14. Oktober 2025

Regen und Sonne

Mein straffes Tourenprogramm läßt keine Pause zu. Auch wenn es am Sonntagmorgen draußen gar nicht gut aussah, startete ich wie am Vortag kurz nach Acht zu einer weiteren Ausfahrt. Dafür nahm ich die geplante Tour nach Westen mit den Eckpunkten Anklam und Friedland in Angriff.

Bereits am Start war die Luft feucht, und bald danach begann es leicht zu nieseln. In der Hoffnung, daß dies nur ein kurzes Intermezzo bleiben würde, fuhr ich jedoch weiter. Blieb es aber nicht. Mal mehr, mal weniger fiel nun leichter Regen - dabei wurde auf dem Online-Regenradar meiner Smartphone-App davon gar nichts angezeigt! Na, dann konnte es ja auch gar nicht so schlimm sein ...

Wider besserem Wissen - ich hatte mich ja schon während der Tourenplanung intensiv damit beschäftigt und die Strecke entsprechend des auf OpenStreetMap (OSM) "codierten" Untergrunds zusammengestellt - folgte ich in Bugewitz der Ausschilderung nach Anklam. Mit dem Ergebnis, daß ich dann doch zwei Kilometer weiter an einem Vogelbeobachtungsturm auf meine geplante Strecke zurückkehren mußte, weil die Piste sich im unwegsamen Gelände verlor.

Auf mittlerweile klatschnassen Straßen arbeitete ich mich jetzt nach Anklam vor und wurde dabei immer nässer. Wenigstens konnte ich mir einbilden, nicht völlig durch beispielsweise Landregen eingeweicht zu werden. Spaß machte es aber keinen. Obwohl Anklam offensichtlich ein durchaus sehenswertes Stadtzentrum mit alten Gemäuern einschließlich mehrerer Stadttore verfügt, hatte ich kein Auge dafür. Nur schnell weiter, denn noch lagen knappe zwei Drittel der Tour vor mir!

Bei diesem Wetter fehlte eigentlich nur noch schlechter Untergrund. Wie gesagt, die erste Hürde hatte ich vor Anklam erfolgreich gemeistert. Doch die Asphaltdecke der "Straße" genannten öffentlichen Verkehrsverbindung zwischen dem Abzweig hinter Spantekow bis zwei Kilometer vor Borntin spottete jeder Beschreibung. Etwas später fuhr ich dann auf einem typischen Kolonnenweg aus Betonplatten, der schließlich wieder in wild aufgeworfenes Feldsteinpflaster überging. In Zinzow hatte ich genug davon und fuhr lieber einen großen Umweg, noch dazu auf der relativ stark befahrenen Bundesstraße B197. Erst danach wurde es wieder besser. Das betraf inzwischen auch das Wetter auf dem Rückweg von Friedland. Auch diese Stadt scheint durchaus einen Besuch zu lohnen, gleichwohl ich hier aus bereits genannten Gründen ebenfalls nur Zaungast blieb.

Vor Ferdinandshof wurde es zwar noch einmal feucht, doch ansonsten ließ sich auf den letzten Kilometern manchmal sogar die Sonne blicken. Zurück im Quartier, mußte ich an diesem Tag mir einiges einfallen lassen, um meine Radbekleidung und die Sitzpolsterung meines Handbikes wieder trocken zu bekommen. Denn den nächsten Tag, an welchem viel Sonne angekündigt war, durfte ich nicht untätig verstreichen lassen.

Da wollte ich zur Küste des Stettiner Haffs. Bereits als ich meine Route zuhause plante, sah ich mich mit einigen Unwägbarkeiten konfrontiert: Straßen, die danach aussahen, als ob sie nicht mehr benutzt werden würden, ein deutsch-polnischer Grenzübergang, zu dem offensichtlich nur ein schmaler Wanderweg führte sowie ein scheinbar nichtöffentliches Sträßchen entlang der Küste. Tatsächlich wurde meine Montagsrunde die abenteuerlichste aber auch erlebnisreichste Unternehmung der vergangenen drei Tage.

