31. August 2024

Schmierentheater

Für einen neuen Monatsstreckenrekord fehlten im August noch reichlich 200 km, außerdem gab es die Chance, nach erfolgreicher Alpenpässejagd zum fünften Mal während meiner gesamten Handbikerlaufbahn mehr als 20.000 Hm im Monat zu erreichen. Diese Zahlenspielereien konnte ich mir nicht einfach so entgehen lassen, vor allem nicht bei diesem schönen Sommerwetter!

Leider hat mein Handbike derzeit ein Handicap. Wie schon berichtet, verliert meine Rohloff-Getriebenabe im Vorderrad Öl, und Bremsscheibe sowie Bremsbeläge kommen damit offenbar in Kontakt. Das wirkt sich drastisch auf das Bremsen aus. Vor allem bei langen bzw. steilen Abfahrten, wenn die Scheibe sehr heiß wird, sinkt die Bremswirkung drastisch und ich muß sogar meine Feststelle(felgen)bremse zu Hilfe nehmen, um schließlich anzuhalten. Im Stand qualmt es dann am Vorderrad, wahrscheinlich vom erhitzten Öl. Das alles ist eine riesige Sauerei, auf die ich wohl demnächst reagieren muß. Ich besitze zwar noch mein altes Vorderrad mit meiner ersten Rohloff-Nabe (die auch gewartet wurde), habe dieses jedoch schon mehrere Jahre nur als Reserve gelagert. Ich kann nur hoffen, daß es sofort einsatzbereit ist, denn meine neue Nabe inkl. Vorderrad muß ich baldmöglich in Ordnung bringen lassen.

Auf meine Radsportaktivitäten hat dies derzeit nur insoweit Auswirkungen, als daß ich wesentlich vorausschauender fahren und auch bei gemäßigteren Abfahrten zwischendurch eher mal bremsen muß. Ansonsten rollt es ganz gut, vielleicht senken die schmierigen Teile ja ebenso den Drehwiderstand. 😁

Meine freitägliche Feierabendrunde absolvierte ich jedenfalls trotz der Hitze ziemlich zügig. Freilich ersparte ich mir bei über 30°C steile Anstiege. Auf dem Schleichweg wegen einer Baustelle vor Bad Gottleuba über ein zunächst holperiges, dann steil abfallendes gewundenes Sträßchen (s. Track vom 30.08., km 23,2 - 23,8) ließ ich mir diesmal viel Zeit und hielt lieber einmal mehr an, damit sich Bremsscheibe und auch Felge (wegen des zusätzlichen Einsatzes der Feststellbremse!) abkühlen konnten. Einen Bremsplatten wollte ich nicht riskieren! Auch das zweite Steilstück, die kurze Abfahrt in das Müglitztal, überstand ich mit rauchendem Vorderrad.

Danach zählte nur noch das Tempo. Für etwas Höhenmeterkosmetik fuhr ich zum Schluß noch den Umweg über Bonnewitz und Liebethal, bevor ich kurz vor Sieben zuhause einrollte. Ein schneller Start ins Wochenende!

Nach dem verheerenden Waldbrand von 2022
grünt es wieder auf den Hängen beiderseits der
Straße zwischen Herrnskretschen und Rainwiese
(Aufnahmeort)
Sonntags peilte ich endlich mal wieder die schöne Auffahrt von Herrnskretschen (Hřensko) nach Hohen Leipa (Vysoká Lípa) in der Böhmischen Schweiz an. Um von dort ins Kirnitzschtal in der Hinteren Sächsischen Schweiz zu gelangen, ist die Böhmerstraße (Česká silnice) eigentlich die beste Verbindung. Auch die Landschaft ist unbedingt ein Erlebnis, selbst oder gerade auch nach den verheerenden Verwüstungen durch den Borkenkäfer. Es ist wirklich schade, daß sich diese Forsttrasse zwischen Nassem Grund (Mokrý důl) und Touristengrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice, s. Track vom 31.08., km 56,3 - 59,4) inzwischen in solch eine erbärmliche Schotterpiste verwandelt hat. Ich frage mich, ob man nicht irgendwann einmal das vor einigen Jahren perfekte asphaltierte Teilstück der Böhmerstraße von Hohen Leipa bis zum Abzweig des Nassen Grunds bis zur Grenze verlängern könnte. Das wäre für Radfahrer ein echter Zugewinn und würde diese Route erheblich aufwerten. Aber vielleicht ist das auch aus Gründen des Naturschutzes gar nicht gewollt, führt dieser Weg doch durch das Zentrum des Nationalparks auf böhmischer Seite.

Jedenfalls "schlich" ich über diese drei Kilometer mit grobem, spitzen Schotter fast im Schrittempo und hoffte dabei inständig, daß meine Reifen die Tortour unbeschadet überstehen. Am Touristengrenzübergang war das Rumgeeiere aber noch nicht zu Ende. Statt der ursprünglichen und ebenfalls schotterigen Strecke durch das Kirnitzschtal zur Straße nach Bad Schandau, entschied ich mich hier für den langen Anstieg nach Hinterhermsdorf auf Höll- und Neuer Straße (s. Track vom 31.08., km 59,7 - 54,6). Die Qualität des Belags war auf dieser "Radroute im Nationalpark" zwar auch nicht viel besser, doch bergauf fahre ich sowieso viel langsamer. Der höhere Rollwiderstand fällt bei dieser Geschwindigkeit ebenfalls nicht groß ins Gewicht.

In Hinterhermsdorf lagen dann die größten Zeitfresser hinter mir. Während des Rückwegs nach Pirna schaffte ich meine Tempovorgabe zwar nicht mehr ganz, doch gab es dafür die schon erwähnten handfesten Gründe.

Vielleicht wird ja mal ein Wunder geschehen ...

27. August 2024

Schwung holen

Auch meinen letzten Sommerurlaubstag habe ich für eine Runde im Handbike genutzt. Diesmal bin ich allerdings etwas anders herangegangen: Den flachen Elberadweg nach Dresden sowie die nur sacht ansteigende Strecke bis Tharandt absolvierte ich zuerst, die Berge kamen später.

So konnte ich nicht nur ganz allmählich beim Warmfahren die Belastung steigern, sondern hatte zu immer noch früher Stunde bis auf ein paar Arbeitspendler die meist sehr belebte Trasse oft für mich fast allein. Die Fahrt durch Freital über stark befahrene Straßen und städtisches Umfeld betrachte ich zwar regelmäßig als notwendiges Übel, um auf einfachstem Weg entlang der Weißeritz ins südwestliche Osterzgebirgsvorland zu gelangen. Doch schon ab Tharandt war ich dann schon wieder meist allein unterwegs und verlor bergauf dabei sogar nicht einmal übermäßig viel Zeit.

