14. März 2016

Ohne Weitblick

Von wegen Sonne und Frühling! Die trüb-triste Witterung vom Wochenende paßte perfekt zum aktuell herrschenden politischen Klima in Deutschland. Mit einem Unterschied: Das Wetter kann niemand lenken.

In der Hoffnung auf ein bißchen Sonnenschein am Sonntag entschied ich mich am ersten Tag des Wochenendes nur für eine kleinere Ausfahrt. Die längeren Anstiege packte ich in den ersten Teil der Tour, damit mich am Morgen die erhöhte Betriebstemperatur wärmte. Allerdings relativierte sich der Effekt, als ich in dichter, nieseliger Wolkensuppe nach knapp 30 km den Erzgebirgskamm überquerte. Deshalb war ich froh, anschließend im Tetschener Hochland noch einmal bis auf fast 600 m NHN klettern zu können. Die Auffahrten sind bei solchen Bedingungen oft für den Körper wesentlich  angenehmer.

Dank meines Fahrradnavis erkundete ich auch gleich einen neuen Abschnitt, den ich bisher ignoriert hatte. Bei der morgendlichen Planung der Tour hatte ich nämlich mithilfe der Heatmap auf Bikemap.net entdeckt, daß es von der Ortsverbindungsstraße zwischen Ohren (Javory) und Malschwitz (Malšovice) einen Abzweig nach Alt Bohmen (Stará Bohyně) gibt. Die Straße war zwar nicht in den Karten eingezeichnet, erwies sich jedoch mit ihrer alten, etwas verwitterter Schwarzdecke als sehr gut befahrbar (s. Track vom 12.03., km 45,3 - 46,3). Die folgende Abfahrt hinunter ins Elbtal ist eine prima Alternative zur bisher genutzten Route.

Gestern wurde es dann nichts mit Sonne. Dafür hingen die Wolken noch niedriger. Außerhalb der tiefen Täler von Elbe, Polenz / Lachsbach und auch Kirnitzsch reichte der Blick nur wenige hundert Meter. Dazu kam eine unangenehme feuchte Kälte, die im Tagesverlauf sich immer weiter ausbreitete. Nachmittags waren es nur noch 2°C.

Unterwegs im Khaatal (Aufnahmeort)
Trotzdem stattete ich dem böhmischen Teil des Kirnitzschtals - es wird ab der deutsch-tschechischen Grenze bis zum kleinen gleichnamigen Örtchen Khaatal (Kyjovske údoli) genannt - einen Besuch ab. In dieser abgelegenen Ecke des Elbsandsteingebirges bin ich sehr gern, obwohl das Gebiet inzwischen auch immer mehr tschechische Ausflügler und Radfahrer inkl. Mountainbiker entdecken. Später wählte ich den Weg des geringsten Widerstands und fuhr über die Balzhütten (Tokáň) und die Böhmerstraße (Česká silnice) nach Hohen Leipa (Vysoká Lípa). Auf der längeren Strecke über Nieder Kreibitz (Chřibská), Rennersdorf (Rynartice) und Dittersbach (Jetřichovice) müssen nämlich wesentlich mehr Höhenmeter bewältigt werden. Dabei ließ sich das holperige Stückchen Böhmerstraße (s. Track vom 13.03., km 66,9 - 70,2) sogar wesentlich besser unter die Räder nehmen, als ich es in Erinnerung hatte. Die Holztransporte mit schwerer Technik haben wohl die schlechte Fahrbahn etwas glattgewalzt.

Noch etwas gibt es zu berichten. An beiden Tagen benutzte ich mein Navigationsgerät, welches ich zuvor mit der auf dem o.g. Online-Tourenportal erzeugten Strecke gefüttert hatte. Abgesehen davon, daß selbst dabei immer noch einige seltsame Meldungen während der Navigation erscheinen, droht mir bei ständiger Verwendung der Orientierungshilfe meine Spontaneität abhanden zu kommen. Früher bin ich nur mit einer groben Vorstellung über das Ziel losgefahren und habe dann Stück für Stück meine Tour ausgedehnt. Jetzt weiß ich schon zu Beginn der Fahrt, wieviele Kilometer mich erwarten, wenn ich mich an die Planung halte. Einzig die Höhenmeterbilanz bleibt noch eine kleine Überraschung, denn da werden auf den Internetportalen und auch auf meinem Navi völlig unterschiedliche und meist überzogene Werte angezeigt.

