14. Oktober 2024

Vorausschauend fahren

Bevor ich ab dem nächsten Wochenende ein paar Tage Urlaub im Flachland verbringe, war ich noch einmal fleißig beim Höhenmetersammeln. Überhaupt sieht es gar nicht so schlecht aus: Sofern nicht irgendwelche Kalamitäten passieren (z.B. daß mein Gefährt nicht mehr fahrbereit ist oder auch dauerhaft zum Handbiken ungeeignetes Wetter), könnte ich in diesem Jahr wieder einmal (mehr als) 14.000 km und 140.000 Hm in der Gesamtstatistik erreichen. Dazu müßte ich in der verbleibenden Zeit bis Ultimo pro Woche durchschnittlich etwas weniger als 200 km und 1000 Hm abrechnen. Das liegt beträchtlich unter meinem Limit.

Aber an einem Tag ohne optimales Wetter - also Sonnenschein, Windstille und Wärme - zuhause zu bleiben, geht natürlich nicht. Obwohl ich mich dann auch oft überwinden muß, weicht die Lustlosigkeit meist schnell, wenn ich erst einmal in Bewegung bin.

Sonnabends herrschte beispielsweise am Morgen vor meinem Fenster zwar Nebel, aber sobald ich die Stadt in Richtung Süden verlassen hatte, strahlte die Sonne mit mir um die Wette. Selbst die 2°C ließen sich dadurch gut ertragen, auch weil ich zunächst meist bergauf fuhr. Bis es sich schließlich eintrübte, lag ebenfalls schon der längste zusammenhängende Anstieg durch den Tiefen Grund von Porschdorf nach Hohnstein hinter mir. Trotz seiner Länge und der vielen Höhenmeter fahre ich diesen Berg eigentlich ziemlich gern, denn es gibt hier nur einen relativ kurzen steilen Abschnitt mit ausgeschilderten 12% Steigung (s. Track vom 12.10., km 50,7 - 51,1). Zum Schluß dehnte ich für eine ausgeglichene Bilanz und ein erfülltes Tagwerk meine Tour noch bis Dresden-Bühlau aus, bevor ich auf dem Elberadweg nachhause zurückkehrte.

Noch mehr Überwindung kostete es mich am Sonntag, mich auf's Rad zusetzen. Da hatte es in der Nacht und noch lange am Vormittag geregnet, inklusive eines 10-minütigen Wolkenbruchs gegen 9.00 Uhr. Als ich endlich halb Elf aufbrach, waren die Straßen immer noch pitschnaß, weshalb ich wegen des Spritzwassers nur verhalten fahren konnte.

Für Eisenbahnfans lohnt sich der Abstecher auf die
Sachsenbrücke: Blick über den Rangierbahnhof nach
Osten auf Pirna. Links der Bildmitte am Horizont das
Schloß, weiter rechts die Hochhäuser des Ortsteils
Sonnenstein. Links vom Schloß ist auch der Turm
der Marienkirche zu erkennen (Aufnahmeort)
Die Sonne trocknete dann bald die Straßen im freien Gelände ab, noch mehr aber der Westwind. Dieser frischte immer mehr auf und blies mir nun manchmal direkt entgegen. Mehrmals wurde ich dadurch zusätzlich bei den Anstiegen heftig ausgebremst, und als ich endlich nach der Fährüberfahrt in Pillnitz wieder ostwärts fuhr, hatte ich schon tüchtig Federn gelassen. An diesem Tag entschied ich mich letztlich für eine etwas leichtere Strecke. Daß ich insgesamt im Kurzstreckenbereich (d.h. unter 100 km Streckenlänge) blieb, war aber sowieso geplant.

