18. März 2024

"... der Lenz ist da!"

Mit meiner Tour am Sonntag habe ich es nun jetzt schon im Jahr 2024 geschafft, bisher durchschnittlich 200 km pro Kalenderwoche zu fahren. Dabei startet ja die eigentliche Radsportsaison erst, doch der ausgefallene Winter machte es möglich.

Auch sonst gibt es durchaus Erfreuliches zu berichten. So, wie mit der Wärme des Frühlings die Kleidungsschichten auf dem Körper weniger werden, kommt auch die alte Form wieder. Das Tempo stimmt jedenfalls. Auch hinsichtlich der Kraftausdauer gibt es Fortschritte - und das liegt sicher nicht nur daran, daß - zumindest gefühlt - mein Winterspeck mit jedem langen Tourenwochenende ohne Nachschub in Energie umgewandelt wird.

Lád'a fotografierte mich im Garten von
Schloß Weesenstein (Aufnahmeort)
Am Freitag war ich auf meiner Feierabendrunde zum ersten Mal im Jahr kurzärmelig unterwegs. Kurz nach dem Start kontaktierte mich Lád'a, der seine Tour über Pirna gelegt hatte, um mich zu treffen. Er schließt sich mir übrigens auf meiner Südtirol-Fahrt ab Mitte April an, sodaß wir dort sicher auch gemeinsam auf Achse sein werden. Diesmal fuhren wir nur die paar Kilometer im Müglitztal zwischen Köttewitz und Weesenstein zu zweit. Während ich im Ort nach Westen abbog, ging es dann für meinen tschechischen Kameraden ein zweites Mal am Tag bei Zinnwald über den Osterzgebirgskamm. Ich hingegen war an diesem herrlich sonnigen Frühlingstag so gut drauf, daß ich zum Schluß noch ein paar Kilometer auf meiner Fahrt durch Dresden sammelte.

Leider hatte es sich am nächsten Tag schon wieder merklich abgekühlt. Für eine längere Tour war mir das zu kalt, da warte ich inzwischen lieber auf bessere Bedingungen. Außerdem wurde unbeständiges Wetter mit einigem Naß angekündigt. Der erste Regenschauer erwischte mich gegen neun kurz vor der langen Abfahrt über den Ziegenrücken in Richtung Waltersdorf. Trotzdem schlug ich in Bad Schandau noch einen Haken über Ostrau, die Sendig-Häuser lagen sogar mal kurz in der Sonne. Das hielt allerdings nicht lange an, denn nach meiner Rückkehr mußte ich erst einmal  für 10 Minuten unter dem Vordach des Hotels "Elbresidenz" am Markt wegen eines weiteren heftigen Regengusses Zuflucht suchen.

Ich entschied mich trotzdem, meine Ausfahrt wie geplant  auf der linkselbischen Seite fortzusetzen und kam damit trocken durch. Sogar auf der kurzen Extratour für die Statistik über Großsedlitz blieb mir das Wetter gewogen, obwohl bereits eine dunkle Wolkenwand im Anmarsch war. Die Steilrampe ab der Pechhütte schaffte ich jedoch nicht mehr ohne etliche Zwischenstops (s. Track vom 16.04., km 98,1 - 98,7). Die ersten 200 m mit geschätzten 18% Steigung waren kurz vor Ultimo einfach zu steil für mich.

Sonntags begann der Tag noch etwas kälter, doch nicht unfreundlich. Diesmal wollte ich keine großen oder langen Anstiege fahren, ein Ausflug nach Batzdorf mit dem Schloß schien mir dafür geeignet. Die kleine, jedoch alte Siedlung liegt so ziemlich isoliert oberhalb des Elbtals bei Meißen, weshalb ich dieses Fleckchen Erde bisher noch gar nicht kannte und diesen Tip erst von Freunden erhalten hatte.