Bis Altwarp kam ich gut voran, wenngleich morgens bei strahlendem Sonnenschein fast schon Handschuhwetter herrschte. Da ich den Rückweg von der Halbinsel nicht über die gleiche Straße absolvieren wollte, nutzte ich die zweite auf der Karte eingezeichnete Verkehrsverbindung. Das war jene aufgelassene Straße, auf welcher ich bis Warsin schließlich eine gefühlte Ewigkeit mutterseelenallein durch endlose Waldidylle fuhr. Auch die ausgewiesene Radtrasse nach Rieth enthielt zwischendurch einen längeren unbefestigten Abschnitt.

Mit meinen Helfern vom Naturpark "Am Stettiner
Haff" auf der Grenzbrücke, auf meine Bitte hin
fotografiert von einem der polnischen Grenzer
(Aufnahmeort)
Spannend wurde es auf dem letzten Stück zum deutsch-polnischen Touristengrenzübergang bei Rieth. Am Ende des asphaltierten Straßenstücks führte nämlich der Wanderweg zu einem selbstschließenden Tor im Zaun, welcher das Überqueren der Grenze von Tieren mit Afrikanischer Schweinepest verhindern soll. Aber auch ich stand zunächst macht- und ratlos vor diesem Hindernis. Auf der Suche nach möglichen Helfern kehrte ich in den Grenzort zurück, wo mir just in diesem Moment ein Auto mit Mitarbeitern des Naturparks "Am Stettiner Haff" entgegenkam. Sie wollten am Strand Wasservögel zählen, doch als ich sie um Unterstützung bat, zögerten sie nicht lange. Zitat meines Ansprechpartners: "Eine gute Tat am Tag vollbringen!" Letztlich öffnete mir der Mitarbeiter des Naturparks dann das Schweinegatter und begleitete mich mit seinen beiden Kolleginnen dann noch bis zur kleinen Grenzbrücke, wo er mir außerdem die Steilrampe hinaufhalf. Über diese Brücke fuhr einst (1908 - 1945) die Randower Kleinbahn von Neuwarp nach Stöven, gestern erwarteten uns darauf jedoch mitten im Nirgendwo zwei polnische Grenzer, einer ganz martialisch mit einem Sturmgewehr im Anschlag. Dabei war ich vermutlich der einzige Grenzgänger an diesem Tag. Während meine Helfer nun zu ihrer Arbeit zurückkehrten, fuhr ich auf dem nun asphaltierten Radweg weiter zur Straße nach Neuwarp.

Als letztes Abenteuer der Tour stellte sich der Abschnitt an der Küste des Stettiner Haffs ab Miroszewo heraus. Ich hatte gehofft, dort am Ufer mit Blick auf das Wasser zu fahren, doch abgesehen davon, daß die vermeintliche Straße nur ein holperiger und zugewachsener Betonplattenweg war, führte dieser immer landeinwärts unterhalb der Deichkrone entlang, sodaß ich niemals die Landschaft dahinter zu sehen bekam. Deshalb ersparte ich mir schließlich das Holpern ab und bog am nächstmöglichen Abzweig in Warnołęka vorzeitig zur Landstraße ab.

Die Kilometer bis zum Grenzübergang vor Blankensee verliefen anschließend nach dem Motto: "Hirn abschalten und volle Kraft voraus!" Dabei war das längste schnurgerade Stück aus Asphalt rund 5 km lang ... Wenigstens begegneten mir auch hier nur ganz, ganz selten Leute in ihren Autos. An der Grenze, hier auf öffentlicher Straße, traf ich zumindest den Bewaffneten vom ersten Grenzübertritt wieder. Wir nickten uns zu, dann ging es weiter.

"Ein Schiff wird kommen ..." (Aufnahmeort)
Bereits in Ueckermünde, gönnte ich mir zuletzt noch einen Abstecher an das östliche Ufer der Ueckermündung, die ich vom ZERUM aus nicht direkt erreichen kann. Diese Aussichtsplattform ist (im Gegensatz zur Anlage auf der "ZERUM"-Seite) komplett barrierefrei zugänglich. Im Abendsonnenschein tuckerte gerade ein Segelboot zum Stadthafen.

Ein schöner Tourenabschluß!

Entschleunigung, aber flott!

Diesmal werde ich den Bericht über meine vergangenen drei Touren aufteilen, denn es gibt etliches zu berichten. Zunächst einmal über dem Ort, den ich mir diesmal für meinen Herbsturlaub ausgewählt habe.

