Allerdings meldete mein Mechaniker, daß nun die Befestigung meines linken Kurbelarms (an)gebrochen ist. Mir selbst war dieser Schaden bisher nicht aufgefallen. Wann sich der Riß gebildet hat, kann ich daher nicht sagen, doch hatte ich vor 4,5 Jahren genau das gleiche Problem mit dem rechten Kurbelarm meines Handbikes. Bei der Laufleistung meines Handbikes von mittlerweile 217 Tkm und mehr als 2,19 Mio. Hm kann man das aber guten Gewissens als normalen Verschleiß verbuchen. Heute habe ich schließlich den Ersatz verbindlich beim Hersteller bestellt, und hoffe, daß ich bald wieder beruhigter meine Kreise mit meinem Gefährt ziehen kann.
Ich verließ dieses Tal jedoch kurz darauf jedoch noch einmal, um mir aufgrund der o.g. Vorgaben die zwei Streckenalternativen vor Lauenstein zu ersparen, weil beide teilweise sehr steil sind. Während des Anstiegs durch Löwenhein auf meiner Fahrt nach Geising waren zwar noch einmal 150 Hm zu überwinden, diese jedoch sehr gleichmäßig verteilt auf 3,2 km.
Denn eine Pause will bzw. wollte ich mir nicht leisten. Gleich am Freitag brach ich noch vor dem Mittag zu einer ersten Tour auf. Das sonnige Frühlingswetter wollte ich nicht ungenutzt lassen, bis knapp 20°C wurden es in der Spitze.
Dabei ging es nach den flachen Kilometern zum Warmfahren ostwärts bis Hinterhermsdorf in die Hintere Sächsische Schweiz. Seit die Elbquerung in Bad Schandau gesperrt ist, wird dieses Gebiet viel zu stiefmütterlich von mir behandelt, weil nunmehr sowohl für An- als auch Heimfahrt wesentlich bergigere Strecken nördlich des Elbtals genutzt werden müssen. Die Fähre in Schmilka bedeutet nämlich immer einen zusätzlichen Umweg von etwa 12 km und ist überdies nur unter günstigen Witterungsbedingungen für mich nutzbar. (Der Zugang zu den Landungsstegen der Schandauer Elbfähren ist aufgrund meines sperrigen Fahrzeugs nicht möglich.)
Weil ich gut in der Zeit lag, bog ich in Krippen schließlich südwärts in Richtung Cunnersdorf ab, um auf meiner Standard-"Rennstrecke" zusätzliche Kilometer und Höhenmeter zu sammeln. Trotzdem erreichte ich - immer noch kurzärmelig - kurz vor dem Sonnenuntergang mein Zuhause.
Hatte sich am Freitag bald ein leichtes Ziehen im linken Oberarm bemerkbar gemacht, so blieb ich auf meiner Sonnabend-Tour von solcherart Überlastungserscheinungen weitestgehend verschont. Aber auch an diesem Tag vermied ich zu steile Anstiege, um meine beschädigte Kurbel nicht zusätzlichen Kräften auszusetzen. Bisher hielt sie gut durch, und der Riß hatte sich auch nicht verbreitert. Das war aber kein Grund, übermütig zu werden. Schließlich kann ich noch nicht abschätzen, wann der neue Kurbelarm zum Einsatz kommen wird.
Bei stetig kräftigerem Nordwind war es naheliegend, nach Süden ins Osterzgebirge zu fahren. Als hinter Liebstadt nach dem Verlassen des Seidewitztals das Gelände offener und damit windanfälliger wurde, störte mich die steife Brise seltener, als sie mich unterstützte. Deshalb fuhr ich auch noch bis zum Örtchen Müglitz, wo das gleichnamige Flüßchen nach wenigen Kilometern als Grenzfluß endgültig auf deutsches Gebiet übertritt und später das von mir oft befahrene Müglitztal ausgebildet hat.
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Ein Hof voller Tiere in Löwenhain (Aufnahmeort) |
Der letzte größere Anstieg erwartete mich in Schlottwitz. Die Straße hinauf nach Hausdorf bzw. Reinhardtsgrimma gehört in dieser Region ebenso zu meinen Standardstrecken, wie die Anfahrten nach Cunnersdorf in der südlichen Sächsischen Schweiz. Sie alle eint, daß sie perfekt für Kraftausdauer-Trainingseinheiten geeignet sind: einigermaßen verkehrsruhig außerhalb von Ortschaften, nicht zu flach oder steil und dabei ausreichend lang, um längere Zeit (mindesten 30 min) unter Belastung zu fahren.
Leider konnte ich bis zu meiner Ankunft in Pirna nicht mehr ganz meine gewünschte Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, der kräftige Gegenwind hatte mich wohl vor allem auf der Abfahrt durch das Müglitztal zu stark gebremst. Angesichts der leicht überdurchschnittlich vielen Höhenmeter war das dennoch zu verschmerzen.
Mein angebrochener linker Kurbelarm bleibt dafür weiterhin einsatzbereit.