27. Februar 2011

Tourenhandbikers Lieblinge

Zu dieser Jahreszeit ist es schon etwas verhext. Entweder man fährt bei strahlendem Sonnenschein und etlichen Minusgraden oder aber es ist bewölkt, doch ein bißchen wärmer. Jeder hat also nur diese Wahl: entweder Sonne oder handschuhfreies Wetter. Doch trotz der kühlen Witterung und teils recht kräftigem SO-Wind waren es an diesem Wochenende doch wieder zwei schöne Touren. Dieses Mal stattete ich zwei meiner Lieblingsgebiete einen Besuch ab.

Am Sonnabend führte mein Weg ins von mir so genannte Tetschener Hochland zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Aussig (Ústí n.L.), welches dort über der auf ca. 130m ü. NN gelegenen Elbe bis auf etwas über 600m ü. NN ansteigt. Man sieht, es gibt also reichlich Höhenmeter zu fahren. Erst, von Königstein kommend, über den Kamm zwischen Schneeberg (Sněžník) und Tyssa (Tisá), dann im Hochland bis Ohren (Javory). Für den Heimweg wählte ich ab Bodenbach bis Bad Schandau den linksseitigen Elbradweg. In Herrnskretschen (Hřensko) war doch das letzte Mal die Straße komplett gesperrt gewesen. Vorgestern konnte ich jedoch beobachten, daß die Straße per Ampelregelung wieder freigegeben wurde. Überdies ist man gerade dabei, den brüchigen Fels an der drohenden Absturzstelle zu entfernen. Das sieht zwar nicht schön aus, muß aber wohl gemacht werden. Rechts ein Schnappschuß davon.

Heute zog es mich ins Kirnitzschtal. Außerdem wollte ich die Befahrbarkeit der Straße von der Buschmühle nach Ottendorf erkunden. Angesichts des vielen Schnees ging das lange nicht, da die Strecke offiziell gesperrt ist und deshalb nicht beräumt wird. Auch heute war der Abschnitt bis Ottendorf teilweise noch komplett vereist bzw. mit einer festgefahrenen Schneedecke überzogen. Erstaunlicherweise griff mein Vorderrad trotz dieser Bedingungen bei den Steigungen noch sehr gut - da war ich ziemlich überrascht. Wieder etwas dazugelernt... Um noch auf die Soll-Streckenlänge und die entsprechenden Höhenmeter zu kommen, dehnte ich meinen Ausflug dann bis weit über Sebnitz und Neustadt i.S. aus, bevor ich mich wieder den heimatlichen Gefilden zuwandte. Zwar zog es nachmittags etwas zu, dennoch war es ein großartiges Wochenende.

Kurz vor Ende legte ich einen Zwischenstop bei meiner Zwillingsschwester und dem Schwager ein. Ich wollte mit ihm die technischen Details für den geplanten Bremsenvorbau besprechen. Jetzt kann es auch dort losgehen.

24. Februar 2011

Video zu Rolliwanderung W11

Am vergangenen Wochenende bin ich gemeinsam mit meiner Mutti zur Brandaussicht gewandert. Von dort hat man an schönen Tagen einen herrlichen Ausblick auf die Vordere Sächsische Schweiz.

Nun habe ich die dabei entstandenden Videoaufnahmen zu einem kurzen Clip über die von mir als Tourenvorschlag aufbereitete Rolliwanderung "W11: Zur Brandaussicht" verarbeitet. Hier ist das Ergebnis:

20. Februar 2011

Ab jetzt: BlueMotion

Mit dem Produktlabel BlueMotion bezeichnet ein großer Fahrzeughersteller Modelle, welche für "nachhaltige Mobilität" (Zitat von Volkswagen) stehen. - Doch das kann ich auch! Mein Handbike ist so etwas von umweltfreundlich: minimale Schadstoffemissionen (na, was wohl...), ein Verbrauch von max. 1l (Wasser) auf 100km und (Sonnen)Ölwechsel nur im Sommer!

