Es ist kalt geworden. Noch am Ende dieser Woche hat es ordentlich geschneit, selbst bis ins Elbtal hinunter. Das ist zu dieser Jahreszeit eigentlich unüblich. - Doch unser Straßenwinterdienst meint wahrscheinlich, daß der reichlich gefallene Schnee in nächster Zeit wieder von alleine wegtauen wird. Denn über solch winterliche Straßen, wie an diesem Wochenende großflächig erlebt, bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Von festgefahrener Schneedecke über Schneemehl, von Spurrinnen bis Blankeis war alles dabei. Da bedarf es schon einiges fahrerisches Können und vor allem vorausschauendes Fahren, um nicht im Straßengraben zu landen. Maximalgeschwindigkeiten sind so jedenfalls nicht möglich.
Sicher wird sich jetzt der eine oder andere fragen, was man mit dem Handbike bei solchen Bedingungen überhaupt auf der Straße zu suchen hat. Einige Autofahrer glaubten, mir ihre Meinung dazu ebenfalls recht drastisch zum Ausdruck bringen zu müssen. - Da sitzt so ein fetter Klops hinterm Lenkrad eines fetten Autos und verbläst massenweise Abgase in die Umwelt. Den frage ich doch auch nicht, warum er gerade unterwegs ist! Zumal diesem Zeitgenossen sicher ein bißchen eigene Bewegung gut tun würde...
Na ja, es ist eben jedes Jahr immer wieder das gleiche. Es gibt Blindgänger, aber andererseits auch Leute, die mich bei Entgegenkommen grüßen. Darüber freue ich mich jedesmal besonders.
Temperaturen unter 0°C und die erschwerten Straßenbedingungen wirkten sich natürlich auch auf mein Fahrpensum aus. Hunderter sind gegenwärtig auch für mich nicht in einem akzeptablen Zeitrahmen zu absolvieren. So wurden es eben zwei kürzere Touren. Abgesehen von Kälte und Schnee, war es dennoch zauberhaft und beinahe unwirklich schön, durch diese Märchenwinterwelt zu fahren. Auf meinem Ausflug am Sonnabend bis nach Neustadt / Sa. begleitete mich sogar mehrere Stunden lang blauer Himmel und Sonnenschein. Herrlich! Da kann man sogar als Rollifahrer dieser weißen Pracht etwas Schönes abgewinnen.
Am Sonntag bin ich dann nur bis kurz nach dem Mittag auf der Piste gewesen. Am Morgen hatte ich die Straße wieder ganz für mich allein. In der kalten Jahreszeit scheinen die Leute erst ab der zehnten Stunde nach draußen zu kommen. Dabei ist so ein stiller Morgen etwas Wunderbares! Diesmal zog es mich ins Osterzgebirgsgrenzgebiet und Bielatal. Ist die daran anschließende lange Abfahrt ins Elbtal nach Königstein in der warmen Jahreszeit ein Vergnügen, so war ich heute froh, als ich sie hinter mir hatte. Beim bewegungslosen Rollen zieht die Kälte in alle Glieder. Nur langsam gewöhnt sich der Körper an die veränderten Bedingungen.
Im Winter werde ich dann wieder entspannter fahren können.
28. November 2010
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4 Kommentare :
Hallo Veit,
Sonntag Nachmittag warst Du doch noch mit so einem Langlaufschlitten in Altenberg unterwegs; ich hab Dich gesehen, als Du zum Kahleberg hoch bist. Echt super! Durch die vielen Touren mit dem Handbike bist Du eben richtig durchtrainiert.
Bist Du dieses WE wieder mit Deinem "Ski" unterwegs? Wie groß sind denn da so Deine Touren?
Liebe Grüße
Sandy
Hallo Sandy,
es ehrt mich, daß Du mir das zutraust, aber ich bin nicht der Skifahrer vom vergangenen Wochenende. Sonst hätte ich gewiß hier darüber berichtet.
Allerdings reizt mich das Langlauffahren schon. Bis jetzt habe ich es nur einmal probiert. Leider war der Skikurs für 2011 schon ausgebucht, so werde ich bis 2012 damit warten müssen. Falls ich davor bereits an ein Gerät herankomme, probiere ich es aber vielleicht schon eher wieder.
Jetzt bin ich aber neugierig, wer der Fahrer war. So viele Verrückte kann es doch in unserer Region gar nicht geben...
Guten Morgen,
na da hoffe ich mal, dass Du bald so ein Gerät bekommst, denn das macht bestimmt Spaß bei dieser herrlichen Winterlandschaft.
Ich kenne sonst keinen anderen aktiven Rollstuhlfahrer hier in der Dresdner Gegend, kann Dir da leider bei der Auflösung nicht weiterhelfen.
Setzt Du Dich bei diesen frostigen Temperaturen wieder ins Handbike und machst eine Tour?
Ein schönes WE,
Sandy
Sobald die Straßen wieder leidlich befahrbar sind, werde ich wieder meine Kreise ziehen. - Nicht die Kälte ist das Problem, sondern der viele Schnee.
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