An diesem Wochenende wollte ich nun endlich meinen ersten 2011er-Kanten in Angriff nehmen. Dafür hatte ich mir auf Bikemap.net die Tour zur Hasenburg zusammengestellt. Als Fußgänger war ich dort schon einmal vor vielen Jahren gewesen. Mit dem Rolli ist das Areal zwar nicht zugänglich, aber auch der Anblick von unten lohnt den Weg.
Nun sollte der Hinweg über das Erzgebirge und durch das böhmische Mittelgebirge erfolgen. Für den Rückweg hatte ich mir ab Leitmeritz (Litoměřice) das Elbtal gewählt, nicht ohne zuvor noch einen kurzen Abstecher in den rechtselbigen Teil des Gebirges zu unternehmen.
Besonders die Fahrt durch die von vulkanischen Aktivitäten geformte Landschaft Nordböhmens ist sehr reizvoll. Nicht zuletzt die zahlreichen Burgruinen lassen die Fahrt zum Erlebnis werden. Skalken (Skalka), Koschtialow (Košťálov) und natürlich die Hasenburg (Hazmburk) sind wirklich eindrucksvoll.
Um an die Hasenburg ein Stück näher heranzukommen, entschied ich mich für einen alten Feldweg. Leider endete der auf einem abgeernteten Acker. Also startete ich wieder mal eine Safari. Dumm nur, daß ich den Schlammtümpel auf dem Feld zu spät bemerkte. Da steckte ich bereits fast bis zu den Achsen im Morast. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich von meinem Gefährt zu hieven und die Karre dann aus dem Dreck zu ziehen. Es kann sich wohl jeder vorstellen, was das trotz notdürftiger Unterlage für eine Schweinerei war. Meine Schlammschlacht-Premiere.
Immerhin schaffte ich es noch rechtzeitig nach Leitmeritz zu den Unterständen des Busbahnhofs, bevor der Himmel für eine dreiviertel Stunde alles hergab, was er an Wasser gespeichert hatte. Wegen der schwülen Hitze war ich zwar sowieso schon wie gebadet, auf solche Fluten konnte ich jedoch ganz gut verzichten.
Der Heimweg verlief dann nahezu reibungslos. Zügig und ohne weitere Wetterkapriolen ging es über Aussig (Ústí n. L.) und Tetschen-Bodenbach (Děčín) in Richtung Bad Schandau. In Krippen dann die Schrecksekunde(n). Auf einer Anliegerstraße kam mir ein Auto entgegen. Wegen einer Hecke hatte er mich nicht gesehen, ich ihn aber auch nicht. Der Fahrer ging auf die Eisen, ich versuchte das auch. Leider nur mit mäßigem Erfolg. - Fast ungebremst bügelte ich über eine hohe Bordsteinkante eine Böschung hinauf. Katastrophe! Der Reifen war natürlich sofort platt. Wie sich erst ein wenig später herausstellte, hatte die Felge auch einen schweren Treffer abbekommen. So schlimm, daß eine Reparatur vor Ort scheiterte. Trotzdem hatte ich noch Glück. Mir ist nichts dabei passiert, und Rahmen und Gabel scheinen die Aktion auch unbeschädigt überstanden zu haben.
Bemerkenswerterweise boten mir ungefragt gleich mehrere Leute ihre Hilfe an, als sie mich dort am Handbike werkeln sahen. Eine Familie aus Krippen brachte mich und das Bike schließlich mit ihrem Auto nach Hause. Danke!!! Es gibt sie noch - diese Helfer in der Not!
Nun muß ich morgen mit meinem Mechaniker reden. Ich werde wohl eine komplett neue Felge benötigen. Hoffentlich kann er so eine - wie sie Schmicking verbaut - besorgen. Sonst wird die Reparatur noch länger dauern. Das kommende Wochenende wird es wohl in jedem Fall eine Zwangspause geben.
22. Mai 2011
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