16. September 2024

Zahlen und Bilder

Noch einmal habe ich mich hingesetzt und meine diesjährigen Aktivitäten in den Alpen Revue passieren lassen. (Bei dem derzeitigen schlechten Wetter muntern mich solche schönen Erinnerungen immer etwas auf.) Und natürlich hat es mich dabei interessiert, wie die Hochgebirgstouren-Gesamtstatistik für die aktuelle Saison aussieht. Denn weitere Unternehmungen in den hohen Bergen werden in diesem Jahr nicht mehr hinzukommen.

Herausgekommen ist nun ein Beitrag für Facebook, welcher im Text nicht nur diese Daten zusammenfaßt, sondern auch 40 bisher noch nicht gezeigte Bilder enthält. Leser, die nicht auf Facebook registriert sind, können die (evtl. zunächst erscheinende) Anmeldemaske einfach schließen (s. Kreuz rechts oben). Sie sollten danach trotzdem Zugang zur Veröffentlichung haben bzw. zu dieser weitergeleitet werden.

15. September 2024

Beistand von ganz oben

Heute war mal wieder so ein Tag, an denen es mir schwerfällt, an Zufälle zu glauben. Nachdem ich den ganzen Sonnabend wegen des katastrophalen Wetters - es regnete nun schon seit über 24 Stunden kräftig und ohne Unterbrechung - drinnen geblieben bin, gab es zumindest für den Vormittag die Hoffnung auf ein trockenes Wetterfenster. Die Vorhersage kündigte allerdings bereits ab dem Mittag erstes Naß an.

Also fuhr ich sehr zeitig mit dem Handbike los, 5.30 Uhr kann man zu dieser Jahreszeit durchaus so nennen. Noch vor sieben Tagen waren es da schon über 20°C, nun mußte ich mich aber mit 8°C begnügen. Überdies blies ein kräftiger NW-Wind.

Entsprechend der Bedingungen paßte ich meine Strecke an. Anfangs flach gegen den Wind, die ersten und längsten Anstiege dann geschützt im Wald, schließlich mit Rücken bzw. Kantenwind von links hinten über viel freies  Gelände bis Oberottendorf bzw. Neustadt und zum Schluß durch Dörfer, und sonstwie weniger windanfälliges Gebiet wieder westwärts zurück nach Pirna.

Gerade die längeren, doch nicht zu steilen Anstiege nach dem Warmfahren bis Dresden waren mir diesmal durchaus willkommen, auch kurze steilere Abschnitte nahm ich gerne mit. Denn dabei konnte ich mich wenigstens etwas (innerlich) aufwärmen. Schweiß entstand bei diesen Temperaturen gar nicht erst ...

Kurz vor dem östlichen Punkt in Oberottendorf ließ mich der regelmäßige Blick auf das Wetterradar meines Smartphones etwas unruhig werden: ein großflächiges Regengebiet zog nun von Osten her auf und war schon ziemlich nahe. Die Animation der nächsten Stunde machte mir wenig Hoffnung. Ich würde es wohl nicht trocken nachhause schaffen. Trotzdem gab ich nicht entmutigt auf, sondern forcierte das Tempo  - jedenfalls kam ich mir vor, wie bei einem Langstreckensprint. Wegen des erwarteten Regens entschied ich mich auch für den schnellsten und kürzesten Weg nachhause, obwohl ich sonst gerne nach Polenz den kleinen Umweg inklusive einiger zusätzlicher Höhenmeter über Heeselicht, Stürza und Dobra gefahren wäre.

Insgesamt benötigte ich für die 29 km vom Ortsausgang Neustadt bis zur Wohnung in Pirna nur 1,5 Stunden (brutto, also mit verkehrsbedingten Zwischenstops!). Ab Langenwolmsdorf tröpfelte es zwar mal mehr, mal weniger, doch so richtig naß wurde dabei weder ich noch die Straße (ganz wichtig wegen des Spritzwassers beim Fahren!). 12.30 Uhr erreichte ich endlich meine Zuhause. Ich war gerade beim Verstauen meines Gefährts, da brach sich das Unwetter seine Bahn. Wenige Augenblicke früher, und ich wäre noch gründlich durchgeweicht worden.

Als hätte jemand für mich die Wolken aufgehalten ...

10. September 2024

Abschließende Zusammenfassung

Auch wenn ich für meinen beiden vorangegangenen diesjährigen Unternehmungen in den Alpen neben den Blogbeiträgen keinen Reisebericht abgeliefert habe, so veröffentliche ich doch nun eine illustrierte Zusammenfassung des Sommerurlaubs mit etlichen Aufnahmen, die bisher noch nicht zu sehen waren.