Nach meiner Ankunft zur Kaffeetrinkerzeit in Pirna hatte ich jedenfalls vom Handbiken für's erste genug. Bei diesem ekligen Wetter, das man eher im November erwarten würde, leidet auch meine Motivation.

Track der Handbiketour vom 12.03.2016
Track der Handbiketour vom 13.03.2016

8. März 2016

Vortragstour

Gestern war ich im Querschnittgelähmten-Zentrum der Klinik Bavaria in Zscheckwitz eingeladen. Im Rahmen des Patientenseminars hatte man mich gebeten, einen Bild-Vortrag zum Thema "Aktiv trotz Handicap" zu halten.

Weil es das Wetter gut mit mir meinte und ich am Vortag wegen des langandauernden Regens am Morgen auf sportliche Aktivitäten verzichten mußte, entschied ich mich, den Termin gleich mit einer Handbiketour zu kombinieren. Nach Physiotherapie und Zahn-OP ging es also kurz nach 11.00 Uhr los und über einen Umweg in die Klinik. Dort stellten mir die Leute einen Rolli leihweise zur Verfügung, damit ich im Haus für den Vortrag ausreichend beweglich war.

Zweieinhalb Stunden später folgte dann der zweite Teil der Tour, bei dem ich bis Glashütte noch ein paar Höhenmeter sammelte. Immerhin gelang es mir dabei, die teils heftigen Regenschauer geschickt zu umkurven. Gegen sieben war ich zurück.

Track der Handbiketour vom 07.03.2016

6. März 2016

Winterausklang

Normalerweise ist es Blödsinn, größere Strecken mit dem Auto zu fahren, nur um dann geeignete Bedingungen für sein Freizeitvergnügen zu finden. Doch am Sonnabend habe ich mich über meine ureigenste Ansicht hinweggesetzt - am Ende des zuhause schneearmen Winters wollte ich unbedingt noch mal auf die Bretter. Und weil ich mit meinem Wunsch nicht alleine stand, fuhren Kerstin und ich gestern die ca. 125 km ins Isergebirge nach Friedrichswald (Bedřichov).

Das Jagdschloß Neuwiese beherbergt heutzutage eine Gaststätte,
die für ihre gute Ente bekannt sein soll (Aufnahmeort)
Im Ort waren die Schneebedingungen dann leider schlechter als erwartet, so daß wir schließlich wenige Kilometer weiter und einige Meter höher zum Jagdschloß Neuwiese (Nová Louka) fuhren. Dieser Ort, der eigentlich nur über eine kleine Anliegerstraße erreichbar ist, erwies sich als der ideale Ausgangspunkt für unsere Tour.

Die Erkundung von unbekanntem Gelände mit dem Langlaufschlitten ist selbst im Tandem mit Begleitern ohne Handicap immer ein bißchen Russisches Roulette. Zwar versuche ich bei der Planung mittels analoger Karten oder auch über GPSies.com bzw. Wandermap.net anhand der Höhenlinien / des Höhenprofils abzuschätzen, ob uns garstige Aufstiege, noch mehr jedoch steile Abfahrten erwarten, welche kritisch für die Befahrung werden könnten. Vor Überraschungen ist man trotzdem nicht gefeit.

Auf der gestrigen Skitour lief es jedoch wieder optimal. Gut befahrbare Loipen mit machbaren Steigungen / Gefällestrecken auf ausreichend Schnee, und das bei herrlichem Sonnenschein - da freut sich der Mensch!