Auch bei dem langen Anstieg aus dem Weißeritztal in Freital hinauf zum Ortsteil Weißig kann ich ich mich nicht erinnern, ihn jemals gefahren zu sein (s. Track vom 17.04., km 28,3 - 31,3). Dieser zog sich mit einer durchschnittlichen Steigung von 9% auf eintöniger Strecke ziemlich hin und wird es sicher nie auf die Liste meiner Lieblings-Auffahrten schaffen. Die sich anschließenden Kilometer durch das wellige Hinterland zwischen Weißeritz- und Elbtal lassen sich jedoch meist sehr schön fahren, wenn nicht gerade heftiger Wind über die offenen Flächen fegt. Dieser frischte zwar gerade aus Richtung Westen (also mir entgegen) auf, dafür schob er mich später im Elbtal.

Weil am frühen Nachmittag schließlich mit der Sonne auch die Wärme kam, bog ich in Heidenau zum Schluß noch einmal in Richtung Barockgarten Großsedlitz ab und dehnte meinen Zusatzzacken abschließend sogar noch bis ins Seidewitztal aus. Überall blühte es, und das erste zarte Grün ist an Bäumen und Sträuchern auch schon zu sehen.

10. März 2024

Erster Belastungstest

Weil ich morgen bereits verplant bin, folgten in den vergangenen Tagen zum ersten Mal in diesem Jahr wieder drei Touren hintereinander.

Daß ich inzwischen regelmäßig den Nachmittag meines Homeoffice-Freitags für eine Wochenendauftakts-Aktion nutze, ist ja nichts neues mehr. Doch obschon ich ein erklärter Fan von 2-0-1 bin, war für mich ein solcher Streßtest unter akzeptablen Witterungsbedingungen zu Saisonbeginn durchaus als Positionsbestimmung sinnvoll. In einem reichlichen Monat fahre ich nämlich nach Südtirol, um von Meran und Bozen aus die Alpen(pässe)jagdsaison zu eröffnen. Die meisten von dort erreichbaren Pässe habe ich zwar schon erklommen, doch gibt es abseits der großen Namen ganz gewiß noch manch lohnenswertes Ziel.

Am Freitagnachmittag rollte es prima. Die Sonne strahlte von einem fast wolkenlosen Himmel, der Wind spielte nur eine untergeordnete Rolle und ich war (wie immer nach mehreren Tagen ohne körperliche Belastung) gut ausgeruht. Obwohl ich damit in die Dunkelheit kam, dehnte ich meine Runde schließlich noch bis Stadt Wehlen aus. Kein Problem - für Nachmittagsaktionen im Handbike packe ich derzeit sowieso immer noch meine Beleuchtung ein.

Sonnabends wurde es wesentlich mühsamer. Nicht nur, daß es morgens und auch fast den gesamten Vormittag fast so aussah, als ob schlechtes Wetter im Anmarsch wäre. Überdies ärgerte mich diesmal auch der kräftige Südostwind, vor dem ich nicht einmal zu Beginn im Elbtal geschützt war. Nur während der Auffahrt durch den Tiefen Grund blieb ich von dem anstrengenden Gegen- bzw. Kantenwind verschont. Die rund 230 Hm auf etwa 5,5 km (s. Track vom 09.03., km 25,9 - 31,2) ließen sich trotz der Steigung meist wesentlich entspannter fahren, als die windanfälligen Passagen über offenes Gelände.

Die wenigen Kilometer in Richtung Westen, während derer der Wind mal nicht ganz so nervte, reichten danach nicht aus, um einigermaßen meinen Takt zu finden. Dafür hämmerte mir der Wind ab Lichtenberg erneut unbarmherzig entgegen: Windmittel 20 km/h, Böen bis 50 km/h. Gerade diese letzten 30 km wurden wegen des Gegenwindes wesentlich anstrengender, als ich es erwartet hatte. Dem mußte ich nun auch immer öfter Tribut zollen. Einige kurze Zwischenstops waren nicht nur Ausdruck mentaler Erschöpfung, sondern halfen mir auch tatsächlich, wieder etwas Kraft zu schöpfen. Eine längere Strecke hätte ich jedoch an diesem Tag nicht fahren wollen.