Nachdem mir gestern während der Fahrt ein Quietschen auffiel, kümmerte ich mich heute morgen erstmal um den Antrieb. Reinigung und Schmieren der Kette dauerten heute zwar ein paar Minuten, doch die holte ich im Tagesverlauf locker wieder auf. Allerdings hatte ich mir auch eine Strecke zusammengestellt, die sich wirklich gut zum Meter machen eignet. Der moderate Anstieg durch das Lockwitztal bis Reinhardtsgrimma gehörte genauso dazu, wie der steile Stich am Ortsausgang von Schlottwitz hinauf nach Schlottwitz (s. Track vom 14.10., km 34,4 - 36,1). Erst mitten in diesem 12%er holte mich mein Virtual Partner (eingestellte Durchschnittsgeschwindigkeit 15,2 km/h) ein, und die 1,8 km, die ich bis zum Scheitelpunkt verlor, hatte ich während der anschließenden Abfahrt durch das Seidewitztal bereits kurz hinter Liebstadt aufgeholt.

Für die restliche Tour, d.h.  auch auf der zweiten Schleife nördlich der Elbe, erreichte mich dieser imaginäre Radfahrer nicht mehr, was bedeutet, daß meine Durchschnittsgeschwindigkeit niemals unter 15,2 km/h sank. Zwischendurch brach jedoch meine Motivation kurz ein - am dritten Tag in Folge mit dem Handbike unterwegs zu sein, hinterläßt eben auch bei mir mental Spuren. Spätestens am Umkehrpunkt in Großerkmannsdorf war dieser Hänger aber überwunden, zumal es nun nur noch den einen nervenden Anstieg von der Kreuzung an der B6 nach Rossendorf gab. 50 min später saß ich schon wieder im Rollstuhl.

8. Oktober 2024

Alles im Blick!

Erst vor einer reichlichen Woche hatte ich mich mit Lád'a getroffen, weil er mir eine Ersatzhalterung für mein Fahrradnavi bauen wollte. Kurz vor dem Wochenende überraschte er mich nun mit dem durch 3D-Druck erstellten Prototypen, und am Sonntag war die Konstruktion dann schon fertig zur Montage!

Die neue Halterung für mein Handbike-Navi
Daher verabredeten sich mein tschechischer Kamerad und ich uns also für den Sonntag - diesmal bei Herrnskretschen (Hřensko), wohin er mir entgegenkam. Natürlich montierte Lád'a vor der Weiterfahrt zunächst die neue Halterung an mein Handbike, es paßte alles auf Anhieb. Eigentlich dient dieses Teil nicht nur als bloßer Ersatz, sondern bewirkt eine echte Verbesserung, weil sich damit das Display mehr im Blickfeld befindet ich außerdem den Fahrradcomputer leichter bedienen kann. Mein neues Cockpit ist genial! - Danke Lád'o!

Danach fuhren wir gleich noch eine gemeinsame Runde durch's böhmische Zappenland. Mit dem Freund an meiner Seite drückte ich wesentlich mehr auf's Tempo - so wie meistens, wenn ich in Begleitung unterwegs bin. Selbst den steilen und langen Anstieg aus dem Elbtal hinauf nach Jonsdorf (Janov) arbeitete ich mich schneller als sonst hinauf. Später, im Binsdorfer Hochland schien sogar über längere Zeit die Sonne, welche sich dann leider wieder hinter Wolken versteckte, als wir durch Markersdorf (Markvartice) in Richtung Bensen (Benešov) fuhren.

Neu war für mich an diesem Tag ein Abschnitt des Radweges entlang des Polzen (Ploučnice), den ich bisher wegen einer Teil-Sperrung gemieden hatte (s. Track vom 06.10., km 65,2 - 67,8). Der großteils (leicht) geschotterte Abschnitt begleitet eben und sehr romantisch das (orographisch) rechte Flußufer und ist damit eine lohnende Alternative zur stark befahrenen Hauptstraße durch das Tal.

In Tetschen (Děčín) trennten wir uns schließlich, für mich ging es ab dort heimwärts. Da ich jedoch richtig gut in Schwung war, verließ ich in Krippen den Elberadweg für mein beliebtes Extrazackel über Cunnersdorf. Immer noch nicht ausgelastet, folgte dann sogar noch der Anstieg durch's Bielatal, bevor ich nach Pirna zurückkehrte. Trotz der zusätzlichen 400 Hm war ich so schnell, wie lange nicht mehr: 17,2 km/h auf 129 km mit 1330 Hm. Perfekt!

