Ich wollte wieder zeitig starten, um so genügend Puffer für ungeplante Zwischenfälle (wie z.B. Pannen) zu haben. Daß ich dann doch schon kurz vor 4.00 Uhr losfuhr, lag wieder mal daran, daß ich mich nach meiner zeitigen Bettruhe ab 20.30 Uhr bereits ausgeruht fühlte und nicht mehr einschlief.
Ich liebe die morgendliche Ruhe im Land und vor allem auf den Straßen, die mir selbst noch bis weit nach 7.00 Uhr (abgesehen vom Schichtverkehr um 6.00 Uhr herum) erhalten blieb, obwohl zu dieser Zeit schon lange die Sonne schien. Kehrseite dieser wolkenlosen Nacht war die morgendliche Kälte - ich denke, es mögen am Tiefpunkt so um die 4°C gewesen sein. Da zwickte es schon gehörig in den Fingern, und ich sehnte den Augenblick herbei, an dem die ersten Sonnenstrahlen die Luft erwärmen. Ein bißchen konnte ich das immerhin mit den Anstiegen der "ersten Welle" abmildern, doch tatsächlich überlege ich mir in solchen Fällen regelmäßig, nicht vielleicht doch Handschuhe mitzunehmen. Auch wann man diese dann den Rest des Tages spazierenfährt. So, wie übrigens außerdem die Beleuchtung, die bei dem veranschlagten Tempo (und ohne Verzögerungen, s.o.) normalerweise im Tagesverlauf ebenfalls nicht mehr zum Einsatz kommt. Doch darauf werde ich im Dunkeln nie verzichten!
Ein kurzes Quasi-Offroad-Stück folgte hinter Quoos (s . Track vom 09.05., km 57,5 -60,0). Hier hatte ich während der Planung bei der Straßendarstellung auf Openstreetmap zwar deren gepunktete Textur bemerkt, mir dabei jedoch nichts gedacht. Nun weiß ich um deren Bedeutung: damit werden offensichtlich "aufgelassene" (also stillgelegte) Straßen gekennzeichnet, die nicht mehr unterhalten werden und deren Belag deshalb immer mehr von der Natur zerstört wird bzw. verwittert. Ein bißchen entschädigte mich dort aber die idyllische, beinahe unberührt erscheinende Landschaft, gleichwohl ich wegen der Pannengefahr nur sehr langsam fuhr.
Die Strecke wurde nun immer gleichförmiger, je weiter ich nach Norden vordrang. Von den vielen auf der Karte eingezeichneten Seen, bekam ich nur auf wenigen Kilometern etwas Wasser zu Gesicht - genau dann nämlich, wenn die Strecke etwas erhöht unmittelbar am Ufer entlangführte. Und das war selten genug der Fall, auch weil ich diese Abschnitte (z.B. am Bärwalder oder Senftenberger See) bewußt mied. Denn wegen der Herrentagsaktivitäten (und evtl. daraus resultierenden Hinterlassenschaften, sprich Glasscherben) schlug ich meist einen größeren Bogen. Obwohl ... letztlich ging es selbst an den üblichen "Raststätten" diesmal erstaunlich gesittet zu. Vielleicht war es ja auch nur noch zu zeitig am Tag.
Furt durch den alten Spreearm (Aufnahmeort) |
Als punkt Zwölf bereits 120 km auf dem Navi standen, entschied ich nun auch endgültig für die längere Streckenvariante meiner Planung. Aufgrund der brettebenen Landschaft mit nicht selten kilometerlangen schnurgeraden Radwegen waren dabei aber lediglich 700 Hm - hauptsächlich auf den ersten knapp 50 km - zusammengekommen. Na ja, das darf auch mal sein ... Dafür stimmte mit über 17 km/h die Durchschnittsgeschwindigkeit. Bis zum Ende der Tour sank diese zwar wieder wegen der "zweiten Welle" im Streckenprofil auf 16,8 km/h, bei insgesamt 1300 Hm ist das jedoch hinnehmbar.
Ganz zum Schluß hängte ich einen zusätzlichen Bogen über Graupa und Birkwitz an, weil einfach noch genug Zeit und Kraft übrig war. Beim nächsten Plan aus der Schublade für eine solche Unternehmung ist das dann weniger wahrscheinlich.
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