12. Juni 2017

Dies und das

Wieder mal war ich ausschließlich im Rolli unterwegs, denn für den Sonntag hatte ich mich mit zwei Familien für den Leipziger Zoo verabredet. Bei der einen Familie ist der Ehemann der Rollifahrer, bei den anderen saß der Junge im Rollstuhl. Ich kam mit meiner Kumpeline und ihrem Anhang.

Der Leipziger Zoo ist durchaus empfehlenswert, auch wenn man nicht überall auf vier Rädern hinkommt. Einzigartig ist dafür, daß man als Schwerbehinderter mit dem Merkzeichen B 100% Ermäßigung auf den sonst üblichen Eintrittspreis (Erwachsener aktuell 21,-EUR) erhält. Selbst die Begleitperson zahlt nichts.

An schönen Wochenendtagen ist im Zoo allerdings sehr viel Trubel. Fast schon zuviel für mich. Doch im Laufe des Tages sowie in den vom Haupteingang abgelegeneren Teilen der großflächigen Anlage wurde es besser. Besonders hat mir die Themenwelt Afrika gefallen, und dabei die Kiwara-Kopje. In diesem Areal mit seiner spektakulären Felslandschaft juckte es mir als Ex-Kletterer beinahe schon wieder in den Fingern. Echt eindrucksvoll, was da die "Felsbauer" geschaffen haben.

Kahnfahrt im Gondwanaland (Aufnahmeort)
Erst zu fortgeschrittener Stunde waren wir dann noch in der großen Halle des Gondwanalands. Auch hier ist bis auf die mittlere Aussichtsplattform, die nur über Treppen und schmale Hängebrücken erreicht werden kann, alles barrierefrei zugänglich. Trotzdem geht es ordentlich hoch und runter - Schiebehilfe kann also durchaus sinnvoll sein. Zu empfehlen ist im Gondwanaland die ca. 10-minütige "Kahnfahrt" (kostet 1,50 EUR p.P. extra), bei der es spezielle Boote für Rollstuhlfahrer gibt. Benutzer eines E-Rollis müssen dazu jedoch auf einen dort bereitgestellten Handrollstuhl umsteigen, denn nur damit sind dann die zwei kleinen Stufen ins Boot zu überwinden.

Endlich wieder zuhause, war ich schließlich mindestens genauso breit, wie nach einer langen Tour. Darüber staune ich jedesmal auf's neue.

Weil ich für heute abend bereits ausgebucht war, konnte ich nur eine kleine Runde bis nach dem Mittag drehen. Für den ersten Teil wählte ich die das Seidewitztal begrenzenden Höhenzüge. Diese Strecke befahre ich sehr selten, da die langen Anstiege sehr windanfällig sind und es außerdem bei vollem Sonnenschein kaum schattige Abschnitte gibt. Anschließend umkreiste ich nördlich der Elbe die Burgstadt Stolpen. Hier bin ich öfter mal unterwegs, wenn ich es etwas gemäßigter haben möchte.

Während sich auf den ersten 35 km schon 500 Hm angesammelt hatten, wurden es für die restlichen 66 km nur noch 600 Hm. Da konnte ich mir ein lockeres Wettrennen mit meinem Virtual Partner leisten. Am Ende hatte ich mit einem erklecklichen Abstand die Nase vorn.

Wobei mir aber noch nicht ganz klar ist, ob der wirklich richtig zählt. Beispielsweise habe ich für die heutige Tour seine Geschwindigkeit mit 15 km/h festgelegt. Als ich ihn nach den langen und zeitraubenden Anstiegen auf dem ersten Teil der Fahrt schließlich ein- und überholte, zeigt mir die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Edge 1000 und auch auf meinem (noch parallel laufenden) HAC5 erst 14,8 km/h. Komisch. Ich glaube jedoch nicht, daß das mit der von mir verwendeten Autostop-Funktion des Garmin-Geräts zusammenhängt. Sobald ich dabei anhalte, pausiert die Aufzeichnung (und damit die Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit) - und mein Virtual Partner bleibt ebenfalls stehen. Ob es da Rechenfehler in der Garmin-Software gibt? Falls diese Abweichungen reproduzierbar öfter auftreten, könnte ich ansonsten das Tempo meines Partners um zwei Zehntel erhöhen.

Es ist unglaublich, was dieses Programm für einen Motivationsschub hinsichtlich der Geschwindigkeit bringt. - Faszinierend.

Track der Handbiketour vom 12.06.2017

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