Normalerweise ist es Blödsinn, größere Strecken mit dem Auto zu fahren, nur um dann geeignete Bedingungen für sein Freizeitvergnügen zu finden. Doch am Sonnabend habe ich mich über meine ureigenste Ansicht hinweggesetzt - am Ende des zuhause schneearmen Winters wollte ich unbedingt noch mal auf die Bretter. Und weil ich mit meinem Wunsch nicht alleine stand, fuhren Kerstin und ich gestern die ca. 125 km ins Isergebirge nach Friedrichswald (Bedřichov).
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Das Jagdschloß Neuwiese beherbergt heutzutage eine Gaststätte,
die für ihre gute Ente bekannt sein soll (Aufnahmeort) |
Im Ort waren die Schneebedingungen dann leider schlechter als erwartet, so daß wir schließlich wenige Kilometer weiter und einige Meter höher zum
Jagdschloß Neuwiese (Nová Louka) fuhren. Dieser Ort, der eigentlich nur über eine kleine Anliegerstraße erreichbar ist, erwies sich als der ideale Ausgangspunkt für unsere Tour.
Die Erkundung von unbekanntem Gelände mit dem Langlaufschlitten ist selbst im Tandem mit Begleitern ohne Handicap immer ein bißchen Russisches Roulette. Zwar versuche ich bei der Planung mittels analoger Karten oder auch über
GPSies.com bzw.
Wandermap.net anhand der Höhenlinien / des Höhenprofils abzuschätzen, ob uns garstige Aufstiege, noch mehr jedoch steile Abfahrten erwarten, welche kritisch für die Befahrung werden könnten. Vor Überraschungen ist man trotzdem nicht gefeit.
Auf der gestrigen Skitour lief es jedoch wieder optimal. Gut befahrbare Loipen mit machbaren Steigungen / Gefällestrecken auf ausreichend Schnee, und das bei herrlichem Sonnenschein - da freut sich der Mensch!
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Mit Kerstin auf Tandem-Skitour im Isergebirge (Aufnahmeort) |
Es war jedenfalls reichlich Verkehr auf der Piste. Natürlich gab es dabei auch ein paar unvorhergesehene Ereignisse. Einmal wollte uns eine Sonntagsfahrerin selbst auf unsere Bitte hin partout nicht Platz machen, obwohl wir im Tandem wesentlich schneller waren und ich wegen der tiefen Loipenspur diese nicht einfach verlassen konnte. Ein andermal machte auf der Abfahrt mitten in der Spur ein Skitourist eine Pause. Auch er zeigte keine Reaktion auf unsere lauten Rufe, und wir kamen bergab nicht rechtzeitig zum Stehen. Kerstin hüpfte noch kurz vorher aus der Loipe, doch bei mir landete der Mann erst auf dem Schoß, bevor ich dann mit ihm umkippte. - Eine junge, hübsche Frau an seiner Stelle wäre mir lieber gewesen ... Es ist halt wirklich ein kleines Problem, daß mich die Leute im Tandem direkt von vorn meist nicht sehen (können), weil ich ziemlich versteckt hinter dem Gespannführer agiere. Glücklicherweise hat mein Material diesen kleinen Unfall ohne Schäden überstanden, auch die Konstruktion des Zuggeschirrs ist mittlerweile so robust und ausgefeilt, daß keine Spuren zurückgeblieben sind.
Später haben wir noch Bekannte von der Bautzner Bergwacht und aus Zittau getroffen. Kein Wunder, liegt das schneesichere Isergebirge für die Oberlausitzer sogar näher als das Erzgebirge. Auf dem Heimweg wurde der Schnee bei all der Wärme und Sonne langsam weich und matschig. Es wird wohl die letzte Skitour in diesem Winter gewesen sein.
Ein herrlicher Saisonabschluß!
Track der Skilanglauftour vom 05.03.2016
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