30. September 2024

Produktives Monatsende

Schon vor meiner Freitagstour hatte ich meine Trainingsziele für den September fast erreicht. Trotzdem wollte ich noch etwas Strecke machen, denn bald werden die für's Handbiken angenehmen Tage für dieses Jahr der Vergangenheit angehören.

Am Freitag meldete sich vormittags mein Kamerad Lád'a. Schon bei unserem letzten Treffen hatte er mir angeboten, anstelle meiner verschlissenen Fahrradcomputer-Halterung ein Ersatzteil zu konstruieren. Diesmal wollte er sich an meinem Handbike anschauen, welche Möglichkeiten es dafür gibt. Das paßte sehr gut in meine Planung, denn ich wollte sowieso ins südliche Elbsandsteingebirge. Wir verabredeten uns also zu ein paar gemeinsamen Kilometern, und mein tschechischer Sportfreund gabelte mich dann in Bielatal-Hermsdorf auf, wohin er mir mit dem Rad entgegengekommen war. Beim Zwischenstop in einem Café von Tyssa (Tisá) überlegten wir uns schließlich gemeinsam, wie die neue Befestigung für mein Fahrradnavi aussehen könnte. Dafür hatte ich ebenfalls einen verwendbaren Metallbügel mitgebracht, den ich ihm nun übergab.

Anschließend begleitete mich mich Lád'a noch bis Peterswald (Petrovice). Nach viel Sonne zog es sich nun jedoch zu, und es zogen Regenwolken von Westen heran. Deshalb trennten wir uns dort. Auf meiner Fahrt in Richtung Süden - nun wieder allein - ließ ich allerdings den Regen bald hinter mir, sodaß ich tatsächlich noch meine ursprünglich geplante Runde absolvieren konnte. An der Ortsgrenze von Dresden brach dann zwar die Dämmerung über mich herein, doch hatte ich für meine Feierabendrunde ja sowieso Beleuchtung eingepackt. Ohne die geht es freitags nach Arbeitsschluß nämlich nicht mehr.

Den wechselhaften Sonnabend mit Regenschauern, aber auch etwas Sonne, pausierte ich für einen Ausflug nach Dresden. Mit der S-Bahn kommt man von Pirna gut in die sächsische Landeshauptstadt, wenngleich vor allem das Verlassen des Zuges ohne Ein-/Ausstiegshilfe (das ist eine ausfahrbare Minirampe) sich immer etwas heikel gestaltet - vor allem, weil dann Leute oft ungebeten meinen Rollstuhl schieben wollen und mir damit den Transfer zusätzlich erschweren. Mich hat dabei schon mal solch ein Idiot aus dem Rolli gekippt, weil die kleinen Vorderräder (natürlich) in den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zugabteil gesackt sind. Wer sich ungebeten am Rollstuhl zu schaffen macht, dem sollte man (ebenfalls) an die Wäsche gehen, damit er begreift, was er falsch macht!

Der Sonntag begann wolkenlos aber eben auch kalt. Bei 4°C benötigte ich unbedingt schon Mütze und Handschuhe! Erst kurz vor Zehn tauschte ich diese gegen Kopftuch und kurze Radhandschuhe. Die Ärmlinge trug ich jedoch den ganzen Tag, auch wenn ich später die Radjacke auszog. Auf jeden Fall aber kam ich gut voran, das wellige Profil mit kurzen Anstiegen und Abfahrten war für diese Witterung wie geschaffen. Zu morgendlicher Stunde benutzte ich dabei diesmal von Ottendorf-Okrilla bis Königsbrück sogar die Bundesstraße (s. Track vom 29.09., km 36,8 - 49,2), weil sich der Verkehr noch in Grenzen hielt und es auch für mich der schnellste Weg nach Norden war. Im Kamenz hatte ich zwei Verhauer, weil ich mittlerweile meinen Fahrradcomputer meistens in der Gürteltasche deponiere und daher nicht die geplante Strecke auf dem Display verfolgen kann. Insgesamt kam ich aber erneut sehr gut voran, weswegen ich mich noch vor Neustadt für die erweiterte Streckenvariante über Bad Schandau entschied. Als ich 17.15 Uhr zuhause die Aufzeichnung beendete, hatte ich damit nach dem vergangenen Montag noch einmal die Grenze zur Langstrecke (= 150 km) geknackt.

