17. August 2023

Großraumsauna

Es gibt Angenehmeres, als sich bei schwülwarmen Wetter sportlich zu betätigen. Doch zuhause den Tag ungenutzt verstreichen zu lassen, wollte ich auch nicht. Vielleicht würde es ja angesichts der kompakten Wolkendecke wenigstens nicht so heiß werden ...

Das wurde es dann bis zu fortgeschrittener Stunde am Nachmittag auch nicht. Dafür staute sich die Feuchtigkeit in der Luft kurz über dem Boden, bis ich schließlich an der deutsch-tschechischen Grenze hinter Rosenthal in ca. 500 m Meereshöhe selbst in die tiefliegende Wolkenschicht eintauchte. Dort waren es dann bestimmt 100% Luftfeuchte, denn obwohl es nicht regnete, wurden meine Nylon-Radhosen richtiggehend naß. Das Radtrikot war sowieso schon völlig durchgeweicht. - Mein ursprünglicher Plan, wieder mal auf den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) zu fahren, fiel dieser Waschküche natürlich zum Opfer. Denn ohne Sicht hatte das nun wirklich keinen Sinn!

Nach einer angenehm kühlenden Abfahrt bis Tetschen (Děčín) kletterte ich auf der anderen Elbseite wieder aus dem Elbtal, um zu erkunden, ob die Straße durch Heidenstein (Kámen) in Richtung Binsdorf (Bynovec) wieder für den Verkehr freigegeben ist. Bei meiner letzten Tour in dieser Gegend wurde dort gerade gebaut. Erstaunt mußte ich gestern nun registrieren, daß sich daran noch nichts geändert hat. Das sind ja schon beinahe deutsche Verhältnisse im Straßenbau!

Ich schaffte es trotzdem mit einigem Hin und Her, die Baustelle zu passieren, ohne den Unmut der Bauarbeiter auf mich zu ziehen (s. Track vom 16.08., km 47,3 - 48,9). Nur, um dann wenige hundert Meter später am Ortseingang von Binsdorf vor der nächsten zu stehen. Hier wurde gerade eine Brücke erneuert. Glücklicherweise machten die Männer in ihren Baufahrzeugen, die geradeso Platz für ein Durchkommen im Handbike freiließen, gerade Mittag(sschläfchen), sodaß ich mich auch hier - diesmal unbemerkt - vorbeischummeln konnte.

In Herrnskretschen (Hřensko) hatte ich dann zwar das gewünschte Höhenmetersoll erreicht. Doch weil mir noch Strecke fehlte, um ganz billig auf der Heimfahrt im Elbtal wenigstens die 100-km-Marke zu erreichen, bog ich zuvor noch einmal elbaufwärts ab. Das war nicht besonders kreativ, aber bei diesem schwülen Wetter für mich das einzig Akzeptable. Am Ziel in Pirna fehlte mir dennoch etliche Zehntel zu meinem Wunschtempo.

 Abgehakt!

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