Bild des Monats: September 2024

06.09.2003: Im Handbike an der Amselfallbaude im Amselgrund bei Rathen (Aufnahmeort)
Vor allem in den ersten Jahren meines Rollifahrerlebens habe ich versucht, mit dem Handbike Wanderziele in der Sächsischen Schweiz zu erreichen. Zum einen wollte ich meine Aktionen nicht abhängig davon machen, ob gerade jemand Zeit hatte, um mich als Helfer auf meinen Wanderungen bei Bedarf zu unterstützen. Andererseits stand mir damals noch nicht mein "Geländerolli" mit dem dritten großen Vorspannrad zur Verfügung, was die Fortbewegung auf steinigen, unebenen Wanderwegen wegen der nur kleinen Vorderräder des Rollstuhls zusätzlich erschwerte.

Trotzdem war ich bergauf manchmal auf Schiebeunterstützung angewiesen, die ich vor Ort jedoch meistens relativ spontan organisieren konnte. Auch der Weg zur Amselfallbaude enthält einen relativ steilen Wegabschnitt. Dort erlebte ich an diesem Tag erst- und bisher einmalig, daß man mir die benötigte Unterstützung rundweg abgelehnt hat. Aber vielleicht habe ich mich damals aus mangelnder Erfahrung einfach nur an die falschen Leute gewandt bzw. ungeschickt argumentiert. Heutzutage schaue ich mir die Menschen genau an und schätze vorher ab, wer einer Hilfeleistung gegenüber offen sein könnte. Wobei ich es inzwischen regelmäßig erlebe, daß mich Passanten fragen, BEVOR ich sie deswegen anspreche.

An der Amselfallbaude mit dem Amselfall (er befindet sich etwa in Bildmitte, versteckt hinter dem Baum sowie dem rechten Gebäude) war ich später nur noch ein- oder zweimal. Dort sind zu viele Leute unterwegs und nur wenig zu sehen. Der Wasserfall ist nämlich eigentlich meist nur ein dünnes Rinnsaal, welches wenige Meter hinab in ein überdimensioniertes Becken tropft. Mit den Darstellungen der Maler der Romantik hat das jedenfalls nichts zu tun.

Seit 2019 entwickelt sich der Ort zudem immer mehr zu einem "lost place", nachdem sowohl die Gaststätte als auch die Nationalparkinformationstelle wegen der Gefahr durch herabstürzende Steine auf unbestimmte Zeit geschlossen werden mußte. Auch auf dem Weg dorthin gab es im August 2024 einen Felssturz, genauso wie zuvor in den nahegelegenen Schwedenlöchern, durch die ebenfalls ein sehr beliebter Wanderweg führt. Das Elbsandsteingebirge ist eben eine Landschaft im Verfall.

Und das ist nicht einmal negativ gemeint.



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