Aussicht vom Rastplatz nach Südosten ins
Elbsandsteingebirge. Der markante Tafelberg
links ist der Lilienstein, die höchste Kuppe
am linken Horizont der Rosenberg - Růžák, auch
die Festung Königstein entdeckt man sowie den
langgestreckten Tafelberg rechts hinten, den Hohen
Schneeberg - Děčínský Sněžník. (Aufnahmeort)
Bild anklicken zur Vergrößerung!
Meine Motivation zu einer weiteren Tour im Handbike hielt sich danach in Grenzen, doch wollte ich auch nicht den Tag für's Kilometersammeln ungenutzt lassen. Besseres Wetter als jetzt gibt's nicht mehr in dieser Saison! Also machte ich mich am Montag noch einmal für eine nicht besonders anspruchsvolle Runde auf den Weg. Darunter waren auch zwei häufig befahrene Streckenabschnitte. Zum einen der Bahntrassen-Radweg durch das Schönfelder Hochland inkl. Anschluß nach Dresden-Bühlau (s. Track mit Unterbrechungen vom 30.09., km 11,5 - 30,4), zum anderen die südliche Umgehung von Dresden über Freital, Possendorf, Kreischa und Dohna (s. Track vom 30.04., km 61,2 - 97,7). Vom Bahntrassen-Radweg unternehm ich außerdem einen spontanen Abstecher zu einem der meiner Meinung nach schönsten Plätze im Schönfelder Hochland (s. Track vom 30.09, km 18,8). Von diesem Rastpatz mit einem kleinen Pavillon unterhalb des Triebenbergs, der auf einem mit Betonplatten ausgelegten Kolonnenweg erreicht werden kann, schaut man nach Süden weit über's Land - vom Elbsandsteingebirge über das hügelige Vorland bis hinauf ins Osterzgebirge, und zu Füßen liegt Dresden. Hier möchte ich gerne einmal in einer lauen Sommernacht im Schlafsack übernachten.

Vielleicht klappt's ja damit im nächsten Jahr ...

24. September 2024

'S rollt!

Die Tourenpause am Sonntag hatte mir gutgetan. Gut ausgeruht hielt es mich morgens nicht lange im Bett - Zeit, die mir am Schluß meiner Montagsrunde für ein paar zusätzliche Kilometer zur Verfügung stand und mir außerdem einen schönen Sonnenaufgang bescherte. Ich liebe es, dieses Erwachen des Tages im Handbike zu erleben!

Die Burgstadt Stolpen im Morgenrot (Aufnahmeort)
Auf dem Weg nach Bautzen, meinem ersten Tourenziel, benutzte ich bis Putzkau, eigentlich sogar bis Gaußig, eine meiner Standardstrecken in dieser Gegend. Dabei gab es zwar nicht neues mehr zu entdecken, doch eignete sich das wellige Höhenprofil wunderbar zum Warmfahren. Kurz vor Bautzen kamen dann die ersten Abschnitte, die mir nicht so geläufig waren. Und die Umgehung der B96 hinter Bautzen (s. Track vom 23.09., km 58,7 - 65,3) bin ich wahrscheinlich bisher noch nie gefahren. Der Rest war dann ebenfalls bekanntes Gelände, wenngleich auch in neuer Zusammenstellung. In meiner Region gibt es nun wirklich kaum noch Neuland für mich.

Endlich ist nun auch die Straße von Sebnitz-Hertigswalde über Ottendorf ins Kirnitzschtal komplett befahrbar, nachdem das Teilstück ab Ottendorf wegen der grundhaften Sanierung nach Unwetterschäden für eine eine gefühlte Ewigkeit gesperrt wurde. Eine herrliche Abfahrt!