Mit Kerstin auf Tandem-Skitour im Isergebirge (Aufnahmeort)
Es war jedenfalls reichlich Verkehr auf der Piste. Natürlich gab es dabei auch ein paar unvorhergesehene Ereignisse. Einmal wollte uns eine Sonntagsfahrerin selbst auf unsere Bitte hin partout nicht Platz machen, obwohl wir im Tandem wesentlich schneller waren und ich wegen der tiefen Loipenspur diese nicht einfach verlassen konnte. Ein andermal machte auf der Abfahrt mitten in der Spur ein Skitourist eine Pause. Auch er zeigte keine Reaktion auf unsere lauten Rufe, und wir kamen bergab nicht rechtzeitig zum Stehen. Kerstin hüpfte noch kurz vorher aus der Loipe, doch bei mir landete der Mann erst auf dem Schoß, bevor ich dann mit ihm umkippte. - Eine junge, hübsche Frau an seiner Stelle wäre mir lieber gewesen ... Es ist halt wirklich ein kleines Problem, daß mich die Leute im Tandem direkt von vorn meist nicht sehen (können), weil ich ziemlich versteckt hinter dem Gespannführer agiere. Glücklicherweise hat mein Material diesen kleinen Unfall ohne Schäden überstanden, auch die Konstruktion des Zuggeschirrs ist mittlerweile so robust und ausgefeilt, daß keine Spuren zurückgeblieben sind.

Später haben wir noch Bekannte von der Bautzner Bergwacht und aus Zittau getroffen. Kein Wunder, liegt das schneesichere Isergebirge für die Oberlausitzer sogar näher als das Erzgebirge. Auf dem Heimweg wurde der Schnee bei all der Wärme und Sonne langsam weich und matschig. Es wird wohl die letzte Skitour in diesem Winter gewesen sein.

Ein herrlicher Saisonabschluß!

Track der Skilanglauftour vom 05.03.2016

28. Februar 2016

Überraschende Erkenntnis

Eigentlich sollte es an diesem Wochenende ins Isergebirge zum Skifahren gehen. Noch sind dort die Bedingungen für Langlauftouren sehr gut. Doch leider hatte sich mein tschechischer Kamerad auf einer Nachmittagsrunde mit dem Rad verletzt, so daß er seine Rücken- und Kopfschmerzen erst einmal auskurieren mußte.

Deshalb ging es also mit dem Handbike auf Tour. Für mich war das auch gleich die perfekte Gelegenheit, mein neues Fahrradnavi ausgiebig zu testen. Dabei gab es einige Überraschungen...

Für die Ausfahrt am Sonnabend hatte ich auf dem Computer einen Abschnitt mittels Mapy.cz als GPX-Track erstellt. Die tschechische Onlinekarte hat einige einzigartige Funktionalitäten, die sie für dieses Vorgehen geradezu prädestiniert. Danach Download und Überspielen ins Navi - fertig! Beim Nachfahren des Tracks erschienen dann allerdings etliche Male unsinnige Einblendungen auf dem Bildschirm. So teilte mir das Navigationsgerät beispielsweise mit, daß ich am Ziel angekommen sei, obwohl ich gerade erst einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. War der Track nun fehlerhaft oder konnte das Gerät etwas nicht richtig verarbeiten? - Beim Testen mit dem aus dem Internet heruntergeladenen Track des Elberadweges funktionierte das System jedenfalls so, wie man es erwarten würde.