Der Montag sollte noch besseres Wetter bringen, doch davon war nichts zu spüren. Zwar wurde es bis zu 17°C warm, was mich dazu verleitete, ab dem späten Vormittag im Kurzarmtrikot zu fahren. Dafür drohten bereits am Morgen ganz in der Nähe erste Schauer, und auch die Heimfahrt wurde zu einem Wettlauf mit dem Regen.

Ohne spürbare Verschleißerscheinungen nahm ich mir an diesem Tag zu Beginn der Tour gleich eine der Steilrampen aus dem Müglitztal vor. Davon gibt es etliche, am steilsten sind die Anstiege von Glashütte in Richtung Luchau, ab Schlottwitz bis Berthelsdorf, von Mühlbach nach Maxen bzw. dorthin auch von Weesenstein. Erst vor kurzen hatte ich mich die schmale Straße von Mühlbach aus hinaufgequält, gestern war nun die mit 13% ausgeschilderte Weesensteiner Auffahrt dran (s. Track vom 07.10., km 10,8 - 15,0), wobei das erste Teilstück bis zum Ortseingang Falkenhein sowie der sich nochmal im Ort anschließende kurze Aufschwinger am steilsten sind. Bei 30°C im Schatten möchte ich diese Straßen nicht hinaufklettern!

Die restlichen Anstiege ließen sich hingegen meist relativ entspannt fahren, da sie sich auf eine längere Strecke verteilten. Beispielsweise die lange Anfahrt von Freital nach Pohrsdorf (s. Track vom 07.10., km 31,5 - 42,9), auf der es über 11,4 km immerhin 188 Hm aufwärts ging. Die letzte brutale Rampe mußte ich hinter Klipphausen ab der Neudeckmühle bewältigen (s. Track vom 07.10., km 62,0 - 62,3). Hier mag die Steigung des kleinen Sträßchens wohl kurzeitig mindesten 18% gewesen sein, die von mir mehrere Zwischenstops zum Verschnaufen erzwang.

Auf dem konditionell anspruchslosen Elberadweg konnte ich während der Heimfahrt keine Höhenmeter mehr sammeln. Deshalb wechselte ich über das Blaue Wunder nochmal die (Elb-)Seite, um das Defizit auszugleichen.

Es reichte - mit Ach und Krach.

5. Oktober 2024

Feuchte Episoden

Eigentlich waren die vergangenen Tage seit Dienstag nicht unbedingt optimal für Außenaktivitäten. Das Jahresziel im Blick, habe ich mich trotzdem auf's Handbike gewagt. Diesmal entsprach die Witterung jedoch tatsächlich der noch untertriebenen Prognose.

Immerhin konnte ich zum Feiertag am Donnerstag meine geplante Strecke komplett fahren. Während der Tour ging zwar schon kurz nach dem ersten Viertel ein erster kräftiger Regenguß nieder, weshalb ich mich schließlich für ein paar Minuten unter ein Dach stellte (obwohl ich schon naß war). Aber danach hatte ich das Gröbste überstanden, denn im weiteren Verlauf nieselte es nur noch ein paar Mal.

Am unangenehmsten waren die permanent klitschnassen Straßen, deren Spritzwasser mich vor allem während der Abfahrten zum Bremsen zwang. Mit der nassen Oberbekleidung kam ich übrigens gut zurecht. Zum einen war es mit ca. 14°C immer noch recht warm, zum anderen erzeugte ich durch die Bewegung ausreichend Körperwärme, welche die Sachen sogar nach und nach von innen her trocknete. Jeder Anstieg war also durchaus willkommen.

Gestern bin ich dann kurz nach dem Mittag wieder zu einer Feierabendtour aufgebrochen. Im Gegensatz zum Vortag sah es am Himmel wesentlich besser aus, außerdem ermutigten mich die trockenen Straßen dazu. Bis Börnchen (s. Track vom 04.10., km 24,5) blieb ich vom Regen verschont, dann tröpfelte es zum ersten Mal ein paar Minuten. Bei der Konsultation des Niederschlagsradars vor dem nächsten Anstieg meiner Nachmittagsrunde sah es jedoch schon wieder besser aus, sodaß ich immer noch nicht nervös wurde, als es während der Auffahrt erneut zu nieseln begann.