Bekanntlich versuche ich ja immer, diese freien Tage am Ende der warmen Tage im Norden zu verbringen - vorzugsweise am Wasser. 2025 klappte es nun endlich mit der Unterkunft im Zentrum für ERlebnispädagogik und UMweltbildung (ZERUM), welche etwas abgelegen von Ueckermünde direkt am Oderhaff liegt. Hier hat man sich direkt auch auf Gäste (verzugsweise Gruppen) mit Handicap eingestellt, und hier ist auch der Heimathafen des (nach Eigenaussage) ersten Rolliseglers in Deutschland.

Meine Unterkunft im ZERUM, davor einer der
beiden Großsegler des Zentrums, die "Greif von
Ueckermünde". Ich schlafe im Erdgeschoß des
blauen Gebäudeteils, allerdings auf der anderen
Seite (Aufnahmeort)
Schon unmittelbar nach meiner Ankunft habe ich mich sofort willkommen gefühlt. Das lag nicht nur an der Begrüßung und Unterstützung durch die Verantwortliche am Empfang, sondern auch am weit überdurchschnittlichen Engagement ihrer Kollegen vorort. So bot mir ungefragt die Zuständige für das im Nebenhaus gelegene Quartier an, daß ich mein Handbike dort gleich im Korridor abstellen könnte. Nun steht es trocken und auch geschützt vor unberechtigtem Zugriff, obwohl ich nicht glaube, daß dies nötig wäre. Des weiteren konnte ich das Frühstück für mich vorverlegen, ganz wichtig für meine geplanten Touren. Auch als ich nicht ausschließen konnte, nach meiner langen Auftakttour rechtzeitig zum Abendbrot zurück zu sein und daher die Mitarbeiterin in der Küche bat, mir für diesen Fall eine Auswahl an Speisen zusammenzustellen, war das absolut kein Problem. Ich kam nämlich dann tatsächlich zu spät wieder in der Unterkunft an und fand deshalb dennoch für mich eine üppige und reichhaltige Mahlzeit vor. Toll!

Insgesamt ist es hier sehr ruhig, das Zimmer einfach und zweckmäßig eingerichtet. Den separaten behindertengerechten und gut ausgestatteten Sanitärraum teilt man sich allerdings mit (möglichen) weiteren Gästen. Für mich ist das akzeptabel, da ich zurzeit im Gebäude sowieso der einzige Bewohner bin. Fernsehen und Radio gibt es (im für mich zugänglichen Bereich) nicht, auch das WLAN ist nur (eingeschränkt) im Speiseraum verfügbar. Für manche Besucher mag das nervend sein, mir gefällt es jedoch ausnehmend gut. Anderswo wird viel Geld für Entschleunigung im Urlaub verlangt, hier bekomme ich das als Alleinreisender quasi gratis dazu. KEINE (frustrierenden) Nachrichten aus aller Welt, KEIN Zivilisationslärm, KEIN Getöse aus Funk und Fernsehen. Dafür jedoch die Möglichkeit zu einem kurzen 300m-Spaziergang an die Küste, wo die Uecker in das Oderhaff mündet, außerdem unmittelbar am Haus Hafenromantik, in welchem u.a. auch der Rollisegler liegt (der ist zurzeit leider unterwegs). Jedenfalls kann ich die Unterkunft auch für Gruppen von Rollifahrern wärmstens empfehlen - die können sich hier ja bei Bedarf gegenseitig bespaßen.

Am Sonnabend bin ich zu meiner ersten Handbiketour aufgebrochen. Denn aufgrund der schlechten Wetterprognose hatte ich meinen Urlaubsbeginn um einen Tag vorverlegt und damit leidlich gute Witterungsbedingungen. Zwar blieb es den ganzen Tag meist bedeckt, aber auch trocken. Für meine geplante Runde war das eine unabdingbare Voraussetzung. 142 km waren für die Tour vorgesehen, letztlich wurden es 163 km. Von meinem Tourenziel Stettin (Szczecin) hatte ich mir allerdings mehr versprochen, eben eine typische alte deutsche Hansestadt. Dafür wich ich sogar im Stadtzenrum von meiner geplanten Route ab, um der sogenannten Altstadt einen Besuch abzustatten. Zusammenhängende alte Gebäudeensemble habe ich dort aber nicht gefunden, vermutlich ist das meiste den Bombardements im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen.