Am Morgen ein inzwischen seltener Anblick
auf der Elbe: tschechischer Schubverband,
Fahrtrichtung flußabwärts (Aufnahmeort)
Über Nacht konnte ich mich dann ausreichend gut erholen, auch die Gelenke spielten mit. Auch draußen sah es recht optimistisch aus, zudem war es nicht so kalt, wie am Vortag. Der Südostwind blieb zwar weiterhin spürbar, hatte aber etwas nachgelassen. Vor die Wahl gestellt, entweder erneut im Strömungskanal zu fahren oder alternativ lieber Höhenmeter in windgeschützten Wäldern und Tälern zu sammeln, entschied ich mich für letzteres. Zwar konnte ich dabei nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, doch blieben mir mehrere Optionen, meine Tour - falls notwendig - abzukürzen.

Es wurde schließlich ein Wochenendabschluß, mit dem ich gut leben kann. Die meisten Anstiege gingen mir gut von der Hand, auch weil ich oft gleich zu Beginn mit einer geringeren Getriebeübersetzung fuhr, wie wenn ich ausgeruht bin. Auch legte ich gegen Ende erneut ein paar zusätzliche kurze Ruhepausen ein, denn das hatte sich bewährt. Man muß eben nur aufpassen, damit nicht zu zeitig anzufangen, weil ansonsten der Bewegungsrhythmus darunter leidet. Mit dem Ziel schon in Reichweite, war das für mich aber kein Problem.

5. März 2024

Zwiebel schälen

Einen Moment hatte ich gestern überlegt, mir für meine Montagstour noch einmal die hohen Winterschuhe anzuziehen. Wie schon vor einer Woche begann der Tag nämlich sehr kalt. Doch war ich Optimist: bei dem angekündigten Wetter würde ich bald keine warmen Schuhe und lange Unterhosen mehr brauchen. Nur um die Handschuhe kam ich ich beim Start nicht herum.

Auf abwechslungsreicher und nicht zu anspruchsvoller Strecke war ich zunächst nördlich der Elbe unterwegs. Noch vor 9.00 Uhr fielen dabei die ersten Hüllen: meine Mütze ersetzte ich durch ein Kopftuch, auch die Handschuhe verschwanden im Rucksack. Bei durchgängig guten Untergrundbedingungen und viel Sonne freute ich mich einfach nur am Vorwärtskommen. Mehrere Streckenabschnitte wurden inzwischen sogar neu asphaltiert. Das betrifft die Straße von Porschendorf nach Dürrröhrsdorf (s. Track vom 04.03., km 9,7 - 11,5), den Abschnitt beidseits des Polenztals in Höhe der Bockmühle und durch Cunnersdorf (km 22,4 - 26,9) sowie die Abfahrt von Saupsdorf ins Polenztal (km 44,8 - 46,6).

Eigentlich hatte ich ja an diesem Tag auch deshalb meine Tour über die Bockmühle im Polenztal gelegt, weil sich dort die bekannten sogenannten Märzenbecherwiesen befinden und diese Frühblüher nun in voller Blüte stehen müßten. Statt eines weißen Blütenteppichs überwog aber das Grün. - War ich zu früh oder zu spät?

Für die Rückkehr ins Elbtal wählte ich das Kirnitzschtal. Die gewundene Straße durch dieses einst (d.h., vor der Vernichtung des Waldes durch den Borkenkäfer sowie den Waldbrand mit nachfolgender großflächiger Abholzung) romantische Tal ist in dieser Gegend oft meine erste Wahl, um entspannt nach Bad Schandau zu gelangen. Derzeit erfolgt dort jedoch die Verlegung von Kabeln, was Bauarbeiten auf einer Fahrspur der Straße zur Folge hat. Dafür sperrt man die betroffenen Abschnitte jedoch nicht für den Kraftverkehr, wohl aber für Radfahrer. Im Prinzip ist davon das gesamte Teilstück der Kirnitzschtalstraße zwischen dem Abzweig der Straßen nach Ottendorf (welche übrigens gegenwärtig ebenso komplett gesperrt ist) und dem Kirnitzschtalbahndepot betroffen (s. Track vom 04.03., km 49,4 - 60,5). Natürlich habe ich das ausdrücklich mit den entsprechenden Schildern gekennzeichnete Verbot ignoriert, denn wochentags herrscht um diese Zeit auf dieser Strecke nur sehr wenig Verkehr. Die Polizisten, die mich kurz zuvor in ihrem Auto überholt hatten und die ich später während ihrer Inspektion mitten in einer der Baustellen passierte, nahmen das erfeulicherweise ebenfalls gelassen und ließen mich unbehelligt.

