31. März 2019

Positionsbestimmung

Und schon ist er wieder vorbei - mein erster Urlaub im Jahr 2019. Es ist einiges geworden, und das trotz der unterdurchschnittlichen Witterungsbedingungen von Montag bis Donnerstag. Aber über diese Touren habe ich mich ja bereits ausgelassen.

Der Freitag versprach jedenfalls, schön zu werden. Die ganze Feuchtigkeit des regnerischen Vortags mußte jedoch erst einmal verdunsten. Deshalb fuhr ich bis ins böhmische Elbtal teilweise durch dichte Wolken bzw. Nebel.

Unweit des Herrenhausfelsen eröffnet sich dieser schöne Blick
nach Nordosten. Links am Horizont erkennt man den Großen
Zschirnstein sowie den Rosenberg (Růžák) - (Aufnahmeort)
Es war eine anspruchsvolle Tour, die ich mir zusammengestellt hatte. Nach dem ersten Scheitelpunkt unterhalb des Hohen Schneebergs (Děčínský Sněžník) im südlichen Elbsandsteingebirge blieb mir auf meiner Fahrt nach Bensen (Benešov n. Pl.) nicht viel Zeit zur Erholung, bevor es bald wieder stramm aufwärts ging. Die Sonne hatte sich inzwischen durchgesetzt und heizte mir zusätzlich ein. Der Anstieg aus Nieder-Ebersdorf (Dolní Habartice) nach Klein Bocken (Malá Bukovina, s. Track vom 29.03., km 48,8 - 51,6) hatte es jedenfalls in sich. Kurz darauf wurde das aber sogar noch durch einige kurze Steilrampen in Neu Ullrichsthal (Nový Oldřichov, km 57,6) übertroffen. Nach bereits über 1000 Hm mußte ich dort auch mehrmals kurz anhalten, um mich auszuruhen.

Als ich schließlich am Herrenhausfelsen (Panská skála) ankam, dachte ich tatsächlich, die Schinderei wäre vorbei. Im großen und ganzen stimmte das zwar, doch auch hinter Blottendorf mußte ich mich noch einmal einige hundert Meter, den Anstieg hochruhen (s. Track vom 29.03., km 66,6 - 67,4). Ich war einfach schon zu sehr ausgepowert. Dagegen erschien mir dann der letzte größere Anstieg in Richtung Rosendorf (Růžová) beinahe wie Erholung. Alles, was dann noch an diesem Tag kam, war geschenkt ... Nur der kurze Antrittsbesuch bei einer Freundin, die mit ihrem Partner das letzte halbe Jahr in Spanien verbracht hatte, ist vielleicht noch erwähnenswert. Heiße Schokolade und Kuchen für ein freundliches Willkommen.

Mit meinem tschechischen Kameraden vor dem
Barockschloß Rammenau (Aufnahmeort)
Am Abend verabredete ich mich dann mit meinem tschechischen Sportfreund für den Sonnabend. Gut ausgeschlafen, hatte ich endlich morgens die zündende Idee für eine gemeinsame Runde. Weil Lád'a diesmal mit dem Auto nach Pirna kam, konnte es dabei etwas weiter in Richtung Norden gehen. Zum Barockschloß Rammenau beispielsweise. Beim Abfahren der Tour war ich später selbst überrascht. Die Strecke, die wir nämlich an diesem Tag unter die Räder nahmen, ist meiner Meinung nach auch für Einsteiger in die 100-km-Distanz sehr gut geeignet, denn es gibt nirgendwo steile Auffahrten. Auch führt ein Großteil der Strecke über ruhige Nebenstraßen bzw. Radwege. Noch vor der letzten - mit 20% sehr steilen - Abfahrt nach Pillnitz (s. Track vom 30.03., km 90,3 - 91,3) registrierte ich verwundert, daß wir trotzdem bereits knapp über 1000 Hm gesammelt hatten. Aber es rollte wirklich gut ...

