Weil ich die Urlaubsnachbereitung bereits am Freitag nach meiner frühen Ankunft über die Bühne gebracht hatte, konnte ich gleich am nächsten Tag die ersten Kilometer im Handbike sammeln. Da ging es (über Umwege) zunächst zur Saupsdorfer Hütte des Sächsischen Bergsteigerbunds, um dort die ersten Ergebnisse der baulichen Erweiterung und Modernisierung zu begutachten. Die Hüttenwarte Antje und Andreas haben sich hierbei nämlich für barrierefreie Übernachtunsgplätze inkl. der dazugehörigen Sanitäreinrichtung stark gemacht. Zur Begehung benötigte ich natürlich meinen (Zweit-)Rollstuhl, doch den hatten die beiden am Vorabend bei mir abgeholt.
Schon vor dem gemeinsamen Mittagessen mit allen Beteiligten am ehrenamtlichen Wochenend-Arbeitseinsatz drehte ich also eine Runde durch das Haus und war sehr angetan von dem, was ich sah. Wenn die Umbauarbeiten in nicht allzu ferner Zukunft abgeschlossen sind, sollen in der Hütte bis zu vier Gäste mit Mobilitäötseinschränkungen übernachten können. Das ist Spitze!
Während ich auf dem Hinweg fleißig Höhenmeter gesammelt hatte, fuhr ich anschließend zurück meist nur noch bergab oder auf ebener Strecke. Einzige Ausnahme war mein Lieblingsumweg über das linkselbische Cunnersdorf, wodurch ich noch vor meiner Ankunft zuhause die 1000-Hm-Marke knackte.
Meine zweite Wochenendtour begann zunächst sehr flach. Nach knapp 40 km waren am Ortsausgang von Freital-Hainsberg erst 300 Hm zusammengekommen. Statt nun das Weißeritztal durch Tharandt weiter nach Edle Krone zu fahren, bevor ich in Richtung Höckendorf abbog, entschied ich mich für die alternative Streckenvariante über Somsdorf (s. Track vom 27.10., km 37,5 - 44,3). Bisher hatte ich die Straße erst einmal in Gegenrichtung befahren, da der vom Dorf führende Weiterweg nicht asphaltiert und daher unattraktiv für mich war. Inzwischen hat sich das jedoch etwas geändert, nunmehr sind davon nur noch 1,4 km teils schotteriger Feldweg (s. Track vom 27.10., km 42,9 - 44,3) übriggeblieben.
Leider erwischte mich kurz vor dem Ende des Asphalts die Defekthexe, als ich bei vollem Tempo während einer Abfahrt mit dem Vorderrad über einen Stein fuhr, den ich aufgrund des Laubs auf der Straße nicht gesehen hatte. Die anschließende Zwangspause zum Schlauchwechsel verbrachte ich jedoch relativ entspannt an einem schönen Rastplatz bei Sonnenschein und angenehmer Wärme. - Es gibt Schlimmeres.
Der Rest der Tour wurde ein Aneinanderreihen von immer wieder gern befahrenen Straßen, die keine Überraschungen, jedoch viel Freude am Fahren für mich bereithielten. Wegen meines angestrebten Mindestkilometersolls schlug ich kurz vor Pirna noch einen Haken bis nach Nentmannsdorf, erreichte aber trotzdem noch vor Vier mein Ziel.
Gestern war ich dann noch ein drittes Mal unterwegs. Obwohl ich morgens keine Ermüdungserscheinungen spürte, nahm ich mir vor, an diesem Tag keine zu großen Bäume ausreißen zu wollen. Dafür ist das Gebiet nördlich von Pirna bestens geeignet. Flüssig zu fahrende Anstiege - z.B. von Stadt nach Dorf Wehlen, die Auffahrt von Lohmen in Richtung Dobra oder auch von Neustadt bis hinter den Ortsausgang von Oberottendorf - und kilometerlange Passagen mit nahezu optimalem Gefälle ließen mich zügig vorankommen.
Hatte ich mich vor dem ersten größeren Anstieg zunächst meiner Jacke entledigt, so zog ich mir bald danach sogar noch die Ärmlinge aus und fuhr den Rest des Tour dann im Kurzarmtrikot. Bis an die 20°C stiegen an diesem 28. Oktober die Temperaturen - einem Datum, an welchem in manchem Jahren schon die ersten Schneefälle als Vorboten des kommenden Winters niedergegangen waren. Ich aber drehte zum Schluß auf dem Elberadweg noch einmal richtig auf und schaffte es bis 14.45 Uhr nachhause.
Bis jetzt habe ich die Schönwetterperiode optimal für den Sport genutzt.