Südlich vom Elbtal kamen dann zwar die längsten Anstiege, dagegen war diese Gegend aber noch verkehrsärmer. Bevor es endgültig bergauf ging, fiel am Ortsausgang von Krippen die letzte Hülle des Tages, meine Radjacke. Obenherum trug ich nun nur noch mein langes Funktionsunterhemd und den obligatorischen Nierengurt. Solcherart gelüftet, konnte ich umso zügiger aufwärtsklettern, ohne daß mir der Schweiß von der Stirn rann. Das war gleich ein ganz anderes Fahren!

Rosenthal im Frühling (Aufnahmeort)
Etwas später nahm ich von Cunnersdorf aus diesmal einen direkteren Weg nach Rosenthal - nicht über die öffentlichen Straßen in Richtung Königstein und durch das Bielatal - sondern auf einem der einsamen asphaltierten Radwege, die von dort südwärts führen. Auch das letzte, Mathens Hohlweg genannte, Steilstück ist mittlerweile bestens aphaltiert und bot sich somit nachgerade als kürzeste Streckenalternative an (s. Track vom 04.03., km 80,9 - 82,5).

Nach zwei langen Abfahrten, die nur durch den kurzen Gegenanstieg bei Hermsdorf unterbrochen wurden, erreichte ich Pirna schon zu Beginn der dritten Nachmittagsstunde. Bei solch einem sonnigen Frühlingswetter mit inzwischen 16°C Lufttemperatur die Tour schon zu beenden, wäre beinahe sträflich gewesen. Also hängte ich noch eine knapp 20 km lange, weitgehend flache Extrarunde dran, bevor ich schließlich 15.30 Uhr zuhause einrollte.

An diesem Tag paßte alles!

3. März 2024

Ad acta

Der Winter ist vorbei! Viermal war ich in dieser Saison auf den Brettern unterwegs, zweimal mit Christiane und zweimal mit Carsten. Natürlich hätte ich mir mehr gewünscht, doch nun plane ich für die warme Jahreszeit.

Erfreuliches gibt es hingegen vom Formaufbau zu berichten. Auf meiner Nachmittagsrunde am Freitag lief es richtig rund. Nach den knapp 9 km Einrollen im flachen Gelände absolvierte ich dabei drei längere Anstiege, wobei der erste davon wiederum in kleinen Wellen verlief. Offensichtlich erwies sich diese Intervallbelastung als optimal, außerdem war ich natürlich am vierten Tag nach meiner letzten sportlichen Aktivität gut ausgeruht.

Die beiden anderen Anstiege, d.h. die Fahrten durch das Krippenbachtal (s. Track vom 01.03. km 36,7 - 43,4) sowie im Bielatal und weiter auf der Raublochstraße nach Raum (s. Track vom 01.03. km 50,5 - 57,8) fahre ich nicht nur zu Trainingszwecken immer wieder gern, denn mittlerweile sind beide Strecken fast durchgängig erstklassig asphaltiert. Nur ca. 1,7 Kilometer der Bielatalstraße sind noch holperig mit Schlaglöchern (km 51,8 - 53,5), doch läßt sich damit auch aufgrund der geringen Verkehrsdichte gut umgehen.

