24. November 2025

In kleinen Schritten

In den vergangenen drei Tagen habe ich erstmals eine neue Strategie angewendet. Noch vor einiger Zeit bin ich auf meinen Handbiketouren nur dann Kurzstrecken (unter 100 km) gefahren, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Das ist diesmal anders. Ausgelöst wurde das nicht nur durch die drastisch kürzere Tageslänge, denn auch die Temperaturen sanken von Tag zu Tag tiefer in den Keller.

Am Freitag konnte ich sowieso erst kurz nach dem Mittag losfahren und es blieben daher nur noch reichlich vier Stunden Tageslicht. Immerhin startete ich da bei "angenehmen" 2°C. Nach rund fünfundzwanzig flachen Kilometern im Elbtal und weiter bis Porschdorf wärmte mich der lange Anstieg durch den Tiefen Grund zum Scheitelpunkt in Cunnersdorf angenehm auf. Diese 250 Hm auf dem 8 km langen Teilstück (s. Track vom 21.11., km 26,6 - 34,8) fahre ich immer recht gern, weil die gewundene Straße durch das enge Felsental auch einen schönen Wechsel zwischen steileren und flacheren Abschnitten bietet.

Nachdem schließlich die kurze Rampe aus dem Polenztal bei Cunnersdorf hinter mir lag, rollte es flott wieder gen Heimat, und als vor der letzten Abfahrt die Sonne unterging, waren bereits alle Messen gelesen.

Der Sonnabend begann mit moderatem Frost. -7°C zeigte das Thermometer an, was mich veranlaßte, den Tag ganz geruhsam zu anzugehen. Das konnte ich mir auch leisten, weil ich mir für die nächste Tour sowieso nur vorgenommen hatte, die 13.000 km-Marke zu knacken. Bis dahin waren es nur 46 km. Immerhin setzte sich bald die Sonne durch. Sobald diese es schließlich über den Berg geschafft hatte und in die Wohnung schien, war es Zeit aufzubrechen.

Meine "Geheimwaffe" für kalte Tage -
Anzugsordnung: langes Funktionsunterhemd,
Kurzarmtrikot, Müffel, (dünne) langärmelige
Radjacke / lange Unterhose mit langen
Kniestrümpfen, darüber Radhose inkl. Sitzpolster /
knöchelhohe gefütterte Schnürschuhe und Mütze
Der erste längere Anstieg aus dem Elbtal brachte mich bald auf Betriebstemperatur. Unterstützt von der Sonne, fühlte sich die trockene Kälte gar nicht so schlimm an. Außerdem trug ich diesmal nicht nur dickere Handschuhe sondern auch wieder mal seit längerer Zeit handgestrickte Müffel (hochdeutsch: Pulswärmer) - ein Geschenk meiner Wanderfreundin Ute. Diese Kombination wirkte unglaublich gut und verschonte mich nahezu komplett vom beinahe obligatorischen Kitzel der Hände zu Beginn einer Winter-Ausfahrt.

Später sorgte der stete Wechsel von (kürzeren) Bergauf-Passagen und Abfahrten für ein ausgewogenes Körperklima ganz ohne dicke Winterkleidung. Längere Pausen waren damit freilich nicht empfehlenswert, aber die benötigte ich angesichts der wesentlich kürzeren Streckenlänge auch nicht. An allen drei Tourentagen (d.h. auch sonntags) bin ich unterwegs komplett ohne Essen und Trinken ausgekommen, was zusätzlich die (Brutto-)Fahrtzeit verkürzte.

Am Ende "pappte" ich noch eine Schleife bis kurz vor Pillnitz an die Tour, um wenigstens 50 Meilen (≈ 80,5 km) abrechnen zu können. Außerdem fällt am Jahresende jeder gefahrene Kilometer doppelt ins Gewicht, weil es ja aufgrund des Wettergeschehens (Schnee) jederzeit mit dem Radfahren vorbei sein kann. Bei meiner Rückkehr eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang war ich trotzdem bei weitem noch nicht ausgearbeitet. Da ich jedoch bereits noch eine (außerplanmäßige)  Runde am Folgetag plante, ersparte ich mir weitere Umwege und Kilometer darüber hinaus.

