6. April 2025

Die andere Seite

Die Wartung Anfang April hat bewirkt, was sie sollte: nach Austausch der beiden Kettenblätter, dem Rohloff-Ritzel an der Nabe sowie der Kette schnurrt jetzt der Antrieb meines Handbikes wieder wie ein zufriedenes Kätzchen.

Allerdings meldete mein Mechaniker, daß nun die Befestigung meines linken Kurbelarms (an)gebrochen ist. Mir selbst war dieser Schaden bisher nicht aufgefallen. Wann sich der Riß gebildet hat, kann ich daher nicht sagen, doch hatte ich vor 4,5 Jahren genau das gleiche Problem mit dem rechten Kurbelarm meines Handbikes. Bei der Laufleistung meines Handbikes von mittlerweile 217 Tkm und mehr als 2,19 Mio. Hm kann man das aber guten Gewissens als normalen Verschleiß verbuchen. Heute habe ich schließlich den Ersatz verbindlich beim Hersteller bestellt, und hoffe, daß ich bald wieder beruhigter meine Kreise mit meinem Gefährt ziehen kann.

Denn eine Pause will bzw. wollte ich mir nicht leisten. Gleich am Freitag brach ich noch vor dem Mittag zu einer ersten Tour auf. Das sonnige Frühlingswetter wollte ich nicht ungenutzt lassen, bis knapp 20°C wurden es in der Spitze.

Dabei ging es nach den flachen Kilometern zum Warmfahren ostwärts bis Hinterhermsdorf in die Hintere Sächsische Schweiz. Seit die Elbquerung in Bad Schandau gesperrt ist, wird dieses Gebiet viel zu stiefmütterlich von mir behandelt, weil nunmehr sowohl für An- als auch Heimfahrt wesentlich bergigere Strecken nördlich des Elbtals genutzt werden müssen. Die Fähre in Schmilka bedeutet nämlich immer einen zusätzlichen Umweg von etwa 12 km und ist überdies nur unter günstigen Witterungsbedingungen für mich nutzbar. (Der Zugang zu den Landungsstegen der Schandauer Elbfähren ist aufgrund meines sperrigen Fahrzeugs nicht möglich.)

Weil ich gut in der Zeit lag, bog ich in Krippen schließlich südwärts in Richtung Cunnersdorf ab, um auf meiner Standard-"Rennstrecke" zusätzliche Kilometer und Höhenmeter zu sammeln. Trotzdem erreichte ich - immer noch kurzärmelig - kurz vor dem Sonnenuntergang mein Zuhause.

Hatte sich am Freitag bald ein leichtes Ziehen im linken Oberarm bemerkbar gemacht, so blieb ich auf meiner Sonnabend-Tour von solcherart Überlastungserscheinungen weitestgehend verschont. Aber auch an diesem Tag vermied ich zu steile Anstiege, um meine beschädigte Kurbel nicht zusätzlichen Kräften auszusetzen. Bisher hielt sie gut durch, und der Riß hatte sich auch nicht verbreitert. Das war aber kein Grund, übermütig zu werden. Schließlich kann ich noch nicht abschätzen, wann der neue Kurbelarm zum Einsatz kommen wird.

Bei stetig kräftigerem Nordwind war es naheliegend, nach Süden ins Osterzgebirge zu fahren. Als hinter Liebstadt nach dem Verlassen des Seidewitztals das Gelände offener und damit windanfälliger wurde, störte mich die steife Brise seltener, als sie mich unterstützte. Deshalb fuhr ich auch noch bis zum Örtchen Müglitz, wo das gleichnamige Flüßchen nach wenigen Kilometern als Grenzfluß endgültig auf deutsches Gebiet übertritt und später das von mir oft befahrene Müglitztal ausgebildet hat.