Mehr als eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang kam ich wieder zuhause an. Prinzipiell hätte ich also meine Tour noch ausdehnen können, doch wollte ich mir die Kraft lieber für den nächsten Tag aufheben.

Da hatte ich mit einer Tour zum Czorneboh geliebäugelt. Bei der Tourenplanung stellte ich allerdings fest, daß meine Wunschroute länger als 150 km mit 1500 Hm sein würde und vertagte deshalb diese Aktion. So fit bin ich dann doch noch nicht, um mir zu Beginn des meteorologischen Frühlings eine solche Herausforderung zuzumuten. 

Auf dem Keulenberg, rechts im Hintergrund der
Aussichtsturm (Aufnahmeort)
Ich entschied mich, lieber die positive Beobachtung des Vortages zu verifizieren, indem ich mir eine wesentlich weniger anspruchsvolle Strecke zusammenstellte. Mit dem Keulenberg als Tagesziel fand ich dabei eine sinnvolle und lohnenswerte Alternative. Der bewaldete Gipfel bietet zwar nur vom für Rollifahrer unzugänglichen Aussichtsturm Blicke über's Land, doch stellt er mit einer Höhe von 413,4 m ü. NHN lt. Wikipedia immerhin "in nördlicher Richtung die letzte größere Erhebung bis zur Ostsee dar". Die 2,8 km lange Stichstraße von Oberlichtenau auf den Berg wurde nie steiler als 10%, nur zwei relativ kurze Pflasterpassagen und eine längere dazwischen bremsten mich bei Auf- und anschließender Abfahrt etwas aus.

Dennoch war ich insgesamt auf dieser Tour gut unterwegs, nur bei weitem nicht so flott wie am Vortag. Aber auch hier kam ich nicht an meine körperlichen Grenzen. Bei optimalen Witterungsbedingungen (keine nassen Straßen zu Beginn und weniger Luftfeuchte) hätte ich vermutlich sogar besser sein können, desgleichen ebenfalls, wenn ich nicht noch den letzten ernstzunehmenden Anstieg auf der Bautzener Straße in Dresden gefahren wäre. Was zählt, ist jedoch der statistische Trend.

Und der läßt hoffen.

27. Februar 2024

Wiederanlaufschwierigkeiten

Hatte ich gehofft, daß es nach der Wartung meines Handbikes eine spürbare Verbesserung meiner Leistungsbilanz geben würde, so ist das bisher nicht eingetroffen. Leider scheint dies aber nicht am Material zu liegen - also muß ich wohl bei mir selbst nach den Ursachen suchen. Tatsächlich signalisierte mir mein Fahrradcomputer nach drei der vier vorangegangenen Touren stets Übertraining, obwohl ich meine angepeilten Werte deutlich verfehlte. Zuletzt auch gestern.

Da war ich endlich wieder mal mit dem Handbike im böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges unterwegs. Die Anfahrt bis dorthin wählte ich bewußt flach und mit nur einem Anstieg, um mich bei den morgendlichen Temperaturen knapp über Null aufzuwärmen. Gleichzeitig waren diese Höhenmeter als Test meiner körperlichen Belastbarkeit gedacht. Ich hätte zwar dabei schneller sein können, doch war ich angesichts der Kälte insgesamt recht zufrieden.

Die Runde durch's Zappenland bildete dann natürlich den Höhepunkt meiner Tour. Ohne brutale Steilrampen, sind diese knapp 42 km ab Herrnskretschen (Hřensko) auf meist sehr gutem Asphalt wegen ihrer abwechslungsreichen Streckenführung mit schönen Ausblicken, einigen Sehenswürdigkeiten und diversen Möglichkeiten zur Einkehr unbedingt für sportliche Handbiker empfehlenswert (s. Track vom 26.02., km 32,3 - 73,6).

Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs
in Windisch Kamnitz (Aufnahmeort)
Für mich gab es dabei auch eine Überraschung. Das Kriegerdenkmal in Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice) ist mir nämlich bisher noch nie aufgefallen. Es machte auf mich sogar den Eindruck, daß es neu (wieder)errichtet, auf jeden Fall jedoch gründlich restauriert wurde. Dabei erinnert es doch auch an die einst fast ausschließlich deutsche Besiedelung des Grenzlandes, deren ursprüngliche Bewohner das Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen mußten. Doch besinnen sich die Tschechen mittlerweile wieder sehr auf die deutsche bzw. gemeinsame Vergangengheit mit Sachsen. Sie halten es dabei wesentlich unverkrampfter als die Nachbarn in ihrem jahrelang von der Politik eingetrichterten Verständnis von Schuld und Sühne. (Warum gibt es bei den Deutschen immer nur Extreme?!) - Genau deshalb ist auch hier meine Heimat!

Auf dem Rückweg verließ ich in Prossen noch einmal das Elbtal, um anschließend ab Rathen auf dem rechtselbischen Elbradweg nach Pirna zu fahren. Nach der Distanzkorrektur auf Strava (über die Gründe hatte ich bereits im Beitrag vom 19.02. geschrieben) erreichte ich trotz des Endspurts erneut nicht meine avisierten 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Am Abend war ich zwar ziemlich geschafft, dafür jedoch ohne Muskel- und Gelenkschmerzen.

Ich verbuche das als Lichtblick.

25. Februar 2024

361 Tage ...

... waren am vergangenen Freitag bereits seit der erfolgreichen Teilnahme von Christiane, Carsten und mir am Vasaloppet vergangen.

Erinnerungsbild mit unserem von
Wolfgang geschaffenem "Pokal"
 
Nachdem es mit einer "Siegesfeier" im vergangenen Jahr terminlich nicht geklappt hatte, trafen wir uns nun mit Freunden zum Jubiläumstreffen. Vor einem knappen Jahr herrschte nicht nur in Schweden noch richtiger Winter, auch in der Heimat lag zumindest im Osterzgebirge noch Schnee. Von dem ist zur gleichen Zeit im Jahr 2024 weit und breit nichts mehr zu sehen, und das morgendliche Gezwitscher der Vögel kündigt bereits den Frühling an. Meine Wintersportausrüstung habe ich jedenfalls vor einer reichlichen Woche in der Abstellkammer verstaut.

Es wurde ein langer Abend in schöner Runde, und erst morgens kurz nach zwei kam ich schließlich ins Bett. Trotzdem ging es für mich am Sonnabend auf Tour, wenn auch etwas später. Im Windschatten des engen Seidewitztals arbeitete ich mich nach Süden vor, mußte dann allerdings spätestens ab Börnersdorf vollen Einsatz gegen den Südwind zeigen. Die meist offenen Kammlagen des auslaufenden Erzgebirges sind immer sehr windanfällig.

Auch der zweite größere Anstieg - die 250 Hm aus dem Müglitztal bis kurz vor Falkenhain (s. Track vom 24.02., km 37,5 - 44,2) - strengte mich diesmal wesentlich mehr an, sodaß ich dort noch einmal viel Zeit liegen ließ. Als ich nach langer Abfahrt in Freital dann ohne weitere Anstiege einfach nur nach Dresden und dann entlang der Elbe bis Pirna hätte fahren können, entschied ich mich trotzdem für die bergige Variante über Possendorf. Das kostete mich zwar am Ende mein Wunschtempo, ersparte mir jedoch den bei diesem sonnigen Nachmittagswetter sicher stark frequentierten Elberadweg.

Warum ich allerdings jetzt immer noch mit einer gefühlten Art Muskelkater in den Oberarmen zu tun habe, erschließt sich mir nicht. Ist es vielleicht Mineralstoffmangel, z.B. von Magnesium? Entgegen meiner ursprünglichen Absicht bleibe ich heute daher lieber zuhause.

Morgen ist auch noch ein Tag.