Sonntags fiel die Temperatur morgens auf unter -10°C. Dafür gab die Sonne von Beginn an ihr Bestes. Daher wagte ich mich ebenfalls schon 9.30 Uhr auf die Piste und tat gut daran. Auch diesmal ließ es sich nämlich draußen locker aushalten, sofern man in Bewegung blieb. Außerdem hatte ich mir für die ersten 25 km eine - bis auf die kurze Zwischenabfahrt ins Müglitztal - stetig ansteigende Straße ausgesucht. Hier fiel es mir auch überhaupt nicht schwer, ein höheres Tempo anzuschlagen.

Der lange 10%er aus Glashütte (und damit dem Müglitztal) heraus in Richtung Luchau lag dann wie erhofft in der Sonne, was ich als sehr angenehm empfand. Die immer noch niedrigen Temperaturen sorgten freilich dafür, daß ich nicht überhitzte und mit Schweißausbrüchen zu kämpfen hatte. So macht Bergefahren Laune! Während sich von oben beim Blick in Richtung Elbtal bzw. Dresden eine relativ scharf abgegrenzte Dunstglocke zeigte, die typisch für Inversionswetterlagen ist, bewegte ich mich nun in knapp über 500 m NHN unter einem strahlend blauen Himmel.

Für die restliche Tour - immerhin fast ⅔ der Gesamtlänge - rollte es meist bergab oder eben dahin. Erst durch das Lockwitztal, dann durch Dresden und zum Schluß entlang der Elbe bis Pirna. Diesmal war ich sogar schon 14.30 Uhr zuhause, ganz ohne Ermüdungserscheinungen.

Meine neue Taktik für solche Bedingungen (kurze Tage, Kälte) hat sich bewährt!

21. November 2025

Eine Halle Helden

Gestern fand während der Messe "Touristik & Caravaning Leipzig" die Auszeichnungsveranstaltung für die "Tourismushelden Sachsen 2025" statt. Aufgrund meines ehrenamtlichen Engagements für den barrierefreien Tourismus in der Region wurde ich dafür vom Tourismusverband Sächsische Schweiz als Preisträger vorgeschlagen, worüber ich mich natürlich sehr freute. (Dabei erfolgte die Nominierung bereits zu einer Zeit, als es noch gar keine Überlegungen zu dem vor wenigen Wochen veröffentlichten Filmbeitrag über meine Heimat und mich gab - das eine hat also nichts mit dem anderen zu tun.)

Gemeinsam auf der Bühne mit den anderen
Ausgezeichneten der Kategorie
"Engagement in Tourismusorten und -regionen"
Die Art und Weise der Preisverleihung hatte ich mir dann aber etwas ansprechender vorgestellt. Sowohl hinsichtlich der Organisation als auch der Durchführung und des Ausklangs des Festakts verlief vieles anders, wie ich es im Rahmen einer dem Umfang nach vergleichbaren Veranstaltung - nämlich der Verleihung des 5. Sächsischen Inklusionspreiseses im Jahr 2022 - schon erleben konnte.

Es war trotzdem schön, wieder mal mit meinen Wanderfreundinnen Ute und Peggy ein paar gemeinsame Stunden zu verbringen, und alles in allem haben wir uns gut amüsiert. Den vom Tourismusverband geschenkten Wein reichte ich danach gleich an Ute weiter, ich muß sie doch für weitere verrückte Aktionen bei Laune halten. 😁 Außerdem bin ich ja im allgemeinen sowieso nicht der große Liebhaber alkoholischer Getränke. Mit dem tollen großformatigen Sächsische-Schweiz-Kalender, den mir Peggy dann außer der Reihe noch übergab, kann ich hingegen viel mehr anfangen.

Was ich jedoch mit der großen Plakette aus Ton mache, die mir zusammen mit einer Urkunde vom Landestourismusverband überreicht wurde, weiß ich noch nicht. Geeignete "Straßen der Besten" gibt es ja nicht mehr, und für einen Platz auf dem Heldenfriedhof ist es definitiv noch zu früh ...

