Am Freitag meldete sich vormittags mein Kamerad Lád'a. Schon bei unserem letzten Treffen hatte er mir angeboten, anstelle meiner verschlissenen Fahrradcomputer-Halterung ein Ersatzteil zu konstruieren. Diesmal wollte er sich an meinem Handbike anschauen, welche Möglichkeiten es dafür gibt. Das paßte sehr gut in meine Planung, denn ich wollte sowieso ins südliche Elbsandsteingebirge. Wir verabredeten uns also zu ein paar gemeinsamen Kilometern, und mein tschechischer Sportfreund gabelte mich dann in Bielatal-Hermsdorf auf, wohin er mir mit dem Rad entgegengekommen war. Beim Zwischenstop in einem Café von Tyssa (Tisá) überlegten wir uns schließlich gemeinsam, wie die neue Befestigung für mein Fahrradnavi aussehen könnte. Dafür hatte ich ebenfalls einen verwendbaren Metallbügel mitgebracht, den ich ihm nun übergab.
Anschließend begleitete mich mich Lád'a noch bis Peterswald (Petrovice). Nach viel Sonne zog es sich nun jedoch zu, und es zogen Regenwolken von Westen heran. Deshalb trennten wir uns dort. Auf meiner Fahrt in Richtung Süden - nun wieder allein - ließ ich allerdings den Regen bald hinter mir, sodaß ich tatsächlich noch meine ursprünglich geplante Runde absolvieren konnte. An der Ortsgrenze von Dresden brach dann zwar die Dämmerung über mich herein, doch hatte ich für meine Feierabendrunde ja sowieso Beleuchtung eingepackt. Ohne die geht es freitags nach Arbeitsschluß nämlich nicht mehr.
Den wechselhaften Sonnabend mit Regenschauern, aber auch etwas Sonne, pausierte ich für einen Ausflug nach Dresden. Mit der S-Bahn kommt man von Pirna gut in die sächsische Landeshauptstadt, wenngleich vor allem das Verlassen des Zuges ohne Ein-/Ausstiegshilfe (das ist eine ausfahrbare Minirampe) sich immer etwas heikel gestaltet - vor allem, weil dann Leute oft ungebeten meinen Rollstuhl schieben wollen und mir damit den Transfer zusätzlich erschweren. Mich hat dabei schon mal solch ein Idiot aus dem Rolli gekippt, weil die kleinen Vorderräder (natürlich) in den Spalt zwischen Bahnsteigkante und Zugabteil gesackt sind. Wer sich ungebeten am Rollstuhl zu schaffen macht, dem sollte man (ebenfalls) an die Wäsche gehen, damit er begreift, was er falsch macht!
Der Sonntag begann wolkenlos aber eben auch kalt. Bei 4°C benötigte ich unbedingt schon Mütze und Handschuhe! Erst kurz vor Zehn tauschte ich diese gegen Kopftuch und kurze Radhandschuhe. Die Ärmlinge trug ich jedoch den ganzen Tag, auch wenn ich später die Radjacke auszog. Auf jeden Fall aber kam ich gut voran, das wellige Profil mit kurzen Anstiegen und Abfahrten war für diese Witterung wie geschaffen. Zu morgendlicher Stunde benutzte ich dabei diesmal von Ottendorf-Okrilla bis Königsbrück sogar die Bundesstraße (s. Track vom 29.09., km 36,8 - 49,2), weil sich der Verkehr noch in Grenzen hielt und es auch für mich der schnellste Weg nach Norden war. Im Kamenz hatte ich zwei Verhauer, weil ich mittlerweile meinen Fahrradcomputer meistens in der Gürteltasche deponiere und daher nicht die geplante Strecke auf dem Display verfolgen kann. Insgesamt kam ich aber erneut sehr gut voran, weswegen ich mich noch vor Neustadt für die erweiterte Streckenvariante über Bad Schandau entschied. Als ich 17.15 Uhr zuhause die Aufzeichnung beendete, hatte ich damit nach dem vergangenen Montag noch einmal die Grenze zur Langstrecke (= 150 km) geknackt.
Aussicht vom Rastplatz nach Südosten ins Elbsandsteingebirge. Der markante Tafelberg links ist der Lilienstein, die höchste Kuppe am linken Horizont der Rosenberg - Růžák, auch die Festung Königstein entdeckt man sowie den langgestreckten Tafelberg rechts hinten, den Hohen Schneeberg - Děčínský Sněžník. (Aufnahmeort) Bild anklicken zur Vergrößerung! |
Vielleicht klappt's ja damit im nächsten Jahr ...
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