Selbst auf dem Osterzgebirgskamm reicht der Schnee nicht mehr
zum Skifahren - im Hintergrund der Mückenberg (Komáří hůrka)
mit dem Mückentürmchen (Komáří vížka) (Aufnahmeort)
Als zweites testete ich die Ad-hoc-Navigation vom aktuellen Standort zu einem (Zwischen-)Ziel. Hierbei wurde es richtig kurios. Meinte ich bei den ersten Versuchen am Sonnabend noch, daß es sich nur um Ausreißer handelt, so ließen meine heutigen Versuche in bekanntem Gelände keinen Zweifel: Das Navigationsgerät wählt bei der automatischen Berechnung der Route zum Ziel meist bei keiner der drei möglichen Optionen ("Vorschlag", "Einfach", "Kurz") die logischste Streckenvariante, sondern berechnet für die Verbindung teilweise vollkommen abstruse Umwege. Wer sich in der Gegend nicht auskennt, wird - falls er sich nur auf die Infos aus dem Gerät verläßt - auf diese Art und Weise oft richtig verschaukelt. Vielleicht liegt dieses sonderbare Verhalten ja auch an dem zugrundeliegenden routingfähigen Kartenmaterial von OpenStreetMap. Ich jedenfalls hatte mir unter einem Hilfsmittel für die schnelle und vor allem praxistaugliche Navigation mit dem Rad / Handbike etwas anderes vorgestellt.

Trotz alledem werde ich meine Neuerwerbung im Bestand behalten. Denn immerhin kann ich der Sache auch etwas Gutes abgewinnen. Wenn ich mal eine echte Fahrt ins Blaue unternehmen möchte und genügend Zeit und Kraft für zusätzliche Kilometer und unnötige Höhenmeter habe, lasse ich mich einfach von meinem Fahrradnavigationsgerät leiten. Das baut die Strecke garantiert so zusammen, wie ich sie noch niemals zuvor gefahren bin ...

Track der Handbiketour vom 27.02.2016
Track der Handbiketour vom 28.02.2016

21. Februar 2016

Besser als nichts

Ein total verregnetes Wochenende neigt sich dem Ende zu. Heute war wegen des Dauerregens sozusagen Hausarrest angesagt. Immerhin bin ich deshalb zu einigen Dingen gekommen, die ich sonst wahrscheinlich noch länger vor mich hergeschoben hätte.

Außerdem konnte ich mich meiner jüngsten Neuerwerbung widmen, die für mir die Orientierung bei Handbiketouren in unbekanntem Gebiet - z.B. auf meinen Langstrecken - erleichtern soll. In Vorbereitung eines Projekts, welches ich im Mai im Auftrag lokaler Touristiker gemeinsam mit einem weiteren Handbiker und seinem Begleiter realisieren will, habe ich mich zum Kauf eines Fahrrad-Navigationsgeräts entschieden. Ich hoffe, daß ich damit dann ganz entspannt den bereitgestellten Track der Route nachfahren kann, ohne an jedem Abzweig lange auf der analogen Karte suchen zu müssen oder gar den Weg zu verlieren. Mehr Informationen dazu gibt's später bei der praktischen Erprobung.

Auch gestern morgen sah ich auf dem Regenradar bereits ein breites Niederschlagsband im Anmarsch. Allerdings war es draußen zu dieser Zeit noch recht freundlich, deshalb begab ich mich für eine schnelle Runde ohne viele Höhenmeter in die Spur.

Der Regen erreichte mich schließlich kurz vor Radeburg. Doch während der Wind mich zu nerven begann, als er sich mit dem Schlechtwetter drehte und mir nun z.T. heftig entgegenblies, blieb es doch meist nur bei einem Getröpfel bzw. nur leichten Niederschlag. Bis Meißen kam ich komplett ohne Regenjacke aus. Danach zog ich sie auch nur über, weil sie als Schmutzfänger für die aufgewirbelte Straßennässe und die Pfützen besser geeignet ist. Das Nylongewebe läßt sich jedenfalls viel besser reinigen bzw. auswaschen, und von "schön" kann bei diesem altgedienten Teil sowieso nicht mehr die Rede sein.

Bevor der Regen am späten Nachmittag heftiger wurde, war ich wieder zuhause im Trockenen. Der Wind hatte immerhin bewirkt, daß ich meine Arme merkte. Muskelkater oder doch eine beginnende Überlastung? - Mal sehen, was meine Orthopädin morgen sagt.

Vielleicht sollte ich wieder mein Rollentraining beginnen ...

