17. Februar 2025

Zwei-Tages-Vasa

In einige Tagen ist es nun schon wieder fast zwei Jahre her, daß ich gemeinsam mit Christiane und Carsten in Schweden meinen größten Wintersport-Erfolg feiern konnte. An diesem Tag sind wir beim Wasalauf - Öppet Spår måndag 90 km von Sälen nach Mora gefahren. Diese Entfernung habe ich am vergangenen Wochenende auf zwei Skitouren verteilt zurückgelegt.

Am Sonnabend ging es erstmal zu siebent auf die Piste. Für Christane, die an diesem Tag verhindert war, sprangen im Skitandem Carsten (mein "Bremser" vom Wasalauf) sowie Norbert als Gespannführer ein. Wieder bogen wir kurz nach der Grenze auf die neu aufgefahrene und wunderschöne Skitrasse in Richtung der Wüstung Ullersdorf (Oldříš) ab. Als jedoch dort die präparierte Loipe am bisherigen Endpunkt weiter ostwärts führte, kam der Entdeckerdrang durch. Bei diesen fabelhaften Bedingungen mußten wir das unbedingt auskundschaften!

Wie sich bald herausstellte, führten uns die Spuren noch bis kurz vor die Straße zwischen Moldau (Moldava) und Neustadt im Erzgebirge (Nové Město) - immer am Waldrand entlang und daher gewunden. (s. Track vom 15.02., km 6,0 - 9,8) Dort endete zwar die präparierte Piste, doch gab es kurz vorher und (wie sich am Folgetag herausstellte) auch kurz nachher Wege mit für mich gut befahrbaren getretenen Skispuren. Weitere 3,5 km später erreichten wir schließlich die große Wiese mit den Windrädern nahe Neustadt und damit die KLM (Krušnohorská lyžařská magistrála) und uns bestens bekanntes Gelände.

Auf der folgenden Fahrt nach Langewiese (Dlouhá Louka) kamen wir gut voran. Nachdem Carsten am Dreiherrenberg (Vrch tří pánů) nach 15 km die Gespannführung an Norbert übergeben hatte, legte dieser bis zum Ort beinahe einen Sprint hin. Bei diesem Tempo war noch einiges möglich und mein Tagesziel, mit dem ich ein bißchen geliebäugelt hatte, schien erreichbar zu sein. Denn an der Sperrmauer der Talsperre Fley (Fláje) war ich bisher erst ein einziges Mal auf Skiern.

Auf der Staumauer der Talsperre Fley - hier
übernahm dann Carsten wieder für die letzten
8 km die Führung (Aufnahmeort)
Norbert, Carsten und ich trennte uns also von den anderen vier, welche auf der kürzeste Route nach Holzhau zurückkehrten, während wir mit einer halben Stunde Vorsprung den Abstecher auf der Straße zur Staumauer unternahmen. Hier gab es nun überhaupt keine präparierte Loipe mehr, sondern vielmehr auf den ersten zwei Kilometern eine ziemliche Buckelpiste auf Altschneeresten mit einer dürftigen getretenen Spur. Später war die Straße dann geräumt, doch das bald zu gründlich. Als wir gegen 16.15 Uhr den Umkehrpunkt an der Mauer erreichten, strahlte die Sonne bereits im goldenen Abendlicht. Eine wirklich schöne Winterstimmung!

Kurz nach Sonnenuntergang waren wir drei dann endlich wieder zurück am Parkplatz, wo wir schon ungeduldig erwartet wurden. Fast eine dreiviertel Stunde hatten die anderen letztlich auf uns warten müssen, bei anziehenden Temperaturen (zuletzt -8°C) für sie bestimmt nicht angenehm. Doch der Ärger hielt sich in Grenzen, denn alle waren bei dieser Tour auf ihre Kosten gekommen. Nach den bisher frühlingshaften Wochen im Februar ein perfekter Tag beim Wintersport!

Sonntags konnte sich dann auch Christine für einen Ausflug auf Brettern freimachen. Ihr Plan war es, bis nach Gören (Klíny) zu fahren. Bis dorthin hatten wir es ebenfalls erst einmal geschafft, bei allerdings sehr guten Untergrundbedingungen. Gestern streikte ich aber bald, nachdem mit Christianes ausgiebiger Hilfe die erste Steilrampe hinter uns lag. Die ab der Kurve dürftige, seitlich abschüssige Spur auf dem sonst völlig verschneiten Wanderweg gab es einfach nicht her, mit vertretbaren Aufwand einen Versuch in Richtung besseres Gelände zu wagen.

Dafür sträubte sich meine Gespannführerin etwas später gegen den langen, anstrengenden Anstieg nach Langewiese, doch konnte ich sie schließlich davon überzeugen. Es war einfach die logischste Strecke, auch wenn ich den Weg ebenso als Saftpresse fürchtete. Immerhin schlug dann am Scheitelpunkt meine Sportfreundin noch den kurzen Umweg über den Wolfsberg (Vlčí hora) und damit weitere Höhenmeter vor.

Am Horizont ein Regenbogen! (Aufnahmeort)
Kurz darauf bremste sich jedoch Christiane beim Überqueren einer Parkplatz-Zufahrt selbst aus. Weil sie ihre Skier dort nicht abgelegt und kurz getragen hatte, mußte sie sich nun für etliche Kilometer mit den abgestumpften Laufflächen ihrer Langläufer herumärgern, sodaß selbst ich die Auswirkungen spürte. Erst nachdem wir meine am Vortag "neu entdeckte" Lieblingspiste erreichten, war dieses Manko endlich überstanden - und zur Belohnung gab's sogar einen Regenbogen.

Kurz vor dem Grenzübergang Battleck (Žebrácký roh) ging die Sonne unter, doch kehrten wir immer noch nicht zum Auto zurück. Bis zum Knacken der 50km-Marke fehlte nämlich inzwischen lt. Computeraufzeichnung nur wenig Strecke, und die wollten wir unbedingt noch machen! Letzten Endes fuhren wir einen großen Teil der Piste neben der inzwischen beleuchteten Straße zum Torfhaus zweimal, damit auch ich dieses Ziel erreichte (Christiane hatte rund einen Kilometer zusätzlich bei der Erkundung des Weiterwegs nach Göhren absolviert). 18.50 Uhr ging ein langer Wintersporttag zu Ende.

40 km + 50 km = 90 km - Vasaloppet!
 

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