20. November 2025

Ein ganzer Tag

Den nur noch ein Sachsen arbeitsfreien Buß- und Bettag verbrachte ich natürlich auf dem Handbike. Mittlerweile sind die Tage schon wieder so kurz, daß ich für eine Mittelstrecke (100 - 150 km Streckenlänge) fast die gesamte Zeit zwischen Sonnenauf- und -untergang benötige. Gestern ließ es der wolkenlose Himmel allerdings etwas früher hell werden.

Ursprünglich wollte ich mich südlich der Elbe nur etwas warmfahren, bevor ich mich nach Osten wendete. Aber dann wurden es doch mehr Kilometer und etliche Anstiege, die mich bis kurz vor Dippoldiswalde brachten. Das lag nicht zuletzt am herrlich-sonnigen Wetter. Die Sonnenstrahlen, welche auf meiner schwarzen Tourenbekleidung ihre maximale Wärmewirkung entfalten konnten, kompensierten nämlich die frostigen Temperaturen des Morgens. Dennoch war ich diesmal schon mit Fingerhand- und auch warm gefütterten Winterschuhen unterwegs, und die ersten Minuten, in den die Kälte in die Finger zwickte mußte ich auch erstmal überstehen.

Abendstimmung am Nachmittag (Aufnahmeort)
Mehr als 60 km waren also bereits zusammengekommen, als ich kurz vor Eins die Elbseite wechselte. Nach einem längeren Flachstück kletterte ich dort dann doch noch 200 Hm bis zum Scheitelpunkt an der Hocksteinschänke hinter Rathewalde, um mein Minimalkilometersoll zu erreichen. Leider schoben sich nun immer mehr Wolken vor die Sonne, bis ich ab Rathen unter einer kompakten Wolkendecke fuhr. Aber da war der Tourentag eigentlich schon abgehakt, sodaß mich das nun wieder ungemütlichere Wetter nicht mehr sonderlich störte. Für eine lange Zwischenrast ist diese Jahreszeit sowieso nicht geeignet.

Apropos. Nach meinem Frühstück gegen 7.00 Uhr mit 250 g Spirelli (Trockengewicht) bin ich an diesem Tag komplett ohne "Nachtanken" - d.h. Essen UND Trinken - durchgekommen. Erst ganz zum Schluß begann sich der fehlende Energienachschub bemerkbar zu machen. Da waren es noch 15 min bis nachhause.

Für ein Sonnenuntergangsbild der Pirnaer Altstadt reichte es trotzdem.

17. November 2025

Herbstlich(t) ... mit Schatten

Keine Ahnung, woran das lag, doch in den vergangenen drei Tagen begegneten mir während meiner Handbiketouren etliche Autofahrer nicht gerade freundlich - mehr, als ich bisher im gesamtem Jahr erlebt habe. Ich selbst bin mir dabei gar keiner Schuld bewußt, bewegte ich mich doch im Verkehr wie sonst auch immer.  Aber vielleicht kommen hormon- und instinktgesteuerte Zeitgenossen nicht mit der Umstellung auf naßkaltes Novemberwetter zurecht und nutzen daher den Straßenverkehr, um ihren ganzen Frust, der sich in ihnen aufgestaut hat, abzulassen. - So weit hat sich der Mensch noch nicht vom Tierreich entfernt, wie auch aktuelle (politische) Entwicklungen zeigen.

Neben diesen weniger erfreulichen Vorkommnissen gibt es jedoch auch viel Positives zu berichten. Am Freitag beispielsweise war ich wieder mal auf Tour mit meinem tschechischen Kameraden. Er holte mich zu meiner Feierabendtour in Pirna ab, und danach ging es gemeinsam bis in die Höhenlagen der Ausläufer des Osterzgebirges bei Liebenau. Ich bewundere ihn beinahe für die Geduld, die er dabei (regelmäßig) aufbringt, weil ich bergauf nun wirklich nicht der Schnellste bin. Nur an der letzten giftigen Steilrampe, dem 15%er hinauf nach Breitenau (s. Track vom 14.11., 24,5 - 26,1), fuhr er zum Schluß schon voraus, wartete dann oben aber auf mich.