Bereits in Bad Schandau, welches ich 14.30 Uhr erreichte, überlegte ich mir einen Extrazacken zur Tour. Allerdings war der dafür immer gern genutzte linkselbische Umweg wegen Verkehrssicherugsmaßnahmen auf der Kirchleitenstraße ab Cunnersdorf bis zur Einmündung ins Tal der Biela gesperrt. Deshalb bin ich schließlich erst von Königstein in Richtung Bielatal gefahren, um danach für die Rückfahrt nach Pirna ins Bahratal zu wechseln.

Gestern rollte es noch einmal den ganzen Tag über prima, und selbst auf dem letzten großen Anstieg war ich überdurchschnittlich flott zugange! Aber bei diesem Gute-Laune-Wetter mit kaum Wind, Sonnenschein und Temperaturen zwischen 21 und 24°C paßte für mich einfach alles.

In dieser Saison kann es nur noch schlechter werden.

22. September 2024

Kraft durch Ruhe

Trotz des herrlichen Wetters lasse ich das Handbike heute zuhause stehen. Lieber morgen mit voller Kraft einsatzbereit sein, als dann ausgelaugt die Kilometer herunterzählen. Meine Oberarme werden es mir danken, denn dort zieht es nach der gestrigen Tour noch immer in den Muskelfasern.

Obwohl das Elbehochwasser sich schon weit zurückgezogen hat, bin ich gestern am Morgen nicht auf dem Flußradweg ostwärts gefahren. Selbst wenn dieser schon weitgehend trocken gewesen sein sollte, wäre es doch bis zu dessen Reinigung eine ziemlich schlammige Angelegenheit geblieben, die ich mir gern ersparen wollte.

Der Rastplatz auf dem Burchenbüchel
(Aufnahmeort)
Am Ortsausgang von Krippen bog ich dann ziemlich spontan nach Reinhardtsdorf ab, statt die Standardrennstrecke durch das Krippenbachtal zu nehmen. Der Abstecher zum Burchenbüchel mit seiner herrlichen Aussicht über das Elbtal zu den Schrammsteinen und dem Falkenstein lag da im wahrsten Sinne des Wortes nahe. Demnächst werde ich sicher noch einmal in Begleitung mit dem Rolli zurückkehren, da ich diesen kurzen Spaziergang auch für das Tourenportal des Tourismusverbands Sächsische Schweiz dokumentieren will.

Ab hier sollte es nun westwärts bis zum Müglitztal gehen. Die beste Option war dafür die tschechische Radtrasse 23, denn diese verläuft oberhalb der Täler, die sich vom auslaufenden Osterzgebirgskamm (hier überdeckt vom Gestein des Elbsandsteingebirges) bis zum Elbtal hinunterziehen. Die vielen Anstiege und Abfahrten bei Querung der Täler auf deutscher Seite wollte ich mir nämlich ersparen. Unterhalb des Großen Zschirnsteins kann man dafür mit einem geländegängigen Handbike am (etwas versteckt gelegenen) sogenannten Böhmischen Tor (Česká brána, s. Track vom 21.09., km 32,9) die Grenze passieren, gleichwohl das wegen einiger Hindernisse nicht ganz einfach und die Befahrbarkeit auch nur bei trockener Witterung machbar ist.

Mit kräftigen Rückenwind und über durchgängig besten Asphalt rollte ich anschließend zügig bis Schönwald (Krásný Les), um kurz darauf wieder auf die deutsche Seite zu wechseln. Auch dort mußte ich rund einen Kilometer auf schlechtem Untergrund überstehen (s. Track vom 21.09., km 65,6 - 66,5), doch gerade ihre Lage macht die beiden erwähnten Grenzübergänge sehr interessant für schöne Rundtouren in diesem Gebiet.

