Die Feierabendrunde am Freitag bildete den Auftakt meiner Aufholjagd. Bewußt verzichtete ich dabei auf lange, steile Anstiege. Nur zu Beginn nahm ich statt des Elberadwegs einen Höhenmeter-Umweg über Großsedlitz und anschließend gleich noch Gut Gamik bzw. Wölkau. Die Stadtdurchquerung von Dresden artete dann wegen zahlreicher Straßenbaustellen in einem ziemlichen Zicke-zacke aus, doch spätestens nach dem Anstieg aus dem Elbtal über die Grundstraße fand ich meinen Rhythmus. Kurze steilere Anstiege von max. 1 km Länge (z.B. s. Track vom 06.09., km 65,0 - 66,0) sowie längere Abschnitte mit einer gleichmäßigen Steigung von 1 - 3% (z.B. s. Track vom 06.09., km 43,7 - 53,5) eigneten sich perfekt für Trainingszwecke unter den Gesichtspunkten Dauerbelastung bzw. Belastungsspitzen. Dieser abwechlungsreiche Mix, den ich mir bis auf wenige Vorgaben spontan zusammenstellte, lag mir sehr gut. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichte ich schließlich wieder meinen Heimathafen. - Vermutlich wird es einer der letzten Nachmittags-Hunderter in der aktuellen Saison gewesen sein, den ich komplett bei Tageslicht gefahren bin.
Getreu meiner Vorgaben, hielt ich mich auch am Sonnabend beim Bergefahren zurück. Allerdings konnte ich es auch hier nicht lassen, nach den ersten 19 km noch zusätzlich den Umweg über Dobra und damit eine weitere Auffahrt in meine Runde zu integrieren. Diesen Berg (s. Track vom 07.09., km 18,9 - 20,3, eigentlich ab Lohmen bzw. dem Abzweig nach Porschendorf) - vor allem den oberen Teil - fahre ich wegen seiner kurvenreiche Strecke bei gleichmäßiger Steigung übrigens immer sehr gern.
Am meisten machte mir an diesem Tag der chronische Flüssigkeitsmangel (man kan auch sagen: Durst) zu schaffen. Bereits am Morgen vom Vortag her mit einem Defizit gestartet, sind 1,5 l Getränk + 075 l Wasser selbst für mich trotz aller Genügsamkeit bei dieser Wärme sehr knapp bemessen. Auf meinen Pässetouren in den Alpen gab es immer die Möglichkeit, meine Vorräte an Brunnen, Quellen und dergleichen mehr rechtzeitig nachzufüllen - das schätze ich so an diesem Hochgebirge. Zuhause ist man als Radsportler auf Einkaufsmöglichkeiten oder Gaststätten angewiesen - Optionen, die für mich in der Regel im Handbike nicht zugänglich sind, sodaß ich Hilfe durch Dritte benötige. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands ziehe ich das daher nur in Ausnahmefällen in Betracht. Als vor Wilsdruff meine Trinkreserven bedrohlich abgenommen hatten, überlegte ich mir bereits Alternativen. Letztlich benötigte ich jedoch keinen Plan B mehr für die Heimfahrt, denn nach dem höchsten Punkt der Tour bei Unkersdorf mußte ich nur noch die Fleißarbeit auf dem Elberadweg überstehen.
Am Terrassenufer in Dresden verlor ich dabei etwas Zeit, weil dort gerade der Frauenlauf stattfand. - Was es alles so gibt ... Alle möchten die Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft herausstellen, und dann finden solche Veranstaltungen wie diese - oder auch die Paralympics - statt. Wie wäre es stattdessen, mal nicht die "Leistung" (schneller, weiter, höher ...) in den Vordergrund zu stellen - weil diese sowieso nur scheinbar vergleichbar ist (tatsächlich ermöglichen solche willkürlichen Abgrenzungen, wie "Männer", "Frauen", "Grad der Behinderung" usw. gar nicht die "gerechte", d.h. objektive Beurteilung der erbrachten Leistung). Der Gedanke "Dabeisein und etwas gemeinsam erleben" ist doch viel eher geeignet, das Miteinander zu betonen! Ich praktiziere das bei meinen großen Unternehmungen schon immer und kann inzwischen auf viele schöne solcher Erinnerungen zurückblicken.
Immer wieder gern: unterwegs im Tscherre- grund bei der Auffahrt von Stadt Wehlen in Richtung Bastei (Aufnahmeort) |
Die Bummelei meiner montäglichen Osterzgebirgstour habe ich damit mehr als wettgemacht ...
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