Bevor wir uns dann am südlichsten Punkt des Radrundwegs um Liebenau trennten, kam noch eine häßliche Gegenwindpassage, doch selbst das hielt Lád'a nicht davon ab, auch auf diesen letzten Kilometern bei mir zu bleiben. Während er anschließend weiter nach Süden über den Erzgebirgskamm nach Kulm (Chlumec) zurückkehrt, nutzte ich das Müglitztal zur Heimfahrt. Das war brutto eine Sache von weniger als zwei Stunden. 

Am Sonnabend entschied ich mich für eine Handbiketour rund um Dresden. Auf den ersten 60 km ließ ich mich dabei gern auch vom Rückenwind treiben, deshalb kam mir nach dem größeren Anstieg von Oberpoyritz durch den Helfenberger Grund (s. Track vom 15.11., km ) die offenen Landschaft sehr gelegen. Für den Rückweg auf der anderen Elbseite wählte ich statt der bergigeren Variante lieber die etwas längere Flachstrecke nach Freital, auch wenn ich dafür erneut wie im Windkanal fuhr.

Beim Anstieg aus Freital-Deuben auf der Poisentalstraße (den ich eigentlich aufgrund seiner gleichmäßigen, moderaten Steigung trotz erheblichen Kraftverkehrsaufkommens sehr gern fahre), wurde ich dann mit dem rücksichtslosen Verhalten eines Autofahrer konfrontiert, wie ich es in meiner gesamten Handbikerlaufbahn bisher noch nie erlebt habe. Im Ergebnis dieser Auseinandersetzung überlegte ich ernsthaft, ihn deswegen bei der Polizei anzuzeigen. Doch ist nicht nur die Beweislage sehr dünn, auch ist dieser Mann doch eigentlich schon genug gestraft. Wer will schon mit einem solchen Stiesel zu tun haben?! Deshalb überlasse ich es nun dem Obersten Richter, ihn für sein Tun dereinst zur Verantwortung zu ziehen. ER wird die richtige Entscheidung treffen, und ich muß mir nicht länger den Tag durch solch einen fiesen Gesellen verderben lassen.

Auch an diesem Tag gab es aber wieder einen versöhnlichen Abschluß, denn ich besuchte auf dem Heimweg noch kurz meine Sportfreundin Christiane. Den Austausch mit ihr genieße ich jedesmal, und obendrein bekam ich Äpfel zum Mitnehmen. Froh gelaunt, trat augenblicklich das gerade Erlebte in den Hintergrund. - Wie schön, daß es Christiane gibt!

Auf der Abfahrt nach Hermsdorf schwappt der
"Böhmische Nebel" ins Bielatal (Aufnahmeort).
Im Nachbarland gab es dann nur noch dichten
Hochnebel.
Gestern hielt sich am Morgen meine Motivation für sportliche Aktivitäten in Grenzen. Doch das akzeptable Wetter lieferte keinen Vorwand für Müßiggang. Außerdem wollte ich ja noch ein paar Fotos für die Bilddokumentation eines Tourenvorschlags auf dem Portal des Tourismusverbands erstellen. So kam es schließlich, daß ich auf dem ersten Drittel meiner Ausfahrt fleißig Höhenmeter sammelte und dabei bis unterhalb des Großen Zschirnsteins gelangte. Wenigstens konnte ich mich auf dem größten Teil dieser Strecke in den tiefen Tälern bzw. im Wald vor dem wiederholt kräftigen SO-Wind "verstecken".