Track der Handbiketour vom 20.02.2016

15. Februar 2016

Winterfreuden

Nunmehr das dritte Mal (nach 2013 und 2015) ging es am vergangenen Wochenende zum Wintersport ins Isergebirge (Jizerské hory). Die Familie von Kerstins Schwester mietet in Ober Polaun (Horní Polubný) während der Winterferien immer für ein paar Tage ein Häuschen. Inzwischen ist das beinahe Tradition und ein Ereignis, auf das ich mich jedes Jahr besonders freue.

Allerdings trieb mir das warme Wetter die Sorgenfalten auf die Stirn - mit Skifahren würde es in dieser Saison wohl nichts werden. Nirgendwo lag noch Schnee. Kerstin und ich fuhren trotzdem bereits am Morgen als Vorauskommando los, denn wir wollten zu zweit eigentlich eine erste Tour unternehmen. Das  Wunder geschah: Auf den letzten Kilometern, als wir kurz hinter Dessendorf (Desná) in Richtung Ober Polaun abbogen, änderten sich die Schneeverhältnisse nahezu schlagartig.

Das Skitandem Kerstin - Veit in Aktion (Aufnahmeort)
Wir entschieden uns deshalb zum Start in Vorderdarre (Souš) an der Darretalsperre und damit für ein Gebiet, welches wir überhaupt noch nicht kannten. Das war ein echter Glücksgriff. Die öffentliche Straße von der Darretalsperre nach Wittighaus (Smědava) ist im Winter komplett gesperrt und für Skilangläufer bestens präpariert. Hier wäre man sogar solo mit dem Langlaufschlitten gut unterwegs, selbst der lange Anstieg hinter der Talsperre ist für trainierte Wintersportler mit Handicap durchaus gut zu schaffen.

Es war jedenfalls eine wahre Freude, mit Kerstin im Tandem bei nahezu perfekten Bedingungen Kilometer um Kilometer unter die Ski zu nehmen. Erst am Ortseingang von Klein Iser (Jizerka) mußten wir ungeplant umdrehen. Auf den offenen Wiesen rund um den Ort hatte die Sonne bei leichten Plusgraden den Schnee weggeleckt, so daß viel zu viel Braun den Weiterweg schließlich unmöglich machte. Die Extrarunde um den Schwarzen Berg (Černý vrch - s. Track vom 13.02., km 15,1 - 23,2) bescherte uns dafür eine sausende Abfahrt, und zwar ohne Sturz. Das hat Laune gemacht! Am Tourende standen glatt 30 km zu Buche, für mich ein neuer Streckenrekord. Das beste daran: ich fühlte mich noch richtig fit. Von mir aus hätte es gern noch weiter gehen können.

Gestern gab es dann die gemeinsame Familientour, natürlich wieder von Vorderdarre aus. Kerstins Tochter Henni nahm ihren Hund Jimmy mit auf die Piste, der im Laufe des Tages überhaupt nicht totzukriegen war. Unglaublich, was der kleine Hund auf seinen kurzen Beinen für ein Pensum abspulte und dabei offensichtlich eine ganze Menge Spaß hatte!

Letzterer drohte bei den Kindern von Uta und Jörg allerdings zeitweise auf der Strecke zu bleiben. Die ausgeliehenen Langlaufski erwiesen sich nämlich als ziemlich ungeeignet, kraftsparend die Berge zu erklimmen. So wie die Kinder auf ihnen vorwärtsglitten, rutschten sie leider auch damit zurück. Und das Steigwachs lag im Ferienhaus. Immerhin, sie blieben tapfer. Nach einem testweisen Skitausch mußten dann ihre Eltern leiden.

