20. März 2021

Lichter in der Dunkelheit

Der Wintereinbruch der letzten Tage hat für ein wieder tief verschneites Osterzgebirge gesorgt. Auch gestern - einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn - gab es heftiges Schneetreiben bis ins tief und geschützt gelegene Elbtal hinab.

Als passionierte Skilangläuferin wollte Christiane das natürlich nutzen und bot mir dabei für den Freitag gleich eine gemeinsame Feierabendrunde im Altenberg-Zinnwalder Revier an. Die Deichsel der Skitandemkonstruktion war zwar seit der vorangegangenen Wintersportaktion nur noch behelfsmäßig am Langlaufschlitten  befestigt, aber dieses Provisorium hielt bestimmt auch noch ein, zwei weitere Touren aus. Gestern gab es dann kurz vor dem Start unserer Nachmittagsrunde die nächste unangenehme Überraschung: nun fehlen auch am hinteren mit jeweils vier Schrauben am Ski befestigten Adapter für das Schlittengestell auf einer Seite zwei davon. Wahrscheinlich waren das ebenso wie die defekte Deichsel Folgen unserer Ausflugs auf den Fichtelberg.

Die lockeren zwei übrigen Schrauben konnte ich zwar am Ski wieder festziehen, weil gerade ein weiterer Wintersportler in einem Auto passendes Werkzeug dabeihatte. Aber ganz entspannte ich mich nicht, denn wenn mich nun zu vorgerückter Stunde mein Gefährt im Stich ließ, hätte ich ein richtig großes Problem. Immerhin entschieden wir uns, es trotzdem wenigstens zu versuchen. Und es funktionierte!

Dafür befanden wir uns bald im nächsten Winterabenteuer. Bei unserer Ankunft am Wüsten Teich begann ein heftiges Schneetreiben, durch das wir uns dann bestimmt eine halbe Stunde lang weiterkämpfen mußten. Außerdem war der wegen mehrerer steiler Abfahrten und Anstiege - teils auf seitwärts abschüssigem Weg - sowieso überaus anspruchsvolle folgende Streckenabschnitt (s. Track vom 19.3., km 2,4 - 5,9) diesmal noch schwieriger zu befahren, da der frische, lockere Schnee meinen Skiern überhaupt keine Führung gab, sodaß ich im Schlitten meist stark driftete. Wenn dieser dabei zu sehr gegen die Fahrtrichtung verkantete oder ich mich bergab nicht genau in der Fluchtlinie meiner Gespannführerin halten konnte (was zu einem Wegdrücken des Schlittens durch das Zuggestänge führte), ging es für mich in den Schnee. Das war auf diesem Teilstück schließlich mehr als genug.

Nachts zu zweit auf der Piste - Symbolbild 😂 
Erst kurz nach 18.00 Uhr erreichten wir endlich besseres Gelände. Nun auf dem kürzesten Weg zum Auto zurückzukehren, wollten wir beide jedoch nicht. Christiane ist in dieser Hinsicht mindestens genauso gnadenlos wie ich. Also bogen wir rechts ab und fuhren weiter zum Georgenfelder Hochmoor. Inzwischen schneite es nicht mehr, doch blieb uns etwas später weiterer Schneefall - wenn auch gemäßigter - nicht erspart. Während unserer Tour kamen bestimmt fast 10 cm Neuschee zusammen! Der bremste uns ziemlich aus, und selbst bei ebener Strecke fühlte es sich an wie Bergauffahren. Ausnahmsweise paßte mir das jedoch gut, zumal uns bei zunehmender Dunkelheit noch eine sonst heikle Abfahrt erwartete.

Eigentlich hätte ich gedacht, daß wir inzwischen die einzigen Skifahrer auf weiter Flur seien, doch das Gegenteil trat ein. Immer noch begegneten uns eine Menge Leute - erst ohne, dann zunehmend mehr mit Stirnlampe! Auch wir packten unsere Leuchten aus, für mich beim Skifahren ein Novum. An der Mündung des I-Flügels auf den Gabelweg erlebten wir dann in mittlerweile völliger Dunkelheit beinahe ein spontanes Lichterfest - so viele Skifahrer waren hier auf der Piste!

Schon verrückt, oder?

Track der Skilanglauftour vom 19.03.2021

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