Ich brauch' 'ne Pause! Mein Garmin protestiert schon - die angegebenen Erholungsintervalle werden immer länger und auch ich bemerke an mir einige Ermüdungserscheinungen. Dabei beginnt heute erst meine zweite Urlaubswoche. Die werde ich allerdings in heimatlichen Gefilden verbringen - eine Atempause, bevor ich im September mit Daria unsere zweite Etappentour (dann in Österreich) angehe.
Nachdem ich am Freitagnachmittag vom Segelurlaub zurückgekehrt war, startete ich anderntags gleich wieder zur nächsten Handbiketour. Der flache Elberadweg eignete sich gut zum Einrollen. Bis Tetschen (Děčín) fuhr ich außerdem die zwei ersten hügeligen Passagen. Während der Umweg über Cunnersdorf nur moderate Anstieg bereithielt, gab es bei der Alternativroute zum Elberadweg über Mittelgrund (Prostřední Žleb, s. Track vom 06.08., km 48,0 - 51,3) eine Brutalo-Rampe. Die bin ich noch nie in einem Stück gefahren, und auch diesmal habe ich das gar nicht erst versucht. Schließlich wußte ich bereits an dieser Stelle, daß mich noch ein sehr langer und stückweise fast genauso steiler Anstieg erwartete.
Die Auffahrt über knapp 600 Höhenmeter aus dem Elbtal bis hinauf zum Dach des Elbsandsteingebirges, dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 m n.m.), läßt sich durchaus mit alpinen Anstiegen vergleichen. Ich benötigte dafür inkl. Mittags- sowie weiterer Verschnaufpausen ungefähr 2,5 Stunden. Nach der kraftraubenden Kletterei kamen später zwar noch einige kürzere Gegenanstiege, doch im wesentlichen rollte es bis Pirna bergab. Die knapp über 100 km reichten mir am Sonnabend völlig aus, zumal ich abends noch einige andere Dinge zu erledigen hatte.
Eines der beliebtesten Motive der Maler, die diese Region im 19. Jahrhundert besuchten: die verkeilten Felsblöcke im Uttewalder Grund, Felsentor genannt (Aufnahmeort) |
Anschließend fuhr ich zur Basteiaussicht, um mir den Fortgang der Arbeiten am neu errichteten Aussichtssteg (welcher frei schwebend über den maroden ursprünglichen Aussichtsfelsen gebaut wurde) anzuschauen. Im Herbst soll der neue Zugang eröffnet werden - mal sehen, ob das zeitlich klappt.
Die zeitraubenden Streckenabschnitte lagen nun hinter mir, und es kamen nur noch wenige ernstzunehmende, kurze Auffahrten. Auch schob mich der frische Wind mehr, als daß er mich bremste. Bereits im Wesenitztal vor Schmiedefeld hatte ich daher mein Wunschtempo erreicht, bis ins Elbtal konnte ich mich weiter verbessern. Angesichts der unterdurchschnittlich vielen Höhenmetern wäre das jedoch beinahe selbstverständlich gewesen, hätte es nicht am Anfang mehrere Kilometer Rad"wandern" gegeben.
Die Strecke durch den Uttewalder und später Schleifgrund ist wegen des zum Teil stark verblockten Wegs übrigens eine echte fahrtechnische Herausforderung, für die man mindesten 12 cm Bodenfreiheit unter dem Handbike benötigt. Motor-Handbikes haben hier nichts zu suchen!
Die letzten Kilometer bis Pirna spulte ich dann auf der Pillnitzer Elbseite ab und erreichte meine Zuhause genau zur Kaffeetrinkerzeit. Nach Extratouren zum Ende stand mir nicht mehr der Sinn.
Ruhe tut not.
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