13. Mai 2024

Radtourismus vs. Trainingstour

Die beiden Touren vom vergangenen Wochenende deckten wieder einmal das gesamte Spektrum meiner Radsport-Aktivitäten ab. Den ersten Tag nutzte ich - gut erholt daher überdurchschnittlich belastbar - für eine Ausfahrt in etwas weiter entfernt liegende Gebiete, während ich am zweiten Tag nur ein Minimalprogramm auf Standardstrecken abspulte. Das war Herausforderung genug, denn mittlerweile brauche ich auch mehr Zeit für die Regeneration.

Natürlich gab es auch am Sonnabend viele Kilometer, die ich sehr häufig bzw. regelmäßig befahre. Das Endziel jedoch, nämlich das östlich der Elbe gelegene Hochland, welches zum Böhmischen Mittelgebirge gehört, war eine eher selten von mir aufgesuchte Region. Erstens, weil auf dem Anmarsch schon etliche Kilometer zusammenkommen, und zweitens, weil dort hinauf aus westlicher und nördlicher Richtung fast nur überdurchschnittlich steile Straßen führen. Immerhin müssen dabei auf nur wenigen Kilometern aus dem Elbtal bis zu 400 Hm überwunden werden.

Über Babutin (Babětín) ragt der Sperlingsstein
(Vrabinc) empor, den man auch aus dem Elbtal
sieht (Aufnahmeort)
Auch die diesmal von mir gewählte Straße aus dem Tal des Polzen (Ploučnice) ab Klein Wöhlen (Malá Veleň, s. Track vom 11.05., km 53,5 -57,1) reihte sich in diesen Reigen ein und trieb mir trotz der angenehmen Temperaturen schon bald den Schweiß auf die Stirn. Dafür war ich dort weitestgehend allein unterwegs. Je höher ich kam, um so mehr verstärkte sich der Eindruck von Weltabgeschiedenheit. Ich liebe solche einsamen Flecken! Noch dazu, wenn es - wie in diesem Fall - so viel zu sehen gibt! Nicht nur in der Ferne, wo sich am Horizont der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) im Elbsandsteingebirge abzeichnete. Auch die großflächigen Bergwiesen mit den bewaldeten Bergkuppen offenbaren in ihren sanft geschwungenen Formen eine erstaunliche Vielfalt, sowohl im Detail, als auch im Überblick. Bei einer Rast lief mir dann auch ein großer, wunderschön grünmetallisch glänzender Käfer über den Weg. Der fühlt sich hier bestimmt ebenfalls sehr wohl ...

Nach der steilen Abfahrt ins Elbtal folgte schließlich nur noch Routine. In Krippen bog ich zwar noch einmal für meine gern genutzte Streckenalternative über Cunnersdorf aus dem Elbtal ab, doch gab es hier nun wirklich nichts Neues mehr für mich zu entdecken.

So, wie schließlich auch am Folgetag. Nicht übermäßig motiviert, verband ich mehrere, doch von mir häufig befahrene Abschnitte rund um Dresden zu einer mittellangen Tour. Immerhin verband ich dabei auch die zwei schönen und bestens asphaltierten Radwege auf den ehemaligen Bahntrassen durch das Schönfelder Hochland (s. Track vom 12.05., km 22,2 -36,3) sowie - schon auf dem Rückweg - der Windbergbahn (s. Track vom 12.05., km 74,5 -81,5). Letztgenannte Bahntrasse ist übrigens auch als Spazierweg sehr beliebt, zumal sich von einem Aussichtspunkt kurz vor der ehemaligen Bahnstation Boderitz-Cunnersdorf ein eindrucksvolles Panorama über den Dresdner Elbkessel ausbreitet, wie man es sonst nur nahe der Babisnauer Pappel kennt. 

Trotz der unterdurchschnittlichen Höhenmeterbilanz habe ich bei meiner zweiten Wochenendtour nichts mehr herausreißen können. Ich war schon froh, daß ich wenigstens meine Minimalvorgaben erfüllen konnte. Heute zu einer weiteren Tour anzutreten, wäre Anmaßung gewesen.

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