Sicher wird sich jetzt der eine oder andere fragen, was man mit dem Handbike bei solchen Bedingungen überhaupt auf der Straße zu suchen hat. Einige Autofahrer glaubten, mir ihre Meinung dazu ebenfalls recht drastisch zum Ausdruck bringen zu müssen. - Da sitzt so ein fetter Klops hinterm Lenkrad eines fetten Autos und verbläst massenweise Abgase in die Umwelt. Den frage ich doch auch nicht, warum er gerade unterwegs ist! Zumal diesem Zeitgenossen sicher ein bißchen eigene Bewegung gut tun würde...Na ja, es ist eben jedes Jahr immer wieder das gleiche. Es gibt Blindgänger, aber andererseits auch Leute, die mich bei Entgegenkommen grüßen. Darüber freue ich mich jedesmal besonders.
Temperaturen unter 0°C und die erschwerten Straßenbedingungen wirkten sich natürlich auch auf mein Fahrpensum aus. Hunderter sind gegenwärtig auch für mich nicht in einem akzeptablen Zeitrahmen zu absolvieren. So wurden es eben zwei kürzere Touren. Abgesehen von Kälte und Schnee, war es dennoch zauberhaft und beinahe unwirklich schön, durch diese Märchenwinterwelt zu fahren. Auf meinem Ausflug am Sonnabend bis nach Neustadt / Sa. begleitete mich sogar mehrere Stunden lang blauer Himmel und Sonnenschein. Herrlich! Da kann man sogar als Rollifahrer dieser weißen Pracht etwas Schönes abgewinnen.
Am Sonntag bin ich dann nur bis kurz nach dem Mittag auf der Piste gewesen. Am Morgen hatte ich die Straße wieder ganz für mich allein. In der kalten Jahreszeit scheinen die Leute erst ab der zehnten Stunde nach draußen zu kommen. Dabei ist so ein stiller Morgen etwas Wunderbares! Diesmal zog es mich ins Osterzgebirgsgrenzgebiet und Bielatal. Ist die daran anschließende lange Abfahrt ins Elbtal nach Königstein in der warmen Jahreszeit ein Vergnügen, so war ich heute froh, als ich sie hinter mir hatte. Beim bewegungslosen Rollen zieht die Kälte in alle Glieder. Nur langsam gewöhnt sich der Körper an die veränderten Bedingungen.
Im Winter werde ich dann wieder entspannter fahren können.


