
Besonders am Morgen war es ein herrliches Fahren. Die angenehme Kühle der Nacht war noch vorhanden und ließ mich die Berge ohne heißzulaufen hochschnurpsen. Das änderte sich im Laufe des Tages drastisch. Auf dem weiten, offenen Gelände, welches ich nach meiner Mittagpause in Görlitz durchqueren mußte, hatte ich aufgrund der Hitze einen richtigen Hänger. Bei über 30°C und einer unbarmherzigen Sonne ging es mit der Geschwindigkeit ziemlich in den Keller. Zudem herrschte auf der Rückfahrt mäßiger Gegenwind. Er brachte zwar den Vorteil der Luftkühlung, bremste aber zusätzlich das Vorwärtskommen.
Ein paar kleine Überraschungen gab es auch. Ungefähr bei Kilometer 70 stellte ich fest, daß durch einen Riß in der Seitenwand des Vorderradreifens der Schlauch herausgepreßt wurde. Was tun? Runter vom Bock, Vorderrad ausbauen, Luft ablassen und den Riß im Reifen von innen her mit steifem (Schmirgel-)Papier so abdecken, daß der Schlauch nicht mehr herausgedrückt wurde. Zusammen mit dem Aufpumpen hat mich die Aktion eine reichliche halbe Stunde gekostet. Trotzdem Glück im Unglück. Denn immerhin konnte ich reagieren, bevor der Schlauch geplatzt ist und den Reifen dabei vielleicht vollends zerlegt hätte. Bei ca. 50 Sachen während einer meiner Abfahrten wäre das möglicherweise auch böse für mich ausgegangen. Spannend wurde nur die Frage, ob ich sofort umkehren oder die Tour wie geplant fortsetzen sollte. Ich habe mich dann für die zweite Option entschieden, natürlich mit regelmäßiger Beobachtung der schadhaften Stelle. Diese Entscheidung war richtig, denn die letzten 140km bis nach Hause verliefen ohne weitere Probleme.
Abends war ich dann ordentlich ausgeblasen. Ich brauchte nicht einmal mehr etwas zu essen. Immerhin lag mein Flüssigkeitsverbrauch während der Tour bei ca. 2,5 Litern Wasser bzw. Apfelschorle. Das ist für meine Verhältnisse enorm viel.
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