Vom letzten ernstzunehmenden Anstieg bis zum Ziel verblieben nun noch knapp 44 km Strecke, die es im wesentlichen bergab bzw. eben dahinrollte. Kurz vor Weesenstein überholten mich dabei im Müglitztal zwei Rennradlerinnen. Die ließen sich vom durchaus regen Kraftverkehr überhaupt nicht stören und fuhren unbeeindruckt permanent nebeneinander. Ich wunderte mich dabei nur über die Autofahrer, die nicht ein einziges Mal deswegen hupten - während mich am Reinhardtsdorfer Berg schon jemand angehupt hatte, bloß weil ich mal kurz am Straßenrand stehengeblieben war. Als ich merkte, daß ich vom Tempo her mit den beiden mithalten konnte, hängte ich mich natürlich an sie. Auch wenn sie das wahrscheinlich - wie einige Ausreißversuche vermuten ließen - nicht so toll fanden, sparte es mir nicht nur weitere Zeit, sondern in ihrem Windschatten auch Kraft. Ab der Ampelkreuzung in Heidenau mußte ich dann aber wieder allein fahren. Da hatte ich jedoch meine angepeilten Leistungsdaten bereits erreicht. 

Außerdem habe ich in dieser Woche mittwochs nach der Arbeit noch eine kurze Runde gedreht, denn statt zum geplanten Treffen mit dem Auto zu fahren, bot sich das sonnig-warme Spätsommerwetter für ein paar Kilometer zwischendurch an. Nachmittags um 15.30 Uhr bin ich auch noch nie zu einer Tour gestartet, doch bei nahezu perfekter Witterung entschied ich mich für die längste meiner Streckenvarianten. Erst um Acht war ich zurück.

Nun sind die Nächte wieder länger als die Tage.

16. September 2024

Zahlen und Bilder

Noch einmal habe ich mich hingesetzt und meine diesjährigen Aktivitäten in den Alpen Revue passieren lassen. (Bei dem derzeitigen schlechten Wetter muntern mich solche schönen Erinnerungen immer etwas auf.) Und natürlich hat es mich dabei interessiert, wie die Hochgebirgstouren-Gesamtstatistik für die aktuelle Saison aussieht. Denn weitere Unternehmungen in den hohen Bergen werden in diesem Jahr nicht mehr hinzukommen.

Herausgekommen ist nun ein Beitrag für Facebook, welcher im Text nicht nur diese Daten zusammenfaßt, sondern auch 40 bisher noch nicht gezeigte Bilder enthält. Leser, die nicht auf Facebook registriert sind, können die (evtl. zunächst erscheinende) Anmeldemaske einfach schließen (s. Kreuz rechts oben). Sie sollten danach trotzdem Zugang zur Veröffentlichung haben bzw. zu dieser weitergeleitet werden.

15. September 2024

Beistand von ganz oben

Heute war mal wieder so ein Tag, an denen es mir schwerfällt, an Zufälle zu glauben. Nachdem ich den ganzen Sonnabend wegen des katastrophalen Wetters - es regnete nun schon seit über 24 Stunden kräftig und ohne Unterbrechung - drinnen geblieben bin, gab es zumindest für den Vormittag die Hoffnung auf ein trockenes Wetterfenster. Die Vorhersage kündigte allerdings bereits ab dem Mittag erstes Naß an.

Also fuhr ich sehr zeitig mit dem Handbike los, 5.30 Uhr kann man zu dieser Jahreszeit durchaus so nennen. Noch vor sieben Tagen waren es da schon über 20°C, nun mußte ich mich aber mit 8°C begnügen. Überdies blies ein kräftiger NW-Wind.

Entsprechend der Bedingungen paßte ich meine Strecke an. Anfangs flach gegen den Wind, die ersten und längsten Anstiege dann geschützt im Wald, schließlich mit Rücken bzw. Kantenwind von links hinten über viel freies  Gelände bis Oberottendorf bzw. Neustadt und zum Schluß durch Dörfer, und sonstwie weniger windanfälliges Gebiet wieder westwärts zurück nach Pirna.