Nun kommt ein weiteres Argument. Seit diesem Wochenende ist die Mehrzahl meiner Fahrradtrikots und -jacken ebenfalls blau. Nach vielen Jahren intensiver Benutzung ist ein Teil meiner Radbekleidung komplett verschlissen. Deshalb habe ich jetzt gleich mehrmals zugeschlagen. Bei meinen Recherchen bin ich auf den Online-Händler Trikotexpress aus meiner Heimatregion aufmerksam geworden, dessen angebotene Fahrradbekleidung (hauptsächlich Nalini) bei ausgezeichnetem Service und Lieferbedingungen preislich nahezu unschlagbar ist. Ihn kann ich also guten Gewissens weiterempfehlen.

Das sonnabendliche Schmuddelwetter bot dann optimale Testbedingungen für die neue Bekleidung, die ich mir für kaltes und windiges Wetter angeschafft hatte. Da konnte ich gleich die von Marketingstrategen formulierten Produktbeschreibungen auf ihre Gültigkeit überprüfen. - Nun, ich war seit längerer Zeit wieder einmal schwer beeindruckt! Trotz der dünnen Schichten fror ich bei den herrschenden Minustemperaturen nicht, der Wind bei schnellen Abfahrten kam nicht bis zur Haut durch und das beste: der Schweiß wurde scheinbar nahezu perfekt abgeleitet, so daß die Sachen weitgehend trocken blieben. Sonst war ich abends nach der Tour immer klatschnaß. Vielleicht gibt es wirklich einen Qualitätsunterschied zwischen namhaften Herstellern und Billigprodukten. Einziger Wermutstropfen ist, daß sich (wegen z.B. nasser Straßen) flüssig aufgetragener Schmutz offensichtlich nur schlecht entfernen läßt. Da muß dann wohl die chemische Reinigung ran. Aber ein Manko scheint es ja immer zu geben. Ich jedenfalls kann damit leben, denn so übermäßig häufig kommen solche Bedingungen beim Fahren nicht vor.

Die Tour am Sonnabend war jedenfalls auch für mich zu dieser Jahreszeit außergewöhnlich. Völlig entspannt ließen sich Kilometer um Kilometer abspulen. Von Pirna auf dem alten Bahndamm durchs Schönfelder Hochland, danach wegen des Schnees nicht durch, sondern um die Dresdner Heide herum über Radeberg, weiter via Moritzburg bis Meißen. Und damit der Rückweg nicht zu einfach wurde, kletterte ich bei Scharfenberg noch einmal aus dem Elbtal, nahm nach Wilsdruff sowohl das Weißeritztal bei Tharandt und Freital als auch hinter Possendorf und Kreischa den Lockwitzgrund noch mit, bevor ich auf dem Elbradweg vis-à-vis vom Pillnitzer Schloß gemütlich wieder nach Hause kullerte. Summa summarum ca. 143km. Gut, mit 1150Hm war das zwar nicht die ultimative Klettertour, aber eben auch nicht unbedingt ganz flach.

Dafür nutzte ich den heutigen Tag für eine kurze Winter-Rolliwanderung mit meiner Mutti. Bei nur wenig Schnee ist dazu die Tour W11, die zur Brandaussicht bei Hohnstein führt, wie geschaffen. Die Videokamera hatte ich auch mit dabei, so daß ich demnächst mit ein paar bewegten Bildern mein Videoprojekt fortsetzen kann. Gegen Mittag kam sogar eine Zeitlang die Sonne heraus. Perfekte Bedingungen für einen winterlichen Schnappschuß von der Brandaussicht zum Kletterfelsen der Brandscheibe - So kann auch ich den Winter genießen.

13. Februar 2011

Vor dem Schnee

Mancher dachte vielleicht, mit dem Schnee wäre es diesen Winter vorbei. Irrtum! Die ergiebigen Schneefälle von heute morgen beweisen das Gegenteil. Nach einer recht warmen und sonnigen Woche gingen zum Freitagabend die Temperaturen wieder in den Keller.

Doch wenn sich die Sonne öfter sehen läßt, ist das kein Grund zum Trübsal blasen. An schönen Tagen bleibt es abends inzwischen bis in die sechste Stunde hell, so daß die Touren allmählich wieder länger werden können.

