28. März 2016

Von Null auf Siebenhundert

Da bin ich also wieder in der Toskana. Am gleichen Ort, wo ich in etwa um die gleiche Zeit im vergangenen Jahr war: in der Ferienanlage "Riva degli Etruschi" (s. a. Webcam vom Strand). Allerdings macht sich die eine Woche Zeitvorsprung selbst hier im Süden bemerkbar. Es ist bei weitem noch nicht so grün, wie ich erwartet hatte. Doch das tut der Freude keinem Abbruch. Nach den zwei Touren an den vergangenen beiden Tagen kann ich heute sogar den Starkregen am Vormittag ganz entspannt abwarten.

Gleich nach der Ankunft am Sonnabend bin ich gegen elf zu einer entspannten Einrolltour aufgebrochen. Es sollte nichts Spektakuläres werden, nur eben eine nette Nachmittagsrunde. Allerdings hatte ich von der Höhenburg Rocca San Silvestro gelesen, deren Silhouette ich mir aus der Nähe ansehen wollte. Leider wurde daraus nichts, denn irgendwie habe ich den richtigen Abzweig verfehlt und landete stattdessen am Eingangsgebäude des Archäologischen Bergbauparks (s. Track vom 26.03., km 12,3). Vielleicht unternehme ich später noch einen zweiten Versuch, dorthin zu gelangen -  die Ruinen scheinen wirklich eindrucksvoll zu sein.

Ansonsten mußte ich mich am ersten Tag vor allem auf dem Rückweg mit diesen endlos langen schnurgeraden Straßen herumärgern, deren Belag zudem an den Rändern manchmal ziemlich rissig und verwittert ist. Die Strecke von Gavorrano Scalo bis kurz vor Piombino (s. Track vom 26.03., km 61,0 - 94,3) läßt sich nur dann einigermaßen unbeschadet überstehen, wenn man zuvor das Hirn ausgeschaltet hat. Vor allem bei kräftigem Westwind - so wie am Sonnabend.

Blick auf Prata (Aufnahmeort)
Trotz der Zeitumstellung war ich gestern morgen frisch für die erste längere Ausfahrt. Mein Kamerad Lád'a wollte umbedingt mit mir gemeinsam auf Tour. Als Ziel dafür hatte er sich Roccastrada ausgesucht, wo er sich dann seinen tschechischen Kameraden anschließen wollte, die mit gleichem Ziel wesentlich später starteten. Es blieb beim Wollen, denn in Tatti (s. Track vom 27.03., km 64,0) verpaßten wir den richtigen Abzweig und fuhren weiter in Richtung Prata. Jedoch erwies sich das beinahe als Glückgriff. Auf der folgenden landschaftlich schönen und kurvenreichen Strecke (s. Track vom 27.03., km 64,4 - 72,1) begegneten uns ganze drei Fahrzeuge, und das erst kurz vor dem Abzweig nach Il Gabellino. Auch der Weiterweg gestaltete sich mehr als angenehm, obwohl bis kurz nach Montieri noch einmal Klettern angesagt war. Doch die moderaten Steigungsprozente ließen sich recht entspannt unter die Räder nehmen, sobald man nicht versuchte, auf Teufel komm raus größere Übersetzungen zu fahren.

Nach knapp 120 km hatte ich genug Höhenmeter gesammelt. Als sich mein tschechischer Kamerad noch für den Abstecher über die Traumstraße von Sasseta nach Suvereto entschied, trennten wir uns auf den letzten Kilometern. Statt weiterer 200 Höhenmeter rollte ich ohne nennenswerte Steigungen ganz entspannt durch die ausgedehnte Schwemmlandebene zurück zum Quartier.

Es roch bereits nach Regen.

Track der Handbiketour vom 26.03.2016
Track der Handbiketour vom 27.03.2016

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