Gerade die längeren, doch nicht zu steilen Anstiege nach dem Warmfahren bis Dresden waren mir diesmal durchaus willkommen, auch kurze steilere Abschnitte nahm ich gerne mit. Denn dabei konnte ich mich wenigstens etwas (innerlich) aufwärmen. Schweiß entstand bei diesen Temperaturen gar nicht erst ...

Kurz vor dem östlichen Punkt in Oberottendorf ließ mich der regelmäßige Blick auf das Wetterradar meines Smartphones etwas unruhig werden: ein großflächiges Regengebiet zog nun von Osten her auf und war schon ziemlich nahe. Die Animation der nächsten Stunde machte mir wenig Hoffnung. Ich würde es wohl nicht trocken nachhause schaffen. Trotzdem gab ich nicht entmutigt auf, sondern forcierte das Tempo  - jedenfalls kam ich mir vor, wie bei einem Langstreckensprint. Wegen des erwarteten Regens entschied ich mich auch für den schnellsten und kürzesten Weg nachhause, obwohl ich sonst gerne nach Polenz den kleinen Umweg inklusive einiger zusätzlicher Höhenmeter über Heeselicht, Stürza und Dobra gefahren wäre.

Insgesamt benötigte ich für die 29 km vom Ortsausgang Neustadt bis zur Wohnung in Pirna nur 1,5 Stunden (brutto, also mit verkehrsbedingten Zwischenstops!). Ab Langenwolmsdorf tröpfelte es zwar mal mehr, mal weniger, doch so richtig naß wurde dabei weder ich noch die Straße (ganz wichtig wegen des Spritzwassers beim Fahren!). 12.30 Uhr erreichte ich endlich meine Zuhause. Ich war gerade beim Verstauen meines Gefährts, da brach sich das Unwetter seine Bahn. Wenige Augenblicke früher, und ich wäre noch gründlich durchgeweicht worden.

Als hätte jemand für mich die Wolken aufgehalten ...

10. September 2024

Abschließende Zusammenfassung

Auch wenn ich für meinen beiden vorangegangenen diesjährigen Unternehmungen in den Alpen neben den Blogbeiträgen keinen Reisebericht abgeliefert habe, so veröffentliche ich doch nun eine illustrierte Zusammenfassung des Sommerurlaubs mit etlichen Aufnahmen, die bisher noch nicht zu sehen waren.

Blauer Himmel überm Valle Brembana auf der anderen
Seite des Passo di San Marco - s.a. dazu das
Unwetter-Bild im Reisebericht (Aufnahmeort)
Meine Reise ins Hochgebirge im Herzen Europas schrieb sich in diesem Jahr besonders als - zumindest in meiner Erinnerung - durchgängig heißester Urlaub seit Beginn meiner Alpenfahrten in die Geschichte ein. Kein einziges Mal benötigte ich auf meinen Touren ein Langarmtrikot oder eine Jacke, und selbst die Ärmlinge streifte ich mir morgens nur ein-, zweimal für wenige Minuten über. Bis auf drei Übernachtungen zu Beginn des Urlaubs schlief ich im Auto auch nicht im Schlafsack, sondern benutzte nur eine dünne Fleecedecke auf der Isomatte. Schweißtreibend blieb es wegen der regelmäßig hohen Luftfeuchtigkeit trotzdem.

Obwohl ich in diesem Jahr im Sommer nicht so lange in den Alpen unterwegs war daher auch weniger Touren absolviert habe, kann sich die Bilanz doch sehen lassen: Auf 8 Touren bin ich 641 km gefahren und habe dabei 13.174 Hm bewältigt. 12 neue asphaltierte Straßenpässe konnte ich dabei erklimmen, auf vier Touren dabei jeweils 2. - Dafür, daß ich mittlerweile ganz schön organisieren muß, um hierbei einen sinnvollen Ablauf zu finden, geht das also völlig in Ordnung.