Schließlich erreichte ich kurz vor Falkenhain den Scheitelpunkt der Tour und damit erstmals wieder baumfreies Gelände. Was ich sah, gefiel mir gar nicht! Denn abgesehen vom kräftigen Wind, herrschte um mich herum Waschküchen-Bedingungen. Nun begann es auch, kräftiger zu regnen. Ich streifte mir daher meine Regenjacke über, wohl wissend, daß diese zwar nicht trocken hält, doch selbst naß immer noch winddicht ist.

Normalerweise hätten an dieser Stelle nun alle Herausforderungen hinter mir gelegen, gestern begann mit der Heimfahrt von Falkenhain jedoch der unangenehmste Teil meiner Ausfahrt. Bei teils kräftigem Regen und Temperaturen im einstelligen Bereich blieb die Freude am (Bergab-)Fahren auf der Strecke. Erst in Kreischa klarte es auf, doch da war schon lange kein trockener Faden mehr an mir. Bereits vorher hatte ich mich deshalb entschieden, nicht noch den ursprünglich beabsichtigten Umweg über Freital und Dresden für das angestrebte Kilometerziel, sondern den kürzestem Weg zurück nach Hause zu nehmen. Das Risiko, dabei gesundheitlich angeschlagen zu werden, erschien mir nämlich unvertretbar hoch.

Letztlich kam ich bei nun wärmerer und freundlicherer Witterung im Elbtal relativ entspannt kurz nach Fünf zuhause an. Meine Trainingsziele bezüglich Streckenlänge und Geschwindigkeit hatte ich zwar verfehlt, doch mich gut unter diesen widrigen Bedingungen geschlagen.

Schönwetterfahrer habe ich gestern jedenfalls nicht getroffen ...

30. September 2024

Produktives Monatsende

Schon vor meiner Freitagstour hatte ich meine Trainingsziele für den September fast erreicht. Trotzdem wollte ich noch etwas Strecke machen, denn bald werden die für's Handbiken angenehmen Tage für dieses Jahr der Vergangenheit angehören.

Am Freitag meldete sich vormittags mein Kamerad Lád'a. Schon bei unserem letzten Treffen hatte er mir angeboten, anstelle meiner verschlissenen Fahrradcomputer-Halterung ein Ersatzteil zu konstruieren. Diesmal wollte er sich an meinem Handbike anschauen, welche Möglichkeiten es dafür gibt. Das paßte sehr gut in meine Planung, denn ich wollte sowieso ins südliche Elbsandsteingebirge. Wir verabredeten uns also zu ein paar gemeinsamen Kilometern, und mein tschechischer Sportfreund gabelte mich dann in Bielatal-Hermsdorf auf, wohin er mir mit dem Rad entgegengekommen war. Beim Zwischenstop in einem Café von Tyssa (Tisá) überlegten wir uns schließlich gemeinsam, wie die neue Befestigung für mein Fahrradnavi aussehen könnte. Dafür hatte ich ebenfalls einen verwendbaren Metallbügel mitgebracht, den ich ihm nun übergab.

Anschließend begleitete mich mich Lád'a noch bis Peterswald (Petrovice). Nach viel Sonne zog es sich nun jedoch zu, und es zogen Regenwolken von Westen heran. Deshalb trennten wir uns dort. Auf meiner Fahrt in Richtung Süden - nun wieder allein - ließ ich allerdings den Regen bald hinter mir, sodaß ich tatsächlich noch meine ursprünglich geplante Runde absolvieren konnte. An der Ortsgrenze von Dresden brach dann zwar die Dämmerung über mich herein, doch hatte ich für meine Feierabendrunde ja sowieso Beleuchtung eingepackt. Ohne die geht es freitags nach Arbeitsschluß nämlich nicht mehr.