Ich jedenfalls war ziemlich überrascht, als zu Beginn der ersten Abfahrt nach reichlich 58 km und 450 Hm hinter Pretzschendorf meine Durchschnittsgeschwindigkeit trotzdem bei 16 km/h lag. Natürlich wollte ich da dran bleiben! Das gelang mir, indem ich auf meiner weiteren Strecke Berge und Abfahrten mit Blick auf die Zahlen entsprechend zusammenstellte. In meiner Heimatregion gibt es dafür ja beinahe unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Die am Ende kurz vor Pirna zur 1%-Marke (= 1000 hm auf 100 km) fehlenden paar Höhenmeter schenkte ich mir schließlich und fuhr ab dem Seidewitztal direkt nachhause. Bei angenehmen 22 - 27°C über die meiste Zeit der Tour bin ich nicht ein einziges Mal richtig ins Schwitzen gekommen, und auch die Herzfrequenzdaten stimmten.

Mal sehen, wie lange dieser Schwung im Arbeitsalltag hält ... 

25. August 2024

Zwei gute Freunde

Die beiden vergangenen Touren standen im Zeichen meines tschechischen Kameraden. Wir waren schon längere Zeit nicht mehr auf gemeinsamer Tour, doch diesmal wollte Lád'a auf seiner Etappenfahrt ins Riesengebirge gleich bei mir vorbeischauen. Anderntags - so der Plan - würde ich ihn ein Stück in Richtung Osten begleiten, bevor ich wieder umkehrte. Seine erste Etappe der Unternehmung endete also bei mir, und wir hatten einen unterhaltsamen Abend mit einem tschechischen Quizspiel, welches ich mal von ihm geschenkt bekam.

Morgens auf dem Elberadweg, im Hintergrund die
ist die Festung Königstein zu sehen (Aufnahmeort)
Für den Freitag hatte ich mir etwas Besonderes einfallen lassen. Nicht ganz uneigennützig, denn allein diese Offroadstrecke zu befahren, ist für mich wegen einiger schwieriger Stellen (beschädigte bzw. unwegsame Brückenüberfahrten, ein steiler Anstieg) sehr riskant. Das traue ich mir nicht (mehr) zu. Deshalb war die Befahrung des Schwarzbachtals ab Kohlmühle bis zur Mündung auf der Sebnitzer Straße zwischen Lohs- und Ulbersdorf (s. Track vom 23.08., km 29,7 - 34,5) für uns beide ein Gewinn. Die alte Bahnstrecke mit zwei Tunneln und dem schmalen Viadukt über das Flüßchen Sebnitz (zum Viadukt und den zweiten Tunnel führt ein kurzer Abstecher, Bilder s.a. hier)  muß man unbedingt mal erlebt haben.

Noch vor elf erreichten wir Schluckenau (Šluknov), wo sich dann unsere Wege trennten. Während mein Kamerad über Rumburg (Rumburk) seinen Weg zum Riesengebirge fortsetzte, fuhr ich nun wieder zurück. Allerdings vermied ich dabei steile Abfahrten, weil sich bei meiner Scheibenbremse zunehmend ein Problem entwickelte. Bereits während meines Langen Kantens mit Christiane hatte ich nämlich bemerkt, daß deren Bremskraft stark nachließ. Nun bremste sie fast gar nicht mehr, nur mit Hilfe meiner Feststellbremse bekam ich mein Handbike noch zum Stehen. Daß dies extrem gefährlich ist, muß ich wohl nicht näher erläutern.

Aus diesem Grund sparte ich mir auch Handbikeaktivitäten am Sonnabend und machte mich lieber auf Ursachensuche bzw. Schadensbehebung. Wie sich sehr bald herausstellte, waren nicht etwa abgefahrene Beläge für die quasi nicht mehr vorhandene Bremsleistung verantwortlich, sondern Öl auf den Belägen sowie der Bremsscheibe. Vermutlich stammte dieses aus meiner Rohloff-Getriebenabe, bei welcher die Dichtung nicht mehr in Ordnung zu sein scheint. Für mich bedeutete das letztlich ein Wechsel der Beläge (die versotteten Teile bekommt man nicht wieder ölfrei!) und eine intensive Reinigung der Bremsscheibe sowie der beachbarten Teile des Vorderrades. Das kostete einige Zeit, hat aber (hoffentlich dauerhaft) geholfen. Heute nämlich machte nämlich meine Scheibenbremse wieder genau das, wozu sie da ist.

Nach einem heißen Sonnabend mit Temperaturen bis 32°C (auch deshalb wollte ich an diesem Tag nicht auf Tour!) begann der Sonntagmorgen mit angenehmen 22°C. Das war auch bereits die Höchsttemperatur - bei meist bedecktem Himmel und nach Durchzug einiger Niederschlagsgebiete wurde es nämlich nicht mehr wärmer. Aber genau so, wie ich immer dem Regen erfolgreich ausweichen konnte, war das gleichfalls mein Wohlfühlklima.

Dennoch verhinderte der böige Wind und vor allem auch die lange Offroad-Passage von Müglitz über die Grenze nach Voitsdorf (Fojtovice, s. Track vom 25.08., km 32,7 - 35,8), daß ich einigermaßen Tempo machte. Vor allem dieser letzte Abschnitt nervte mich, weil die ehemalige Dorfstraße des nicht mehr vorhandenen deutschen Ortes Müglitz / Mohelnice auf tschechischer Seite mittlerweile zu einer Geröll-Piste mit lockeren Steinen mutiert ist. Daß dieses Stück so schlecht und so lang ist, hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Vielleicht lag meine Bummelei aber auch zusätzlich noch daran, daß mein Vorderrad nach dem Belagwechsel nicht mehr ganz so frei läuft, was der Test nach der Montage zeigte. Ich hoffe, das wir bald wieder besser - sonst muß ich noch einmal die Bremse neu ausrichten. Diese Sisyphusarbeit würde ich mir jedoch gern ersparen ... 

Lád'a schickte mir an diesem Tag bald Bilder von seiner Heimfahrt. Als ich ihm daraufhin meine aktuellen Standort durchgab, fragte er an, wohin ich nun fahren würde. Wie sich herausstellte, eigneten sich unsere Streckenpläne perfekt für ein kurzes Rendezvous. Nach einigen gegenseitigen Informationen und der Bereitstellung meines Lifetracks begegneten wir uns schließlich fast Punkt Zölf auf der Straße zwischen Peterswald (Petrovice), woher ich kam, und Tyssa (Tisá), wo Lád'a gerade Mittagspause gemacht hatte. Ein kurzer Austausch, dann zog jeder weiter seines Weges. - Vielleicht dauert es ja nun bis zum nächsten Wiedersehen nicht mehr so lange, wie vorher. Die Freundschaft mit meinem tschechischen Kameraden ist mir sehr wichtig, da sollte ich unbedingt auch in die Pflege investieren.

Schön, daß es am Ende meiner letzten Sommerurlaubswoche nun endlich geklappt hat! 

22. August 2024

Heimat-Modus

Noch habe ich Urlaub, und auch wenn ich nicht mehr in den Alpen aktiv bin, nutze ich die freien Tag doch ebenso für's Radfahren. Nun allerdings haben sich die Parameter wieder verschoben: Statt Höhenmeter mache ich eher Strecke. Im bekannten Gelände mit einem wesentlich dichteren Straßennetz gibt es dafür wesentlich mehr Kombinationsmöglichkeiten, die ich mir außerdem recht spontan zusammenstellen kann.