Anschließend machte ich mit meinem Kameraden einen kleinen Umweg über das Schloß Pillnitz, er kannte es noch nicht aus der Nähe. Bei sonnigem Frühlingswetter war dort natürlich reichlich viel los. Kurz vor halb vier trennten sich in Pirna dann wieder unsere Wege.

Zu meiner letzten Urlaubstour startete ich heute erst 8.30 Uhr. Allerdings nach Sommerzeit, die nun begonnen hat. Es mag evtl. etwas verwirren, daß für mich die geplante Strecke eher eine lockere Abschlußtour, als wie eine Kletterpartie war. Aber obwohl der höchste Punkt kurz vor Schönwald (Krásný Les) reichlich 500 Hm über dem Elbtal liegt, fährt man im wesentlichen nur den einen langen und zwei kürzere Anstiege. Die letzten 42 km rollt es fast ausschließlich bergab.

Ein bißchen Herzklopfen gab's dennoch unterwegs. Eigentlich war mir der Abschnitt durch den Oelsengrund (s. Track vom 31.03., km 52,5 - 53,4) sowieso nicht ganz geheuer. Ich befürchtete dort von den Winterstürmen umgeworfene Bäume. Vorort gab es die aber nicht mehr, dafür hatte sich der Wanderweg in eine von Forstfahrzeugen zerackerte, schlammige Piste verwandelt. Glücklicherweise kam ich einigermaßen gut durch, und - das Wichtigste - ganz ohne Steckenbleiben oder Reifenschaden. So etwas wäre sonst auf jeden Fall spannend geworden. Die Felgen der Räder meines Gefährts sind aber nun wieder völlig verdreckt. Warum eigentlich kann ich nicht einmal länger als zwei Wochen lang ein sauberes Handbike fahren?!

Als freies Strava-Mitglied habe ich mich übrigens inzwischen zwei offenen englischsprachigen Handbiker-Gruppen angeschlossen, um zu sehen, wo ich mich mit meinem Pensum einordne. Die Mitglieder kommen aus aller Welt und repräsentieren somit vielleicht tatsächlich das durchschnittliche Leistungsspektrum. Umso mehr bin ich erstaunt, daß ich mich in den wöchentlichen Bestenlisten für gefahrene Strecke, Höhenmeter sowie längste Tour oft sehr weit oben wiederfinde. Dabei sind die meisten Handbiker offensichtlich nicht (mehr) berufstätig und deshalb viel öfter auf Tour bzw. auf der Rolle. Die letzte Märzwoche hatte ich nun ebenfalls komplett frei - und schwupps, bin ich überall ganz oben.

Gibt es wirklich so wenige wie mich?

Track der Handbiketour vom 29.03.2019
Track der Handbiketour vom 30.03.2019
Track der Handbiketour vom 31.03.2019

28. März 2019

Wie Bremsklötze

Na ja, so toll ist es momentan draußen nicht gerade! Aber wenn ich schon Urlaub habe, will ich die Zeit wenigstens nutzen.

Am Dienstag fuhr ich meine erste Runde in dieser Woche. Die hatte ich aus der Liste meiner bereits mit Bikemap.net erstellten Routen deswegen ausgewählt, weil ich mich nach der reichlichen Hälfte auch für die entspanntere Heimfahrt auf dem Elberadweg hätte entscheiden können. Allerdings war der erste Teil hinsichtlich der Anforderungen anspruchsvoller als gedacht. Etliche, mit ca. 50 - 90 Hm relativ kurze Anstiege, zermürbten mich zusätzlich zu dem auffrischenden Gegenwind und den nicht unbedingt tourenfreundlichen Temperaturen. Bei mir rollte es in den vergangenen Tagen schon mal besser!