Ein Hof voller Tiere in Löwenhain (Aufnahmeort)
Ich verließ dieses Tal jedoch kurz darauf jedoch noch einmal, um mir aufgrund der o.g. Vorgaben die zwei Streckenalternativen vor Lauenstein zu ersparen, weil beide teilweise sehr steil sind. Während des Anstiegs durch Löwenhein auf meiner Fahrt nach Geising waren zwar noch einmal 150 Hm zu überwinden, diese jedoch sehr gleichmäßig verteilt auf 3,2 km. 

Der letzte größere Anstieg erwartete mich in Schlottwitz. Die Straße hinauf nach Hausdorf bzw. Reinhardtsgrimma gehört in dieser Region ebenso zu meinen Standardstrecken, wie die Anfahrten nach Cunnersdorf in der südlichen Sächsischen Schweiz. Sie alle eint, daß sie perfekt für Kraftausdauer-Trainingseinheiten geeignet sind: einigermaßen verkehrsruhig außerhalb von Ortschaften, nicht zu flach oder steil und dabei ausreichend lang, um längere Zeit (mindesten 30 min) unter Belastung zu fahren.

Leider konnte ich bis zu meiner Ankunft in Pirna nicht mehr ganz meine gewünschte Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, der kräftige Gegenwind hatte mich wohl vor allem auf der Abfahrt durch das Müglitztal zu stark gebremst. Angesichts der leicht überdurchschnittlich vielen Höhenmeter war das dennoch zu verschmerzen.

Mein angebrochener linker Kurbelarm bleibt dafür weiterhin einsatzbereit.

29. März 2025

Auch wichtig ..

Am Montag bringe ich mein Handbike zur alljährlichen Wartung vor dem scharfen Start der Tourensaison. Die findet in diesem Jahr etwas später statt, doch das Ritual davor ist das gleiche: ich reserviere mir das ganze Wochenende für die gründliche Reinigung meines Gefährts.

Seit Ende August 2024 gibt es außerdem das Problem mit meiner Rohloff-Nabe, die immer mal wieder Öl verliert. Dementsprechend ölverschmiert ist nicht nur die Nabe, sondern auch alle Teile in deren Umfeld. Über das Drama mit den versotteten Bremsbelägen sowie der -scheibe hatte ich ja bereits berichtet. Nach den erforderlichen Informationen und Absprachen mit dem Hersteller sowie danach mit dem Rohloff-Fachhändler in meiner Nähe werde ich nun endlich handeln und meine zweite Getriebenabe überprüfen lassen. Glücklicherweise habe ich ja noch meine erste, generalüberholte Speedhub, die allerdings auch schon fast 140 Tkm auf dem Buckel hat. Dagegen nehmen sich die knapp 78 Tkm seit August 2019 beinahe bescheiden aus. (Übrigens war ich vorhin ziemlich überrascht: mit meinem aufgrund der schlechten Bremsleistung nicht vollumfänglich verkehrssicheren Handbike bin ich seit dem Auftreten des Problems nun auch schon wieder über 7.000 km gefahren ...)

Kurzum, die heutige Reinigung des verölten Antriebsrads, Kettenspanners sowie des Bremssattels (inkl. der Beläge) benötigte zusätzlich Zeit, da ich nicht umhin konnte, die verdreckten Teile vorher komplett zu demontieren. Bloß gut, daß ich inzwischen nicht nur das Werkzeug, sondern auch das Wissen für solche diffizilen Arbeiten habe. - Morgen kommt schließlich Teil zwei der Reinigungsaktion, damit ich dann guten Gewissens meine Maschine in der Werkstatt abgeben kann. Ich verteile diese "Lieblingsbeschäftigung" mittlerweile jedesmal auf zwei (halbe) Tage, denn so kann ich mich eher überwinden. Aber es muß sein, und hinterher bin ich doch auch stets zufrieden mit den (positiven) Auswirkungen des Frühjahrsputzes inkl. anschließender Wartung gewesen.