Dienstags fuhr ich zum ersten Mal in dieser Woche ein paar Kilometer. Eigentlich wollte ich ja nur eine kleinere Runde drehen, da für den nächsten Tag ein lang geplantes Vorhaben mit meiner Sportfreudin Christiane anstand und ich deshalb etwas Schonung für sinnvoll erachtete.

Aber dann rollte es so gut, daß ich meinen Vorsatz über den Haufen warf. Zumal die Witterungsbedingungen für mich prima paßten. Nach der Hitze am Comer See erschienen mir die (in der Spitze) 27°C geradezu als angenehm. Schließlich sammelte ich am Ende noch ein paar Höhenmeter indem ich ein paar weitere Anstiege mitnahm. Zur Kaffeetrinkerzeit stand ich wieder vor der Haustür.

Gestern ging es dann gemeinsam mit meiner Sportfreundin zunächst in Richtung Osten bis fast zum Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik. Auf Bitten von Verantwortlichen beim SBB (Sächsischer Bergsteigerbund) testeten wir eine familienfreundliche Radtour von der Alpenvereinshütte des DAV, Ortsgruppe Zittau in Jonsdorf zur Saupsdorfer Alpenvereinshütte des SBB . Die Strecke hatte ich dafür vorher zusammengestellt, insgesamt sind es rund 36 km mit 350 Hm (aufwärts, in Gegenrichtung 520 Hm, s. Track vom 21.08., km 83,8 - 119,5).

Bis auf ein vier Kilometer langes Teilstück mit größerem Kraftverkehrsaufkommen (s. Track vom 21.08., km 97,4 -100,4) ist diese Verbindung uneingeschränkt dafür geeignet. Leider läßt sich der genannte suboptimale Abschnitt zwischen Niedergrund (Dolní Podluží) und Teichstatt (Rybniště) nicht sinnvoll alternativ umgehen. Welche Auswirkungen das auf die gesamte Tour hat, kann ich als Vielstraßenfahrer nicht beurteilen. Ich würde die Strecke jedoch trotzdem empfehlen, denn der Rest dieser 36 km führt auf schönen Wegen bzw. verkehrsarmen Straßen durch eine herrliche Gegend mit immer neuen landschaftlichen Reizen.

Im Khaatal (Aufnahmeort)
Bei etlichen Fotostops, einer größeren Freß- und Trinkpause im Gasthaus zu Beginn des Khaatals (Kyjovské údolí) und dem kurzen Abstecher von Christiane zu Fuß zur Kinsky-Aussicht oberhalb des Tals "verbummelten" wir viel Zeit, bis wir endlich 17.30 Uhr an der Hütte im Saupsdorfer Räumicht eintrafen. Eine viertel Stunde später ging es dann im Feuerwehr-Tempo durch das Kirnitzschtal weiter nach Bad Schandau, und 20.15 Uhr waren wir endlich zurück in Pirna.

Meine allerbeste Sportfreundin hatte mich schon auf dem Weg dorthin aufgestachelt, ich solle doch ebenfalls noch eine Extrarunde dranhängen, um eine 200 km lange Tagesstrecke zu erreichen. (Aufgrund ihrer längeren An- und Heimfahrt würde sie sowieso einen 200er verbuchen.) Eigentlich war ich noch gut in Schuß, nur eben die Zeit vor Anbruch der Nacht reichte dafür nicht. Aber ich hatte ja Beleuchtung mit dabei. Letztlich begleitete ich Christiane noch ein ganzen Stück in Richtung Heimat, bevor ich zu einer 28 km langen Stadtrundfahrt durch Dresden inklusive des Rückwegs auf der anderen Elbseite durchstartete.

Die letzten Kilometer leuchtete mir der Noch-Fast-Vollmond auf dem Weg nachhause. 22.50 Uhr stand ich nach einer anspruchsvollen, doch wunderbaren Ausfahrt vor der Haustür. Das war vermutlich die letzte Gelegenheit für einen Langen Kanten in dieser Saison.

Christiane hatte mir den Anstoß dazu gegeben ... 

18. August 2024

Schutzpatronin der Radfahrer

Meine Alpenpässejagd des Jahres 2024 ist beendet. Ein Ziel stand zwar noch auf meiner Planungsliste, doch nachdem für heute Dauerregen angekündigt und daran anschließend die Wetterlage weiterhin unsicher war, entschied ich mich gestern zur Heimfahrt. Trotzdem gab es mit der Ausfahrt am Commer See natürlich einen würdigen Abschluß meines Italienurlaubs. Anstatt der ursprünglich vorgesehenen Komplettumrundung des Sees kürzte ich die Strecke jedoch zugunsten eines Abstechers zur Madonna del Ghisallo (760 m) mit anschließender Fährüberfahrt von Bellagio nach Menaggio.

Hier ist die Schutzpatronin der Radfahrer zuhause
(Aufnahmeort)
Vorher hatte ich noch nie von dieser der Madonna del Ghisallo geweihten Wallfahrtskirche rund 500 m hoch über dem Comer See gehört, erst der Tip eines Radsportlers auf Strava machte mich darauf aufmerksam. Dabei kennt die Madonna in Italien vermutlich jeder Radsportler. Sie wurde nämlich 1949 vom Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Radfahrer ernannt (s.a. Wikipedia-Artikel).

Zum frühestmöglichen Zeitpunkt startete ich also am Freitag meine achte Handbiketour bei noch angenehm kühlen Temperaturen um die 21°C. Ein leichter Anstieg von 40 Hm, dann immer abwechslungsreich auf der Uferstraße im leichten Auf und Ab. Es rollte prima, und das war auch gut so. Denn auf den nächsten Kilometern kamen nicht nur mehrere Tunnel, die bei dem geringen Straßenverkehr am Morgen wesentlich streßfreier zu durchqueren waren.

Die Stelle, die mir am meisten Kopfzerbrechen bereitete, war ein reichlich 2 km langes Stück Straße südlich von Abbadia Lasianda, welches vierspurig und ohne Randstreifem zur "Autobahn" ausgebaut wurde (s.  Track vom 16.08., km 31,7 - 34,0). Da an dieser Stelle kein Platz für eine weitere Verkehrsverbindung zwischen Felswand und Seeufer verblieb, mußte bzw. durfte man als Radfahrer dieses Nadelöhr mit nutzen. Selbst mir als hartgesottenen Straßenfahrer war das nicht ganz geheuer.  Noch vor Neun lag dieser kritische  Abschnitt aber hinter mir. Die allermeisten Autofahrer passierten mich dabei sehr rücksichtsvoll, doch es gab eben auch mindestens einen Idioten, der etwas gegen mich hatte und laut hupte. Das passierte mir an diesem Tag noch mehrere Male, z.B. auch im Tunnel. In dieser doch recht mondänen Region scheint es eben öfter weniger entspannte Leute zu geben. Bemerkenswerterweise waren es gerade diejenigen, welche mit irgendwelchen Schrottkisten und Klein(st)wagen auf Achse waren.

