21. August 2023

Urlaubsfinale

Bevor ich morgen wieder regelmäßig auf Arbeit erscheinen muß, hatte ich mir noch ein paar Kilometer im Handbike vorgenommen. Dabei ließen sich meine Ausfahrten prima mit anderen Vorhaben verknüpfen.

Am Freitag konnte ich Kerstin in der Klinik Bavaria in Kreischa besuchen, um mich dort wiegen zu lassen. Weil auf meiner Urlaubsreise kurz vor der Heimfahrt doch noch eine kleinere Hautverletzung im Bereich des Steißbeins entstanden war, kam mir außerdem das Angebot meiner Sportfreundin und Oberärztin des dortigen Querschnittgelähmten-Zentrums sehr gelegen, ebenfalls die Wunde zu begutachten und zu behandeln. Natürlich fuhr ich nicht auf dem kürzesten Weg ins rund 20 km entfernte Kreischa, sondern vorher im weiten Bogen um Dresden.

Mein Besuch in der Klinik zeitigte dann sehr erfreuliche Ergebnisse. Zum einen ist die offene Stelle im Sitzbereich schon fast wieder verheilt (trotz meiner fortgesetzten Aktivitäten!), zum anderen offenbarte sich meine Alpenpässejagd der vorangegangenen drei Wochen als wahrer Kilo-Killer. Hatte ich im Frühjahr noch fast 67 kg gewogen, so standen nun 62,4 kg auf dem Display der Waage. Das ist nahezu mein Traumgewicht, denn mit 1,65 m Körpergröße sollte ich trotz gut ausgebildeter Oberkörper-Muskulatur nicht mehr als zu Fußgängerzeiten wiegen. Vor 24 Jahren waren es 63 kg.

Im Laufe des Tages meldete sich auch Christiane bei mir. Sie schlug vor, sich doch nun endlich mal zum gemeinsamen Freiübernachten im Osterzgebirge zu treffen. Ich hatte mir das schon lange gewünscht, auch weil der Transport der dafür benötigten Ausrüstung nur in meinem Handbike aufgrund des Umfangs nicht so ohne weiteres möglich ist. Das war natürlich eine freudige Überraschung! Wir einigten uns auf Zeit und Ort, nämlich sonnabends um 19.30 Uhr an der Schutzhütte am Schulhübel, die wir von unseren Ausflügen bereits kannten und von der wir wußten, daß sie für unsere Zwecke geeignet war.

Während meine allerbeste Sportfreundin an diesem Tag noch bis 17.00 Uhr arbeitete, startete ich aber auch erst nach dem Mittag mit einer kleinen Aufwärmrunde über Stadt Wehlen und Lohmen. Davor verbrachte ich etliche Stunden zur Erstellung eines Kurzberichts über meinen Alpenurlaub für Facebook. Der Beitrag enthält ebenfalls eine kommentierte Bildergalerie mit bisher noch nicht veröffentlichten Aufnahmen.

Auf meinem Weg durch das Müglitztal kontaktierte mich schließlich auch noch mein tschechischer Kamerad Lád'a. Er wollte ebenfalls zum Treffpunkt kommen und mit uns dort übernachten. Ich war begeistert. Mit meinen zwei besten Freunden eine romantische Nacht im Freien genau da, wo ich immer wieder sehr gerne bin - das war die perfekte Aktion zum Abschluß meines Sommerurlaubs!

Zu dritt vor unserem Quartier (Aufnahmeort)
Christiane brachte abends nicht nur Isomatte und Schlafsack für mich mit, sondern tafelte dann auch auf, als würden wir kurz vorm Hungertod stehen. Sogar an Knabbereien hatte sie gedacht, und am nächsten Morgen gab es selbstzubereitetes Müsli mit viel Obst und Joghurt. Ich sage ja immer: Wer solche Freunde hat, ist gegen alle Widrigkeiten der Welt gefeit. Am besonderen Ort mit besonderen Menschen Besonderes erleben - dafür lohnt es sich zu leben! Auch mit oder gerade wegen meines Handicaps ...

Am Sonntag unternahmen wir dann zu dritt noch einen Abstecher zum "weltberühmten" C-Loch, einem tiefen und fast immer mit Wasser gefüllten Schlagloch auf der alten Straße nach Breitenau, wo sich Christiane bei einem Sturz mit dem Fahrrad einst großflächige Asphaltflechten an der Haut zugezogen hatte, und gedachten dieses Ereignisses. 😜 Während sich Lád'a hier von uns zwei übrigen verabschiedete - er war für den Nachmittag bereits verplant - schlug ich meiner Sportfreundin nun den Umweg über Pirna vor. Dort trennten wir uns an diesem Tag nach dem ausgelobten Belohnungseis. Ihr blieb damit noch der ganze Nachmittag für die Familie, und ich drehte danach eine schnelle, weil flache Zusatzrunde zwischen Dresden und Bad Schandau. Als ich schließlich 16.00 Uhr zuhause einrollte, war ich gründlich im Schweiß gebadet.

Die Badewanne wartete schon auf mich.

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