Als ich schließlich 70 km und 1100 Hm später zurück im Elbtal war, wollte ich mich trotzdem nicht so einfach geschlagen geben. Die Heimfahrt nördlich des Elbtals war nämlich nicht mehr ganz so anspruchsvoll. Außerdem konnte ich mir nun endlich den Wind zum Verbündeten machen. Bis Pirna habe ich dabei zwar nicht's mehr herausgerissen, aber unter diesen Bedingungen war das Ergebnis ganz ok.

Gestern sah es dann am Morgen noch häßlicher aus. Den Bummeltag verhinderten jedoch die noch schlechteren Wetteraussichten für den Folgetag. Immerhin nahm ich mir eine wesentlich flachere Strecke vor. Nur bei dem ca. 10 km langen Offroad-Abschnitt (s. Track vom 27.03., km 47,6 - 56,9)  hatte ich einige Bedenken. Die vielen während der beiden Winterstürme umgestürzten Bäume waren auf den öffentlichen Straßen bereits beseitigt, doch wie das damit in einem der sensibelsten Bereiche der Nationalparks beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze aussah, wußte ich nicht.

Leider kam ich bis Bad Schandau auch nicht so zügig wie gewollt voran. Dafür waren die Straßen vor allem beim Bergabfahren viel zu naß. Ich muß ja nicht gleich in den ersten drei Stunden durchgespült werden! Zum Glück ließen sich dann nach der lockeren Fahrt auf der Kirnitzschtalstraße auch die ersten Kilometer auf unbefestigter Piste ganz gut an. Ich wollte mich gerade darüber freuen, als ich ziemlich unsanft in die Realität zurückgeholt wurde. Kurz vor der Niederen Schleuse erzwang ein Platten im Vorderrad zu einem ungeplanten Zwischenstop. Ein ganz kleiner, aber extrem spitzer Dorn einer Stachelpflanze hatte sich sogar durch den Pannenschutz meines Reifens gebohrt. Unglaublich! Inzwischen prüfe ich bei jeder Reifenpanne auch immer gleich den Mantel auf mögliche Ursachen, und so hatte ich ihn bald gefunden und entfernt.

Fast eine Stunde wurde ich durch die Reparatur aufgehalten, bei 7°C und etwas Nässe wahrlich nicht besonders angenehm! Obwohl mich noch ein schlechterer Wegabschnitt auf der böhmischen Seite erwartete, hielt ich an meinem Plan fest. Die Böhmerstraße (Česká silnice) ist nämlich zwischen dem Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) und dem Abzweig zu den Balzhütten (Tokáň) eine schlechte Schotterpiste (s. Track vom 27.03., km 53,9 - 56,9).

Dort kam ich erstaunlicherweise jedoch gut durch, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mich sehr behutsam vorwärts tastete. Doch die Rollgeräusche meines Vorderrades klangen etwas später auf dem Asphalt bei endlich wieder höherem Tempo zunehmend eigenartig ... Am Ende des letzten größeren Anstiegs, ca. 1 km vor Rainwiese (Mezní Louka), wußte ich auch, wieso. Plattfuß vorn. Der zweite am Tag. Wie sich heute herausstellte, hatte ich bei der ersten Reparatur ein weiteres winziges Loch direkt neben dem gefundenen übersehen.

Erinnerungsbild mit dem Ranger nach der zweiten Panne
(Aufnahmeort)
Gerade, als ich mir mein Vorderrad ein zweites Mal zur Brust nahm, kam ein Ranger, den ich mit seinem Jeep schon auf der Böhmerstraße getroffen hatte, über die Radtrasse zurück. Er hielt an und fragte mich, ob ich Hilfe bräuchte. Es wäre bestimmt auch ohne ihn gegangen, doch mit seiner Unterstützung dauerte es nicht mal halb so lange wie vorher. Auch, weil ich nun meinen Reserveschlauch einlegte. Doch ohne die erste (schlußendlich vergebliche) Flickaktion hätten wir uns nicht kennengelernt. Denn natürlich ersparte er mir mit dem Autokompressor nicht nur das nervige Luftpumpen (das ist jedesmal der anstrengendste Part der Reparatur), sondern wir kamen dabei auch miteinander ins Gespräch. Zum Schluß bat ich noch einen weiteren Forstmann um Erinnerungsfotos, die heute per e-Mail dann an meinem neuen Bekannten gingen.