Lecco am Comer See (Aufnahmeort)
Hinter Lecco folgten am westlichen Ufer des südöstlichen Arms vom Comer See etliche weitere Tunnel, darunter unmittelbar darauf die zwei längsten mit 1750 m sowie 2200 m Länge. Eine Umfahrung war hier ebenfalls nicht (mehr) möglich, denn den Zugang zur alten Straße hatte man mit Touren verriegelt und verrammelt. Wahrscheinlich wegen Steinschlaggefahr oder weil diese inzwischen über Privatgrund führte. Jedenfalls mußte ich auch hier in den sauren Apfel beißen.  Glücklicherweise konnte ich hier auf ebener Strecke volle Pulle durch die Röhren blasen, sodaß sie bald hinter mir lagen.

Der Aufstieg zur Schutzpatronin begann dann nach 50 km in Onno kurz vor Zehn. Die Strecke über Asso bot die geringsten Steigungsprozente. Bei der sich nun allmählich entwickelnden Hitze reichte das aber völlig aus. Wenigstens einen Teil der Strecke konnte ich schattig im schützenden Wald zurücklegen, auch gab es kurz vor dem Ende des ersten Anstiegs in Maisono eine hochwillkommene Wasserstelle (s. Track vom 16.08., km 55,9). Nach einer kurzen Abfahrt und einem längeren Stück mit moderateren Steigungswerten, setzte mir das letzte Steilstück in der prallen Sonne an Barni vorbei dann noch einmal richtig zu, dabei war die Straße wahrscheinlich nicht steiler als 8-10%. Kurz nach dem Mittag war auch das überstanden.

Eine halbe Stunde gönnte ich mir nun, um mich auf dem Areal umzusehen. Mit meinem Handbike konnte ich sogar in die kleine Kirche hineinrollen - sehr interessant! Überrascht hat mich dann die Abfahrt nach Bellagio. Bis es endgültig abwärts rollte, mußte ich zwischendurch nämlich noch einmal einen Gegenanstieg mit immerhin rund 35 Hm überwinden. Wenn man so etwas (wie ich) nicht erwartet hat, ist das tatsächlich eine mentale Herausforderung. Die (von oben gesehene) zweite Serpentinenfolge wies danach neben engen Kurven auch einige mit 14% ausgeschilderte Passagen auf. Bei dieser Hitze hätte ich mich da nicht hochquälen wollen. 

Nervenaufreibend wurde dann auch die Fahrt durch die menschenverstopften engen Gassen von Bellagio. Erst am Ufer verteilten sich die Massen auf mehr Fläche. Dafür waren weder die Ticketschalter für mich im Handbike erreichbar, noch entdeckte ich zunächst den Ableger für die (Auto-)Fähre. Aber da ich nicht auf den Mund gefallen bin, löste sich das alles nach und nach auf. Ein Angestellter wies mir den Weg zur Fähre, ein anderer, der dort als Einweiser ziemlich genervt schien, leitete mich schließlich direkt auf die Fähre weiter, nachdem ich ihm klargemacht hatte, daß ich kein "normaler" Fahrgast (also ohne Handikap) sei. Und sein Kollege auf dem Schiff war wieder völlig locker und verkaufte mir ein Ticket für die 15minütige Fährüberfahrt von Bellagio nach Menaggio (6,50 EUR). Eigentlich wollte ich ja nach Cadenabbia, doch Mennagio war sogar noch besser. Zusammenfassung: Ich kam, sah und fuhr über den See. Die Fähre nach Cadenabbia hätte erst eine halbe Stunde später abgelegt. Die Fährfahrt konnte ich nun in vollen Zügen genießen, ein tolles Erlebnis!

Wieder am Ufer und etliche Kilometer sowie - zwei Tunnel später - gerade, als ich dachte, daß nun alle Messen gelesen sind - tauchte doch noch ein Problem auf. In San Vito (übersetzt: St. Veit - einer der vierzehn Nothelfer) entschloß ich mich, den eingezeichneten Radweg zu versuchen. Der war von Anfang an jedoch merkwürdig, sah eher aus wie ein Fuß-/Wanderweg, denn wie eine Radtrasse. Beim Manövrieren durch eine sehr enge 90° Kurve, die ich mit hundertfachem Rangieren auf engstem Raum endlich nach etlichen Minuten passieren konnte, hatte sich eine Schraube meines Lenkungsdämpfers gelöst, sodaß er völlig wirkungslos wurde. Bisher dachte ich, daß in einem solchen Fall die Tour zu Ende wäre. Glücklicherweise war dem nicht so. So bald wie möglich verließ ich daher den "Radweg" und kletterte mit meinem angeschlagenen Gefährt hinauf zur Hauptstraße. Bis zum Ziel waren es noch rund sechsundzwanzig Kilometer.

Trotz des Schadens habe ich es noch ins Basislager geschafft, überdies erstaunlich schnell und problemlos Nur enge Kurven mied ich, und auch weitere Experimente mit Radwegen. Die stark befahrenen Hauptstraßen waren in diesem Fall die wohl beste Alternative, bei mittlerweile 35°C im Schatten benötigte ich auch so schon überdurchschnittliches Durchhaltevermögen. 17.00 Uhr rollte ich endlich auf dem Camping Piona ein.

Ein Tag voller Erlebnisse!


PS: Gleich am nächsten Morgen - noch vor der Abfahrt in Richtung Heimat - habe ich mein Handbike repariert. Ich hoffe, es hält nun.

15. August 2024

Der lange Weg nach oben

Camping Piona bei Colico am Comer See: 200 m s.l.m. (metri sul livello del mare), Passo San Marco: 1992 m s.l.m. - allein diese Fakten legten nahe, daß meine siebente Urlaubsunternehmung im Handbike kein Spaziergang werden würde. Allein die Höhendifferenz beträgt nämlich schon 1800 m.

Ufer am Camping Piona in der Piona-Bucht des
Comer Sees (Aufnahmeort)
Ich wollte deshalb gestern auch sehr zeitig losfahren, vor allem, um der erwarteten Hitze aus dem Weg zu gehen. Wenige Meter später guckte ich jedoch erstmal dumm aus der Wäsche: das massive Tour zum Camping war noch verschlossenen, so wie es bei der Anmeldung angekündigt worden war. Leider ließ sich der Fußgängereingang nicht mit meinem Handbike passieren, also mußte ich warten, bis sich dann das Tour um kurz vor Sieben öffnete.

Dann aber Tempo! Diesmal hatte ich keine passende Strecke nach Morbegno, dem Ausgangsort der Paßbefahrung, geplant. Deshalb ließ ich mich durch das Navi lotsen, welches mich dorthin auf kilometerweit schnurgerader und verkehrsintensiver Landstraße führte. Aber zum Einrollen war die Verbindung am noch kühlen Morgen ganz gut.

Die Auffahrt begann unmittelbar am Ortsausgang von Morbegno, doch stieg die Straße in den langgestreckten Serpentinen ganz gleichmäßig mit einer Steigung von ca. 6-8% an. Außerdem fuhr ich herrlich kühl im Schatten. Die ersten 600 Hm bis Valle waren dementsprechend "schnell" gewonnen. Dort tankte ich zum ersten Mal Wasser nach. Bei der Ortsdurchfahrt von Albaredo wurde es steiler, doch konnte ich auch hier bei den letzten Häusern noch einmal die Flasche leeren und gleich wieder auffüllen. Beim Blick auf den Wegweiser am Straßenrand wurde mir jedoch klar, daß es bis zum Paß noch 6 km weiter - nämlich insgesamt 26 km ab Morbegno - war, als ich bisher im Kopf abgespeichert hatte.

