Meine letzten beiden Touren im Urlaub waren wieder etwas besonderes. Am Freitag führte mich meine Handbiketour zum
Spreeradweg, wobei ich zwischen Sebnitz und Bautzen endlich mal gemeinsam mit Sven gefahren bin, dem Ehemann einer Krankenschwester von der Erstreha und gutem Freund. Nach einem Tag des Müßiggangs (das muß auch mal sein!) habe ich dann heute zum ersten Mal seit mehreren Jahren eine Testfahrt im Kajak meiner allerbesten Sportfreundin auf dem See der Kiesgrube Pratzschwitz absolviert.
Zu meiner Radtour startete ich erneut sehr zeitig. Ich hatte mich für ca. 9.30 Uhr am Bahnhof Sebnitz verabredet und wollte keinesfalls zu spät dort eintreffen. Als sich in Hohnstein bereits abzeichnete, daß der Zeitpuffer ausreichend groß blieb, unternahm ich auf der Anfahrt gleich noch einen kurzen Abstecher zur Brandaussicht.
Ab Sebnitz haben Sven und ich zunächst bis Sohland erneut die Teilstrecke genutzt, welche ich sechs Tage zuvor schon einmal gefahren bin. Alternativen hätte es natürlich gegeben, aber ich stellte zu spät fest, daß auch Sven diese schöne Radtrasse durch den Schluckenauer Zipfel schon kannte.
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Der Spreeradweg führt bei Grubschütz vor Bautzen sogar an einigen Felsklippen vorbei, welche zum Klettern genutzt werden (Aufnahmeort) |
Dafür bot der Spreeradweg zwischen Sohland und Bautzen (s. Track vom 27.06., km 62,5 - 86,7) für mich fast durchgängig Neuland, denn bisher war ich üblicherweise in diesem Gebiet auf den "schnellen" Hauptstraßen zugange. Jedenfalls interessierte mich die Gegend nie so richtig unter touristischen Gesichtspunkten. Wie sich nun erwies, entging mir dabei einiges! Etliche Streckenabschnitte entlang der Spree überraschten mich mit romantischer Szenerie bei durchaus akzeptablem Untergrund. Zwar waren einige kürzere Passagen des Radweges nicht asphaltiert, ließen sich aber dennoch gut befahren.
Bautzen erreichten wir gerade rechtzeitig vor dem nahenden großen Regengebiet. Rund 1,5 Stunden mußten wir nun unter der Bautzener Friedensbrücke ausharren. Dabei machte der Sommer an diesem Tag sowieso bereits Pause - die Temperaturen blieben den ganzen Tag über konstant um die 20°C, und die Sonne versteckte sich nach ihrem morgendlichen Auftritt ebenfalls hinter dichten Schichtwolken. Nach dieser langen Zwangspause fröstelte uns ziemlich, doch konnte ich mich bald beim Anstieg aus dem Spreetal wieder warmfahren, während Sven nun den Spreeradweg nordwärts weiter fuhr und abends von Hoyerswerda mit dem Zug nach Dresden zurückkehrte.
Mein Rückweg zog sich trotzdem erheblich in die Länge. Das schöne Wetter war nun passé und vor Pannewitz erwischte mich sogar ein weiterer heftiger Regenguß. Hier hatte ich nicht soviel Glück mit einem trockenen Unterstand, nur das Blätterdach eines Obstbaumes schützte mich mehr schlecht als recht. Nach einer weiteren Anpassung meiner geplanten Strecke, die damit zwar geringfügig länger bei jedoch weniger Anstiegen wurde, kam ich endlich über altbekannte und häufig befahrene Strecken kurz vor Acht wieder zuhause an. Mit (brutto) knapp mehr als 15 Stunden war ich an diesem Tag, gemessen an der Distanz, überdurchschnittlich lange auf Achse gewesen. Da passierte dann abends nicht mehr viel ...
Gestern vormittags ergab sich spontan die Gelegenheit, bei meiner Sportfreundin Christiane auf einen Schwatz vorbeizuschauen. Natürlich hatte ich sofort die Idee, in ihrem Garten mal im noch relativ neuen
Segment-Kajak probezusitzen. Als sich Christiane das Boot 2024 anschaffte, überlegten wir uns damals nämlich schon, ob ich nicht vielleicht auch damit fahren könnte. Praktischerweise gibt es dafür zum Testen nahe Pirna eine große ehemalige Kiesgrube, die heutzutage als Badesee freigegeben ist.
Am Sonnabend probierte ich also zunächst auf der Wiese das Ein- und Aussteigen in das Boot sowie verschiedene Details der Handhabung, doch heute ging es nun gleich morgens auf's Wasser. Zuviele Schwimmer sind des Paddlers Not ...
Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung wurde der Transfer ins Boot von einem Schwimmsteg aus. Obgleich es beim Einsteigen noch relativ gut klappte und Christiane im wesentlichen nur das Boot fixieren mußte, benötigte ich nach der Tour wesentlich mehr Hilfe, um wieder in den Rollstuhl zu gelangen. Ich hoffe trotzdem, daß sich mit der Zeit auch hier eine gewisse Routine entwickeln wird.
Die Fahrt mit dem "wackeligen" Kajak klappte dafür umso besser. Dabei begleitete mich Christinane schwimmenderweise. Sie verfügt neben vielen anderen Qualifikationen (z.B. bei der Bergwacht) ebenfalls über eine Ausbildung als Rettungsschwimmerin und hätte mich gewiß "retten" können, falls ich mit dem Boot umkippe. Das wurde aber nicht nötig, denn bald kam ich erstaunlich gut klar und war daher auch schneller auf dem Wasser unterwegs. Wir blieben dennoch immer nahe beisammen. Die Strecke, die ich im Kajak zurücklegte, schwamm sie Freistil. Aber wer über 20 km am Stück und sehr flott auf der Elbe
von Schmilka nach Stadt Wehlen schwimmt, für den sind 3 km nur Kindergeburtstag.
Ich wäre gern noch länger geblieben, doch meine Sportfreundin erwartete schon das gemeinsame Frühstück mit ihrer Jüngsten. Da wollte ich keineswegs im Wege stehen, zumal es wegen der sportlichen Karriere ihrer Tochter damit viel zu selten klappt. Außerdem sehen wir uns ja heute abend zum Grillen. Ich freue mich schon darauf - fast genauso, wie darüber, daß sich nun wieder eine weitere Möglichkeit für sportliche Aktivitäten eröffnet.
Alt ist man erst, wenn man keine Träume mehr hat.