12. Juni 2023

Wandern wir mal ... (wieder)

Heute nun war ich mit Ute, meiner Physiotherapeutin, und Peggy vom Tourismusverband Sächsische Schweiz wieder mal mit dem Rollstuhl im Elbsandsteingebirge unterwegs. Gemeinsam wollten wir testen, ob bzw. inwieweit eine Rundtour im Rollstuhl von Stadt Wehlen zur Bastei und wieder zurück für durchschnittlich sportlich aktive Rollifahrer machbar ist. Während ich einen großen Teil der geplanten Strecke regelmäßig und gern mit dem Handbike befahre, gibt es einige Wege, die ich bisher nur selten und dann auch nur in Begleitung unter die Räder genommen habe.

Vis-à-vis dem Felsentor im Uttewalder Grund
(Aufnahmeort)
Zunächst wanderten wir aber erstmal zum Felsentor im Uttewalder Grund (s. Track vom 12.06., km 0 - 3,3). Diese Strecke (und auf dem gleichen Weg zurück) sollte eigentlich für viele sportlich ambitionierte Gäste mit Mobilitätseinschränkungen zu bewältigen sein. Es gibt zwar einige Felsschwellen und Wurzeln im Wegverlauf, doch mit entsprechendem Mehraufwand an Zeit für Ruhepausen ist die Tour vielleicht sogar ganz ohne helfende / schiebende Begleiter möglich. Mindestens bis zum Gasthaus "Waldidylle".

Weiter ging es durch Zscherre-, Kohl- und Reingrund, die zu den romantischsten mit dem Handbike befahrbaren Felsschluchten in der Vorderen Sächsischen Schweiz gehören, auf der "Radroute im Nationalpark" bergan zur Basteistraße. Für ein paar Fotos sind wir dann auch noch bis zur Basteiaussicht gewandert, doch herrschte dort kurz vor dem Mittag natürlich der für die Hochsaison selbst an Wochentagen typische Menschenauflauf.

Wenige hundert Meter weiter auf dem Rückweg über den "Steinernen Tisch" war aber von dem Rummel schon nichts mehr zu spüren. Es fasziniert mich immer wieder auf's neue, wie eng der Bewegungsradius dieser Standard-Tagestouristen doch ist.

Nach unserer Mittagspause lag nur noch der Abstieg nach Stadt Wehlen über den Steinrückenweg vor uns. Obwohl zunächst ein breiter Forstweg abwärts führte, wurde daraus bald ein Wanderweg mit einigen sehr anstrengend zu überwindenden Felshindernissen. Später kam dann außerdem altes, inzwischen verworfenenes und lückenhaftes Pflaster aus Sandsteinblöcken, welches aufgrund des starken Gefälles ebenfalls Schwerstarbeit von meinen Begleiterinnen erforderte, um mich im Rollstuhl heil nach unten zu bugsieren. Dabei benutzte ich schon meinen wesentlich geländetauglicheren Rollstuhl mit dem Freeway-Lenkvorsatz von PRO ACTIV!

Für das letzte Teilstück von den Steinrückenhäusern nach Stadt Wehlen kann man zwar auch das schmale Anwohnersträßchen benutzten, statt wie wir zur "Schußfahrt" in den Ort anzusetzen, doch die 700 m davor lassen sich leider nicht umgehen. Hinterher waren wir drei uns einig, daß diese Passage nicht für Rollifahrer zu empfehlen ist (s. Track vom 12.06., km 12,9 - 14,4). Denn trotz ausgiebiger Hilfe durch mindestens zwei Hilfspersonen bleibt die Befahrung der teils stark abschüssigen Holperpiste immer noch sehr riskant.

Wer den Nervenkitzel sucht, braucht sich davon allerdings nicht abhalten lassen.

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