchschnittlich schnell voran.

Weil es so gut rollte, fiel es mir auch überhaupt nicht schwer, noch ein wenig mehr Strecke über Soll zu machen. Das war mein "Glück": statt der im Kopf abgespeicherten 63 km fehlten mir nämlich noch insgesamt 67 km bis zum letzten Wunschziel! Ich beendete jedoch zuhause die Aufzeichnung auf meinem Fahrradcomputer um 15.20 Uhr nach fast 71 km. Das bedeutet einen Jahresendstand von 15.504 km im Handbike.

Jetzt ist aber wirklich Schluß!

Keine Kommentare :