30. August 2009
Die Unvollendete
Nun, im Prinzip hatte sie ja auch recht. Zum Plateau unter den hohen Basaltsäulen führt ein breiter Weg. Leider sind die letzten 100m so steil und der Untergrund so schottrig, daß ich buchstäblich (mit dem Handbike) durchgedreht bin. Meinen Vorstoß auf den Kaltenberg hatte ich zuvor ebenfalls abbrechen müssen. Auch hier steilt der Weg sehr bald auf, und der grobe Basaltschotter erfordert sehr viel Vertrauen in die Ausrüstung inklusive dünner Rennbereifung. Militärisch ausgedrückt: mein erster Sturmangriff zur Eroberung beider Ziele wurde abgeschlagen. Aber nun weiß ich, daß da etwas geht. Das nächste Mal komme ich mit (Fußgänger-)Hilfstruppen, die mich - einem Rammbock gleich - dann die kritischen Meter vorwärtsschieben können. Wenigstens die eindrucksvollen Basaltformationen am Goldberg sollten so zu erreichen sein. Trotz dieser eigentlich unvollendeten Tour war es wieder herrlich, durch meine zweite Heimat zu fahren.
Sonntags zog ich mit meinem Bike westwärts über die nördlichen Ausläufer des Osterzgebirges. Interessant war hier für mich vor allem ein nahezu separat angelegter Radweg von Wilsdruff über das Saubachtal mit der Neudeckmühle nach Gauernitz an der Elbe. Endlich mal wieder eine wunderschöne Strecke in meiner weiteren Umgebung, die ich noch nicht kannte.
27. August 2009
Handbiketour: Offroad durch die Hintere Sächsische Schweiz
Zeit: 10.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 41km
geplante Rückkehr: ca. 15.00 Uhr
Treff: Bad Schandau - Elbe-Parkplatz (in der Nähe des Bad Schandauer Busbahnhofs am Elbkai (Anfahrt kann nach Anmeldung auch genau beschrieben werden)
Verpflegung: sollte mitgebracht werden, für eine ausgiebige Rast eignte sich aber auch der Imbiß am Zeughaus an
Anmeldung: via e-Mail bis zum 11.09.2009
Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)
Die Tour führt zunächst von Bad Schandau auf der durch Kraftverkehr stärker frequentierten Hohen Straße in Richtung Lichtenhain. Im anschließenden Keilholz sind die ersten kritischen Offroad-Abschnitte zu befahren, während sich danach die Weiterfahrt über Saupsdorf ins Kirnitzschtal wieder sehr angenehm gestaltet. Ab dort geht es auf den "Radrouten im Nationalpark" auf meist gutem Untergrund, jedoch immer mit kurzen, knackigen Anstiegen an Zeughaus und Quenenwiesen vorbei zu solch bekannten Felsgestalten wie den Bloßstock und den Falkenstein. Der letzte Teil der Rundstrecke verläuft dann auf dem Elbradweg.
Achtung: die Begleitung durch eine/n radfahrende/n FußgängerIn ist dringend zu empfehlen, da diese bei kurzen Passagen ggf. Unterstützung geben können!
RadfahrerInnen mit Zweirad sind natürlich ebenso willkommen!
24. August 2009
Aller (Wieder-)Anfang ist schwer
Am vergangenen Sonnabend ging es erstmalig wieder auf Tour, dieses Mal wieder über Sebnitz in die Böhmische Schweiz. Eine ordentliche Tagestour mit allem Drumherum, d.h. viel Auf und Ab. Auch das Wetter war ganz angenehm, nicht zu viel Sonne.
Den Sonntag hatte ich meiner Kumpeline und ihrem Junior als Dankeschön versprochen, daß sie mir nach der Islandreise geholfen hatte, wieder Ordnung in meine Sachen zu bringen. Wir sind dann mit dem Rad u.a. auf dem alten Bahndamm der Hochlandbahn durch das Schönfelder Hochland gefahren. Eine wirklich lohnenswerte Tour, die auch für Kinder geeignet ist. Mittlerweile sind an den Punkten, wo einst die Bahnhöfe standen, sogar sehr schöne Informationstafeln angebracht worden. Die Strecke mausert sich zu einem weiteren Höhepunkt für Radtouristen und Eisenbahnfreunde in der Region.