Den wechselhaften Sonnabend mit Regenschauern, aber auch etwas Sonne, pausierte ich für einen Ausflug nach Dresden. Mit der S-Bahn kommt man von Pirna gut in die sächsische Landeshauptstadt, wenngleich vor allem das Verlassen des Zuges ohne Ein-/Ausstiegshilfe (das ist eine ausfahrbare Minirampe) sich immer etwas heikel gestaltet - vor allem, weil dann Leute oft ungebeten meinen Rollstuhl schieben wollen und mir damit den Transfer zusätzlich erschweren. Mich hat dabei schon mal solch ein Idiot aus dem Rolli gekippt, weil die kleinen Vorderräder (natürlich) in den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zugabteil gesackt sind. Wer sich ungebeten am Rollstuhl zu schaffen macht, dem sollte man (ebenfalls) an die Wäsche gehen, damit er begreift, was er falsch macht!

Der Sonntag begann wolkenlos aber eben auch kalt. Bei 4°C benötigte ich unbedingt schon Mütze und Handschuhe! Erst kurz vor Zehn tauschte ich diese gegen Kopftuch und kurze Radhandschuhe. Die Ärmlinge trug ich jedoch den ganzen Tag, auch wenn ich später die Radjacke auszog. Auf jeden Fall aber kam ich gut voran, das wellige Profil mit kurzen Anstiegen und Abfahrten war für diese Witterung wie geschaffen. Zu morgendlicher Stunde benutzte ich dabei diesmal von Ottendorf-Okrilla bis Königsbrück sogar die Bundesstraße (s. Track vom 29.09., km 36,8 - 49,2), weil sich der Verkehr noch in Grenzen hielt und es auch für mich der schnellste Weg nach Norden war. Im Kamenz hatte ich zwei Verhauer, weil ich mittlerweile meinen Fahrradcomputer meistens in der Gürteltasche deponiere und daher nicht die geplante Strecke auf dem Display verfolgen kann. Insgesamt kam ich aber erneut sehr gut voran, weswegen ich mich noch vor Neustadt für die erweiterte Streckenvariante über Bad Schandau entschied. Als ich 17.15 Uhr zuhause die Aufzeichnung beendete, hatte ich damit nach dem vergangenen Montag noch einmal die Grenze zur Langstrecke (= 150 km) geknackt.

Aussicht vom Rastplatz nach Südosten ins
Elbsandsteingebirge. Der markante Tafelberg
links ist der Lilienstein, die höchste Kuppe
am linken Horizont der Rosenberg - Růžák, auch
die Festung Königstein entdeckt man sowie den
langgestreckten Tafelberg rechts hinten, den Hohen
Schneeberg - Děčínský Sněžník. (Aufnahmeort)
Bild anklicken zur Vergrößerung!
Meine Motivation zu einer weiteren Tour im Handbike hielt sich danach in Grenzen, doch wollte ich auch nicht den Tag für's Kilometersammeln ungenutzt lassen. Besseres Wetter als jetzt gibt's nicht mehr in dieser Saison! Also machte ich mich am Montag noch einmal für eine nicht besonders anspruchsvolle Runde auf den Weg. Darunter waren auch zwei häufig befahrene Streckenabschnitte. Zum einen der Bahntrassen-Radweg durch das Schönfelder Hochland inkl. Anschluß nach Dresden-Bühlau (s. Track mit Unterbrechungen vom 30.09., km 11,5 - 30,4), zum anderen die südliche Umgehung von Dresden über Freital, Possendorf, Kreischa und Dohna (s. Track vom 30.04., km 61,2 - 97,7). Vom Bahntrassen-Radweg unternehm ich außerdem einen spontanen Abstecher zu einem der meiner Meinung nach schönsten Plätze im Schönfelder Hochland (s. Track vom 30.09, km 18,8). Von diesem Rastpatz mit einem kleinen Pavillon unterhalb des Triebenbergs, der auf einem mit Betonplatten ausgelegten Kolonnenweg erreicht werden kann, schaut man nach Süden weit über's Land - vom Elbsandsteingebirge über das hügelige Vorland bis hinauf ins Osterzgebirge, und zu Füßen liegt Dresden. Hier möchte ich gerne einmal in einer lauen Sommernacht im Schlafsack übernachten.

Vielleicht klappt's ja damit im nächsten Jahr ...

