Der Winter ist in die Verlängerung gegangen. Noch im vergangenen Jahr hätte mich das wahrscheinlich tierisch genervt, zumal diese Zeit für lange Handbiketouren verloren ist. Aber 2021 wird sowieso alles ein bißchen anders laufen - Stichwort: "Weniger ist mehr". Ich denke, das tut mir auch mal gut.
Was den Wintersport betrifft, habe ich in Christiane inzwischen eine kongeniale Gespannführerin im Skitandem gefunden, die genauso ausdauernd, ehrgeizig und dabei auch leidensfähig ist, wie ich - wenn nicht sogar noch mehr! Was unsere Vorstellungen vom und über den Sport betrifft, liegen wir quasi auf gleicher Welle, sodaß keiner den anderen zu irgendeiner Aktion "überreden" muß.
Gestern sind wir zum Skifahren nach Holzhau gefahren. Sehr gefreut habe ich mich, daß uns diesmal auch Carsten aus Christianes Bergwacht-Bereitschaft begleitet hat. Das nutzte uns nicht nur ganz praktisch, z.B. als mich meine Begleiter im Schlitten zweimal über eine schneefreie Straße tragen mußten. Ich selbst lerne gern neue Leute kennen und erweitere dadurch den eigenen Horizont. Außerdem macht es in einer (leistungshomogenen) Gruppe einfach noch mehr Spaß.
Am Rastplatz "Fichtelbergblick". Den haben wir zwar diesmal nicht gesehen, dafür aber den Schwartenberg (mit dem weit sichtbaren Haus links am Horizont, Aufnahmeort). |
An zwei recht steilen und schwierigen Abfahrten erprobten wir auch eine neue Bremsmethode. Während Christiane auf die bewährte Art vorn per Schneepflug über das Zuggestänge den Langlaufschlitten ausbremste, band sich Carsten eine Seilschlinge um den Bauch, welches wir zuvor an der Rückenlehne meines Gefährts befestigt hatten. Auf diese Art und Weise konnte er nun ebenfalls seine Schneeepflug-Bremskraft über das Seil auf meinen Schlitten übertragen. Großer Vorteil dabei: durch die Zugbelastung (im Gegensatz zur Druckbelastung von vorn) blieb ich im Langlaufschlitten viele besser in der Spur und verkantete im Prinzip fast überhaupt nicht. Auch wenn die zum Bremsen benötigte Ausrüstung noch erheblich verbesserungsfähig ist - z.B. durch den Einsatz eines Bauchgurtes für den hinteren Bremser - der Test kann als durchaus gelungen gelten!
Nach einer ersten Extrarunde auf der perfekt präparierten und damit herrlich entspannt zu fahrenden Höhenloipe - den schönen Ausblick über Holzhau und Rechenberg-Bienenmühle inbegriffen - setzten wir mit dem Abstecher bis kurz vor das Teichhaus im Tal der Freiberger Mulde noch einen drauf. Danach entschieden wir uns gemeinsam für den steil und lang bergaufführenden Schwarzringelweg zurück in Richtung Oberholzhau (s. Track vom 22.3., km 25,9 - 27,1). Diese kräftezehrende Rampe zum Schluß verkörperte tatsächlich am treffendsten Christianes und meine Ambitionen im Schnee: Hindernisse sind dazu da, um überwunden zu werden!
Von ganzen Herzen gönnte ich daher meinen Begleitern den kurzen Abstecher auf die Steinkuppe, während ich unten ein paar Minuten verschnaufte. Denn wir hatten an diesem Tag erneut ein respektables Programm absolviert. Für mich war es mit knapp 29 km und über 400 Hm die bisher längste und anspruchsvollste Skitour im Langlaufschlitten. Zwar im Tandem, doch ist das bzgl. des persönlichen Krafteinsatzes dennoch vergleichbar mit dem klassischen Skilanglauf auf zwei Beinen.
Insgesamt bin ich in nun diesem Winter mit all meinen Gespann-Ersten (ausschließlich Frauen!) auf 13 Touren rund 214 km inkl. 2623 Hm im Skitandem gefahren, davon der überwiegende Teil abseits präparierter Loipen.
Das ist für mich ein neuer Wintersportsaison-Rekord!
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