8. Februar 2013

Panem et circenses

Für den Wettbewerb der Mixed-Staffel bei der zurzeit in Nové Město na Moravě ausgetragenen Biathlon-Weltmeisterschaft hatten meine tschechischen Freunde Eintrittskarten gekauft. Da für Rollifahrer inklusive Begleitperson der Besuch der Veranstaltungen ohne Karten möglich ist, konnte ich - obwohl es sonst keine mehr gab - gemeinsam mit Kerstin Šárka und Lád'a nach Mähren begleiten.

Nun bin ich zwar kein ausgesprochener Zuschauertyp bei solchen Sportveranstaltungen, doch ein wenig die Atmosphäre zu schnuppern konnte ja eigentlich nicht schaden. Auch wenn sich die Rollistellplätze aus technischen Gründen etwas abseits vom Schuß befanden, war es für mich doch eine neue Erfahrung.

Mit Jirka auf der Tribüne
Gerade als die Biathleten der tschechischen Staffel sich Platz um Platz vorwärtskämpften, war das ganze Stadion aus dem Häuschen. Der 3. Platz ihrer Mannschaft wurde von den Tschechen lautstark gefeiert - ich gönne es ihnen aus ganzem Herzen.

Für die deutsche Mannschaft lief es nicht so gut. Die zweite Läuferin kam diesmal mit dem Schießen überhaupt nicht klar, so daß der Wettkampf danach gelaufen war. Ich war ungefähr 30m von ihr entfernt, als sie im Zielbereich von den Betreuern in Empfang genommen wurde. Die Niederlage ging ihr wirklich sehr nahe, so daß sie mir richtig leid tat. Aber Verlieren gehört nun einmal dazu. Genauso wie die Freude und die strahlenden Gesichter bei den siegreichen Norwegerinnen.

Ich möchte nicht mit diesen Athleten tauschen, die unter einem hohen Erfolgsdruck stehen und von denen erwartet wird, zu jeder Zeit und an jedem Ort im Wettkampf souverän die Lage zu beherrschen. Den Gladiatoren der Neuzeit geht es heutzutage zwar nicht mehr ans Leben, aber Mißerfolge straft das Publikum fast genauso grausam ab. Und das besteht zum überwiegenden Teil aus Leuten, welche solche Leistungen gar nicht erbringen könnten.

Brot und Spiele - in unserer Zeit aktueller denn je.

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