Falls er jetzt die Bilder seinen Kollegen zeigt, zieht diese Reifenpanne im positiven Sinne sogar noch etwas weitere Kreise. Denn es kann gewiß nicht schaden, wenn die Ranger im Böhmischen Nationalpark wissen, wer ich bin.

Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.

Track der Handbiketour vom 26.03.2019
Track der Handbiketour vom 27.03.2019

25. März 2019

Bereit für mehr!

Mein Handbike ist wieder zurück! Eddy und ich haben uns letztlich entschieden, nur das Notwendigste am Antrieb zu erledigen, aber mit gekürzter Kette rollt es nun wieder richtig gut. Als nächstes lasse ich mir ein zweites Vorderrad von meinem Fachmann zusammenbauen, um danach meine alte Getriebenabe durch den Herstelle überholen zu lassen. Anläßlich dieser Sache ist der seit Jahren bestehende Kontakt zur Firma Rohloff neu aufgelebt - und davon werden beide Seiten profitieren!

Den für Sonnabend angekündigten Frühlingstag mußte ich natürlich voll ausschöpfen. Da half alles nichts, daß ich am späten Abend zuvor noch mit Freunden in einem Konzert war - am 23. März startete ich bereits vor 5.00 Uhr. Als Ziel wählte ich mir diesmal Löbau mit einem besonders auf der Hinfahrt durchaus anspruchsvollen Streckenprofil. Aber körperlich ausgeruht, machte es bei diesem Wetter einfach nur Spaß. Bis kurz vor Wölmsdorf (Vilémov) hielt ich es in langem Unterhemd sowie kurzem und langem Radtrikot aus, dann fiel die erste Hülle.

Das Reiterhaus in Neusalza-Spremberg ist eines der ältesten
Umgebindehäuser der Oberlausitz und heute Museum (Aufnahmeort)
Etliche sehr schöne Streckenabschnitte konnte ich diesmal in die Tour integrieren, so z.B. die Radtrasse von Lipová (Hainspach) zur Grenze (s. Track vom 23.0., km 44,7 - 46,5), den Spree-Radweg bei Taubenheim (km 55,5 - 58,2) und die ehemalige Kleinbahnstrecke ab Löbau bis Halbendorf / Gebirge (km 74,3 - 88,6). Besonders der perfekt ausgebaute "Railtrail" begeisterte mich, auch wenn die kurze Anfahrt von Norden her nicht optimal war. (Besser erreicht man die Trasse in Löbau direkt über einen asphaltierten Radweg von Süden her entlang der B178.) Dementsprechend viele Radler waren dort dann aber auch unterwegs.

Nach diesem Höhepunkt der Tour machte mir das bloße Abspulen der restlichen Strecke dennoch nichts aus. Auch dabei kamen ja immer wieder schöne und von mir gern befahrene Abschnitte und Verbindungsradwege. Die alle aufzuzählen, würde allerdings zu weit führen. Schon vor Porschendorf entschied ich mich für einige Bonuskilometer bis nach Dresden-Pillnitz, um meine erste Langstrecke des Jahres 2019 abzurechnen. Das Höhenmetersoll hatte ich mit mehr als 1600 Hm schon längst erfüllt.

Gestern gab es dann mehr Wolken als Sonne. Aber das hatte auch etwas Gutes, denn die frische Brise hatte sich gelegt. Und 10 - 13°C Lufttemperatur und wesentlich weniger Auffahrten waren auch nicht mehr ganz so schweißtreibend.

