2. September 2025

Nächste Zwangspause?

Nun werde ich schon wieder ausgebremst! Meine hydraulische Scheibenbremse, die nicht mehr tut, was sie soll, ist diesmal die Ursache. Auf meiner letzten Urlaubstour am gestrigen Montag wurde das Problem akut, nachdem es in den Tagen zuvor erste Anzeichen gab. Da habe ich aber noch gedacht, daß die kleinen Ölflecken unter dem Vorderrad meines abgestellten Handbikes von der Rohloff-Nabe stammen, die hin und wieder auch mal Öl verliert. Offenbar lag ich damit falsch.
 
Auf meiner Sonntagsrunde fiel mir jedenfalls noch nichts beim Bremsen auf, vielleicht war da immer noch ausreichend Öl in der Leitung und im Bremsölbehälter. Und den Tourenmarathon hatte ich zuvor ja auch ohne Probleme mit der Ausrüstung über die Bühne gebracht. Insofern nervt mich die Sache zwar, aber der Ausfall der Technik hätte auch wesentlich unpassender kommen können.
 
Wie gestern auf meinem (stetig ansteigenden) Weg ins Osterzgebirge, benötigte ich auf meiner einzigen Wochenendausfahrt meine Bremse wesentlich weniger und intensiver. Denn nachdem ich zu Beginn fleißig Höhenmeter gesammelt hatte, wurde das Streckenprofil spätestens ab Neustadt moderater. Selbst die letzte große Abfahrt in Dresden über die Grundstraße ins Elbtal zum Blauen Wunder ließ sich beinahe ungebremst absolvieren.
 
Dazwischen lagen viele schöne Tourenkilomter bei wohltemperierten, herrlich-sonnigem Sonntagswetter und einer nicht alltäglichen Fernsicht. Von der B98 oberhalb von Burkau war am Horizont sogar das Kraftwerk Boxberg - erkennbar an den Wolken der Kühltürme - immer noch gut zu erkennen. In Luftlinie sind das bis dahin immerhin rund 40 km. Natürlich lag es deshalb nahe, meine Ausfahrt noch um ein paar Kilometer auszudehnen, auch wenn ich dadurch für den Rückweg dann den Elberadweg benutzte. Angesichts der vielen Leute konnte dort zwar dann nicht mehr von entspanntem Rollen die Rede sein, doch war ich dafür am späten Nachmittag wieder zuhause.
 
Der Herbst kommt, und an den Netzen der
Spinnen glitzert der Tau in der Sonne (Aufnahmeort)
Montags kletterte ich hinauf ins Osterzgebirge. Immer auf der Suche nach neuen Streckenvarianten, fuhr ich diesmal über das nach Glashütte eingemeindete Cunnersdorf nach Schlottwitz. Die zwei kurzen, doch giftigen Rampen auf dem Weg dorthin waren mir gar nicht mehr in Erinnerung. Während der sich daran anschließenden steilen Abfahrt hinunter nach Schlottwitz hielt meine Bremse noch klaglos durch, ohne daß ich irgendwelche Verschlechterungen bemerkte. Danach folgten weitere 380 Hm im Anstieg, erst durch das Müglitztal, später die Serpentinen hinauf nach Börnchen und schließlich über den westlichen Teil des sehr schönen und empfehlenswerten asphaltierten Radrundwegs rund um Liebenau (s. Track vom 01.09., km 51,9 - 58,8).
 
Unweit der Straße nach Löwenhain traf ich ein älteres Ehepaar, welches von einem Strauch eines der für das Osterzgebirge typischen Gehölzstreifen rote Beeren pflückte. Weil mich interessierte, was sie da ernteten, kam ich mit ihnen ins Gespräch - und sie gaben mir gleich einen kleinen Exkurs über Wildfrüchte und ihre Verwendung. Beispielsweise., wie man die gerade gesammelten Beeren des Weißdorns verwendet und wofür der Holzapfel, den mir der Mann ebenfalls präsentierte, gut ist. Echt interessant - sehr schade, daß dieses Wissen allmählich unter der "Generation Supermarkt" (zu welcher ich ja auch schon gehöre) verloren geht. Zwar werden sicher irgendwo bei verschiedenen Gelegenheiten Kurse zum Thema angeboten, aber wo lernt man besser, als direkt in der Natur?! Mir wird das Gesagte nun jedoch viel besser im Gedächtnis haften bleiben, und das Anschauungsobjekt befindet sich später ja immer noch dort.
 
Kurz darauf, während der ersten längeren Abfahrt, fiel mir erstmals der längere Bremshebelweg beim Bremsen auf. Unerwartet schnell quittierte nun die Bremse ihren Dienst, obwohl ich bei der Ursachensuche nirgendwo frisch ausgelaufenes Öl entdecken oder ertasten konnte. Keine Ahnung, warum das so war.
 
Für mich bedeutete es das Ende meiner ursprünglich geplanten Tour und die schnellstmögliche Rückkehr nachhause. Nur noch die Feststell-Felgenbremse benutzen zu können, ist nicht nur gefährlich (und erfordert einige Übung), sondern bei dauernder Anwendung ganz sicher auch nicht gut für die Felge des Vorderrades. Ganz abgesehen von der Gefahr eines Bremsplattens durch Überhitzung der Felge.

Im Elbtal fuhr ich zuletzt trotzdem noch eine flache Zusatzrunde zwischen Pratzschwitz und Graupa, um wenigstens meine Minimalstrecken- und -höhenmetervorgabe zu erreichen. Denn ich weiß noch nicht, wann ich mein Handbike wieder benutzen werde. Das hängt nämlich unbedingt von freien Kapazitäten beim Fahrradmechaniker ab - ich selbst kann die Bremse nicht reparieren oder ersetzen.
 
Ohne funktionierende Hydraulikbremse aber keine weitere Ausfahrt!
 

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