29. März 2016

Fettbrennerei

Juchhu! Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie mein über den Winter während etlicher Freßattacken unnütz angesammeltes Körperfett sich hier in der Toskana in Wohlgefallen auflöst. Heute gab es gleich die nächste Gelegenheit dazu. Bei der Planung hatte ich auf der Suche nach Neuland den Ort Micciano in den Bergen entdeckt. Schon das Streckenprofil ließ einen interessanten Anstieg und eine nicht minder atemberaubende Abfahrt vermuten.

Davor und danach fügte ich mir bereits bekannte Abschnitte in die Tour ein - fertig war der Plan für eine durchaus anspruchsvolle Unternehmung. Dabei machten sich die Auffahrten meist sehr angenehm, denn es gab keine garstigen Rampen. Letztere kommen auch nur extrem selten bei den mir bekannten toskanischen Bergstraßen vor. Heute jedoch lauerten sie vor Micciano auf mich unbedarften Handbiker, der bis dahin doch tatsächlich glaubte, daß es bei einem 10%-Steigungsschild auch wirklich nur 10 Hm auf 100 m nach oben geht. - Ich jedenfalls habe schon "flachere" 18%er bezwungen! Bei zwei ca. 200 m langen Abschnitten half nur noch meine Kurze-Sprünge-Taktik weiter - und das lag ganz sicher nicht an einer angefressenen Psyche!

Dafür gab es ganz oben beim Ort ein wahres Traumpanorama. Auch die Serpentinenabfahrt (s. Track vom 29.03., km 55,6 - 58,7) war eine Klasse für sich. Selbst der stark verwitterte und rissige Asphalt störte nich allzusehr, denn bei diesen vielen und engen Kurven brauchte man sowieso gute Bremsen.

Zypressenallee vor einem Landgut auf einem Hügel - der Inbegriff der Toskana (Aufnahmeort)
Kurz vor Pomerance erreichte ich wieder bekanntes Gelände. Die ausgebaute Hauptstrecke bis kurz nach Laderello unterschied sich von den anderen Straßen einzig dadurch, daß sie wesentlich stärker befahren war. Allerdings wurde selbst hier der Verkehr nie nervtötend. Auf den meisten der heute befahrenen Ortsverbindungen waren Kraftfahrzeuge jedoch ungefähr so häufig, wie Regen in der Wüste. So habe ich das Handbiken in der Toskana noch nie genossen.

Als Belohnung für einen erfolgreichen Tag gönnte ich mir noch den Straßenabschnitt zwischen Sassetta und Suvereto (s. Track vom 29.03., km 111,7 - 125,1). Diese knapp 15 km - und zwar in genau dieser Fahrtrichtung - sind landschaftlich und fahrtechnisch so spektakulär, daß wohl jeder Radsportler, der in der Region unterwegs ist, diese Passage kennt. Schon allein dafür lohnt die Anreise, auch wenn es hier noch etliche andere zauberhafte Straßenkilometer gibt. Das Gebiet ist inzwischen ein wahres Mekka für Rennradfahrer.

Von Jahr zu Jahr werden es mehr.

Track der Handbiketour vom 29.03.2016

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