Blauer Himmel überm Valle Brembana auf der anderen
Seite des Passo di San Marco - s.a. dazu das
Unwetter-Bild im Reisebericht (Aufnahmeort)
Meine Reise ins Hochgebirge im Herzen Europas schrieb sich in diesem Jahr besonders als - zumindest in meiner Erinnerung - durchgängig heißester Urlaub seit Beginn meiner Alpenfahrten in die Geschichte ein. Kein einziges Mal benötigte ich auf meinen Touren ein Langarmtrikot oder eine Jacke, und selbst die Ärmlinge streifte ich mir morgens nur ein-, zweimal für wenige Minuten über. Bis auf drei Übernachtungen zu Beginn des Urlaubs schlief ich im Auto auch nicht im Schlafsack, sondern benutzte nur eine dünne Fleecedecke auf der Isomatte. Schweißtreibend blieb es wegen der regelmäßig hohen Luftfeuchtigkeit trotzdem.

Obwohl ich in diesem Jahr im Sommer nicht so lange in den Alpen unterwegs war daher auch weniger Touren absolviert habe, kann sich die Bilanz doch sehen lassen: Auf 8 Touren bin ich 641 km gefahren und habe dabei 13.174 Hm bewältigt. 12 neue asphaltierte Straßenpässe konnte ich dabei erklimmen, auf vier Touren dabei jeweils 2. - Dafür, daß ich mittlerweile ganz schön organisieren muß, um hierbei einen sinnvollen Ablauf zu finden, geht das also völlig in Ordnung.

Leider sind andere interessante Spielwiesen für meine Kletterambitionen noch weiter entfernt bzw. umständlicher zu erreichen. Die Pyrenäen oder die Insel Korsika mit ihren vielen Bergstraßen würden mich nämlich auch mal interessieren. Aber dorthin möchte ich definitiv nicht allein fahren.

Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit ...

9. September 2024

Wiedergutmachung

Nach dem eher müden Auftritt am vergangenen Montag konnte ich über's Wochenende das Steuer noch herumreißen, weil ich diesmal Geschwindigkeit gegen Höhenmeter getauscht habe. Auch die Kettenpflege am Freitag trug sicher dazu bei, genauso wie das zwar sommerliche, doch nicht unerträglich schwülwarme Wetter. Jetzt aber, wo ich mich mit diesen Witterungsbedingungen arragiert habe, wird es wohl damit vorbei sein. Denn vielleicht war gestern der letzte Sommertag des Jahres 2024 mit Temperaturen über 30°C. Heute regnet es ausdauernd und kräftig ...

Die Feierabendrunde am Freitag bildete den Auftakt meiner Aufholjagd. Bewußt verzichtete ich dabei auf lange, steile Anstiege. Nur zu Beginn nahm ich statt des Elberadwegs einen Höhenmeter-Umweg über Großsedlitz und anschließend gleich noch Gut Gamik bzw. Wölkau. Die Stadtdurchquerung von Dresden artete dann wegen zahlreicher Straßenbaustellen in einem ziemlichen Zicke-zacke aus, doch spätestens nach dem Anstieg aus dem Elbtal über die Grundstraße fand ich meinen Rhythmus. Kurze steilere Anstiege von max. 1 km Länge (z.B. s. Track vom 06.09., km 65,0 - 66,0) sowie längere Abschnitte mit einer gleichmäßigen Steigung von 1 - 3% (z.B. s. Track vom 06.09., km 43,7 - 53,5) eigneten sich perfekt für Trainingszwecke unter den Gesichtspunkten Dauerbelastung bzw. Belastungsspitzen. Dieser abwechlungsreiche Mix, den ich mir bis auf wenige Vorgaben spontan zusammenstellte, lag mir sehr gut. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichte ich schließlich wieder meinen Heimathafen. - Vermutlich wird es einer der letzten Nachmittags-Hunderter in der aktuellen Saison gewesen sein, den ich komplett bei Tageslicht gefahren bin.

Getreu meiner Vorgaben, hielt ich mich auch am Sonnabend beim Bergefahren zurück. Allerdings konnte ich es auch hier nicht lassen, nach den ersten 19 km noch zusätzlich den Umweg über Dobra und damit eine weitere Auffahrt in meine Runde zu integrieren. Diesen Berg (s. Track vom 07.09., km 18,9 - 20,3, eigentlich ab Lohmen bzw. dem Abzweig nach Porschendorf) - vor allem den oberen Teil - fahre ich wegen seiner kurvenreiche Strecke bei gleichmäßiger Steigung übrigens immer sehr gern.

