Der dritte Tag des Grundkurses verlief nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, doch das Wetter kann eben niemand beeinflussen. In diesem Fall hieß das: kein Wind, (fast) kein Segeln. - Na ja, einen Versuch wagten wir nach der morgendlichen Segeltheorie und den Kenterübungen (an denen ich aber nicht teilnahm) am Nachmittag trotzdem.
Das wurde jedoch mangels Vortrieb eher ein Zeittotschlagen auf dem Wasser, zumal sich darüber hinaus bei meinem Boot eines der beiden Ruderblätter aus seiner Befestigung gelöst hatte und dieses dadurch noch schlechter zu manövrieren war. So vertraut war ich noch nicht mit der Technik, um sofort das Problem zu erkennen und beheben. Also mußten wir bis zum Schluß des Törns damit klarkommen. Ich befürchtete schon, daß ich nun nie wieder Freiwillige für mein Seniorenschiff bekommen würde, weil wir an diesem Tag den anderen beiden Booten nur hinterherbummelten.
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Blick von der "Quod Divina" voraus zu den anderen beiden Teams ... (Aufnahmeort) |
Ganz anders dann jedoch heute. Denn nach dem Frust kam die Lust. Zwar mußten wir wiederum mit unseren Segelaktivitäten bis zur zweiten Tageshälfte warten, aber endlich frischte der Wind auf. Im weiteren Verlauf steigerte sich die anfangs leichte Brise sogar so sehr, daß der Vorschoter seinem Körper auf Luv als Gegengewicht einsetzen mußte, um einer zu starken Krängung entgegenzuwirken. Im Gegensatz dazu unterstützt nämlich der Mann am Vorsegel die Krängung (und damit das bessere Segeln) bei schwachem Wind durch das Herauslehnen auf der windabgewandten Seite.
Vor allem beim Kurs hart am Wind - der Wind kommt dabei spitz von vorn - den man mit
dichtgeholten Segeln fährt, kam echt Freude auf. Das Boot wurde vom Wind in die Schräglage (Krängung) gedrückt, der Fahrtwind war deutlich zu spüren und unter dem Boot bildete sich eine schöne Bugwelle. Logisch, daß bei solchen Bedingungen auch das Halsen und Wenden mehr Spaß machte, als an den Tagen zuvor.
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... und achteraus in Richtung Begleitboot (Aufnahmeort). Gut zu sehen ist der Doppel-"Joystick" zur Bedienung der Ruderanlage und der zentrale Block, auf dem die Schots zusammenlaufen. |
Außerdem fuhr ich in "meinem" Segelboot mit mehrmals wechselnder Mannschaft auch nicht länger den anderen nur hinterher, sondern konnte mich immer mal wieder vorn behaupten. Apropos "wechselnde Mannschaft": Da auf einem Boot drei bis max. 4 Leute segelten, wir aber nur über drei Boote für 13 Teilnehmer verfügten, mußte unterwegs öfter gewechselt werden, damit alle zum Zug kamen. Die "arbeitslosen" Leute begleiteten dabei die Segelboote auf dem Motorboot des Instrukteurs. Dieses ging regelmäßig bei jedem Segler längsseits, um die Besatzung auszutauschen. Ich dagegen durfte als einziger immer fahren, ein Wechsel wäre allerdings wirklich schwierig geworden. Insofern konnte ich diesen Segeltörn am ausgiebigsten genießen. Das war heute ein klasse Erlebnis, zumal es inzwischen ein schönes Miteinander gibt.
Mit diesen Mädels und Jungs würde ich auch wieder segeln. - Ich hoffe, sie sehen das ähnlich.
1 Kommentar :
Wirklich tolle Eindrücke;)
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