Eigentlich als Entspannungstour geplant, stach mich in Oberlichtenau dann der Hafer. Ich habe schon ewig lange immer einen großen Bogen um den Keulenberg gemacht. Dabei lesen sich die Informationen unter der Überschrift "Lage und Umgebung" in der Beschreibung auf Wikipedia durchaus eindrucksvoll. Diesmal fuhr ich jedenfalls hinauf. Auch wenn im oberen Teil einige längere gepflasterte Abschnitte kommen und man auf dem bewaldeten Gipfel nur vom (als Handbiker) nicht erreichbaren Turm Aussicht hat, sollte man sich das als Einheimischer trotzdem einmal antun.

Der Rest war im Großen und Ganzen entspanntes Rollen, vor allem im Moritzburger Seengebiet meist abseits der großen Verkehrsströme. Der Abstecher zum Schloß war natürlich obligatorisch. Überhaupt scheint diese Ecke bei Hobbysportlern sehr beliebt zu sein, denn auch hier begegneten mir viele Genußradler. Wahrscheinlich liegt es an dem eher flachen, doch abwechslungsreichen Gelände.

Ab Dresden ging es dann auf der rechten Elbseite nachhause. Besonders zwischen der Innenstadt und Niederpoyritz muß man dabei allerdings ziemlich kraftverkehrsresistent sein, aber das ist ja eine meiner leichteren Übungen.

Leider legt das warme und schöne Frühlingswetter heute eine Pause ein. Ich hoffe, das wird in den nächsten Tagen wieder besser. Der Urlaub will genutzt sein!

Track der Handbiketour vom 23.03.2019
Track der Handbiketour vom 24.03.2019

17. März 2019

Bergtest

Allmählich wird es Zeit für anspruchsvollere Strecken. Denn nach einem ziemlich verregneten Sonnabend sollte es heute sonnig und auch angenehm warm werden. Perfekt für eine Strecke mit Sägezahnprofil.

Statt mich weiter schlaflos im Bett zu wälzen, startete ich bereits im Dunkeln gegen fünf. Dafür erlebte ich auf meiner ersten Abfahrt zurück ins Elbtal kurz vor dem Sonnenaufgang ein Himmelsfarben-Feuerwerk der Extraklasse. Wieder unten an der Elbe, ballte sich die ganze Nässe von gestern zu dicken Nebelklumpen, die alles verhüllten. Es wirkte schon etwas mystisch, die von der Sonne angestrahlte Friedrichsburg auf der Festung Königstein wie durch einen Schleier mehr zu ahnen, als zu sehen.

Bevor ich in Krippen dann der Elbe den Rücken zukehrte, hatte sich der Nebel schließlich verzogen. Dem Aufwärmbuckel zum Sonnenaufgang folgte nun eine Reihe von Anstiegen, die zwar nicht sonderlich steil waren, sich jedoch aufgrund ihrer Länge in der Höhenmeterbilanz nachdrücklich bemerkbar machten. Auch die Auffahrt von Cunnersdorf in Richtung Pfaffendorf gehört dazu. Die mußte ich zusätzlich einbauen, weil an einer 200 m langen Stützwand neben der Straße durch das Tal immer noch gebaut wird. Das dauert auch schon wieder einige Monate.

Über Pfaffendorf erhebt sich die Festung Königstein (Aufnahmeort)
Aber so schlimm war das eigentlich nicht. Vielmehr kam ich dadurch genau zur richtigen Zeit, um bei nahezu optimalen Lichtverhältnissen endlich mal die Festung Königstein über Pfaffendorf im Bild festzuhalten. Vom Fotostandpunkt sieht man gar nicht das tiefe Tal, welches das Bollwerk vom Dorf trennt. Doch durch diese - im Volksmund der Einheimischen genannte - Rheumaschlucht von Hütten bin ich danach wieder bergauf gefahren.