19. Februar 2024

Frühlingshafter Winter

Die Chancen, in diesem Winter nochmal auf die Bretter zu steigen, werden immer geringer. Tagsüber erreichen die Temperaturen teilweise schon bis 13°C! Nach der vorgezogenen Frühjahrswartung meines Handbikes bin ich jetzt aber wenigstens für die Radsportsaison gut gerüstet. Denn die umfangreichen Arbeiten meines Fahrradmechanikers haben die gewünschten Effekte gebracht, sodaß ich nun wieder wesentlich kraftsparender unterwegs sein kann.

Allerdings fahre ich immer noch mit einer sehr hohen Herzfrequenz - vor allem während der ersten Tour nach einer längeren Pause. Offensichtlich agiere ich dabei aber mehr am Limit, weil die Gelenke und Muskeln noch nicht beansprucht wurden. Vielleicht muß sich - jahreszeitlich bedingt - der Körper auch erst an die stärkere Belastung gewöhnen.

Ansonsten gibt es von beiden Wochenendtouren nichts Spektakuläres zu berichten, es waren halt normale  Trainingsaktivitäten. Am Sonnabend lag dabei der Fokus auf der Streckenlänge, wobei ich zunächst während des ersten Teils der Runde Anstiege sammelte. Der Landberg (s. Track vom 17.02., km 42,0) war der sprichwörtliche Höhepunkt dieser ersten Ausfahrt. Von dort hat man bei guten Witterungsbedingungen einen herrlichen Fernblick nach Norden, er lohnt sich also immer mal wieder für einen Abstecher.

Nach der immer wieder schönen Fahrt durch das Triebischtal nach Meißen (s. Track vom 17.02., km 63,3 - 77,4) rollte ich schließlich auf dem Elberadweg nachhause. Das fuhr sich nicht besonders abwechslungsreich, doch ziemlich flott. Trotz zweier längerer Pausen war ich dafür noch vor dem Sonnenuntergang zurück.

Sonntags war ich körperlich zunächst etwas angefressen, vor allem die Schultergelenke machten sich bemerkbar. Schon bald nach dem Start besserte sich das zwar, doch war ich nicht mehr so belastbar wie am Vortag. Mittlerweile benötige ich eben doch längere Regenerationszeiten - und es bleibt offen, inwieweit das Ignorieren dieser (wahrscheinlich) altersbedingten Verschlechterung diesen Prozeß aufhält oder aber verstärkt. Sobald es im Frühling keine anderen Erklärungen (wie z.B. suboptimale Witterung, schlecht gepflegtes Material usw.) mehr für die Veränderungen gibt, werde ich schlauer sein. Doch ich ahne bereits jetzt das Ergebnis ...

"Buntes Haus" von Michael Fischer-Art in Sebnitz
(Aufnahmeort)
Immerhin konnte ich am Sonntag etliche gern befahrene Teilabschnitte zu einer abwechslungsreichen Tour zusammenfügen, sodaß nicht nur die Sonne am Himmel lachte. Der schönste Streckenabschnitt an diesem Tag war das Stück zwischen Sebnitz und Bad Schandau - und damit meine ich nicht nur die Panoramastraße zwischen Lichtenhain und Altendorf, sondern auch die Auffahrt von Sebnitz sowie die Rennpiste hinunter nach Bad Schandau an der Elbe (s. Track vom 18.02., km 68,4 - 80,1). 

Auf dem Heimweg durch das Elbtal,gelang mir sogar fast noch, mein Tempo-Trainingsziel zu erreichen. Leider erfolgte erneut durch die fehlerhafte Berechnung der Streckenlänge mithilfe des Garmin-Geschwindigkeitssensors eine Korrektur der Strecke auf Strava um ca. zwei Kilometer, was mich die entscheidenden drei Zehntel kostete. Nun überlege ich ernsthaft, zukünftig meistens nur mittels der GPS-Daten die Strecke bzw. Geschwindigkeit zu messen. Sofern man nicht ohne Satellitenkontakt fährt (enge, tiefer Täler oder Tunnel) oder aber bei extrem steilen Anstiegen sehr langsam ist, dürfte das inzwischen wahrscheinlich die genauere Methode sein. 

Den Versuch ist es jedenfalls wert!