15. Juni 2025

Vermeidungsstrategie

Bei meinen vergangenen drei Ausflügen im Handbike habe ich diesmal ziemlich taktiert. Gründe dafür waren ein geplantes Treffen bei Burkersdorf sowie die angekündigte Hitzewelle für das Wochenende.

Weil ich nämlich am Sonnabend bereits zeitig starten wollte, hielt ich mich freitags bei meiner Feierabendtour zurück. Was bei mir eine Ausnahme darstellt, ist bei anderen die Regel: eine Tour unter 100 km. So war ich bereits 17.30 Uhr zurück, obwohl ich es trotzdem nicht lassen konnte, doch noch das Zackel meiner Lieblings"renn"strecke über Cunnersdorf (s. Track vom 13.06., km 38,0 - 51,7) dranzuhängen, bevor ich auf dem Elberadweg wieder nachhause gondelte.

Am nächsten Tag hatte ich mich bei Dagmar, einer Geopark-Rangerin im Geopark "Sachsens Mitte" angekündigt, die an diesem Tag den Stand des Vereins beim Schul- und Heimatfest Burkersdorf-Bieberstein betreute. Sie bietet u.a. auch Touren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen an und wollte sich mit mir dazu austauschen. Für mich war das eine willkommene Gelegenheit, nach längerer Zeit wieder mal eine Tour in diese Gegend zu unternehmen, indem ich den Treffpunkt gleich als Tourenziel definierte. Die 65 km bis dahin wollte ich allerdings schon weit vor dem Mittag hinter mich gebracht haben, denn damit hätte ich gleichfalls die meisten Anstiege vor der großen Hitze abgehakt.

Ich fuhr also zuhause bereits ca. 5.30 Uhr los, was mir auf den vielen Kilometer bis gegen Neun angenehme (zunächst sogar ziemlich frische) Temperaturen bescherte. Als es nach Dorfhain schließlich warm wurde, hatte ich die längsten Auffahrten bereits geschafft. Die letzten Kilometer vor dem Umkehrpunkt gab es sogar etwas Neues für mich zu sehen und tatsächlich auch ein paar Kilometer Straße, auf denen ich noch nicht unterwegs gewesen war. Gleich neben der Straße entdeckte ich dabei vermeintlich eine alte Bergbauhalde, welche sich später als das 6. Lichtloch des Rothschönberger Stollns herausstellte. Das erfuhr ich jedenfalls von den Mitgliedern des Geopark-Vereins, die ich dann kurz nach Zehn erreichte.

Etwa eine dreiviertel Stunde habe ich mich dann am Stand auf dem Festgelände mit Dagmar unterhalten und Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit ausgelotet. Die gerade anwesende Dame vom Vorstand wollte mich sogleich als "Botschafter" für den Geopark gewinnen, doch lehnte ich dankend ab. Ich bin bereits für den Tourismusverband Sächsische Schweiz aktiv und fühle mich darüber hinaus auch dem Osterzgebirge heimatlich verbunden. Da muß ich nicht noch auf einer weiteren Hochzeit tanzen.

Der Heimweg wurde dann - wie erwartet - ziemlich ermüdend. Anfangs ohne besonderen landschaftlichen Reiz und anschließend auf den tausendmal absolvierten Straßen und Radwegen entlang der Elbe gab es nichts, was mir die Monotonie erspart hätte. Außerdem nervte der mäßige Gegenwind, der wohl verhinderte, daß ich noch vor 16.00 Uhr zuhause ankam. Mehr hätte ich unter diesen Bedingungen (Wind und Wärme) aber sowieso nicht mehr fahren wollen.

Auch heute, also am Sonntag, ging es für mich zeitig auf die Piste. Als ich gegen 3.30 Uhr munter wurde, lohnte es nicht mehr, sich im Bett noch einmal auf die andere Seite zu drehen. Zumal ich bereits darüber nachdachte, meine Tour noch vor dem Mittag zu beenden, um mir unterwegs die Hitze zu ersparen. Was ich sonst immer ab Mittag einplane, das machte ich diesmal davor: ein Minimalprogramm, d.h. nur einen Hunderter.

Kurz vor Mittelndorf - im Bild die ersten Häuser -
bietet sich diese großartige Panorama in
südwestlicher Richtung über das Elbtal
(Aufnahmeort)
Spontan überlegte ich mir auch, bereits jetzt schon einige Bilder für die Dokumentation der Handbiketour auf der Alten Hohen Straße zwischen dem Waldhaus Hertigswalde und Bad Schandau aufzunehmen. Diese Tour möchte ich in der kommenden Woche möglichst mit meinem Sportfreund aus dem Erzgebirge abradeln, der mich wieder mal besucht. Doch dann werde ich mich eher auf die Offroad-Passagen konzentrieren, sodaß ich nun diesmal einige Bilder vom Straßenabschnitt schoß.

Der letzte Umweg des Tages führte zum Schluß nach Pillnitz. Sobald ich dort auf die Straße nach Söbrigen einbog, kamen mir Unmassen an Fahrradfahrern entgegen. Schlagartig erinnerte ich mich, daß an diesem Tag das jährliche Fahrradfest der Sächsischen Zeitung stattfand und mehrere Touren genau diese Strecke für die Rückfahrt nach Dresden nutzten. Ich war darob wenig begeistert, weil ich nun zusätzlich Obacht geben mußte, damit mir nicht einer dieser "Experten" (die glaubten, ihnen gehöre die Straße ganz allein) ins Rad fuhr. Die Verhältnisse am Verpflegungspunkt beim Lidl-Markt in Pirna-Copitz will ich erst gar nicht beschreiben. Ich habe mich wirklich über die Langmut und Geduld der Autofahrer gewundert, die bei dieser undisziplinierte Horde, welche häufig die öffentliche Brückenauffahrtsstraße komplett blockierten, ruhig blieben. Mit solchen rücksichtslosen Gelegenheitsradlern möchte ich jedenfalls nichts zu tun haben.

Es hat schon seinen Grund, warum ich solcherart Massenveranstaltungen meide.

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