In Lauenstein grüßt über dem
Müglitztal dieses "Rapunzelschloß"
(Aufnahmeort). Leider komme ich
dorthin nicht auf Rädern.
Bis auf das Jahr 2020 (da war es schon der Februar) ist der März meist der erste Monat des Jahres, in dem ich mindestens 1000 km im Handbike absolviere. Am Freitag fehlten mir bis dahin noch etwa 22 km. Obwohl ich abends schon etwas vorhatte, blieben nach dem Feierabend im Homeoffice noch ca. 5 Stunden, um streßfrei diese Mindeststrecke abzuhaken. Zumal draußen Sonnenschein und angenehme Temperaturen zwischen 15 und 18°C lockten. 

Letztlich wurden es sogar 72 km und 650 Hm, weil ich erneut ein für meine Verhältnisse sehr hohes Tempo vorlegte. Als auf dem höchsten Punkt nach 42 km und 560 Hm immer noch ein Geschwindigkeitsdurchschnitt von 14,9 km/h auf meinem Navi angezeigt wurde, wußte ich, daß es rund lief. Ich glaube, so schnell bin ich noch nie durch das Müglitztal bis kurz vor Liebenau gefahren. Die folgenden 30 km nachhause rollte es im wesentlichen bergab, wobei ich auf den flacheren Abschnitten trotzdem Druck auf die Kurbeln gab. Zehn Minuten vor fünf stand ich wieder im Hof.

Nun bin ich gespannt, ob bzw. wie es sich (leistungs- bzw. tempomäßig) auswirkt, wenn in der nächsten Woche mein treues Pferdchen für neue Abenteuer herausgeputzt ist.

25. März 2025

Bewährte Taktik

Manchmal hilft es, auf Methoden zurückzugreifen, die oft schon die gewünschten Ergebnisse gebracht haben. In diesem Fall war es die 2-0-1-Regel, welche mich dazu brachte, nach zwei Tourentagen mich am Sonntag in sportlicher Hinsicht zurückzuhalten, um dann montags wieder frisch ans Werk gehen zu können. Dabei ignorierte ich die schlechte Wetterprognose - zu oft wurde diese bereits in der Vergangenheit kurzfristig korrigiert.

So kam es dann auch. Gestern begann der Tag zwar ziemlich trübe, und es sah auch lange Zeit so aus, als ob es jeden Moment zu regnen beginnen würde. Doch es blieb nicht nur trocken, sondern auch bei milden Temperaturen weitestgehend windstill. Also eigentlich sehr gute Bedingungen für eine längere Runde.

Dieser "Baum" blüht schon jetzt
(Aufnahmeort)
Diesmal fuhr ich nach Norden bis nach Kamenz. Hier erwarteten mich keine langen oder steilen Anstiege, obwohl dabei insgesamt eine beachtliche Anzahl von Höhenmetern zusammenkam. Weil ich feststellte, daß ich diesmal sehr gut bei der Sache war, genehmigte ich mir außerdem ein paar Umwege sowohl vor, als auch nach Kamenz. Überhaupt fahre ich derzeit im fast nie nach einem geplanten Track, sondern stelle mir meinen Weg unterwegs Stück für Stück zusammen. So kann ich am besten auf Leistungsschwankungen und Ermüdungserscheinungen reagieren, ohne mich durch eine festgelegte Strecke evtl. unter Druck zu setzen. Eine vorherige Tourenplanung mit anschließender Navigation per Gerät nach diesem Track bringt sowieso erst bei Langstrecken bzw. im unbekannten Gelände erhebliche Vorteile.

Der Abstecher zum Dresdner Wunder brachte mir weitere Kilometer für die Statistik, es "fehlten" nur noch ein paar Höhenmeter. Die sammelte ich zum Schluß auf dem kurzen Bonustrack ab Pirna. Statt schon 16.30 Uhr zuhause einzurollen, hängte ich weitere 12 km und 140 Hm an meine Tour, was mich eine knappe weitere Stunde Fahrtzeit "kostete".

Bei immer schöneren Frühlingswetter fiel mir das jedoch überhaupt nicht schwer.

23. März 2025

Katapult

Am vergangenen Freitag meldete sich vormittags mein tschechischer Kamerad und fragte an, ob ich nach Arbeitsende Zeit und Lust für ein paar gemeinsame Kilometer auf Rädern hätte. Natürlich wollte ich sowieso fahren - deshalb trafen wir uns gegen Zwölf bei mir zuhause in Pirna.