Am meisten machte mir an diesem Tag der chronische Flüssigkeitsmangel (man kan auch sagen: Durst) zu schaffen. Bereits am Morgen vom Vortag her mit einem Defizit gestartet, sind 1,5 l Getränk + 075 l Wasser selbst für mich trotz aller Genügsamkeit bei dieser Wärme sehr knapp bemessen. Auf meinen Pässetouren in den Alpen gab es immer die Möglichkeit, meine Vorräte an Brunnen, Quellen und dergleichen mehr rechtzeitig nachzufüllen - das schätze ich so an diesem Hochgebirge. Zuhause ist man als Radsportler auf Einkaufsmöglichkeiten oder Gaststätten angewiesen - Optionen, die für mich in der Regel im Handbike nicht zugänglich sind, sodaß ich Hilfe durch Dritte benötige. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands ziehe ich das daher nur in Ausnahmefällen in Betracht. Als vor Wilsdruff meine Trinkreserven bedrohlich abgenommen hatten, überlegte ich mir bereits Alternativen. Letztlich benötigte ich jedoch keinen Plan B mehr für die Heimfahrt, denn nach dem höchsten Punkt der Tour bei Unkersdorf mußte ich nur noch die Fleißarbeit auf dem Elberadweg überstehen.

Am Terrassenufer in Dresden verlor ich dabei etwas Zeit, weil dort gerade der Frauenlauf stattfand. - Was es alles so gibt ... Alle möchten die Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft herausstellen, und dann finden solche Veranstaltungen wie diese - oder auch die Paralympics - statt. Wie wäre es stattdessen, mal nicht die "Leistung" (schneller, weiter, höher ...) in den Vordergrund zu stellen - weil diese sowieso nur scheinbar vergleichbar ist (tatsächlich ermöglichen solche willkürlichen Abgrenzungen, wie "Männer", "Frauen", "Grad der Behinderung" usw. gar nicht die "gerechte", d.h.  objektive Beurteilung der erbrachten Leistung). Der Gedanke "Dabeisein und etwas gemeinsam erleben" ist doch viel eher geeignet, das Miteinander zu betonen! Ich praktiziere das bei meinen großen Unternehmungen schon immer und kann inzwischen auf viele schöne solcher Erinnerungen zurückblicken.

Immer wieder gern: unterwegs im Tscherre-
grund bei der Auffahrt von Stadt Wehlen in
Richtung Bastei (Aufnahmeort)
Normalerweise hätte ich mich sonntags dann sportlich zurückgehalten, doch schlechtes Wetter war für den nächsten Tag angekündigt. Deshalb schwang ich mich, etwas später als sonst, noch ein drittes Mal für eine schnelle Runde ohne allzu hohe konditionelle Anforderungen aufs Rad. Bei den ersten Anstiegen staunte ich nicht schlecht: ich war nämlich davon ausgegangen, daß ich mich aufgrund der andauernden Belastung erschöpfungsbedingt  bergauf ziemlich quälen würde. Beinahe das Gegenteil war der Fall! Und so konnte ich ordentlich Meter machen, wobei mich oft in Richtung Osten Wald bzw. Täler vor dem Gegenwind schützen, dieser mir dann jedoch westwärts im Elbtal bzw. offenem Gelände half. Das war ein schöner Abschluß des Wochenendes!

Die Bummelei meiner  montäglichen Osterzgebirgstour habe ich damit mehr als wettgemacht ...

3. September 2024

Müde?

Meine Montagstour hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Strecke und Landschaft paßten, auch die Witterungsbedingungen kamen meinen Idealvorstellungen sehr nahe. Und doch klemmte es irgendwo, denn am Ende der Fahrt registierte mein Navi gerade einmal 13,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Das läßt zu wünschen übrig.

Nachbildung der Postmeilensäule von
Breitenau (Aufnahmeort)
Es werden wohl viel Köche gewesen sein, die den Brei verdorben haben. Mein Problem mit der Rohloff-Nabe und die damit verbundenen Einschränkungen während der Tour, die Fahrradkette, welche unbedingt mal wieder Pflege benötigt, einige Holperabschnitte unterwegs sowie die - gemessen an der Strecke - überdurchschnittlich vielen absolvierten Höhenmeter. Und natürlich der Kopf. Wenn man geistig auf den Bummelmodus umgeschaltet hat, rollt es eben nicht.

Eine kleine Aufmunterung gab es zum Schluß trotzdem. Gestern habe ich nämlich die 10.000-km-Schallmauer der Saison durchbrochen und gleichzeitig auch schon mehr als 110.000 Hm gesammelt. Also könnte ich mir bei meinen nächsten Ausflügen etwas flacheres Gelände suchen. Im vom Zuhause entfernteren Westen, d.h. in Meißen oder sogar Riesa, war ich trotz mehrerer Anläufe beispielsweise schon lange nicht mehr. 

Wenn nur diese langweilige Anfahrt durch dicht besiedeltes Gebiet nicht wäre ...