24. September 2024

'S rollt!

Die Tourenpause am Sonntag hatte mir gutgetan. Gut ausgeruht hielt es mich morgens nicht lange im Bett - Zeit, die mir am Schluß meiner Montagsrunde für ein paar zusätzliche Kilometer zur Verfügung stand und mir außerdem einen schönen Sonnenaufgang bescherte. Ich liebe es, dieses Erwachen des Tages im Handbike zu erleben!

Die Burgstadt Stolpen im Morgenrot (Aufnahmeort)
Auf dem Weg nach Bautzen, meinem ersten Tourenziel, benutzte ich bis Putzkau, eigentlich sogar bis Gaußig, eine meiner Standardstrecken in dieser Gegend. Dabei gab es zwar nicht neues mehr zu entdecken, doch eignete sich das wellige Höhenprofil wunderbar zum Warmfahren. Kurz vor Bautzen kamen dann die ersten Abschnitte, die mir nicht so geläufig waren. Und die Umgehung der B96 hinter Bautzen (s. Track vom 23.09., km 58,7 - 65,3) bin ich wahrscheinlich bisher noch nie gefahren. Der Rest war dann ebenfalls bekanntes Gelände, wenngleich auch in neuer Zusammenstellung. In meiner Region gibt es nun wirklich kaum noch Neuland für mich.

Endlich ist nun auch die Straße von Sebnitz-Hertigswalde über Ottendorf ins Kirnitzschtal komplett befahrbar, nachdem das Teilstück ab Ottendorf wegen der grundhaften Sanierung nach Unwetterschäden für eine eine gefühlte Ewigkeit gesperrt wurde. Eine herrliche Abfahrt!

Bereits in Bad Schandau, welches ich 14.30 Uhr erreichte, überlegte ich mir einen Extrazacken zur Tour. Allerdings war der dafür immer gern genutzte linkselbische Umweg wegen Verkehrssicherugsmaßnahmen auf der Kirchleitenstraße ab Cunnersdorf bis zur Einmündung ins Tal der Biela gesperrt. Deshalb bin ich schließlich erst von Königstein in Richtung Bielatal gefahren, um danach für die Rückfahrt nach Pirna ins Bahratal zu wechseln.

Gestern rollte es noch einmal den ganzen Tag über prima, und selbst auf dem letzten großen Anstieg war ich überdurchschnittlich flott zugange! Aber bei diesem Gute-Laune-Wetter mit kaum Wind, Sonnenschein und Temperaturen zwischen 21 und 24°C paßte für mich einfach alles.

In dieser Saison kann es nur noch schlechter werden.

22. September 2024

Kraft durch Ruhe

Trotz des herrlichen Wetters lasse ich das Handbike heute zuhause stehen. Lieber morgen mit voller Kraft einsatzbereit sein, als dann ausgelaugt die Kilometer herunterzählen. Meine Oberarme werden es mir danken, denn dort zieht es nach der gestrigen Tour noch immer in den Muskelfasern.

Obwohl das Elbehochwasser sich schon weit zurückgezogen hat, bin ich gestern am Morgen nicht auf dem Flußradweg ostwärts gefahren. Selbst wenn dieser schon weitgehend trocken gewesen sein sollte, wäre es doch bis zu dessen Reinigung eine ziemlich schlammige Angelegenheit geblieben, die ich mir gern ersparen wollte.

Der Rastplatz auf dem Burchenbüchel
(Aufnahmeort)
Am Ortsausgang von Krippen bog ich dann ziemlich spontan nach Reinhardtsdorf ab, statt die Standardrennstrecke durch das Krippenbachtal zu nehmen. Der Abstecher zum Burchenbüchel mit seiner herrlichen Aussicht über das Elbtal zu den Schrammsteinen und dem Falkenstein lag da im wahrsten Sinne des Wortes nahe. Demnächst werde ich sicher noch einmal in Begleitung mit dem Rolli zurückkehren, da ich diesen kurzen Spaziergang auch für das Tourenportal des Tourismusverbands Sächsische Schweiz dokumentieren will.