Bei herrlichen Frühlingswetter starteten wir gleich ohne große Vorrede. Um Lád'a wegen möglicher Bummelei nicht unnötig lange warten zu lassen, ging es auf eine von mir speziell darauf angepaßte Tour. Das hieß: keine brutalen Rampen oder längere Anstiege über 5%, dafür jedoch lange, schnelle Abfahrten mit eher geringem Gefälle. Z.B. durch das Müglitztal von Schlottwitz bis Dohna oder durch das Bielatal von der Ottomühle nach Königstein. Bei letztgenannter Abfahrt war dann mein Begleiter freilich nicht mehr dabei, denn am Ortseingang Markersbach verabschiedete er sich auf dem Weg zur Grenze nach 68 km gemeinsamer Fahrt wieder von mir.

Wenn ich in Begleitung unterwegs bin, fordere ich mir immer ein höheres Tempo ab - nicht zuletzt aus dem oben genannten Grund. Körperlich ausgeruht, gab es dafür immer noch genügend Reserven. Am Ende des letzten langen Anstiegs - diesmal bis 14% Steigung, jedoch ohne Begleiter - standen immer noch 15,2 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Navi. Nachdem ich mich zuvor aufgrund des zügigen Vorankommens entschlossen hatte, den ersten Feierabend-Hunderter zu fahren, stand daher bereits fest, daß ich alle meine Trainingsvorgaben erfüllen würde.

Bis zum Sonnenuntergang schaffte ich es noch auf dem Elberadweg bis hinter Königstein, nur für die letzten 8 km benötigte ich Beleuchtung - hauptsächlich, um gesehen zu werden. Rechtschaffen ausgearbeitet, wurde mein Freitagabend danach nur sehr kurz.

Auch der Sonnabend begann wieder mit einem klaren Himmel. Die Kühle des Morgens verbrachte ich aber zuhause. Nach der Hatz des Vortages wollte ich es ruhiger angehen. Eine lange Aufwärmrunde bis zum Dresdner Blauen Wunder sollte die Muskeln wieder geschmeidig machen und meine (Schulter-)Gelenke schonend auf größere Belastungen vorbereiten. Der erste größere Bergtest hinauf zum Barockgarten Großsedlitz (s. Track vom 22.03., km 29,8 - 31,2) offenbarte tatsächlich Formunterschiede zur vorangegangenen Tour, doch war das keine große Überraschung.

Mehr nervte mich an diesem Tag der stramme Ostwind, welcher selbst die eigentlich entspannte Fahrt auf dem Elberadweg von Pirna nach Königstein sowie später von Krippen zur Schmilkaer Fähre zu einer kräftezehrenden Angelegenheit machte. Im Verhältnis dazu war der lange Anstieg nach Cunnersdorf bestimmt nicht anstrengender, zumal man anschließend mit der schnellen Abfahrt nach Krippen belohnt wurde.

Auf dem Holzlagerplatzweg oberhalb von Schmilka
(Aufnahmeort)
Nach der Fährüberfahrt entschied ich mich unvermittelt für den Abstecher ins Ortszentrum von Schmilka. Hier bin ich lange nicht mehr hochgefahren, umso mehr überraschte mich die anhaltende Steilheit der erst gepflasterten, ab dem Ortsende dann asphaltierten Straße (s. Track vom 23.03., km 77,3 - 77,8). In der Spitze mögen es wohl mindesten 18% gewesen sein, und mir fiel es mental ziemlich schwer, unterwegs keine kurze Pause zum Verschnaufen einzulegen. Der Holzlagerplatzweg, auf dem ich oben nach links abbog, ermöglichte dann wegen des fast durchgängig schotterigen Untergrunds kein wesentlich höheres Tempo als Schrittgeschwindigkeit. Trotzdem würde ich die Aktion nicht als Fehlentscheidung bezeichnen, denn eigentlich ist es ein schönes Fleckchen Erde.

