11. Juni 2023

Gegensätze

Sicher ist es kein Zufall, daß es am ersten Tourentag nach einer körperlich wenig anstrengenden Arbeitswoche auf meinen Ausfahrten mit dem Handbike meist überdurchschnittlich flott vorangeht. Vielleicht hängt das ja auch mit dem durch die lange Ruhephase gut gefüllten Glykogenspeicher zusammen.

Jedenfalls bin ich freitags nach Feierabend erneut recht zügig unterwegs gewesen. Außerdem konnte ich mich erstmal rund 17 km auf dem flachen Elberadweg warmfahren, wobei ich sukzessive das Tempo steigerte. Kurz nachdem ich dabei eine junge Frau auf ihrem Fahrrad überholt hatte, rief mich jemand von hinten mit meinem Namen. Ich hielt an, und vor mir stand Alisa.

Vor neun Jahren war sie "meine Tochter" im Theaterstück "Expedition Freischütz" der Bürgerbühne des Staatsschauspiel Dresden, bei dem wir beide als Laiendarsteller mitwirkten. Es war eine sehr schöne Zeit, an die ich gern zurückdenke. Umso mehr freute ich mich über die zufällige Begegnung, zumal mir meine "Kollegin" nie ganz aus dem Sinn gegangen war. Inzwischen ist sie nicht nur eine bildhübsche junge Frau, sondern hat sich auch die Anmut der Jugend in ihrem Wesen bewahrt. Solche Menschen muß man einfach mögen!

Mit dem Kopfkino angenehmer Erinnerungen ließen sich die danach folgenden Anstiege beinahe mühelos meistern. Bereits 17.45 Uhr erreichte ich das Elbtal. Eigentlich stand nun die Heimfahrt auf dem Elberadweg an, doch in Königstein bog ich außerplanmäßig noch mal nach Süden ab, um den von mir selten befahrenen steilen Anstieg nach Leupoldishain hinaufzuklettern (s. Track vom 09.06., km 88,7 - 90,0). Die reichlich 250 zusätzlichen Höhenmeter paßten gut die Statistik, ohne mich über Gebühr zu beanspruchen.

Am Sonnabend startete ich nach meinen notwendigen morgendlichen Verrichtungen erst relativ spät. Trotz der angekündigten Hitze konnte ich nicht klagen, denn die Sonne versteckte sich bei angenehmen Temperaturen und nur wenig Luftbewegung hinter einer durchaus kompakten Wolkenschicht. Auf meinen ersten Kilometern des Tages in unserem Nachbarland ging sogar ein kräftiger Regenschauer nieder, den ich glücklicherweise trocken unter dem dichten Blätterdach der Bäume überstand.

Leider stieg dadurch die Luftfeuchte sprunghaft an, und spätestens auf dem steilen Stich hinauf zu Schneeberger Straße (s. Track vom 10.06., km 24,8 - 26,3) lief der Schweiß in Strömen. Das war nun gar nicht mein Ding! Während der langen Abfahrt zurück in Elbtal nach Tetschen (Děčín) konnte ich mich dann einigermaßen regenerieren, sodaß ich mir nun den zweiten größeren Anstieg des Tages vornahm. Dieser artete allerdings bald zu einem Bad ohne W{a/o}nne aus, weil das dichte Blätterdach des Waldes alle Feuchtigkeit am Boden festhielt. Selbst durch das Örtchen Dobern (Dobrná) blieb der Aufstieg außergewöhnlich schweißtreibend - es war einfach immer noch zu feucht.

Malerisches Neu-Ohlisch (Aufnahmeort)
Konditionell und auch mental ziemlich angeschlagen, verwarf ich deshalb bei meiner Freßpause in Neu Ohlisch (Nová Oleška) den ursprünglichen Streckenplan. Selbst wenn ich nun nach Tetschen zurückkehrte, hatte ich mein Höhenmetersoll nach knapp 60 km bereits fast erreicht. Auf den verbleibenden (für mich) langweiligen 44 km entlang der Elbe bis nachhause schaffte ich es jedoch nicht mehr, den gesamten verlorenen Boden wieder gutzumachen. Dafür blieb mir ein weiterer Regenguß erspart, der kurz nach meiner Ankunft Pirna wässerte.

Für Montag habe ich mir eine Rolliwanderung mit Peggy und Ute vorgenommen, deshalb schone ich mich heute lieber. Vor einiger Zeit hatte ich ja bereits angekündigt, daß der Tourismusverband Sächsische Schweiz ein Projekt plant, um die Liste seiner Aktiv-Tourenvorschläge für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen in der Region zu überarbeiten. Nun kann es losgehen. Zwei Wandertips habe ich bereits für das Tourenportal bereitgestellt: den Ausflug in den Liebethaler Grund sowie den Spaziergang zum Biedermann-Mausoleum bzw. der Johann-Alexander-Thiele-Aussicht bei Thürmsdorf.

Morgen werden wir nun im Wehlener Gebiet auf Achse sein. - Ich freue mich schon auf die Wanderung mit den zwei "Mädels". 

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