Es ging noch ein paar Mal aufwärts, bis ich schließlich ab Lungwitz bzw. Kreischa über das Lockwitztal zurück zur Elbe gefahren bin. Bei der letzten ernstzunehmenden Kletterpartie, nämlich der Rampe aus dem Müglitztal von Dohna nach Sürßen (s. Track vom 17.03., km 79,7 - 81,0) mußte ich zu Schluß sogar drei Zwischenstops einlegen. Umso mehr genoß ich die Extrakilometer, die ich bei diesem herrlichen Frühlingswetter spontan an meine geplante Tour anhängte. Der auffrischende Wind schob mich nach Hause und erlaubte mir kurz vor dem Ziel einen weiteren Umweg für die Ergebniskosmetik.

Morgen werde ich nun mein Handbike für die Wartung zu Eddy bringen. Wenn es jetzt schon trotz völlig überdehnter Kette und den damit verbundenen Reibungsverlusten ganz gut lief, wie wird das erst mit dem generalüberholten Rad sein?! (Hauptsache, das Vorderrad muß nicht wegen der möglicherweise undichten Rohloff-Nabe eingeschickt werden.) Die Probe auf's Exempel gibt's dann in der letzten Märzwoche. Da mache ich zuhause Urlaub.

Ich zähle schon die Tage.

Track der Handbiketour vom 17.03.2019

10. März 2019

Alptraumjob

Bestimmte Dinge funktionieren nur mit Selbstüberlistung. Bei mir gehört dazu vor allem das Fahrradputzen.

Doch es war wieder mal an der Zeit, denn bevor ich wieder in diesem Jahr ganz ohne Bedenken zu langen Touren aufbrechen kann, muß mein Handbike erst in Schuß gebracht werden. Allerdings würde es eine Zumutung sein, meinem Mechaniker ein völlig verdrecktes Gefährt vor die Nase zu stellen. Außerdem müssen einige Befestigungen an meinem Transportnetz neu vernäht werden.

Meine Lieblingsbeschäftigung ...
Als sich dann am Sonnabendmorgen tatsächlich das angekündigte Schlechtwetter abzeichnete, entschied ich mich für die Putzaktion. Auf zwei Tage aufgeteilt - also Sonnabend und Sonntag - ließ sich die ganze Angelegenheit einigermaßen ertragen. Nur keine Hektik! Zwei, drei Stunden pro Tag reichten mir völlig aus, zumal einige diffizile Reinigungsarbeiten erledigt werden mußten. Wenn man solche Sachen monatelang vor sich herschiebt, fällt eben etwas mehr an.

Jetzt hoffe ich, daß die Reparatur des Netzes genauso unspektakulär über die Bühne geht. Eigentlich brauche ich dafür nur jemanden mit einer Sattlernähmaschine und etwas Klettband. Ich werde es morgen beim Schuster versuchen ... Am 18.03. steht schließlich noch der Termin bei Eddy von Bike24 an. Auch da gibt es einiges zu erledigen: Wechsel der Kettenblätter und des Ritzels, Ölwechsel für die Rohloff-Nabe, Bremsscheiben- und Bremsbelagwechsel, eine neue Kette und vielleicht noch das eine oder andere mehr.

Alles neu macht der M...ärz!

5. März 2019

Weg mit dem Speck!

Meine Frühjahrsdiät ist Bewegung. Dem ganzen Winterspeck, den ich bei meinen Freßattacken zum Jahresende angesetzt habe, geht es nun an den Kragen. Auch das ist so ein immer wiederkehrendes Ritual. Aber solange ich fit bin, kann ich mir das leisten.

