18. Juni 2018

Tiefer Frieden

Heute habe ich mir eine weitere Handbiketour gegönnt. Nach der Aktion vom Sonnabend war das beinahe Naherholung - also weder weit, noch überdurchschnittlich anstrengend. Überdies begann an diesem Montag der Wertungszeitraum für Dresden beim Stadtradeln. Ich starte 2018 für meine Behörde.

Nach den kräftigen abendlichen Regengüssen vom Vortag war die Luft frisch, wie schon lange nicht mehr. Da machte es richtig Laune, auf ansteigender Straße hinauf bis nach Tyssa (Tisá) zu fahren. Die 450 Höhenmeter schnurbsten sich weg, als wäre ich auf einer Kaffeefahrt. Auch der zweite größere Anstieg hinauf in das von mir so genannte Tetschener Hochland (die Tschechen nennen es Aussiger Mittelgebirge - Ústecké středohoří) ließ sich gut fahren. Besonders, nachdem inzwischen viele Kilometer der verwitterten alten Straßen eine neue Asphaltdecke erhalten haben, ist es eine Freude, hier unterwegs zu sein.

Ich liebe diese zentral gelegene und doch abgeschiedene Gegend und bin immer wieder gern hier! Als ich von Slabisch (Slavošov) hinauf in Richtung Ohrener Höhe (Javorský vrch) fuhr, mußte ich auf halber Strecke einfach mal etwas verweilen. Natur pur um mich herum. Vogelgezwitscher, auf der Wiese blökten ein paar Schafe (ich weiß nicht, was die so aufgeregt hat) und sanfter Wind strich über das wogende Grasmeer. Kein Verkehrslärm drang an mein Ohr, und auch nicht die Geräuschkulisse hektischer urbaner Betriebsamkeit. Eine kleine, große Welt für sich.

(Ich erinnere mich, daß ich einmal einen Rollifahrer aus dem Ruhrgebiet im Elbsandsteingebirge zu Gast hatte. Auf einem kleinen Nachmittagsspaziergang zeigte ich ihm einen schönen Wanderweg zu den Eulensteinen oberhalb von Weißig. Aus einen dicht besiedelten Ballungsraum kommend, war es für ihn bis zu diesem Zeitpunkt völlig unvorstellbar gewesen, mal nichts anderes als die Stimmen der Natur zu hören. Ich glaube, das hat ihn tief bewegt.)

Blick unterhalb der Ohrener Höhe zu (v.l.) Kletschen, Hora (im Hintergrund) und Milleschauer
Doch auch der Blick vom höchsten Punkt der Straße war ein Fest für die Augen. Im Südwesten erhoben sich majestätisch Milleschauer (Milešovka), Kletschen (Kletečná) und dahinter die Hora (Lipská hora). Auf dem schönsten und höchsten Berg davon war ich in diesem Jahr mit meinem Kameraden Lád'a! - Erinnerungen, die immer bleiben werden ...

10.00 Uhr war ich nach rasanter Abfahrt in Tetschen (Děčín), nach dem Zacken auf meiner beliebten Rennstrecke über Cunnersdorf (s. Track vom 18.06., km 73,24 - 90,5) Punkt 12 in Königstein und schließlich kurz vor 13.00 Uhr zurück in Pirna.

So gefällt es mir!

Track der Handbiketour vom 18.06.2018

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

Jo Čechy a České Středohoří jsou moc pěkné. Výhled z Javorského vrchu nemá chybu! A kopce jsou tam též výživné! Hezká trasa!