24. Januar 2021

Kampfeinsatz

Da hatte ich die Wintersportbedingungen wohl etwas zu optimistisch eingeschätzt! Nach den kräftigen Schneefällen des Vortages gab es heute abseits der befahrenen Waldwege zwar wieder eine ganze Menge Schnee, doch der war naß und klebrig. Also Pappschnee, wie er im Buche steht.

Diesmal bin ich mit Kerstin durch das Markersbacher Revier im Ski-Tandem gefahren. Dabei hatten wir die Wahl zwischen den zwei Extremen auf der Machbarkeitsskala: entweder wir benutzten die Strecken der  Forstfahrzeuge auf teils nassen Fahrspuren bzw. in der Mitte des Weges, wobei Kerstin mit ihren Brettern die dünne Schneedecke  immer wieder bis zum Dreck aufriß, oder aber wir mühten uns tief verschneite Wege auf einer neuen Skispur mit jedoch meist unterschiedlicher Spurhöhe sowie ruckweise nachgebendem Untergrund vorwärts, was mir vollen Einsatz beim Ausbalancieren abverlangte. Entspanntes Gleiten ist jedenfalls etwas anderes!

Winterromantik auf der Bohlenschneise (Aufnahmeort)
Gefühlt erarbeiten wir uns so jeden Kilometer im Tiefschnee mit der doppelten Anstrengung wie üblich. Dabei mußte Kerstin manchmal bergauf weitestgehend allein klarkommen, während ich krampfhaft versuchte, mich durch Stockeinsatz und Körperverlagerung einigermaßen senkrecht zu halten. Vor allem während der drei Kilometer auf dem Weg "Hirschstange" kam ich - permanent im hohen Herzfrequenzbereich fahrend - an meine körperlichen Grenzen. Mehrmals fiel ich trotzdem um, entweder aus Entkräftung oder weil die Stöcke unter Last im Schnee abrutschten. Hier wurde Kerstin zur Heldin des Tages.

Glücklicherweise lief es zurück dann besser. Erst über den Bohlenweg, später dann den Schwert-A-Weg rutschten wir meist leicht bergab endlich wesentlich lockerer in Richtung Parkplatz. Auf diesen beiden Trassen lag nämlich wegen der Autos erheblich weniger Schnee mit stabilem Untergrund. Den Abstecher zum Zeisigstein ersparten wir uns diesmal, weil wir dann wieder hätten kämpfen müssen.

Letztlich erwies sich das als richtige Entscheidung, denn kurz vor dem Ziel brach unvermittelt Kerstins rechter Skistock. Offensichtlich hatte er irgendwann vorher einmal einen Treffer erhalten und sich nun entschieden, endgültig den Geist aufzugeben.

Bloß gut, daß da alle Kämpfe schon ausgefochten waren ...

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

:)