Lange war ich nicht mehr im Tetschener Hochland. Ich liebe die Ursprünglichkeit des Gebietes abseits vom Lärm vielbefahrener Straßen und die vielen Aussichtspunkte auf das Umland. Deshalb bin ich am Sonnabend über den Nollendorfer Pass (Nakléřov) wieder dorthin gefahren.
Und als ich dort so vor mich hinträumend langfuhr, überholte mich ein Mountainbiker und grüßte. Ich war ziemlich überrascht, denn in dieser Gegend habe ich bisher nur wenige Radler getroffen. Später überholte ich ihn wieder, bevor er mich dann beim Näherkommen ansprach. Es war ein Tscheche, der hier seinen Großvater besuchen wollte. Leider mußte ich ziemlich schnell auf Englisch ausweichen. Das nämlich war ein dicker Wermutstropfen für mich: mein Tschechisch ist mittlerweile wieder so katastrophal schlecht, daß mir damit eine Verständigung gegenwärtig nicht möglich ist. Ich bin vollkommen aus der Übung! Das sollte unbedingt eine Baustelle für die kalte Jahreszeit werden.
Wir haben uns trotzdem prächtig unterhalten. Wie sich herausstellte, ist Láďa sehr oft mit dem Rad in den sächsischen Randgebieten unterwegs - so, wie ich in Böhmen. Gemeinsam fuhren wir eine ganze Weile zusammen und sprachen, wie sollte es anders sein, über Erlebnisse bei Radfahren und Technik, wie z.B. GPS-Geräte. Von Láďa kam dann auch das Angebot zu gemeinsamen Touren. Mit meiner Langsamkeit am Berg hatte er offensichtlich überhaupt keine Probleme. Ich bin jedenfalls begeistert von dieser Idee. Wir wären sicher ein prima tschechisch-deutsches Team. Und mein Tschechisch könnte ich da vielleicht auch reaktivieren.
Am Sonntag wollte ich mir die Schäden ansehen, welche die Große Röder beim Hochwasser in der vergangenen Woche verursacht hat. Aber abgesehen von den Spuren auf den überfluteten Wiesenflächen, habe ich während meiner Radtour nach Großenhain nicht viel gesehen. Wahrscheinlich war ich im Stadtgebiet noch zu weit weg von der Röder.
Obwohl die Strecke nicht besonders bergig war, wurde die Rückfahrt über Auer, Coswig und Dresden doch ziemlich nervig. Der teils stürmische SO-Wind hatte mich auf dem Hinweg zwar permanent geschoben, dafür mußte ich dann jedoch auf den letzten 60km über das offene Land ordentlich gegen den Wind ankämpfen. Das ist bei diesen Windgeschwindigkeiten anstrengender als eine ständige leichte Bergauffahrt.
4. Oktober 2010
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