Die Abfahrt von Reinhardtsdorf-Schöna hinunter zum Elberadweg bildete den Abschluß dieses anspruchsvollsten Teilstücks und war auf den letzten Metern durchaus nicht ohne Risiko. Hier wurde nämlich für Radfahrer und Fußgänger eine schmale Behelfsbrücke installiert, welche das Passieren der durch ein Unwetter an zwei Stellen nahezu komplett zerstörten Straße ermöglicht. Auf dem nassen Holz der Konstruktion lag viel (ebenfalls nasses) Laub, genauso auf dem Asphalt davor und danach. Glücklicherweise sah ich das Elend schon kommen und näherte mich diesem Abschnitt nur ganz behutsam. Danach folgte mehr oder weniger eine Schlitterpartie in Zeitlupe, die mir jedoch immer noch ermöglichte, nicht komplett die Steuerkontrolle zu verlieren. Das hätte sonst böse enden können: entweder links im tief aufgerissenen Bachbett oder rechts im nicht so tiefen, doch nicht minder unangenehmen Straßengraben. Hilfe war auf diesem einsamen Sträßchen jedenfalls nicht zu erwarten - wer weiß, wann hier mal jemand entlangwandert. (Übrigens: Bergauf, wie ursprünglich geplant, wäre ich hier bei diesen Untergrundbedingungen ganz gewiß nicht weitergekommen.)

Nach diesem Abenteuer blieb mir nur noch der Kampf mit den Windgewalten bis zum Umkehrpunkt in Tetschen (Děčín). Dabei freute ich mich die ganze Zeit schon auf den Rückweg, weil damit alle Mühsal ein Ende hatte. Zurück half mir nämlich endlich die steife Brise. Bis Pirna schaffte ich daher sogar noch meine Wunschvorgaben, was das Tempo betrifft. Auch habe ich die körperlichen Belastungen durch die drei aufeinanderfolgenden Touren erfreulich gut weggesteckt.

Der Wille weist den Weg!

9. November 2025

Es zieht sich ...

Nun kommen wieder die Tage, an denen ich mich immer öfter morgens zu einer Tour überwinden muß. Kühl, nebelig-trüb und feucht. Immerhin gab die Sonne am vergangenen Freitag und Sonnabend noch einmal alles, sodaß es mir nicht ganz so schwer fiel, mich draußen sportlich zu betätigen.

Doch für meine Freitags-Feierabendausfahrten sind trotzdem mittlerweile längere Strecken obsolet, sofern ich nicht noch ewig durch die Dunkelheit fahren will. Also kurvte ich vorgestern südlich von Pirna herum, bergauf wegen des kräftigen Gegenwinds immer auch geschützt in den tiefen, engen Tälern. Dabei legte ich diesmal Wert darauf, die Krafteinwirkung auf die Antriebskette gleichmäßig zu verteilen und diese nicht zu stark zu belasten.

Denn unmittelbar vor der Tour hatte ich nun endlich meine gedehnte Kette, welche sogar nicht mehr vom Kettenspanner gestrafft werden konnte, selbst um zwei Glieder gekürzt. Bisher traute ich mir das nur ein einziges Mal zu, doch mit der neu angeschafften Ketten(schloß)zange - mit ihr kann man nicht nur das Kettenschloß öffnen, sondern auch wieder schließen - funktionierte das erfreulich unproblematisch. Nicht ganz sicher, ob ich auch wirklich die Kette ordnungsgemäß geschlossen hatte, diente daher die Tour als Testfahrt.

Trotz der nur 72 km bei Soll-Durchschnittsgeschwindigkeit kam ich zum Schluß in die Dunkelheit, doch bin ich inzwischen mit Beleuchtung unterwegs. Es ist tatsächlich noch gewöhnungsbedürftig, am späten Nachmittag bereits im Dunkeln anzukommen.

Blick zum Schwarzenberg, wo es einen
Mountainbikepark gibt (Aufnahmeort)
Sonnabends startete ich zu einer Fahrt ins Blaue. Zwar stand die ungefähre Richtung fest - es sollte nach Norden gehen - doch bastelte ich mir meine Strecke dorthin Stück um Stück zusammen. Neben vielen Standardverbindungen waren darunter eher selten befahrene Abschnitte, wie z. B. der im Polenztal von der Wartenbergstraße aufwärte nach Heeselicht (s. Track vom 08.11., km 18,9 - 22,8). Bereits an diesem längeren Anstieg fiel mir dabei auf, daß ich nicht so fit wie an anderen Tagen war. Allerdings war das die längste Auffahrt, weswegen ich hoffte, mich danach wieder entsprechend zu regenerieren.