Steinkreuz in Börnersdorf (Aufnahmeort)
Am Sonnabend traute ich mich zum ersten Mal wieder in höhere Regionen. Nach den vergangenen warmen Tagen ist der Schnee nun auch im Osterzgebirge großflächig auf dem Rückzug, und selbst die nicht geräumten Radwege um Liebenau sind jetzt frei. Allerdings war es am ersten Tag des Wochenendes morgens noch ziemlich frisch. Entsprechend angezogen, geht das immer zulasten des Tempos.  Erstaunt war ich trotzdem, daß selbst in 500 m Höhe bereits auf den Wiesen die Schneeglöckchen blühen. In Verbindung mit dem alten Steinkreuz im Niederdorf von Börnersdorf ein reizvoller Kontrast. Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne …

Auch bei meiner Sonntagstour ging es noch einmal hoch hinaus. Diesmal war der Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) dran, immerhin knapp 700 m ü. NHN. Ich entschied mich relativ spontan dafür, obwohl ich nach einigen Umwegen bereits etliche Höhenmeter in den Armen hatte. Den garstigen Anstieg von Pirna-Neundorf nach Krietzschwitz (s. Track vom 03.03., km 7,0 - 7,7) fahre ich nicht ohne Grund ziemlich selten.

11.30 Uhr hatte ich dann endlich nach 34 km und knapp 800 Hm den höchsten Punkt erreicht. Das war's dann aber auch schon mit den Bergen. Bis auf ein paar beinahe zu vernachlässigende kleinere Auffahrten kam auf den restlichen Kilometern durch's Eulautal hinunter nach Tetschen sowie später weiter im Elbtal in Richtung Heimat nichts mehr, was mich ausbremsen konnte. Nur der Wind machte sich zunehmend bemerkbar, doch an diesem Tag störte er mich nicht.

Blick nach von der Basteiaussicht nach Osten
(Aufnahmeort)
Die dritte Runde führte mich gestern nach Norden. Wie bisher auf allen meinen diesjährigen Handbiketouren hatte ich mir keine Strecke im Navi festgelegt, denn solche Pläne wären bei der unsicheren Witterung der vergangenen Wochen eher kontraproduktiv gewesen. Insofern erinnert das an die Zeiten, als ich noch ohne Geräteunterstützung auf Achse war und mir tagsüber meine Strecke abschnittsweise zusammengebaut habe.

Deshalb entschied ich mich dann auch ziemlich unvermittelt für einen Abstecher zur Basteiaussicht. Wochentags stehen die Chancen zu dieser Jahres- und Tageszeit - es war gegen 8.30 Uhr - sehr gut, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz beinahe für sich alleine zu haben. Tatsächlich war es dort so menschenleer, daß ich erst noch einmal zum Hotel zurückfahren mußte, um einen der Angestellten zu bitten, mit mir ein Bild auf dem berühmten Aussichtspunkt zu machen. Ich möchte nämlich in diesem Jahr besonders sehenswerte Orte meines Tourengebiets anderen (Rollifahrern) im Bild vorstellen, um sie ein bißchen neugierig auf die Region zu machen. Auf meiner Facebook-Seite gibt es dazu außerdem einige weitere Infos.

Hinterm Geländer ...
Anschließend sammelte ich noch ein paar Kilometer und Höhenmeter, indem ich meine Tour bis Neustadt im Osten, Seeligstadt im Norden und Dresden-Niederpoyritz im Westen ausdehnte. Gegen Mittag legte der Südostwind jedoch kräftig an Stärke zu. Als ich auf dem alten Bahndamm durch's Schönfelder Hochland fuhr, erreichte er kurzzeitig sogar fast Sturmstärke. Den Helfenberger Grund hinunter an die Elbe bin ich dann nur mit angezogener Bremse gefahren, denn auf der Straße lagen etliche abgebrochene Äste. Die letzten Kilometer hatte ich dann aber den Wind wieder fast im Rücken. Zuhause herrschten immerhin sonnige 17°C.

Die Frühling ist nicht mehr weit.

Track der Handbiketour vom 02.03.2019
Track der Handbiketour vom 03.03.2019
Track der Handbiketour vom 04.03.2019