Vielleicht bremste mich diese Einsicht mental aus, jedenfalls mühte ich mich ziemlich in den nachfolgenden Serpentinen. Allerdings schreibt darüber auch der Autor der Paßbeschreibung auf Quaeldich.de von einem "zäh" zu fahrenden Abschnitt. Mittlerweile zogen erste Wolken auf, was mir aber gar nicht unwillkommen war. Denn die Straße lag nun immer mehr in der Sonne. Obwohl ich versuchte, mit meinen Trinkvorräten sparsam umzugehen, nahmen sie dennoch beständig ab. Bis zum Paß sollte es jedoch reichen. Kurz nach der Baumgrenze passierte ich unmittelbar an der Straße gelegene Almhütten, wo gerade zwei Männer und zwei Frauen zugange waren. Der Versuchung konnte ich nicht widerstehen: weil ich auch hier weder Quelle noch Brunnen sah, hielt ich meine fast leere Flasche hoch und bat um Nachschub. Irgendwo würde es doch bei den Hütten Wasser geben! So war es auch, und die nette Hirtin (?) füllte mir gleich mehrmals (ich trank reichlich!) nach.

Knapp unterhalb des Passes schweift der Blick
tief hinunter ins Veltlin (Aufnahmeort)
Solcherart gestärkt, ging es an die letzten drei Kilometer, auf denen noch fast dreihundert Höhenmeter überwunden werden mußten. Ich wollte baldmöglich am Paß ankommen, grummelte und rumpelte es doch inzwischen recht bedrohlich um mich herum. Da war Schlechtwetter im Anzug! Trotz kürzerer Ruhepausen ging es nun leidlich gut voran, und tatsächlich schaffte ich es bis 14.30 Uhr zur Paßhöhe. Geschafft! Der Blick zurück bestätigte mir meine Befürchtung: während sich über mir blauer Himmel erstreckte, verschwanden das Tal und der untere Teil der Anfahrtsstrecke hinter dichten Regenschleiern. Ich mußte nun zwar warten, blieb dafür aber trocken.

Auch die anschließende Rückfahrt ins Tal auf der gleichen Strecke absolvierte ich im Trockenen, teils jedoch auf noch nassen Straßen. Pünktlich bei meiner Ankunft in Morbegno ging der nächste größere Schauer nieder. Natürlich fand ich sofort einen passenden Unterstand. Nach einer reichlichen Viertel Stunde konnte ich weiter und steuerte auf den Radweg durch das Veltlin ("Sentiero Valtellina") zu, der mich entlang des Flusses Adda völlig kraftverkehrsfrei zurück bis Colico brachte. Kurz davor zwang mich Regen erneut zu einer Pause, diesmal unter einer Brücke, wo ich schließlich mehr als eine Stunde ausharren mußte.

Erst 19.10 Uhr rollte ich in meinem Basislager wieder ein, doch war ich dafür den ganzen Tag nicht naß geworden. Bei einem Wetter, welches so regnerisch gar nicht angekündigt wurde, ist das beachtlich!

12. August 2024

Brathähnchen

Ursprünglich wollte ich heute schon zum nächsten Ziel weiterfahren. Doch nach der Tour von gestern benötige ich unbedingt einen zusätzlichen Tag Ruhe. Außerdem ist die Übernachtung auf diesem Campingplatz in Edolo vermutlich wesentlich günstiger als meine geplante kommende Bleibe. Und da ich mit den Finanzen haushalten muß, weil ich derzeit nur bar bezahlen kann, ist das die beste Option. Evtl. muß ich sowieso aus genanntem Grund meine Reise vorzeitig beenden, um noch liquide nachhause zu gelangen.

Trinkwasserspender im Ortsteil Badetto von Ceto
(Aufnahmeort)
Meine Sonntagstour wurde zum Schluß zu einem wahren Höllenritt, der mich an meine körperlichen Grenzen brachte. Nicht etwa wegen eines steilen Anstiegs, nein, es war einfach viel zu heiß! Die letzten 36 km der Rückfahrt im Valcamonica waren bei 35°C Lufttemperatur ohne Schatten (also damit sogar noch heißer!) wie ein bißchen Sterben. Ich arbeitete mich dabei immer zwischen 5 und 10 km voran, bis ich mir die nächste Pause an einem schattigen Flecken zum Abkühlen und Trinken erlaubte. Gott sei dank gab es zwischendurch auch noch einen weiteren Trinkwasserspender, wo ich mich laben und meine Trinkreserven auffüllen konnte. Eiskaltes Wasser, sogar mit Sprudel - eine feine Sache der Gemeinde Ceto!

Genau wegen dieser zu erwartenden Hitze startete ich am Morgen bereits kurz vor dem Sonnenaufgang. Nach der schnellen Anfahrt zur Paßstraße auf den Passo del Vivione konnte ich so noch einige Zeit von den "kühlen" Morgentemperaturen um die 20°C profitieren, auch hatte es die Sonne noch nicht über die Berge geschafft. Später schützte mich dann dichter Wald vor ihren Strahlen und die Höhe vor der Hitze, obwohl es sich dennoch ziemlich schwül anfühlte. Der diesig verschleierte Blick auf die Umgebung lag möglicherweise genau daran.

Posieren für das obligatorische "Paßbild"
(Aufnahmeort)
Die letzten drei Kilometer zum Paß ging es bei mir nur noch stockend voran, vor allem die lange "Zielgerade" kostete mich viele Nerven. Dafür bedankte ich mich, daß ich den Paß von dieser Seite erklommen hatte. Denn das kurvenreiche, enge Sträßchen bergab, welches eigentlich nur als einspurig gelten konnte, erschien mir noch viel steiler. Allerdings wirkt eine Strecke von oben meist wesentlich abschreckender, als man sie dann in der Auffahrt empfindet.

Nach ewig langer Abfahrt kletterte ich schließlich noch einmal reichlich 300 Hm hinauf zum Passo Croce di Sálven (1108 m). Das erwies sich als lohnenswerte Alternative zur durchgängigen Abfahrt bis direkt ins Valcamonica, obwohl ich bis zur Ortschaft Osso noch einmal viel Kraft brauchte. Aber gleich am ersten Haus gab es einen Brunnen, den ich natürlich nicht links liegen ließ.

Insgesamt habe ich während dieser Tour wohl zwischen fünf und sechs Liter getrunken, wahrscheinlich sogar mehr, nämlich inklusive des Sofortverbrauchs an den Wasserstellen. Aber die Region ist reich mit Quellen, Brunnen und (s.o.) Wasserspendern gesegnet, sodaß ich immer rechtzeitig neue Flüssigkeit tanken konnte. Man muß nur bereit sein, nicht immer "geprüftes" Wasser zu trinken.

Für mich waren die Tage in Edolo ein voller Erfolg. Fünf Pässe auf drei Ausfahrten - zwei davon Rundtouren - stehen hier nun auf der Habenseite. Das werde ich in diesem Urlaub sicher nicht mehr erreichen.