Leider war dem nicht so - zumindest nicht in dem Umfang, wie gewünscht. Meine Schultern machten sich bemerkbar, und mit zunehmender Tourenlänge fühlte ich mich tatsächlich auch körperlich angegriffen, was sich im "außer Atem kommen" bemerkbar machte. So etwas passierte mir zuletzt, als sich im Nachgang herausstellte, daß ich meine Schilddrüsen-Unterfunktion medikamentös ausgleichen mußte. Diesmal schiebe ich es jedoch nicht zuletzt auf die jahreszeitlich bedingte körperliche Umstellung. Auch meine Kette und die Antriebselemente (z.B. vor allem die Rollen des Kettenspanners) müßte ich wieder mal reinigen, denn diese scheint inzwischen dem Kurbeln wesentlich mehr Widerstand entgegenzusetzen. Bei längerer Belastung spielt das sicher ebenfalls eine Rolle.

Weil sich nachmittags bereits abzeichnete, daß ich einen Ruhetag benötigte, fuhr ich zum Schluß noch einen Umweg über die rechtselbischen Elbdörfer westlich von Pirna. Dabei mußte ich mich zuletzt ziemlich sputen, um nicht unwesentlich nach Sonnenuntergang zuhause anzukommen. Denn diesmal hatte hatte ich keine Beleuchtung mitgenommen.

6. November 2025

Film für die Sendereihe "einfach Mensch" im ZDF

Im Sommer waren ich und einige meiner besten Freunde mit einer Filmemacherin und ihrem Team verabredet, die einen Beitrag über mich und meine sportlichen Aktivitäten für die Sendereihe "einfach Mensch" des ZDF produzieren wollte.
Während des Interviews im Zscherregrund
(Aufnahmeort)

Am 6.  und 7. August fuhr ich dafür zunächst gemeinsam mit meinem tschechischen Kameraden Lád'a im Handbike von der Bastei nach Stadt Wehlen und Rathen, danach traf ich mich mit Ute und Peggy zu einer kurzen Rollitour auf den Burchenbüchel nahe Reinhardtsdorf-Schöna, und am 8. August begleitete mich schließlich meine Sportfreundin Christiane bei der ersten Teilnahme an einem Wettbewerb im inklusiven Präzisionsorientieren als Teil des Königsteiner Festungslaufs.

Nun kann das Endergebnis der drei tollen Drehtage begutachtet werden. Die Ausstrahlung des Filmbeitrags im ZDF erfolgt am Sonnabend, 8.11. 12.00 - 12.15 Uhr oder alternativ am Sonntag, 9.11., 5.45 - 6.00 Uhr. Zu den genannten Zeiten können die Sendung wahrscheinlich nur sehr wenige Interessierte anschauen, doch ist diese inzwischen außerdem in der Mediathek des ZDF am Computer abrufbar. Entweder als Beitrag inkl. einleitender Beschreibung oder mittels Direktlink.

Ich jedenfalls finde das 15 min lange Porträt über mich und meine Heimat sehr gelungen, denn es ist zu 100% authentisch und wird jeden Zuschauer wohl mindestens einmal zum Schmunzeln bringen. Dazu tragen nicht nur wunderschöne und teils spektakuläre Landschaftsaufnahmen bei, welche Lust darauf machen, die Sächsische Schweiz zu besuchen. Ich bin auch genau so dargestellt, wie ich mich selbst sehe.

Vielen Dank an Steffi und das Filmteam sowie allen weiteren an der Produktion Beteiligten!

2. November 2025

Bald vorbei

Vor dem typischem Novemberwetter gab es noch einmal zwei schöne Tage, an denen der Herbst seine ganze Pracht entfaltete. In den höheren Lagen des Erzgebirges sind die Bäume inzwischen merklich lichter geworden, doch auch im Tiefland fallen schon die Blätter.

Am Reformations(feier)tag bin ich hinauf ins Osterzgebirge gefahren. Bis zum Radrundweg um Liebenau ging es dabei auf den ersten 27 km fast beständig bergauf, doch gerade deswegen war die Auswahl der richtigen Bekleidung sehr schwierig. Die 2°C am Morgen animierten nämlich zu einer weiteren Schicht am Oberkörper, obwohl es sich bald herausstellte, daß dies eigentlich zuviel des Guten war.