Blaubeerknödel und Gulasch (Aufnahmeort)
Die Mittagsrast in der Berghütte Wittighaus (Horská Chata Smědava) war jedenfalls hochwillkommen. Blaubeerknödel, Gulasch und Suppe lieferten noch einmal genügend Kalorien für den letzten steilen Anstieg auf der Stolpichstraße (Štolpišská cesta) hinauf zum Torfmoor Krummholzkiefernwiese (Klečové louky). Danach glitten wir nur noch bergab. Bei den herrschenden Schneebedingungen und dem angenehmen Gefälle war das einfach nur genial. Kurz vor dem Ziel und auf der Heimfahrt zur Unterkunft grüßte uns zum Abschied ein letztes Mal die Nachmittagsonne.

Bis zum nächsten Wiedersehen!

Track der Skilanglauftour vom 13.02.2016
Track der Skilanglauftour vom 14.02.2016

7. Februar 2016

Berge satt!

Es ist schon eine feine Sache, wenn die Bremse das macht, wofür sie da ist - nämlich bremsen!

Obwohl mein Haus- und Hofmechaniker Eddy noch im Urlaub war, habe ich in Pirna jemanden gefunden, der mir in dieser Angelegenheit weiterhelfen konnte. Das ging zwar erst am Sonnabend, aber die Verzögerung lohnte sich. Neben dem Entlüften inkl. Bremsölwechsel meiner 2006er Magura Louise brachte der leidenschaftliche Bastler von der Fahrradklinik sogar die arg strapazierte Fahrradkette wieder in ansehnlichen und beinahe perfekten Zustand. Die hatte nämlich inzwischen arg gelitten.

Am Langenhennersdorfer Wasserfall (Aufnahmeort),
der um diese Zeit eigentlich vereist ist
Nachdem ich also am Vortag trotz des guten Wetters warten mußte, konnte ich heute meine Runde drehen. Die Bremse sollte dabei ordentlich zum Einsatz kommen. Dafür braucht man natürlich Berge, die jedoch erst einmal erklommen werden wollen. Im Laufe der Tour kam da einiges an Höhenmetern zusammen.

Aber das Bremsen machte nach dem Rumgeeiere der vergangenen Ausflüge einfach nur Laune. Jetzt kann ich mich wieder volle Kanne zu Tale stürzen und erst im letzten Moment wohldosiert die Geschwindigkeit herausnehmen. Großartig!

Eine Sache ist mir heute allerdings aufgefallen. Einige Male mußte ich beim Bergefahren einen kurzen Zwischenstop einlegen, weil sich meine Herzfrequenz nicht wieder beruhigte. Nun ist das zwar bei mir nicht problematisch, wenn ich in den Spitzen mal eine 170er oder - so wie heute - eine 166er Kadenz erreiche. Daß aber mein Fahrradcomputer nach einer Brutto(!)fahrzeit inkl. Pausen und Zwischenstops von etwas über 9 Stunden eine 136er Herzfrequenz als Durchschnittswert anzeigt, ist schon sehr ungewöhnlich. Ich selbst habe das übrigens auch körperlich registriert, denn ich kam mir sehr häufig so vor, als wäre ich außer Atem. - Na ja, vielleicht lag es ja auch am Wetter. Der kräftige Südostwind jedenfalls hat mich sicher einige zusätzliche Kalorien gekostet.

Gefreut habe ich mich, daß ich endlich Anja und Caro von Hundwegsam begegnet bin. Ich unterstütze sie bei der Routenplanung für das von ihnen organisierte Elbsandstein-Dogtrekking Anfang April. Nachdem mir Caro am Vorabend von der geplanten Tour im Hinterhermsdorfer Gebiet schrieb, legte ich in der stillen Hoffnung auf ein Treffen meine Tour einfach über das hintere Kirnitzschtal. Bingo! Kurz nach der Niederen Schleuse stöberte ich sie auf. Die zwei sind echte Naturmädels - sehr sympathisch! Ihre Hunde können mich offensichtlich ebenfalls gut leiden. Maxl war völlig aus dem Häuschen und hat mir im Handbike auf Augenhöhe erstmal eine Gesichtswäsche verpaßt. Doch solcherart Körperkontakt ist für mich kein Problem.

Ich liebe Hunde!

Track der Handbiketour vom 07.02.2016