Christiane konnte erst am Sonntag mit mir zum Wintersport, doch dann wollten wir wieder richtig loslegen. Diesmal begleitete uns außerdem Norbert, der nach fast einjähriger Pause wieder mal auf Brettern stand. Fast jeder andere hätte wahrscheinlich bei der Strecke, die wir am Ende fuhren, nach so langer Abstinenz durchgehangen - doch unser Sportfreund ist ein ebensolches Konditionswunder wie Christiane. Wenn die beiden allein unterwegs wären, würde ich von ihnen nur eine Schneewolke beim Start sehen, und danach nichts mehr.
Im Laufe der Tour erwies es sich als glückliche Fügung, daß wir zu dritt fuhren. Der frische Schnee war nämlich sehr weich. Außerdem hatte der stürmische Wind (welcher auf dem Hinweg von hinten kam) auf den freien Flächen den lockeren Schnee zu Schneewehen aufgetürmt, die uns das Vorankommen zusätzlich erschwerten. Auf dem dadurch zum Teil noch mehr seitlich abschüssigen Untergrund mußte ich oft viel Kraft ins Balancieren investieren, was uns dann beim Vortrieb fehlte. Insofern war das für meine Gespannerste mindestens genauso anstrengend.
Zwar gab es auf deutscher Seite diesmal nahezu perfekt präparierte Loipen, doch ab der Grenze mühten wir uns viele Kilometer nur auf getretenen Skispuren ab, welche zu Beginn der Tages auch noch nicht ausreichend verdichtet waren. Vor allem auf diesem Streckenabschnitt mußte ich während des Hin- und auch Rückwegs wirklich sehr oft in den Schnee! Norbert übernahm es dann immer, mich von der Seite per Handreichung wieder in die Senkrechte hochzuziehen, was nicht nur für mich zusätzlichen Kraftaufwand bedeutete. Trotzdem blieben wir alle drei ziemlich locker, gleichwohl ich manchmal ein etwas schlechtes Gewissen hatte, meine Freunde solcherart auf Trab zu halten. Aber die Wetter- und Schneebedingungen waren eben tatsächlich ganz anders, als eine Woche zuvor.
Die spannendsten Momente unserer gestrigen Tour hielt die Abfahrt nach Langewiese (Dlouhá Louka, s. Track vom 12.01., km 19,0 - 19,3) bereit. Der Wiesenhang war großflächig vereist, sodaß Christianes Schneeflug nicht mehr wirkte und sie mit mir im Schlepp immer schneller wurde. Unsere gemeinsame spontane Idee bei sausender Fahrt bestand darin, mittels eines weiten Bogens zu versuchen, diese Wiese wieder leicht bergauf zu fahren, um zum Stillstand zu kommen. Kurzzeitig befand ich mich dabei im Schlitten fast neben meiner Sportfreundin, doch hielt zum Glück sowohl Deichsel als auch das Gestänge der Scherbelastung stand. Wir überstanden diese Aktion sogar ganz ohne (wahrscheinlich ziemlich schmerzhaften) Sturz. - Ich möchte lieber nicht wissen, wieviel Adrenalin mein Körper bei dieser Aktion ausgeschüttet hat ...
Auf der Rundloipe zum See der Talsperre Fleyh (Aufnahmeort) |
Auf dem Rückweg nutzten wir die aufgefahrenen Pisten zwischen Holzhau und Neurehefeld noch für zwei, drei kleinere Schlenker, bevor wir eine reichliche halbe Stunde nach Sonnenuntergang endlich zurück am Auto waren. Die Stirnlampe benötigten wir aber nur noch zum Packen.
Trotz eines kleinen Durchhängers ca. 4 km vor dem Ziel bin ich konditionell insgesamt mit diesen herausfordernden Bedingungen recht gut klargekommen, sodaß demnächst auch wieder mal ein 50er für mich vorstellbar ist. - Mal schauen, was das Wetter und meine Begleiter dazu meinen.
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