19. August 2009
Eine Frage des Maßstabs
Vieles habe ich mit eigenen Augen sehen dürfen - fast unwirklich anmutende Landschaften und spektakuläre Naturwunder - und ein paar tolle Abenteuer erlebt. Interessante Begegnungen mit den freiwilligen Helfern des BTCV (British Trust for Conservation Volunteers) in Skaftafells und Landmannerlaugar gehören ebenso dazu wie atemberaubende Offroad-Touren durch endlose Vulkanlandschaften und reißende Flüsse mit dem geländegängigen Pickup der isländischen Umweltagentur.
Erlebnisse, die noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Für Interessierte habe ich einen ausführlichen Bericht niedergeschrieben, in dem ebenso Informationen zur Zugänglichkeit der besuchten Orte für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen enthalten sind.
Island ist auch für Rollifahrer ein lohnenswertes und vor allem erlebbares Reiseziel!
Pressemitteilung 19/19.8.2009 der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt
Vom 9. bis 16. August 2009 besuchte Veit Riffer, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Nationalparkzentrums in Bad Schandau, die Umweltagentur in Island. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jens Homey vom Naturpark TERRA.vita bei Osnabrück informierte er sich vor Ort über die Arbeiten zum Ausbau und Erhalt des Wanderwegenetzes im Skaftafell Nationalpark. Die über das GRUNDTVIG-Programm von der EU finanzierte und vom Projekt "Freiwillige in Parks" von EUROPARC Deutschland koordinierte Reise diente neben dem Erfahrungsaustausch mit den dort ehrenamtlich Tätigen auch der Beurteilung und Bewertung der barrierefreien Zugänglichkeit verschiedener Sehenswürdigkeiten Islands. Veit Riffer ist bereits seit vielen Jahren in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz mit der Erfassung von barrierefreien Angeboten und dem Zusammenstellen von Rollstuhlwanderungen und Handbiketouren beschäftigt – so war sein Erfahrungsschatz hoch willkommen und er konnte den Verantwortlichen Informationen und Tipps zur Verbesserung und Ausgestaltung der barrierefreien touristischen Infrastruktur in Island geben.
8. August 2009
In die wilden Weiten Islands
Jens und mich erwarten in der kommenden Woche viele Erlebnisse und ein hoffentlich reger Austausch mit den Isländern. Das geplante Programm liest sich richtig spannend: Besuch des Vatnajökull-Nationalparks - Europas größtem Nationalpark - und Touren in dessen näherer Umgebung (z.B. zum Eisberg-See), schließlich Abstecher ins zentrale Hochland nach Landmannalaugar und am nächsten Tag nach Hveravellir mit Übernachtung in einer Berghütte. Wir deutschen Teilnehmer werden im Gegenzug von unserer Arbeit berichten und ein paar Vorträge / Präsentationen (natürlich englisch) halten.
Ich freue mich auf die Gespräche mit unseren isländischen "Kollegen". Es gibt viel zu berichten und zu diskutieren (auch wenn ich erst mal wieder mein Englisch reaktivieren muß). Zumal ich als Rollifahrer in Island sicherlich erst recht als Exot gelten werde. Da sind diesbezügliche Fragen vorpogrammiert.
Wenn wir am 16.8. zurückkommen, gibt es gewiß eine ganze Menge zu erzählen.
2. August 2009
Im Reich der Stille
Merkwürdigerweise fühlte ich mich am Sonntag ziemlich schlapp. Vielleicht lag es am wenigen Schlaf, denn auf der Hofnacht wurde es ziemlich spät. Allerdings hatte die sonnabendliche Offroad-Tour wohl auch ihre Spuren hinterlassen. So ging es am Sonntag nur mit dem Rollstuhl auf Wanderschaft. Über die Eulensteine und Weißig, am Rauenstein vorbei zu den Bärensteinen. Der erste Teil der Wanderung ist ein ganz heißer Tip für Romantiker - eine schöne Tour abseits des Massentourismus und auch für durchschnittlich sportlich ambitionierte Rollifahrer geeignet. Der Weg vom Rauenstein in Richtung Bärensteine läßt sich allerdings nur mit einer extrem leidensfähigen Begleitperson bewältigen. Bilder zum ganzen Drama erspare ich mir an dieser Stelle. Ich denke, ich werde das meiner Kumpeline nicht so bald wieder zumuten. Es war trotzdem eine tolle Tour. Am meisten amüsiert hat mich der Gesichtausdruck mancher der wenigen Wanderer, die uns mitten im Busch entgegen kamen. Die haben sich wahrscheinlich gefragt, wie wir in diese für den Rollstuhl eher ungeeignete Wildnis gekommen sind.