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03.10.2020: Auf den letzten Meter des Pflasterwegs zum Gipfel der Schneekoppe (Aufnahmeort) |
Zweimal war ich inzwischen mit dem Rollstuhl auf dem höchsten Gipfel des Riesengebirges (tschechisch: Krkonoše, polnisch: Karkonosze) der Schneekoppe (tschechisch: Sněžka, polnisch: Śnieżka).
Für die erste Besteigung mit meinem tschechischen Kameraden Lád'a am 02.06.2018 hatten wir noch hart "trainiert", wobei sich die Tour auf den Milleschauer (Milešovka) im Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří) eigentlich im Nachhinein sogar als die noch schwierigere Wanderung erwies. Beim zweiten Mal begleitete uns am 03.10.2020 außerdem Lád'as Ehefrau Šárka und mit Susi und Thomas eine ehemalige Seilgefährtin aus Kletterertagen sowie ihr Partner.
Auf jeden Fall aber ist diese Wanderung konditionell nicht zu unterschätzen und wohl auch nur mit ausgiebiger (Schiebe-)Hilfe durch Freunde zu bewältigen. Dabei gelangt man ausschließlich vom polnischen Krummhübel (Karpacz) auf dem mit großen Granitsteinen gepflasterten Wanderweg nur im (geländetauglichen) Rollstuhl mit Vorspannrad zum Ausgleichen der Unebenheiten und Überbrücken der Fugen des groben Pflasters oder einen robusten Mountain-Handbike zum Gipfel. Dieser Fahrweg dient u.a. auch Versorgungs- und Rettungsfahrzeugen als Zugang für die Höhenlagen und wird daher entsprechend gewartet. Auf den knapp 10 km bis zum höchsten Punkt müssen dabei immerhin 830 Hm überwunden werden. Für uns bedeutete das eine Netto-Wanderzeit von fast drei Stunden.
Zurück mußten wir dann den gleichen Weg benutzen, also noch einmal 10 km wandern. Insgesamt betrug dabei die reine Fahrzeit nur eine reichliche halbe Stunde weniger, mit allen Zwischenstops aber letztlich fast noch mehr wie im Aufstieg, weil sich das ständige Bremsen während der Bergabfahrt oft als sehr anstrengend erwies und häufigere bzw. längere Ruhepausen erforderte. Zusätzlich machte das Ruckeln aufgrund der durch die Pflasterung holperigen Wegebeschaffenheit ein schnelleres Vorankommen ohne Nebenwirkungen unmöglich. (Die genauen Daten habe ich übrigens für die erste und die zweite Tour auf Strava hinterlegt, wo auch der jeweilige Track inkl. Zeit- und Entfernungsangaben entsprechend als GPX-Datei heruntergeladen werden kann.)
Neben der Wanderung zum Prebischtor (Pravčická brána) - die zwar kürzer war, aber auf noch schwierigerem Untergrund verlief - und der bereits oben erwähnten "Kletterei" auf den Milleschauer bleibt mir diese Strecke als eine der drei anspruchsvollsten Touren im Rollstuhl in Erinnerung.
Umso schöner, daß wir dabei mit herrlichem Wanderwetter und meist ausgezeichneten Sichtbedingungen belohnt wurden.
August < Bild des Monats
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