Mich der Jacke entledigen wollte ich trotzdem nicht - einerseits weil ich bereits geschwitzt hatte, andererseits wegen des immer mal wieder aufkommenden Windes. Leider schlug sich das aber auf's Tempo nieder, da das Mehr an Kleidung nicht nur meine Bewegung zusätzlich hemmte, sondern es mir für den optimalen Wirkungsgrad fast schon zu warm wurde. Bis zum höchsten Punkt mußte ich deshalb ziemlich Federn lassen. Daß es vom Müglitztal bei Lauenstein bis zur Straße unterhalb des Kahlebergs einiges über 350 Hm sind, war mir allerdings noch nie so richtig bewußt geworden.

4,5 Stunden (brutto) benötigte ich insgesamt für diese 42 km von meinem Zuhause aus, aber es kamen dabei auch 1050 Hm zusammen. Immerhin konnte ich auf dem wesentlich längeren Rückweg diese 10,0 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit einigermaßen ausgleichen, sodaß am Ende der Tour fast mein Wunschsoll auf dem Navi stand. Wenn es nicht schon kurz vor dem Sonnenuntergang gewesen wäre, hätte ich tatsächlich zum Schluß noch einen Zusatzzacken fahren können, denn kräftemäßig sah es meinerseits gar nicht so schlecht aus. Doch ohne Beleuchtung im Dunkeln zu fahren, kam für mich nicht infrage.

Trotz relativ langer Erholungszeit fühlte ich mich nach einer unruhigen Nacht gestern nicht so erholt, wie für eine schnelle Tour wünschenswert. Die Schultern meldeten sich mit deutlichen Belastungserscheinungen - warum, das blieb offen. Vielleicht lag's an der eingeschränkten Beweglichkeit am Vortag, möglicherweise auch an der Technik. Meine Kette hat sich mittlerweile so stark gedehnt, daß ich diese um ein Kettenglied kürzen (lassen) müßte, damit sie wieder optimal gespannt ist. Davor scheue ich mich bisher jedoch: dies selbst zu erledigen, birgt das Risiko, es nicht richtig zu machen - das Rad in die Werkstatt zu bringen, ist viel zu umständlich und dauert außerdem. Ich werde dafür demnächst wohl mal wieder an einem Kettenrest üben ...

Der Zustand meiner Schultern verbesserte sich während meiner Sonnabendrunde über den Tag nicht wie gewünscht, was sich auch beim Vorwärtskommen bemerkbar machte. Das war aber auch kein Wunder, weil die geplante flache Strecke sich letztlich doch als relativ anspruchsvoll erwies. Auch bremste mich ein längeres Stück auf Schotter, welches ich wegen der Gefahr einer Reifenpanne nur relativ langsam befuhr. Dafür kenne ich nun die Direktverbindung von Bühlau nach Weickersdorf (s. Track vom 1.11., km 26,9 - 31,1), eine zumindest landschaftlich durchaus interessante Trasse.

Herbstleuchten auf dem Weg nach Schönborn
(Aufnahmeort)
Den schönsten Moment des Tages erlebte ich auf den letzten Metern des Anstiegs aus dem Seifersdorfer Tal auf dem Weg nach Schönborn. Zur Mittagszeit brachte die immer noch wärmende Sonne das herbstlich goldene Laub beiderseits des kleinen Sträßchens zum Leuchten, als ob es in einem letzten Akt verglühen müßte. Dieses Bild wird mich nun in den Winter begleiten.

Nach der Durchquerung der Dresdner Heide blieb nur noch die Heimfahrt entlang der Elbe. Aufgrund des kräftigen Gegenwinds konnte ich dabei jedoch nicht mehr viel aufholen. Dafür schaffte ich es bis kurz vor Drei nachhause, weshalb ich mich für die Einladung zum Kegelabend der Dresdner Selbsthifegruppe "integrativ-aktiv"  ganz ohne Hektik frisch machen konnte.

Da war bereits klar, daß ich heute sportlich untätig bleibe.