Am Sonnabend führte mich der Weg ostwärts in die Region zwischen Böhmischen Niederland (auch Schluckenauer Zipfel - Šluknovský výběžek - genannt) und Elbsandsteingebirge. In der teils recht offenen Landschaft läßt sich beinahe jeder Sonnenstrahl erhaschen. Ursprünglich wollte ich auf dem Rückweg dann durch das Khaatal (Kyjovské údolí) in Richtung Hinterhermsdorf fahren. Dieser Teil des Kirnitzschtals ist einer der romantischsten für Radfahrer zugänglichen Orte in der Böhmischen Schweiz. - Doch nachdem in den bis 500m ü. NN ragenden Wäldern um Schluckenau (Šluknov) noch so viel Schnee lag und ich dort sogar vereiste Straßenabschnitte überwinden mußte, kamen mir arge Zweifel, ob das Tauwetter der vergangenen Wochen in dem tief eingeschnittenen Tal überhaupt schon genügend Schnee weggeschmolzen hat. So entschied ich mich für einen zwar bergigen, dafür aber sicheren Heimweg über Nixdorf (Mikulášovice) und Sebnitz. Das Stück Hohe Straße zwischen Lichtenhain und Altendorf (diese ist Teil meines Tourenvorschlags H30) ist wegen ihres grandiosen Panoramas auch in dieser Jahreszeit eine Empfehlung.

Mal sehen, wie lange sich der neue Schnee hält. Für kommendes Wochenende plane ich nämlich einen Farbenwechsel. Doch dazu mehr im nächsten Beitrag.

6. Februar 2011

Das Kind im Manne

Nachdem ich mein Handbike am Freitag von den Fahrradmechanikern wieder abgeholt hatte, sah alles prima für die nächsten Touren aus. Solide Arbeit, dieses Mal mit kleineren Korrekturen in der Montage. Allerdings war der Bremshebel wieder an der Kurbel angebracht, denn meine ursprüngliche Idee hatte sich als nicht realisierbar erwiesen.

So brach ich am Sonnabend am frühen Morgen zum meiner 5-Täler-Tour auf. Aufgrund der angekündigten stürmischen Westwinde wollte ich vornehmlich in den geschützten Niederungen westwärts vorwärtskommen, bevor ich zum Abschluß mit dem Wind im Rücken quasi nach Hause auf dem Elbradweg geschoben werden würde. Allerdings verlaufen bei uns die vom Erzgebirge herunterkommenden Täler in Nord-Süd-Richtung. Vom Seidewitztal quer durch das Müglitztal, den Lockwitz- und Rabenauer Grund ins Tal der Wilden Weißeritz - das bedeutet reichlich Bergauf und Bergab. Von Wilsdruff ging es dann mit der erhofften Windunterstützung wieder nach Hause.

Doch der Schreck fuhr mir bereits nach reichlich 20km in die Glieder: die Befestigung der Bremsleitung löste sich schon wieder in Wohlgefallen auf! Ich hielt an und ließ meine grauen Zellen arbeiten. So konnte ich nämlich nicht weiterfahren, dann hätte die Leitung innerhalb weniger Kilometer schlappgemacht. - Und siehe da, mir kam die ersehnte Erleuchtung. Meine montierte Lampenhalterung konnte ich als Ausleger für die Bremse nutzen, weil es in der Gabel ein Loch mit Gewindeeinsatz und Schraube gab, welches sehr gut für meinen Zweck geeignet schien. Während der Weiterfahrt probierte und bastelte ich noch etwas herum, bis alles optimal funktionierte. (Im Foto ist die Konstruktion zu sehen.) Erstaunlicherweise kann ich auf diese Art und Weise noch sehr gut selbst bei kräftigeren Gefällestrecken bremsen.

Nun werde ich gemeinsam mit meinem Schwager auf Basis des Provisoriums demnächst einen ordentlichen Bremsenvorbau konstruieren. Das könnte dann mal etwas Langlebigeres werden, denn nun bleibt die Bremsleitung von der Kurbelbewegung unberührt.

Heute war ich zum vom Tourismusverband "Sächsische Schweiz" initiierten Spieletag im Nationalparkzentrum Bad Schandau. Etliche Freunde und Bekannte kamen ebenfalls und so gab es bei kurzweiligen und unterhaltsamen Spielerunden nebenher viele Gelegenheiten für ein Schwätzchen. Und natürlich ist so eine Veranstaltung auch immer wunderbar geeignet, neue Kontakte und Bekanntschaften zu knüpfen. Das liebe ich!