Ab hier sollte es nun westwärts bis zum Müglitztal gehen. Die beste Option war dafür die tschechische Radtrasse 23, denn diese verläuft oberhalb der Täler, die sich vom auslaufenden Osterzgebirgskamm (hier überdeckt vom Gestein des Elbsandsteingebirges) bis zum Elbtal hinunterziehen. Die vielen Anstiege und Abfahrten bei Querung der Täler auf deutscher Seite wollte ich mir nämlich ersparen. Unterhalb des Großen Zschirnsteins kann man dafür mit einem geländegängigen Handbike am (etwas versteckt gelegenen) sogenannten Böhmischen Tor (Česká brána, s. Track vom 21.09., km 32,9) die Grenze passieren, gleichwohl das wegen einiger Hindernisse nicht ganz einfach und die Befahrbarkeit auch nur bei trockener Witterung machbar ist.

Mit kräftigen Rückenwind und über durchgängig besten Asphalt rollte ich anschließend zügig bis Schönwald (Krásný Les), um kurz darauf wieder auf die deutsche Seite zu wechseln. Auch dort mußte ich rund einen Kilometer auf schlechtem Untergrund überstehen (s. Track vom 21.09., km 65,6 - 66,5), doch gerade ihre Lage macht die beiden erwähnten Grenzübergänge sehr interessant für schöne Rundtouren in diesem Gebiet.

Vom letzten ernstzunehmenden Anstieg bis zum Ziel verblieben nun noch knapp 44 km Strecke, die es im wesentlichen bergab bzw. eben dahinrollte. Kurz vor Weesenstein überholten mich dabei im Müglitztal zwei Rennradlerinnen. Die ließen sich vom durchaus regen Kraftverkehr überhaupt nicht stören und fuhren unbeeindruckt permanent nebeneinander. Ich wunderte mich dabei nur über die Autofahrer, die nicht ein einziges Mal deswegen hupten - während mich am Reinhardtsdorfer Berg schon jemand angehupt hatte, bloß weil ich mal kurz am Straßenrand stehengeblieben war. Als ich merkte, daß ich vom Tempo her mit den beiden mithalten konnte, hängte ich mich natürlich an sie. Auch wenn sie das wahrscheinlich - wie einige Ausreißversuche vermuten ließen - nicht so toll fanden, sparte es mir nicht nur weitere Zeit, sondern in ihrem Windschatten auch Kraft. Ab der Ampelkreuzung in Heidenau mußte ich dann aber wieder allein fahren. Da hatte ich jedoch meine angepeilten Leistungsdaten bereits erreicht. 

Außerdem habe ich in dieser Woche mittwochs nach der Arbeit noch eine kurze Runde gedreht, denn statt zum geplanten Treffen mit dem Auto zu fahren, bot sich das sonnig-warme Spätsommerwetter für ein paar Kilometer zwischendurch an. Nachmittags um 15.30 Uhr bin ich auch noch nie zu einer Tour gestartet, doch bei nahezu perfekter Witterung entschied ich mich für die längste meiner Streckenvarianten. Erst um Acht war ich zurück.

Nun sind die Nächte wieder länger als die Tage.

16. September 2024

Zahlen und Bilder

Noch einmal habe ich mich hingesetzt und meine diesjährigen Aktivitäten in den Alpen Revue passieren lassen. (Bei dem derzeitigen schlechten Wetter muntern mich solche schönen Erinnerungen immer etwas auf.) Und natürlich hat es mich dabei interessiert, wie die Hochgebirgstouren-Gesamtstatistik für die aktuelle Saison aussieht. Denn weitere Unternehmungen in den hohen Bergen werden in diesem Jahr nicht mehr hinzukommen.

Herausgekommen ist nun ein Beitrag für Facebook, welcher im Text nicht nur diese Daten zusammenfaßt, sondern auch 40 bisher noch nicht gezeigte Bilder enthält. Leser, die nicht auf Facebook registriert sind, können die (evtl. zunächst erscheinende) Anmeldemaske einfach schließen (s. Kreuz rechts oben). Sie sollten danach trotzdem Zugang zur Veröffentlichung haben bzw. zu dieser weitergeleitet werden.