"Klassische" mecklenburgische Straße zwischen
Ahlbeck und Hintersee (Aufnahmeort)
Ansonsten blieb es bei viel Kurbelroutine ohne landschaftliche Höhepunkte, die ich trotz "langsamer" Streckenabschnitte bei viel weniger Höhenmetern als sonst ziemlich flott absolvierte. Kurz hinter Ahlbeck lag ein Baum quer über die Straße, an welchem sich gerade das Aufräumungsteam zu schaffen machte. Da war ich wohl gerade zur richtigen Zeit zur Stelle, zeitiger wäre schlecht gewesen. Kurz danach erwartete mich zum ersten Mal im Urlaub eine der gefürchteten "klassischen" mecklenburgischen Straßen, die man häufig auch bei den Ortsdurchfahrten kleiner Dörfer findet. Hier mußte ich mich ca. 7 km quälen - dabei nur wenig schneller als im Schrittempo, um keine Reifenpanne zu riskieren.

Bereits auf dem Rückweg, blieb mir wenige Kilometer hinter Rothenklempenow eine weitere unangenehme Überraschung nicht erspart. Dort hatte sich die Nebenstraße abgesenkt und war daher auf ca. 100 m vom Wasser überspült. Nachdem der Fahrer eines gerade entgegenkommenden Autos mir gezeigt hatte, wie hoch bei der Durchquerung das Wasser an seinem Fahrzeug stand, entschied ich mich für einen Umweg. Einen nassen Hintern bzw. durchgeweichten Handbikesitz konnte ich absolut nicht gebrauchen! Bis nach Pasewalk verschlug es mich anschließend, viele nervtötende Kilometer davon bei kräftigem Gegenwind entlang der B104. Glücklicherweise existierte dort - wie übrigens ebenso entlang vieler weniger bedeutender Verkehrsverbindungen - ein sehr gut ausgebauter Radweg und entschärfte damit das Vorankommen. Rund zwanzig Kilometer zusätzliche Strecke bedeuteten letztlich, daß ich meine Unterkunft erst nach Sonnenuntergang erreichte. Aber ich hatte ja meine Beleuchtung mitgenommen ...

Alles in allem ein gelungener Start in den Urlaub!

6. Oktober 2025

Fahren auf Abruf

Das Wetter der vergangenen Tage machte die Tourenplanung schwierig. Dabei hatte ich mir einiges vorgenommen, denn bereits am nächsten Sonntag werde ich hoffentlich im Norden (mit dem Handbike) unterwegs sein.

Nur für den Feiertag war eine stabile Wetterlage angekündigt. Der Tag begann freilich ziemlich kalt und mit dem für diese Jahreszeit typischen dichten Morgennebel. Zum ersten Mal seit dem Ende des Winters benötigte ich daher meine Handschuhe.

Am Ende der anstrengenden Offroad-Auffahrt aus
dem Elbtal (s. Track vom 03.10., km 45,2 - 46,7)
wird man mit diesem eindrucksvollen Blick auf
den Lilienstein, welcher hier wie ein gewaltiger
Schiffsbug wirkt, belohnt (Aufnahmeort)
Zunächst nahm ich mir meine Standardstrecken südlich des Elbtals zum Warmfahren vor, bevor ich mich dem Hauptanliegen des Tages widmete. Für einen weiteren Handbike-Tourenvorschlag im Internetportal des Tourismusverbands wollte ich nämlich noch einige Fotos zur Dokumentation der Strecke aufnehmen. Gerade die bildliche Darstellung der Wegebeschaffenheit und - wie in diesem Fall - schwieriger Stellen ist mir dabei besonders wichtig. Auf der steilen Abfahrt nach Rathen schoß ich dann das letzte Bild des Tages, eine Impression von Rathen mit dem Panoramablick über die Felsenwelt.