Leider sind andere interessante Spielwiesen für meine Kletterambitionen noch weiter entfernt bzw. umständlicher zu erreichen. Die Pyrenäen oder die Insel Korsika mit ihren vielen Bergstraßen würden mich nämlich auch mal interessieren. Aber dorthin möchte ich definitiv nicht allein fahren.

Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit ...

9. September 2024

Wiedergutmachung

Nach dem eher müden Auftritt am vergangenen Montag konnte ich über's Wochenende das Steuer noch herumreißen, weil ich diesmal Geschwindigkeit gegen Höhenmeter getauscht habe. Auch die Kettenpflege am Freitag trug sicher dazu bei, genauso wie das zwar sommerliche, doch nicht unerträglich schwülwarme Wetter. Jetzt aber, wo ich mich mit diesen Witterungsbedingungen arragiert habe, wird es wohl damit vorbei sein. Denn vielleicht war gestern der letzte Sommertag des Jahres 2024 mit Temperaturen über 30°C. Heute regnet es ausdauernd und kräftig ...

Die Feierabendrunde am Freitag bildete den Auftakt meiner Aufholjagd. Bewußt verzichtete ich dabei auf lange, steile Anstiege. Nur zu Beginn nahm ich statt des Elberadwegs einen Höhenmeter-Umweg über Großsedlitz und anschließend gleich noch Gut Gamik bzw. Wölkau. Die Stadtdurchquerung von Dresden artete dann wegen zahlreicher Straßenbaustellen in einem ziemlichen Zicke-zacke aus, doch spätestens nach dem Anstieg aus dem Elbtal über die Grundstraße fand ich meinen Rhythmus. Kurze steilere Anstiege von max. 1 km Länge (z.B. s. Track vom 06.09., km 65,0 - 66,0) sowie längere Abschnitte mit einer gleichmäßigen Steigung von 1 - 3% (z.B. s. Track vom 06.09., km 43,7 - 53,5) eigneten sich perfekt für Trainingszwecke unter den Gesichtspunkten Dauerbelastung bzw. Belastungsspitzen. Dieser abwechlungsreiche Mix, den ich mir bis auf wenige Vorgaben spontan zusammenstellte, lag mir sehr gut. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichte ich schließlich wieder meinen Heimathafen. - Vermutlich wird es einer der letzten Nachmittags-Hunderter in der aktuellen Saison gewesen sein, den ich komplett bei Tageslicht gefahren bin.

Getreu meiner Vorgaben, hielt ich mich auch am Sonnabend beim Bergefahren zurück. Allerdings konnte ich es auch hier nicht lassen, nach den ersten 19 km noch zusätzlich den Umweg über Dobra und damit eine weitere Auffahrt in meine Runde zu integrieren. Diesen Berg (s. Track vom 07.09., km 18,9 - 20,3, eigentlich ab Lohmen bzw. dem Abzweig nach Porschendorf) - vor allem den oberen Teil - fahre ich wegen seiner kurvenreiche Strecke bei gleichmäßiger Steigung übrigens immer sehr gern.

Am meisten machte mir an diesem Tag der chronische Flüssigkeitsmangel (man kan auch sagen: Durst) zu schaffen. Bereits am Morgen vom Vortag her mit einem Defizit gestartet, sind 1,5 l Getränk + 075 l Wasser selbst für mich trotz aller Genügsamkeit bei dieser Wärme sehr knapp bemessen. Auf meinen Pässetouren in den Alpen gab es immer die Möglichkeit, meine Vorräte an Brunnen, Quellen und dergleichen mehr rechtzeitig nachzufüllen - das schätze ich so an diesem Hochgebirge. Zuhause ist man als Radsportler auf Einkaufsmöglichkeiten oder Gaststätten angewiesen - Optionen, die für mich in der Regel im Handbike nicht zugänglich sind, sodaß ich Hilfe durch Dritte benötige. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands ziehe ich das daher nur in Ausnahmefällen in Betracht. Als vor Wilsdruff meine Trinkreserven bedrohlich abgenommen hatten, überlegte ich mir bereits Alternativen. Letztlich benötigte ich jedoch keinen Plan B mehr für die Heimfahrt, denn nach dem höchsten Punkt der Tour bei Unkersdorf mußte ich nur noch die Fleißarbeit auf dem Elberadweg überstehen.

