Also fuhr ich sehr zeitig mit dem Handbike los, 5.30 Uhr kann man zu dieser Jahreszeit durchaus so nennen. Noch vor sieben Tagen waren es da schon über 20°C, nun mußte ich mich aber mit 8°C begnügen. Überdies blies ein kräftiger NW-Wind.
Entsprechend der Bedingungen paßte ich meine Strecke an. Anfangs flach gegen den Wind, die ersten und längsten Anstiege dann geschützt im Wald, schließlich mit Rücken bzw. Kantenwind von links hinten über viel freies Gelände bis Oberottendorf bzw. Neustadt und zum Schluß durch Dörfer, und sonstwie weniger windanfälliges Gebiet wieder westwärts zurück nach Pirna.
Gerade die längeren, doch nicht zu steilen Anstiege nach dem Warmfahren bis Dresden waren mir diesmal durchaus willkommen, auch kurze steilere Abschnitte nahm ich gerne mit. Denn dabei konnte ich mich wenigstens etwas (innerlich) aufwärmen. Schweiß entstand bei diesen Temperaturen gar nicht erst ...
Kurz vor dem östlichen Punkt in Oberottendorf ließ mich der regelmäßige Blick auf das Wetterradar meines Smartphones etwas unruhig werden: ein großflächiges Regengebiet zog nun von Osten her auf und war schon ziemlich nahe. Die Animation der nächsten Stunde machte mir wenig Hoffnung. Ich würde es wohl nicht trocken nachhause schaffen. Trotzdem gab ich nicht entmutigt auf, sondern forcierte das Tempo - jedenfalls kam ich mir vor, wie bei einem Langstreckensprint. Wegen des erwarteten Regens entschied ich mich auch für den schnellsten und kürzesten Weg nachhause, obwohl ich sonst gerne nach Polenz den kleinen Umweg inklusive einiger zusätzlicher Höhenmeter über Heeselicht, Stürza und Dobra gefahren wäre.
Insgesamt benötigte ich für die 29 km vom Ortsausgang Neustadt bis zur Wohnung in Pirna nur 1,5 Stunden (brutto, also mit verkehrsbedingten Zwischenstops!). Ab Langenwolmsdorf tröpfelte es zwar mal mehr, mal weniger, doch so richtig naß wurde dabei weder ich noch die Straße (ganz wichtig wegen des Spritzwassers beim Fahren!). 12.30 Uhr erreichte ich endlich meine Zuhause. Ich war gerade beim Verstauen meines Gefährts, da brach sich das Unwetter seine Bahn. Wenige Augenblicke früher, und ich wäre noch gründlich durchgeweicht worden.
Als hätte jemand für mich die Wolken aufgehalten ...
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