22. Juli 2019

Ungebremst?

Derzeit rollt es richtig gut! Doch vielleicht hat das auch einen ganz einfachen Grund. Beim letzten Bremsbelagwechsel Anfang Juli justierte ich nämlich meine Scheibenbremse nach. Denn die Beläge waren unterschiedlich stark abgenutzt (wenn auch nur im Mikrometerbereich), was auf einen unterschiedlichen Abstand zur Bremsscheibe hindeutete, vielleicht sogar auf leichten Kontakt. Fakt ist, daß ich seit dieser Aktion wesentlich schneller unterwegs bin - bis natürlich auf meinem Ausflug zum Großen Inselsberg, wo mich der schotterige Rennsteig und Pflasterstraßen arg ausbremsten.

Am Sonnabend wollte ich zwar meinen ehemaligen Arbeitskollegen auf seiner Hausbaustelle besuchen, doch davor hatte ich mir wieder mal eine größere Runde vorgenommen. Weil es dabei bis ins Lausitzer Gebirge ging, erwarteten mich natürlich etliche anspruchsvolle Anstiege. Doch das Wetter spielte sehr gut mit. Gerade vormittags waren die Temperaturen perfekt, so daß ich sehr gut vorankam. Bereits gegen 12 erreichte ich nach der Durchquerung des Schluckenauer Zipfels (Šluknovský výběžek) über den Grenzübergang Rosenhain (Rožany) in Hohberg wieder die deutsche Seite. Da lagen schon alle langen Auffahrten hinter mir.

Die letzten 60 km waren nur noch eine Fleißaufgabe. Weil ich immer noch sehr gut in der Zeit lag, konnte ich es mir leisten, bei Micha einen längeren Zwischenstop einzulegen. Es gab etliches zu bereden, doch dabei verging die Zeit wie im Fluge. Ganz zum Schluß fuhr ich noch ein paar Umwege, um die Grenze zur Langstreckendistanz bei 150 km zu knacken. Mit über 1700 Höhenmetern hatte ich das Klettersoll sowieso schon längst geschafft. Als ich schließlich zum abendlichen Glockenläuten daheim einrollte, konnte ich sehr zufrieden sein. Trotz der (in der ersten Hälfte) sehr anspruchsvollen Strecke stand immer noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,5 km/h zu Buche. Prima!

Für meine Sonntagstour hatte ich keine festen Pläne. Anfangs wollte ich ja in Richtung Osterzgebirgsvorland fahren. Doch nachdem ich auf dem Niederschlagsradar einen fetten blauen Regenklops dorthin ziehen sah, verlegte ich meine Tour auf die Gebiete nördlich der Elbe. Es war die richtige Entscheidung. Während meiner Auffahrt aus dem Elbtal von Stadt nach Dorf Wehlen streifte mich nur ein kurzer Ausläufer des Gewitters, welches sich auf der anderen Seite des Flusses entlud.

Postkartenidyll mit der Reitzendorfer Windmühle (Aufnahmeort)
Auch später zogen noch ein paar einzelne Regenschauer durch's Land, doch kamen sie mir nie mehr zu nahe. Die Strecke selbst bot zwar keine besonderen landschaftlichen Höhepunkte, war jedoch nach dem durchaus herausfordernden Wochenendauftakt eine recht lockere Ausrolltour. Weil bis Radeberg immer noch keine 1000 Hm auf dem Fahrradcomputer standen, hängte ich noch den kleinen Zacken über das Schönfelder Hochland dran. Evtl. wäre ich sonst noch auf den Triebenberg gefahren, doch nach der kurzen und garstigen 13%-Rampe von Reitzendorf nach Zaschendorf (s. Track vom 21.07., km 101,5 - 102.1) hatte sich das jedenfalls erledigt.

Nun mußte ich nur noch die letzten Meter der Straße nach Pillnitz - eine mörderische, rennradreifenfressende Granitsteinpflaster-Schüttelpiste von ca. 200 m Länge (s. Track vom 21.07., km 105,1 - 105.3) überstehen, um danach entspannt die letzten Kilometer abzuspulen.

Das war ein Wochenende nach Maß!

Track der Handbiketour vom 20.07.2019
Track der Handbiketour vom 21.07.2019

Keine Kommentare :