31. Juli 2022

Sinne auf Standby

Bevor es ab morgen spannend wird, habe ich an diesem Wochenende noch zwei Ausfahrten mit dem Handbike unternommen. Leider dienten sie letztlich eher der Statistik, doch zuhause sind meine Lieblingsorte derzeit sowieso nicht zugänglich. Es gilt nämlich inzwischen - u.a. aufgrund der katastrophalen Entwicklung des Brandgeschehens im Elbsandsteingebirge - ein Waldbetretungsverbot für den gesamten Landkreis und auch in der Böhmischen Schweiz.

Meine Anreise zum Wassersportzentrum des 1. WSVLS hatte ich bereits nach hinten auf den Sonnabend verschoben, denn es war Regen angekündigt. Der kam auch, nur eben nicht bis zu den Brandgebieten im Grenzgebiet. Ein paar Tropfen, das war's dann schon. Ich hingegen mußte in meinem Urlaubsquartier bis zum Nachmittag ausharren.

Ein paar Worte zu meiner Unterkunft: Das Wassersportzentrum verfügt über mehrere Zimmer, die extra für Gäste mit Handicap (Rollifahrer) eingerichtet sind. Der beinahe luxuriöse Sanitärraum mit Dusche und WC, der zu jeweils zwei Kojen (so heißen die Zimmer) mit vier Betten (2x2 Doppelstock) gehört, läßt dabei wirklich keine Wünsche offen.

Am ersten Tag des Wochendes startete ich schließlich zu meiner Handbiketour erst kurz nach 14.00 Uhr. Trotzdem wurden es bis 20.30 Uhr noch etliche Kilometer. Da es hier sehr flach ist, kam ich schnell voran und konnte deshalb meine Runde immer weiter ausbauen. Meine Suche nach interessanten Fotomotiven blieb allerdings vergeblich. Aber so wurde ich wenigstens nicht aufgehalten.

Sonntags peilte ich als Tagesziel zunächst Lübbenau an. Der Spreewald ist eine durchaus idyllische Landschaft - zumindest, wenn man ihn im (Paddel-)Boot erkundet. Auch für Radfahrer gibt es hier einige schöne Abschnitte. Ich tauschte auf der Fahrt nach Lübben wegen der Zeit zwar die meisten Radtrassen gegen langweilige Straßen ein, doch wenigstens bekam ich eine Ahnung davon. Abgesehen davon sah ich hier auch mehrere Male Storchenpaare in Nistplätzen auf Masten gleich neben der Straße. Das sah ganz nett aus, doch als ich mich endlich entschlossen hatte, Meister Adebar abzulichten, kam kein Nest mehr. Auch von dieser Tour kehrte ich also ohne ein einziges Bild zurück.

Die knapp 5 km lange Fahrt auf dem Radweg neben der offensichtlich kanalisierten, weil schnurgeraden Spree (s. Track vom 31.07., km 94,7 - 98,0) zeigte jedoch sehr deutlich, woran es gestern und heute mangelte: an Abwechslung. So viele wie mit einem Lineal gezogene und zugleich (zwischen 3 und 6 km!) lange Teilstücke mußte ich noch nie während einer Tour überstehen. Da triumphiert der Stumpfsinn. Zu Trainingszwecken mag das ja angehen, und auch, sofern man als Genießer relativ kurze Tagestouren fährt.

Für mich war das aber eine eher ungewohnte Herausforderung.

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