10. August 2024

Letzte Legende

Die beste Nachricht zuerst: ich kann mindestens weitere zwei Tage im Camping Adamello bei Edolo bleiben, wenn auch auf einem nicht ganz so schönen, weil sehr sonnigen Stellplatz. Aber gemessen am Nutzen, ist das völlig unerheblich. So werde ich nach meinem heutigen Ruhetag von hier aus noch zu einer weiteren Tour aufbrechen. Die beiden vergangenen Touren am 8. und 9. August haben aber jetzt schon dazu beigetragen, diese Tage zu einem vollen Erfolg zu machen.

Am Donnerstag brach ich frühmorgens zunächst zum Passo del Mortirolo (1852 m) auf. Dieser Straßenübergang ist unter Radsportlern aufgrund seiner Steilheit sehr bekannt und eigentlich die letzte große Legende, die mir noch in den Alpen fehlt. Gleichzeitig wollte ich dabei auch den Col Carette di Val Bighera ansteuern, welcher über eine 6 km lange, kurz vor dem Mortirolo abzweigende Stichstraße, erreicht werden kann und mit seiner Höhe von 2120 m Meereshöhe einer der letzten drei asphaltierten Straßenpässe über 2000 m ist, die mir noch fehlen. Noch so ein denkwürdiges Ziel!

Die zwei vorherigen Tage ohne Radsportaktivitäten machten sich ab dem Start bemerkbar. Selbst als es dann unmittelbar nach dem Abzweig aus dem Tal in Richtung Monno steiler wurde, kam ich immer noch flüssig voran. Nicht zuletzt trug die perfekt und offensichtlich neu asphaltierte Auffahrt ab dem Ortsende dazu bei, daß es so gut lief. Bis auf die Durchfahrt von Monno sowie den letzten reichlich 200 Hm fuhr ich dabei im Schatten durch herrlich angenehm kühlen Wald. Ich fühlte mich prima!

Auch der Abstecher zum höchsten in diesem Jahr durch mich bisher im Handbike erreichten Punkt lohnte die Mühe. Auf einem kurzen Zwischenstück mußte ich zwar - wie zuvor auch schon in den steilen Schlußserpentinen des Mortirolo-Anstiegs - auf den Kurze-Sprünge-Modus umschalten - doch konnte ich bald eine herrliche Aussicht genießen. Erstaunlicherweise scheint dieser Col Carette di Val Bighera bei vielen (italienischen) Radsportlern ziemlich unbekannt zu sein, denn nur zweimal begegneten mir auf diesem Abschnitt Zweiradfahrer. Obwohl fast 300 m höher, steht er im Schatten des kleineren Bruders.

Als nach meiner Rückkehr zur Hauptstrecke an einer Straßenkreuzung das ziemlich zugeklebte Paßschild des auch Passo del Foppo genannten Mortirolos auftauchte, war ich glücklich und zufrieden. Nach einem kurzem Fotostop Pause bog ich auf die nun folgende sogenannte Kammstraße ab. Wie ich erst später erfuhr, entging mir damit leider das extra für die Radsportler aufgestellte Steinmonument, welches der Bedeutung des Passes angemessen ist. Es befand sich keine 200 m hinter der Kreuzung in Richtung Mazzo, den kurzen Abstecher hatte ich auf meinem Navi ignoriert. - Schade! (PS: Dort ist auf der Karte auch der Paß eingezeichnet, obwohl die Kreuzung etwas höher liegt.)

Kapelle an der Kammstraße mit Blick hinunter
nach Tirano (Aufnahmeort)
Die Kammstraße selbst rundete die herausragende Tour dann würdig ab. Im wesentlichen ging es dabei auf einer Höhe hin, allerdings kamen auch noch zwei, drei kürzere und sogar etwas steilere Gegenanstiege. Aber die Ausblicke in die Umgebung, als sich der dichte Wald etwas lichtete, waren absolut großartig und machten diese Tourenvariante zu etwas Besonderem. Während der langen und nicht zu steilen Abfahrt zum Zeltplatz freute ich mich bereits über diesen schönen Erfolg.

Für den nächsten Tag hatte ich mir den Passo del Tonale (1884 m) vorgenommen. Trotz der körperlichen Ausarbeitung am Mortirolo sollte dieser eigentlich zu schaffen sein, weil der Anstieg lt. Beschreibung auf Quaeldich.de bei weitem nicht so steil ist.

Wo geht es weiter?
(Aufnahmeort)
Unterschätzt hatte ich jedoch den Radweg von Edolo nach Ponte di Legno. Den nutzte ich nämlich alternativ für die Anfahrt, weil ich nicht zweimal am Tag die kraftverkehrsintensive Hauptstraße nutzen wollte. Im Aufstieg schien mir also diese für den öffentlichen Kraftverkehr gesperrte Strecke besser. Gleich nach dem Abzweig des Radwegs von der Straße in Edolo wurde es hier richtig steil, und bis kurz hinter Incudine folgten auf schlechter Asphaltpiste einige garstige Steilrampen bis geschätzt 18%, die mir den Saft aus den Knochen preßten. Immerhin lernte ich dabei auch einige romantische Ecken kennen, u.a. in Incudine, wo sich, nachdem ich erst etwas ratlos vor einem Haus gestanden hatte (ich meinte, ich wäre vom Weg abgekommen und in einem Hinterhof gelandet), dort dann völlig überraschend eine Durchfahrt eröffnete (s. Foto).

Als sich das Valcamonica später etwas weitete, wurde es endlich auch auf dem Radweg wesentlich entspannter. Hier traf ich dann auch viele Freizeitradler an, der überwiegende Teil davon natürlich auf Mofas unterwegs. Außerdem bemerkte ich kurz vor Ponte di Legno erst im letzten Moment, daß man mich beim Vorbeifahren filmte. Gut möglich also, daß ich demnächst mal in irgendeinem touristischen Werbevideo auftauche, die zwei Männer schienen nicht nur Hobbyfilmer zu sein.

Der Rest der Auffahrt zum Passo del Tonale war dann - wie erwartet - nur eine Fleißaufgabe. Nicht so steil, um mich ans Limit zu bringen, dafür aber sehr kraftverkehrsintensiv. Für mich ist das jedoch nicht unbedingt ein Problem, weil ich solche normalerweise nervenden Zustände einfach ausblenden kann. Am Verhalten der Kraftfahrer, auch derjenigen mit Motorrad, gab es jedenfalls nichts auszusetzen. Gegenseitige Rücksichtnahme (d.h. ich fahre auch mal rechts ran, wenn z.B. bei LKW nötig, und winke die Fahrzeuge an mir vorbei), die ankommt. Mehr zu schaffen machte mir übrigens die Sonne, welche mich zum Schluß zu einigen Zwangspausen im Schatten zwecks Abkühlung zwang.

Die Paßhöhe war dann ebenso wie beim Passo Campo Carlo Magno nicht sonderlich schön, wie das eben immer bei solchen Orten ist, die durch die Infrastruktur für den Wintersport verschandelt werden. Diesmal war ich mir jedoch ganz sicher, den "offiziellen" Paß überquert zu haben, auch wenn ich bis auf eine völlig zugeklebte Tafel nirgendwo ein (weiteres) "richtiges" Paßschild entdeckte.

