2. August 2022

Schiff ahoi!

Am Montag begann der Grundkurs Segeln des Hochschulsportzentrums der TU Dresden auf dem Gelände des 1. WSVLS am Geierswalder See. Das Angebot ist als inklusiv deklariert - deshalb war ich sehr willkommen, als ich mich vor wenigen Wochen für den mehrtägigen Kurs anmelden wollte.

Jetzt bin ich zwar hier mit weitem Abstand von den anderen Teilnehmern der Alterspräsident und auch der einzige Sportler mit Handicap, doch nach dem völlig normalen und erwartbaren verhaltenem Beginn ist die Scheu meiner Kamaraden inzwischen weitgehend verflogen. Klar, daß man da als Exot erstmal mehr Initiative beim Kennenlernen zeigen muß, doch mir fällt es ja zum Glück nicht besonders schwer, meine Mitmenschen zu erreichen. Irgendwelche Anknüpfungspunkte gibt es immer.

Segeln auf dem Geierswalder See
(Aufnahmeort)
Während wir am ersten Tag zunächst die Boote aufbauten, ins Wasser brachten und unter Anleitung bzw. Begleitung der Instrukteure erste zaghafte Segelversuche unternahmen, wurde es am heutigen Dienstag schon etwas anspruchsvoller. Nun segelten wir nämlich gleich von Anfang an ohne die alten Hasen zu dritt bzw. zu viert in einem Segelboot. Dabei wurde eine RS Venture Connect so eingerichtet, daß ich sie gemeinsam mit meinen Leuten im Team auch selbst bedienen konnte. Konkret: es gibt richtig schöne Schalensitze (mit Sitz- und Rückenlehnenpolster!), einen Steuerblock davor, auf dem alle Schoten zusammenlaufen, sowie eine (doppelte) Joystick-Verlängerung zwischen den Beinen, mit der die Ruderanlage bedient wird. Ein tolles Konzept!

Am Vormittag mußten wir bezüglich des Windes allerdings ziemlich Geduld aufbringen. Das leichte Lüftchen machte das Manövrieren umso schwieriger und bestrafte jeden Fehler. Dafür hatten wir dann nachmittags etwas mehr Wind, wenngleich auch ebenfalls mit einigen kurzen Flauten dazwischen. Immerhin machten wir nun einige Male ganz schön Fahrt. Das Boot neigte sich dabei entsprechend nach Lee, und die typischen Fahrgeräusche des Rumpfes im Wasser vermittelten uns das Gefühl von Geschwindigkeit. Das begeisterte alle im Team. Der Vorschoter konzentrierte sich auf die Bedienung des Vorsegels, auf den Schalensitzen hinten trimmte eine/r das Großsegel, der/die andere übernahm das Steuer und wurde damit gleichzeitig der/die "Bestimmer/in". Segeln ist wirklich ein gutes Training für die Zusammenarbeit in einer Mannschaft!

Bei ständig wechselnden Besatzungen (nur ich durfte immer an Bord bleiben und behielt naheliegenderweise meinen Platz im Boot) spielten wir uns immer besser aufeinander ein. Jeder entwickelte mehr und mehr Gefühl für den Umgang mit dem Wind, manchmal gaben wir uns auch gegenseitig Hinweise bzw. probierten einiges aus. Gerade die beiden Richtungswechselmanöver Wende und Halse klappten immer besser, auch wenn längst noch nicht jeder Handgriff perfekt saß. Und erste Erfahrungen mit dem Kreuzen sammelten wir außerdem. Es war ein langer Segeltag, wo wir Kursteilnehmer am Ende ziemlich überrascht waren, wie schnell doch die Zeit dabei verging.

Morgen machen wir weiter ...

Track des Segeltörns vom 02.08.2022 (Vormittag)
Track des Segeltörns vom 02.08.2022 (Nachmittag) 

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