Auf dem weiteren Heimweg profitierte ich endlich vom Rückenwind, gleichwohl ich noch die letzte Rampe von Porschdorf in Richtung Waltersdorf überstehen mußte. Deshalb erreichte ich auch an diesem Tag meine Sollvorgaben, wenn auch bei weitem nicht so souverän, wie tags zuvor. Außerdem spürte ich deutliche Belastungserscheinungen, hauptsächlich muskulär. (Früher hätte man Muskelkater dazu gesagt ... 😉).

Die ursprünglich geplante Sonntagstour habe ich daher lieber gestrichen ...

18. März 2025

Rückschlag

So, wie ich der Meinung war, daß die Kälte sich nun endgültig aus dem Elbtal zurückgezogen hätte, glaubte ich, nun auch wieder stets flotter im Handbike unterwegs zu sein. Die Realität sah gestern jedoch anders aus.

Allerdings blies gestern auch ein kräftiger und vor allem böiger Gegenwind, der sich wegen niedriger Tempperaturen zwischen -1° und 6°C noch unangenehmer anfühlte. Deshalb gelang es mir nicht, auf den ebenen Streckenabschnitten entlang der Elbe ausreichend Tempo zu machen, um etwas Vorsprung für die lange Auffahrt ab Porschdorf in Richtung Hohnstein herauszuarbeiten. Hier wurden dann immerhin 225 Hm fällig, das entspricht bei dieser 5,2 km langen Strecke einer durchschnittlichen Steigung von 4,16% (s. Track vom 17.03., km 46,4 - 51,6).

Doch auch nach dieser Kletterei - die ich mir übrigens gar nicht so ungern immer mal wieder vornehme - fehlte mir der Biß zur Aufholjagd. Dabei änderte ich sogar meine Tourenplanung und wählte stattdessen eine vergleichbare Alternative mit erheblich weniger Gegenanstiegen. Wenigstens setzte sich nun die Sonne endgültig gegen die lockere Bewölkung durch und spendete daher zusätzliche Wärme. Sie hat zu dieser Jahreszeit wirklich schon viel Kraft.

Mehr jedenfalls, als ich gestern. 

16. März 2025

Nochmal im Schnee

Nach den warmen Tagen der Vorwoche hatte ich schon mit dem Winter abgeschlossen, doch dann wurde es wieder kalt. Im Elbtal rund um meine Heimatstadt fühlte es sich bei diesem naßkalten Schmuddelwetter freilich wie November an, doch andernorts fiel tatsächlich noch einmal Schnee. Deshalb entstand in unserem bewährten Wintersporttrio (Christiane, Carsten und ich) kurzfristig die Idee für einen Tagesausflug ins tschechische Isergebirge (Jizerské hory) zum Skifahren, weil sich inzwischen auch bei meinen Freunden die Wochenendplanung ursachenbedingt geändert hatte.

Als Ausgangspunkt entschieden wir uns für das Wittighaus (Smědava) in Weißbach (Bilý Potok) - wie sich bald herausstellen sollte, war das die beste Wahl. Denn vom Startpunkt ab herrschten optimale Wintersportbedingungen. Über frisch aufgefahrenen Loipen mit reichlich Schnee von guter Beschaffenheit wölbte sich ein makellos blauer Himmel. All das lud geradezu ein, sich auf den Skilanglaufpisten ordentlich auszutoben!

Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die sich hier bei diesem herrlichem Wochenendwetter in die Spur begaben. Doch abseits der Haupttrassen sowie am Nachmittag zu fortgeschrittener Stunde fuhren wir auch öfter mal allein durch die Wälder. Bemerkenswert dabei: selbst die abgelegeneren Teile des Loipennetzes befanden sich in einem nahezu makellos präparierten Zustand. Daß damit ein ganz anderes Tempo möglich wurde, als auf manchen unserer Skiwanderungen durch das (Ost-)Erzgebirge, versteht sich von selbst.