Die Schußfahrt zurück nach Edolo benötigte nach meiner verspäteten ausgiebigen Mittagspause auf der Hauptstraße nur einen Bruchteil der Zeit für die Gegenrichtung. Erst ab Edolo mußte ich mich zum Camping die letzten zwei Kilometer nochmal rund 60 Hm hochschwitzen, dafür gab es zur Belohnung aber anschließend eine richtig entspannte Duschaktion.

Das waren zwei gut genutzte Tage!

7. August 2024

Wie verabredet!

Heute morgen fiel mir beim Verladen meines Handbikes auf, daß der Lenkungsdämpfer bereits eingerissen war. Ich hatte das bisher nicht bemerkt und konnte daher nicht sagen, wann der Gummi dieses äußerst wichtigen Teils ermüdungsbedingt beschädigt wurde. Doch natürlich mußte ich aktiv werden, denn wie immer auf Reisen hatte ich Ersatz mitgenommen. Ich verschob den Austausch auf die Zeit nach der Ankunft im neuen Basislager - erst wollte ich meine Unterkunft sicher haben.

Diesmal sollte es das Camping Adamello in Edolo sein, welches ich nach rund einer Stunde Fahrzeit bereits gegen 9.00 Uhr erreichte. Die kurze Abfahrt zum Campingplatz auf steiler, enger Straße ließ mich zunächst zweifeln, doch schon bald schlugen meine Skepsis in Begeisterung um. Abgesehen nämlich von der steilen Zufahrt (die man wahrscheinlich im Rollstuhl selbst bei überdurchschnittlicher Fitness nicht allein meistern kann),  waren alle relevanten Dinge nahezu perfekt. Ein optimaler Stellplatz - schattig und eben - unweit des Sanitärtrakts, wo sich davor in einem ebenerdigen, separat verschließbaren (Schlüssel wird ausgehändigt) großen, unterteilten Raum Waschbecken, Dusche und Rollitoilette befinden. Sogar mehrere Steckdosen sind vorhanden (ganz große Seltenheit, meistens gibt es eine oder gar keine!!!). Da ließ es sich auch locker verschmerzen, daß die Rezeption nicht stufenlos erreichbar war, zumal die nette junge Frau für die Anmeldeformalitäten dann zu mir herauskam.

Mein Stellplatz auf dem Camping Adamello
(Aufnahmeort)
Leider kann ich hier wahrscheinlich ebenfalls nur drei Nächte bleiben, deshalb muß ich bei meinen Touren Prioritäten setzen. Denn eigentlich könnte ich es hier bestimmt auch 5 - 6 Tage aushalten. Der Übernachtungspreis jedenfalls ist mit 22,- EUR pro Nacht für mich und mein Auto absolut fair! - Ich denke, ich kann die Bleibe schon jetzt guten Gewissens weiterempfehlen.

Bald nach der Ankunft widmete ich mich endlich auch meinem Handbike. Dabei stellte ich fest, daß mir benötigtes Werkzeug fehlte. Hm ... Doch rechts neben mir machte sich gerade ein Mann - ganz offensichtlich ein Radsportler -  an seinem Auto zu schaffen. Ihn fragte ich also, ob er mir möglicherweise mit Werkzeug aushelfen könnte. Und siehe da, er konnte! Während ich bastelte, räumte mein Nachbar und seine Frau zusammen. Leider zog sich die Reparatur hin, auch weil ich nicht gleich den passenden Schlüssel fand. Inzwischen war mein Helfer fertig und bereit zur Abreise (ich bemerkte jetzt erst, daß die beiden nicht, wie vermutet, gerade angekommen waren, sondern weiterfahren wollten).

Ich versuchte ihm zu erklären, daß ich noch nicht fertig war und ich ihm den Schlüsselsatz abkaufen möchte. Dabei stellte sich im Gespräch heraus, daß vor mir ein Tscheche stand, der nicht so gut Englisch sprach. Das war doch prima! Ich schaltete sofort auf Tschechisch um und wir begannen uns ausführlich über unsere Leidenschaft, dem Pässesammeln, zu unterhalten. Als ich dann noch erklärte, daß ich ebenfalls den Mortirolo und den Tonale noch auf der Wunschliste habe, gab es keine Barrieren mehr zwischen uns. Letzten Endes schenkte er mir das ausgeliehene Werkzeug, er hätte ja zuhause auch noch Ersatz. Geld wollte er nicht von mir, obwohl ich ihm das mehrmals anbot und auch ein schlechtes Gewissen wegen der Schnorrerei hatte. Aber wir frönten eben nicht nur der gleichen Leidenschaft, sondern ich konnte mich ihm gegenüber außerdem in seiner Muttersprache verständlich machen. So etwas verbindet!

Meine Reparatur habe ich danach erfolgreich über die Bühne gebracht und bei dieser Gelegenheit auch gleich noch die Scheibenbremsbeläge gewechselt. Nun werde ich morgen frisch und optimal gerüstet an meine größte Herausforderung des Urlaubs gehen.

Einen besseren Auftakt dafür konnte es nicht geben!

6. August 2024

Vertrauen und Fügung

Ich bin dann doch zur Alpenpässejagd gefahren. Wie in jeder Saison hatte ich mir bereits vorher meine Ziele, Strecken und Übernachtungsorte zusammengestellt und in eine logistisch sinnvolle Reihenfolge gebracht. Diese wollte ich nun "abarbeiten".

Bereits der Start verlief allerdings ganz und gar nicht nach Plan, denn der irgendwie merkwürdige Campingplatz in Alleghe (ich habe dort nirgendwo eine Rezeption gefunden) war nach Auskunft eines Angestellten voll belegt. Zum Glück gab es das Camping Cadore, welches immerhin an meiner Strecke, jedoch bereits sehr weit oben auf ca. 1500 m Seehöhe lag. Trotzdem erwies sich das im Nachhinein als gute Wahl.

Das Camping Cadore liegt beinahe direkt unterhalb
des eindrucksvollen Monte Pelmo (Aufnahmeort)
Gleich am nächsten Morgen startete ich gegen 6.30 Uhr zu meiner Rundtour über die Pässe Forcella Staulanza (1773 m) und Passo Duran (1601 m), denn für den Nachmittag waren erneut (wie am Vortag) Gewitter zu erwarten. Bis zum ersten Paß waren es nur 250 Hm, und oben wurde ich mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Nach der schnellen Abfahrt begann bald die steile Kletterei zum Passo Duran. Dies wurde der anstrengendste Abschnitt des Tages. Einer meiner Sportfreunde im Handbike hatte hier bei der Abfahrt auf der engen, gewundenen Straße mit dem Rennrad seinen schweren Unfall, der ihn zum Tetraplegiker machte. Insofern bedeutete es mir sehr viel, diesen Ort kennenzulernen. In Gedanken war ich bei ihm.