Am Terrassenufer in Dresden verlor ich dabei etwas Zeit, weil dort gerade der Frauenlauf stattfand. - Was es alles so gibt ... Alle möchten die Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft herausstellen, und dann finden solche Veranstaltungen wie diese - oder auch die Paralympics - statt. Wie wäre es stattdessen, mal nicht die "Leistung" (schneller, weiter, höher ...) in den Vordergrund zu stellen - weil diese sowieso nur scheinbar vergleichbar ist (tatsächlich ermöglichen solche willkürlichen Abgrenzungen, wie "Männer", "Frauen", "Grad der Behinderung" usw. gar nicht die "gerechte", d.h.  objektive Beurteilung der erbrachten Leistung). Der Gedanke "Dabeisein und etwas gemeinsam erleben" ist doch viel eher geeignet, das Miteinander zu betonen! Ich praktiziere das bei meinen großen Unternehmungen schon immer und kann inzwischen auf viele schöne solcher Erinnerungen zurückblicken.

Immer wieder gern: unterwegs im Tscherre-
grund bei der Auffahrt von Stadt Wehlen in
Richtung Bastei (Aufnahmeort)
Normalerweise hätte ich mich sonntags dann sportlich zurückgehalten, doch schlechtes Wetter war für den nächsten Tag angekündigt. Deshalb schwang ich mich, etwas später als sonst, noch ein drittes Mal für eine schnelle Runde ohne allzu hohe konditionelle Anforderungen aufs Rad. Bei den ersten Anstiegen staunte ich nicht schlecht: ich war nämlich davon ausgegangen, daß ich mich aufgrund der andauernden Belastung erschöpfungsbedingt  bergauf ziemlich quälen würde. Beinahe das Gegenteil war der Fall! Und so konnte ich ordentlich Meter machen, wobei mich oft in Richtung Osten Wald bzw. Täler vor dem Gegenwind schützen, dieser mir dann jedoch westwärts im Elbtal bzw. offenem Gelände half. Das war ein schöner Abschluß des Wochenendes!

Die Bummelei meiner  montäglichen Osterzgebirgstour habe ich damit mehr als wettgemacht ...

3. September 2024

Müde?

Meine Montagstour hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Strecke und Landschaft paßten, auch die Witterungsbedingungen kamen meinen Idealvorstellungen sehr nahe. Und doch klemmte es irgendwo, denn am Ende der Fahrt registierte mein Navi gerade einmal 13,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Das läßt zu wünschen übrig.

Nachbildung der Postmeilensäule von
Breitenau (Aufnahmeort)
Es werden wohl viel Köche gewesen sein, die den Brei verdorben haben. Mein Problem mit der Rohloff-Nabe und die damit verbundenen Einschränkungen während der Tour, die Fahrradkette, welche unbedingt mal wieder Pflege benötigt, einige Holperabschnitte unterwegs sowie die - gemessen an der Strecke - überdurchschnittlich vielen absolvierten Höhenmeter. Und natürlich der Kopf. Wenn man geistig auf den Bummelmodus umgeschaltet hat, rollt es eben nicht.

Eine kleine Aufmunterung gab es zum Schluß trotzdem. Gestern habe ich nämlich die 10.000-km-Schallmauer der Saison durchbrochen und gleichzeitig auch schon mehr als 110.000 Hm gesammelt. Also könnte ich mir bei meinen nächsten Ausflügen etwas flacheres Gelände suchen. Im vom Zuhause entfernteren Westen, d.h. in Meißen oder sogar Riesa, war ich trotz mehrerer Anläufe beispielsweise schon lange nicht mehr. 

Wenn nur diese langweilige Anfahrt durch dicht besiedeltes Gebiet nicht wäre ...