Treffen der Skigespanne vor Klein Iser: so wird
normalerweise das Gestänge meines Ski-Tandems
verwendet (Aufnahmeort)
Die einzige Stelle, wo es mal mit dem Schnee etwas dürftig aussah, war rund um den Ort Klein Iser (Jizerka). Das lag vor allen an der waldlosen, offenen Niederung, in welcher sich malerisch verstreut die Häuser verteilten. Bis wir wieder schneesicheres Gelände erreichten, mußten wir einige teils abenteuerliche Passagen überstehen - darunter die Überquerung einer versumpften Senke, die man nur mit Skiern unter den Füßen trocken bewältigen konnte. Mir war das dort nicht ganz egal, denn in diesem Sumpf umzukippen, wäre für mich vermutlich das Ende unseres Ausflugs gewesen.

Kurz vor unserem Ziel schlug diesmal ich meinen Freunden einen weiteren Umweg vor. Bis jetzt hatten wir nämlich "erst" knapp 43 km absolviert, dabei blieb nachmittags kurz vor vier noch genug Zeit im Tageslicht für weitere Eskapaden. Ein Fünfziger sollte also locker drin sein. Zwar bedeutete dies letztlich, daß wir ungefähr vier Kilometer der morgendlichen Auffahrt noch einmal wiederholen "mußten" und es die schwierige, weil sehr steile Abfahrt zum Parkplatz am Ende bis zum letzten Meter richtig spannend machte, doch haben wir unser gemeinsames Wunschziel erreicht.

Wahrscheinlich war das nun der Abschluß der aktuellen Wintersportsaison. Auf jeden Fall aber ein perfekter Ausklang!

10. März 2025

"Tolle Leistung Ihres Mofas!"

Herrliches Frühlingswetter mit Temperaturen bis ca. 18°C ließ mir in den vergangenen drei Tagen keine Zeit für Müßiggang.

Bereits am Freitag war ich nach dem zeitigen Feierabend des erste Mal unterwegs, diesmal zunächst in Richtung Süden. Meine Standardrunde in dieser Gegend verläuft normalerweise von Hellendorf über Bad Gottleuba, doch noch ist die Hellendorfer Straße in Bad Gottleuba gesperrt. Also wählte ich diesmal die verkehrsintensive Route (weil kürzeste Strecke für Autofahrer zum Tanken in Tschechien) am Augustusberg vorbei, auf den ich bei dieser Gelegenheit gleich einen Abstecher unternahm.

In Pirna war es dann schon 16.00 Uhr, trotzdem startete ich noch zur einer zweiten Runde, nun nördlich der Elbe. 76 km schaffte ich bis zum Sonnenuntergang kurz hinter Porschendorf, doch hatte ich ja Beleuchtung mitgenommen. Obwohl ich anschließend noch bis Pillnitz fuhr, fehlten am Ende 4 km bis zur 100. Aber als Nachmittagstour konnte ich das akzeptieren.

Sonnabends legte ich die Meßlatte für die Höhenmeterbilanz ebenfalls relativ niedrig. Schließlich will ich meine Gelenke, vor allem das der linken Schulter, ganz allmählich auf steigende Belastung vorbereiten. Für Touren westwärts von Pirna kommt man leider nicht um die ganze Stadtfahrerei durch den Dresdener Ballungsraum herum, sofern es schnell gehen soll. Das erste Viertel der Tour bis Freital-Potschappel gehörte demzufolge nicht unbedingt zu den schönsten Streckenkilometern, auch wenn auf meinem Weg dabei der Dresdner Große Garten lag.

Unterwegs auf dem Bahntrassenradweg von Freital
nach Kesselsdorf (Aufnahmeort)
In Potschappel zweigte einst die Schmalspurbahn nach Nossen von der Haupttrasse ab. Inzwischen sind etliche Kilometer davon zu einem wunderschönen Bahntrassenradweg abseits der Straßen ausgebaut worden, den ich immer wieder gern in meine Ausfahrten einbaue. Vorgestern waren das die Abschnitte nach Kesselsdorf (s. Track vom 08.03., km 31,3 -37,4) und von Wilsdruff nach Helbisgsdorf (s. Track vom 08.03., km 44,0 -50,5). 