Inzwischen wurde es endlich sonniger, sodaß ich bereits nördlich der Elbe meine Tour erweiterte. Und weil für das kommende Wochenende regnerisches Wetter angekündigt war, bog ich schließlich kurz vor Pirna zu einer weiteren knapp 30 Kilometer langen Extratour ab. Die führte mich durch das Bahretal (s. Track vom 03.10., km 105,5 - 110,5), dem meiner Meinung nach schönsten Tal im näheren Umkreis meiner Heimatstadt. Nachdem ich die stark befahrene Hauptstraße bis Berggießhübel überstanden hatte, rollte es zum Schluß nur noch bergab.

Den Sonnabend hatte ich gedanklich schon als Tourentag gestrichen, doch die großen, blauen Niederschlagsechos rückten nur langsam näher bzw. schienen an meiner Heimatregion vorbeizudriften. Deshalb brach ich nach längerem Zaudern doch noch auf. Wenn ich 60 km schaffen würde, brächte mich das meinem wöchentlichen Entfernungsziel ein erhebliches Stück näher! Unter dieser Maßgabe überlegte ich mir auch eine geeignete Strecke, welche nicht nur konditionell weniger anspruchvoll sein, sondern auch immer die Möglichkeit bieten sollte, bei drastischer Verschlechterung der Wetterlage unkompliziert abzukürzen.

Zwar tröpfelte es dann auf meinem Weg nach Bad Schandau zweimal etwas intensiver, aber das blieben die einzigen feuchten Momente. Richtig naß geworden bin ich dadurch jedenfalls nicht. 12.30 Uhr befand ich mich bereits kurz hinter Bad Schandau auf dem Elberadweg beim Rückweg nach Pirna. Nun schob auch noch der frische Ostwind, und nach Regen sah es ebenfalls nicht aus. Bei meiner Ankunft in Pirna hätte ich also noch eine Zusatzrunde fahren können, doch war ich an diesem Tag mental gar nicht darauf eingestimmt. Erst bei der Tournachbereitung zuhause wurmte es mich doch ein wenig, diese Möglichkeit nicht genutzt zu haben. Denn was der Sonntag witterungsmäßig bringen würde, war längst nicht klar.

Abgesehen von dem kräftigen Wind, der nun im Gegensatz zu den Vortagen aus westlicher Richtung wehte, sah es sonntags am Himmel aber gar nicht so schlecht aus. Darum gab es für mich keinen Grund, zuhause Trübsal zu blasen. Meine Tour legte ich nun so, daß ich wenigstens auf dem Hinweg vom Wind profitieren konnte. Was man hat, hat man. Wenn es dann nachmittags unbeständiger werden würde, wäre ein gleichmäßig strammer Wind aus einer Richtung sowieso kein Thema mehr. Das war bisher jedenfalls meine Beobachtung.

Leider wurde ich trotzdem zur Halbzeit unerwartet ausgebremst. Kurz vor dem Touristengrenzübergang zwischen Hainspach (Lipová) und Sohland-Neudorf lag ein umgestürzter Baum mit seinen vielen Ästen quer über dem Radweg und machte mir die Weiterfahrt unmöglich. Die alternative Radtrasse auf einem unasphaltierten Forstweg, welche ich daraufhin für meinen Umweg nutzen wollte, entpuppte sich nach einigen hundert Metern für mich als ebenso unbefahrbar. Jedenfalls wollte ich hier kein unnötiges Risiko eingehen, eine solche steile Schotterstrecke in menschenleerem Gelände hat mir schon einmal im Schwarzwald den Angstschweiß auf die Stirn getrieben.

Kurz nach dem Touristengrenzübergang in Richtung Steinigtwolmsdorf lag schließlich der anstrengendste Teil der Tour hinter mir, bis dahin hatte ich auf 60 km bereits 900 Hm gesammelt. Aus diesem Grund ersparte ich mir auch ab Oberottendorf weitere Anstiege, und fuhr den zwar längeren, aber viel schnelleren Umweg über Neustadt. Hier erwischte mich tatsächlich auch der erste Regenschauer, aber nur kurz. Die blauen Flecken auf dem Niederschlagsradar sahen nun allerdings so aus wie bei einem Streuselkuchen, doch hatte ich irgendwie immer Glück und Sonnenschein.

Die letzte Tour vor meiner Urlaubsfahrt nach Ueckermünde endete ganz entspannt zur Kaffeetrinkerzeit.