Als ich heute zur Tour ins Osterzgebirge aufbrach, fiel es mir sofort auf: es gab nur noch ein paar vereinzelte Autofahrer, die ihr Fahrzeug mit voller Beflaggung lenkten. Die gestrige Niederlage der deutschen Berufsfußballer - deren epische Dimension nur vergleichbar ist mit dem Untergang der deutschen Wehrmacht vor Stalingrad (Das ist beißender Spott!) - haben unmittelbare Auswirkungen auf den gemeinen Deutschen. Doch unser vietnamesischer Minister hatte Glück. Gerade als der deutsche Michel noch im Rausch war, konnte er schnell die unpopulären Maßnahmen der Gesundheitsreform vom Parlament abnicken lassen, ohne daß das Volk groß murrte. Brot und Spiele! Das praktizierten schon die alten Römer. Nun wird die kollektive geistige Umnachtung bald wieder einer großen Ernüchterung weichen.
(Eigentlich wollte ich politische Meinungsäußerungen aus meinen Veröffentlichungen heraushalten. Doch in diesem Fall mußte ich einfach mal meinen Standpunkt kundtun. Zu gravierend offenbarte es sich, wie Sport von Politikern und deren hörigen Medien dafür genutzt wird, um von den wirklich wichtigen Dingen bzw. Problemen abzulenken.)
Während andere den sportlichen Leistungen zuschauten, war ich lieber selbst aktiv. Nach einem total verregneten Dienstag, herrschten vor allem gestern phantastische Bedingungen. Die Nässe hatte die Luft ordentlich heruntergekühlt. Während ich am Mittwoch eine Sächsischen-Schweiz-Rundfahrt über Hohnstein und Sebnitz bis Hinterhermsdorf und auf dem Rückweg von Königstein noch einen Abstecher ins Bielatal unternahm, stand heute wieder mal das Osterzgebirge auf dem Programm. Natürlich durfte dabei mit dem Kahleberg der (im wahrsten Sinne des Wortes zu nennende) Höhepunkt des Osterzgebirges nicht fehlen. Mit 906m ü.NN ist er die höchste Erhebung im heimatlichen Landkreis. - Ich starte zu Hause auf 119m.
An allen beiden Tagen bin ich auch wieder etliche Kilometer Wald- und Forstwege gefahren. Nur so kann ich in meiner Region noch Neuland für mich erkunden. Allerdings gab es für mich heute auch wieder ein unbefestigtes Steilstück, welches gerade noch so in mehreren Anläufen und mit viel Fahrgefühl auf meinem Bike zu überwinden war. Es fehlte nicht viel und ich hätte ein zweites Mal nach meinem Abenteuer auf der Radtrasse 21 im böhmischen Schemmel (Všemily) umkehren müssen. So etwas wird in Zukunft sicher noch öfter vorkommen, denn diese Wege kenne ich nicht einmal von meiner Zeit als Fußgänger.
8. Juli 2010
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