Das nachfolgende Stück bis ins Triebischtal hielt zwar einige kurze, garstige Anstiege bereit, doch statt von Munzig aus nur noch bergab bis Meißen zu rollen, entschied ich mich für die bergigere Abkürzung über Taubenheim. Damit konnte ich mir ein erhebliches Stück des (für mich) eintönigen und radtouristenüberfluteten Elberadwegs ersparen, auf welchem ab dem Sportpark Ostra kurz vor dem Dresdner Stadtzentrum auch noch die schier endlos lange Prozession der Teilnehmer des "Megamarsch Dresden" den Radweg verstopfte. 50 km zu Fuß vorwiegend auf Asphalt oder Pflaster - ich könnte mir besseres vorstellen!

Sonntag ging es dann erneut auf die Strecke, nachdem ich meine linke Schulter am Morgen mit Dolobene-Gel "ertüchtigt" hatte. Überhaupt gab es immer noch keine nennenswerten Ausfallerscheinungen - und die Einreibung wirkte darüber hinaus fast Wunder. Den ganzen Tourentag über gab nämlich nicht einmal ansatzweise Beschwerden mit meiner aktuellen Problemstelle.

Aus diesem Grund wurde auch aus der geplanten lockeren Ausfahrt eine respektable Tour, die mich bis in den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) und danach ins Elbsandsteingebirge brachte. Nicht zuletzt wegen des herrlich warmen Sonn(en)tagswetters tummelten sich auf dem gut ausgebauten grenzüberschreitenden Radweg zwischen Steinigtwolmsdorf und Lobendau (Lobendava) unzählige Zweiradtouristen, ein großer Teil von ihnen natürlich mit Motor im Gefährt. Noch vor ein paar Jahren war ich hier ganz allein unterwegs, weil nicht zu unterschätzende Anstiege beiderseits die meisten Leute von dieser mittlerweile sogar komplett perfekt ausgebauten Radtrasse abhielt.

Einer dieser Experten, den man bestenfalls als Sonntagsfahrer bezeichnen konnte, entblödete sich dort doch tatsächlich nicht, sich mir mit Motorkraft ein Wettrennen liefern zu wollen! Ich ließ ihn ziehen, vermutlich fuhr er sowieso bereits mit der höchsten Unterstützungsstufe. Etwas später traf ich ihn vor dem Lobendauer Ausflugslokal "U Hraničáře"("Beim Grenzer") wieder, als er gerade sein Fahrzeug parkte. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihm beim Vorbeifahren einen kurzen Spruch (s. Überschrift) zuzurufen. - Vielleicht hat er's sogar begriffen ...

Wieder auf deutscher Seite, hängte ich ab Sebnitz spontan den kleinen Umweg über Ottendorf ins Kirnitzschtal nach Bad Schandau dran. Dort war ich in diesem Jahr bisher noch nicht, weil die Tour aufgrund der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau wesentlich anspruchsvoller geworden ist. Denn nun gibt es nur noch zwei Möglichkeiten der An- bzw. Heimfahrt für mich: entweder über den Berg zwischen Rathen und Porschdorf / Prossen bis Walterdorf oder mit der Schmilkaer Fähre über die Elbe, wobei die Rampe zum Landungssteg auf der Bahnhofsseite bergauf oft nur mit Unterstützung durch Dritte befahrbar sein dürfte und mich diese Abhängigkeit eher von der Nutzung abhält.

Den Berg nach Waltersdorf bin ich dann über den steilen, doch überschaubar langen Anstieg ab Prossen hochgefahren, welcher im oberen Mittelteil ein schauerliches Sandsteinpflastergeholpere auf ca. 300 m bereithält. Das kostete mich viel Zeit, die ich dann allerdings nach meiner Abfahrt zum Elberadweg in Rathen im forcierten Tempo bis nachhause wieder aufholen konnte.

Schön!