Die lange Abfahrt nach Algordo konnte ich nicht so richtig genießen, zu oft mußte ich mich hinunterbremsen. Im Alter und angesichts des Erlebnisses meines Kameraden wird man eben ängstlicher ... Zum Schluß kam der längste Anstieg der Tour. Mehr als 900 Hm mußte ich nun überwinden, um zurück zum Basislager zu gelangen. Aber ich lag gut in der Zeit, obschon es sich allmählich zuzog. Nun benötigte ich auch ein paar Trinkpausen. Der Inhalt der Wasserflasche nahm spürbar ab (ich hatte aber noch eine zweite 1,5l-Flasche mit Saft im Rucksack). Umso willkommener war der Brunnen an einem der ersten Häuser von Selva die Cadore, 1,5 l  frisch gezapftes Quellwasser rannen sofort meine Kehle hinunter. Mit neuer Kraft widmete ich mich den letzten - nun wieder meist etwas flacheren - Kilometern bis zum Campingplatz. Ich hatte dort gerade meinen Unterstand für das Handbike erreicht, als das erste Unwetter niederging. - Perfekte Zeitplanung!

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von diesem gastlichen Ort und fuhr zum geplanten Ausgangspunkt meiner nächsten Tour nach Dimaro. Doch auch hier erlebte ich eine Enttäuschung. Das Camp war nicht nur für mich hinsichtlich der Anlage eher ungeeignet, sondern auch unverhältnismäßig teuer. Ich kehrte um und suchte mangels anderer geeigneter Alternativen nach einem ruhigen Flecken, wo ich übernachten konnte.  Meine Körperhygiene hatte ich glücklicherweise schon erledigt, sodaß ich diesbezüglich ziemlich frei war.

Ich fand diesen als Parkplatz bei der Scuola medie in Revò, doch am frühen Abend bekam ich (möglicherweise nach einem Hinweis von Leuten) Besuch von der Polizei. Freundlicherweise genehmigten sie mir aber, für eine Nacht zu bleiben, nachdem ich ihnen mein Anliegen (Paßbefahrung der Hofmahd 1720 m) und den Grund meines Hiersein erklärt hatte. Dafür versprach ich ihnen, den Parkplatz bis zum Nachmittag des Folgetags zu räumen.

Entsprechend zeitig ging es am nächsten Morgen wieder los. Der Startpunkt lag perfekt für mein Vorhaben. Erst eine kurze Auffahrt mit ca. 8% Steigung durch den Ortsteil, dann eine mehrere Kilometer lange flache Passage, optimal zum Warmfahren geeignet. Im kleinen Weiler Schmieden steilte die Straße dann auf. Bis auf wenige flachere Abschnitte von etwa 6%, ließ die Steigung bis zum Scheitelpunkt vor dem langen Tunnel auf der Hofmahd nun nicht mehr nach und wurde mit Spitzen um die 14% zur Willensprüfung. Wenigstens war es im meist dichten Wald noch angenehm kühl und schattig.

Noch vor halb Zehn kam ich schließlich oben an und sah mich unschlüssig um. Eine tolle Aussicht suchte ich vergebens, und der riesige Parkplatz diente wohl eher den Touristen als Ausgangspunkt für ihre Wandertouren in die Umgebung.

Aufgrund der frühen Stunde entschloß ich mich spontan, meine Strecke zu erweitern und zusätzlich noch auf das Brezer Joch (1397 m) zu fahren. Das existierte in meiner ursprünglichen Planung gar nicht, bot sich aber förmlich an, weil die Tour damit sogar zu einer halben Rundstrecke mit einer langen Abfahrt zum Basislager wurde. Der Anstieg zum Joch lohnte sich aber auch wegen der abwechslungsreichen Strecke mit schönen Aussichten. Allerdings hatte die erste Auffahrt bei mir körperlich schon deutliche Spuren hinterlassen, zunehmend mühsamer schleppte ich mich - inzwischen bei teils voller Sonneneinstrahlung - nach oben. Zum Schluß ging es nur noch in kurzen Sprüngen, doch dafür wußte ich, daß die Schinderei bald vorbei sein würde.

Die anfangs erneut sehr steile Abfahrt strengte mich ebenfalls an, kräftiges, ständiges Bremsen und intensives Prüfen des Straßenbelags auf Unebenheiten bzw. Schlaglöcher forderten ebenfalls ihren Preis. Eine reichliche halbe Stunde nach dem Mittag hatte ich's aber geschafft.

Wie zugesichert, räumte ich 1,5 Stunden später den Parkplatz und verlegte mein Basislager in das Camping Cevedale unterhalb der Burg von Ossana. Leider konnte ich hier nur für drei Nächte buchen, danach war die belegte Parzelle für die nächsten Gäste reserviert. Obwohl der Platz (ausgehend von meinen bisherigen Erfahrungen) ebenfalls zur gehobenen Preiskategorie gehörte, stimmte doch sowohl das Ambiente als auch der Service.

Weil mir hier also nur zwei volle Tage blieben, entschloß ich mich zu einer ersten Tour am nächsten Tag. Ziel war diesmal der Passo Campo Carlo Magno (1681 m) mit einem insgesamt flacheren Anstieg und weniger Höhenmetern als bei den zwei vorangegangenen Touren. Für die Anfahrt zum Startort der Paßauffahrt, nämlich Dimaro, wählte ich bergab als schnellste Variante zunächst die Hauptstraße.

Nach einer entspannten Abfahrt zog dann noch im Ort die Steigung kräftig an. Die nächsten sieben Kilometer bis Folgerida mußte ich zunehmend die Zähne zusammenbeißen, um nicht in den Stop-&-Go-Modus zu wechseln. Wenn man einmal damit anfängt, werden häufig die Pausenintervalle immer kürzer und der Kampf zieht sich unnötig in die Länge. Denn meist ist es der Kopf, der ein Anhalten fordert, und nicht der Körper.

Ich war froh, als endlich die Straße flacher wurde. Nun konnte ich sogar so etwas wie Fahrt aufnehmen, wobei mir das kühle Wetter mit dichter Wolkendecke sehr entgegenkam. Die letzte viertel Stunde zog die Steigung wieder etwas an, doch auch hier erreichte ich knapp zwei Stunden vor Mittag den höchsten Punkt. Der bot nun nicht gerade eine spektakuläre Aussicht, nur ein paar häßliche Hotelbauten säumten die Straße. Vielleicht lag es ja aber auch nur am trüben Wetter und der fehlenden Fernsicht, daß mir diese Paßbefahrung nicht als besonderes Erlebnis im Gedächtnis haften bleiben wird.

Anmut und Schönheit beim Voltegieren
(Aufnahmeort)
Das Besondere begegnete mir auf dem Rückweg, und zwar völlig unverhofft. Für die Heimfahrt  nutzte ich dabei den separaten (asphaltierten) Radweg durch das Val di Sole, der unbedingt zu empfehlen ist. Kurz nach Mezzana begegneten mir zwei Mädchen auf einem Voltegierpferd, die mit ihrem Führer offenbar für Film- oder Fotoaufnahmen zum nahegelegenen Reitplatz unterwegs waren. Das interessierte mich, und kurzerhand drehte ich noch einmal um. Es war definitiv keine verlorene Zeit, ihnen bei ihrer Aktion eine ganze Weile zuzuschauen! Ihre Anmut, ihre offene Art gefielen mir sofort. Als ich schließlich weiterfuhr, freute ich mich immer noch über diese Begegnung, die doch ein wundervoller Abschluß meiner Handbike-Aktivitäten in diesem Tal war.

Denn heute brauchte ich endlich einen Ruhetag.